Wann darf Haldol nicht eingenommen werden?
Haldol darf nicht eingenommen werden, wenn:
- Sie allergisch gegen Haloperidol (Wirkstoff) oder einen der in Haldol enthaltenen Hilfsstoffe sind.
- Sie Ihre Umgebung nicht richtig wahrnehmen oder Ihre Reaktionen ungewöhnlich langsam werden.
- Sie an der Parkinson-Krankheit leiden.
- Sie an der sogenannten «Lewy-Körper-Demenz» leiden.
- Sie an progressiver supranukleärer Blickparese (PSP) leiden.
- Sie an einer Herzerkrankung mit der Bezeichnung «verlängertes QT‑Intervall» oder einer anderen Herzrhythmusstörung leiden, die im EKG (Elektrokardiogramm) sichtbar ist.
- Sie eine Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) haben oder kürzlich einen Herzanfall hatten.
- Sie einen niedrigen Kaliumspiegel in Ihrem Blut haben und dies nicht behandelt wurde.
- Sie Arzneimittel einnehmen, die unter «Anwendung von Haldol-Janssen zusammen mit anderen Arzneimitteln - Nehmen
- Sie Haldol-Janssen nicht ein, wenn Sie bestimmte Arzneimittel bei folgenden Erkrankungen einnehmen» aufgeführt sind.
Wenn einer dieser Punkte auf Sie zutrifft, dürfen Sie dieses Arzneimittel nicht einnehmen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin, bevor Sie Haldol einnehmen.
Wann ist bei der Einnahme/Anwendung von Haldol Vorsicht geboten?
Schwerwiegende Nebenwirkungen
Haldol kann Herzprobleme, unkontrollierte Bewegungen des Körpers oder der Gliedmassen und eine schwerwiegende Nebenwirkung hervorrufen, die als «malignes neuroleptisches Syndrom» bezeichnet wird. Schwere allergische Reaktionen und Blutgerinnsel können ebenfalls auftreten. Während der Behandlung mit Haldol müssen Sie auf das Auftreten von schwerwiegenden Nebenwirkungen achten, da Sie in einem solchen Fall möglicherweise dringend eine medizinische Behandlung benötigen. Für Nebenwirkungen von Haldol siehe Kapitel «Welche Nebenwirkungen kann Haldol haben?».
Ältere Patienten und Demenzpatienten
Bei älteren Demenzpatienten, die Antipsychotika erhielten, wurde über einen geringfügigen Anstieg der Todesfälle und Schlaganfälle berichtet. Wenn Sie schon älter sind und besonders, wenn Sie an Demenz leiden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin, bevor Sie Haldol einnehmen.
Sprechen Sie mit ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin, wenn Folgendes auf Sie zutrifft, da Sie möglicherweise engmaschiger überwacht werden müssen und Ihre Haldol-Dosis angepasst werden muss:
- wenn Sie an einer Herzerkrankung leiden, Herzprobleme haben oder wenn jemand in Ihrer engsten Familie plötzlich aufgrund von Herzproblemen verstorben ist
- wenn Sie einen niedrigen Blutdruck haben oder nach dem Aufsetzen oder Aufstehen ein Schwindelgefühl verspüren
- wenn der Kalium- oder Magnesiumspiegel (oder andere «Elektrolyte») in Ihrem Blut erniedrigt ist. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird entscheiden, wie dies zu behandeln ist
- wenn Sie in der Vergangenheit eine Hirnblutung hatten oder Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen mitgeteilt hat, dass Sie ein höheres Schlaganfallrisiko haben als andere Menschen
- wenn Sie Epilepsie haben oder in der Vergangenheit Anfälle (Konvulsionen) aufgetreten sind
- wenn Sie Probleme mit den Nieren, der Leber oder der Schilddrüse haben
- wenn die Konzentration des Hormons Prolaktin in Ihrem Blut erhöht ist oder Sie eine Tumorerkrankung haben, die durch hohe Prolaktinspiegel verursacht wird (z.B. Brustkrebs)
- wenn bei Ihnen oder jemandem aus Ihrer Familie in der Vergangenheit Blutgerinnsel aufgetreten sind
- wenn Sie Depressionen haben oder wenn Sie eine bipolare Störung haben und am Beginn einer depressiven Phase stehen
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob einer der oben aufgeführten Punkte auf Sie zutrifft, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin, bevor Sie Haldol einnehmen.
Kontrolluntersuchungen
Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird möglicherweise ein Elektrokardiogramm (EKG) durchführen, um die elektrische Aktivität Ihres Herzens zu messen.
Blutuntersuchungen
Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird vielleicht vor oder während der Behandlung mit Haldol die Kalium- oder Magnesiumspiegel (oder andere «Elektrolyte») in Ihrem Blut kontrollieren.
Kinder unter 6 Jahren
Bei Kindern unter 6 Jahren darf Haldol nicht angewendet werden, da es in dieser Altersgruppe nicht ausreichend untersucht worden ist.
Anwendung anderer Antipsychotika
Einnahme von Haldol zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin oder Apotheker bzw. Apothekerin, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen.
Nehmen Sie Haldol nicht ein, wenn Sie bestimmte Arzneimittel bei folgenden Erkrankungen einnehmen:
- Herzrhythmusstörungen (z.B. Amiodaron, Dofetilid*, Disopyramid*, Dronedaron, Ibutilid, Chinidin* und Sotalol)
- Depression (z.B. Citalopram und Escitalopram)
- Psychosen (z.B. Fluphenazin, Levomepromazin, Perphenazin, Pimozid*, Prochlorperazin, Promazin, Sertindol,
- Thiorizadin, Trifluoperazin, Triflupromazin und Ziprasidon*)
- Bakterielle Infektionen (z.B. Azithromycin, Clarithromycin, Erythromycin, Levofloxacin, Moxifloxacin und Telithromycin*)
- Pilzinfektionen (z.B. Pentamidin)
- Malaria (z.B. Halofantrin*)
- Übelkeit und Erbrechen (z.B. Dolasetron*)
- Tumorerkrankungen (z.B. Toremifen* und Vandetanib).
Informieren Sie Ihren Arzt Ihre Ärztin auch dann, wenn Sie Bepridil* (gegen Schmerzen in der Brust oder hohen Blutdruck) oder Methadon (als Schmerzmittel oder zur Behandlung einer Drogenabhängigkeit) einnehmen.
* in der Schweiz nicht zugelassen.
Diese Arzneimittel können das Risiko für Herzprobleme erhöhen, also sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin, wenn Sie mit einem dieser Arzneimittel behandelt werden, und nehmen Sie Haldol nicht ein («Wann darf Haldol nicht eingenommen werden?»).
Einnahme von Lithium und Haldol
Wenn Sie gleichzeitig Lithium und Haldol einnehmen, ist eventuell eine spezielle Überwachung erforderlich. Benachrichtigen Sie sofort Ihren Arzt oder Ihre Ärztin und nehmen Sie beide Arzneimittel nicht mehr ein, wenn bei Ihnen folgende Symptome auftreten:
- unerklärliches Fieber oder unkontrollierte Bewegungen
- Verwirrtheit, Orientierungslosigkeit, Kopfschmerzen, Gleichgewichtsstörungen und Schläfrigkeit
Dies sind Anzeichen einer ernsten Erkrankung.
Einige Arzneimittel können die Wirkung von Haldol beeinträchtigen oder das Risiko für Herzprobleme erhöhen
Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie folgende Arzneimittel einnehmen:
- Alprazolam oder Buspiron* (gegen Angstzustände)
- Duloxetin, Fluoxetin, Fluvoxamin, Nefazodon*, Paroxetin, Sertralin, Johanniskraut (Hypericum perforatum) oder
- Venlafaxin* (zur Behandlung von Depressionen)
- Bupropion (zur Behandlung von Depressionen oder als Unterstützung, wenn Sie sich das Rauchen abgewöhnen möchten)
- Carbamazepin, Phenobarbital oder Phenytoin (zur Behandlung der Epilepsie)
- Rifampicin (gegen bakterielle Infektionen)
- Itraconazol, Posaconalzol oder Voriconazol (gegen Pilzinfektionen)
- Ketoconazol Tabletten (zur Behandlung des Cushing-Syndroms)
- Indinavir, Ritonavir oder Saquinavir (zur Behandlung von HIV-Infektionen) oder andere antivirale Arzneimittel
- Chlorpromazin* oder Promethazin* (gegen Übelkeit und Erbrechen)
- Verapamil (zur Behandlung von Blutdruck- oder Herzproblemen)
Sprechen Sie auch mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin, wenn Sie andere Arzneimittel gegen hohen Blutdruck einnehmen, z.B. Wassertabletten (Diuretika)
* Arzneimittel in der Schweiz nicht zugelassen.
Wenn Sie eines dieser Arzneimittel einnehmen, muss Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihre Haldol-Dosis möglicherweise verändern.
Haldol kann die Wirkung folgender Arzneimitteltypen beeinträchtigen
Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie Arzneimittel zur Behandlung folgender Zustände einnehmen:
- zur Beruhigung oder als Schlafmittel (Beruhigungsmittel, «Tranquilizer»)
- Schmerzen (starke Schmerzmittel)
- Depression (trizyklische Antidepressiva)
- zur Blutdrucksenkung (z.B. Guanethidin und Methyldopa)
- schwere allergische Reaktionen (Adrenalin)
- Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) oder Schlafkrankheit (Narkolepsie) (Stimulanzien)
- Parkinson-Krankheit (z.B. Levodopa)
- zur Blutverdünnung (Phenindion).
Wenn Sie eines dieser Arzneimittel einnehmen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, bevor Sie Haldol einnehmen.
Einnahme von Haldol zusammen mit Alkohol
Wenn Sie während der Behandlung mit Haldol Alkohol trinken, können Sie sich schläfrig fühlen und langsamer reagieren. Daher sollten Sie darauf achten, nicht zu viel Alkohol zu trinken. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin über den Konsum von Alkohol während der Haldol-Behandlung.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Haldol kann Ihre Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Werkzeugen oder Maschinen beeinträchtigen, Nebenwirkungen, z.B. Schläfrigkeit können Ihre Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen, insbesondere, wenn Sie gerade mit der Behandlung begonnen oder eine hohe Dosis erhalten haben. Sie dürfen nur dann ein Fahrzeug führen oder Werkzeuge und Maschinen bedienen, wenn Sie dies vorher mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin besprochen haben.
Haldol 1 mg Tabletten enthalten Laktose
Bitte nehmen Sie Haldol 1 mg Tabletten daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie an einer Laktoseunverträglichkeit leiden.
Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden.
Darf Haldol während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?
Wenn Sie schwanger sind, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin um Rat. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird Ihnen vielleicht empfehlen, Haldol während der Schwangerschaft abzusezten. Folgende Probleme können bei Neugeborenen auftreten, deren Mütter in den letzten 3 Monaten der Schwangerschaft (dem letzten Trimester) mit Haldol behandelt worden sind:
- Muskelzittern, steife oder schwache Muskeln
- Schläfrigkeit oder Ruhelosigkeit
- Atemprobleme und Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme
Es ist nicht genau bekannt, wie häufig diese Probleme auftreten. Wenn Sie Haldol in der Schwangerschaft eingenommen haben und Ihr Baby eine dieser Nebenwirkungen zeigt, verständigen Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, wenn Sie stillen oder beabsichtigen, zu stillen. Es können kleine Mengen des Arzneimittels in die Muttermilch übergehen und vom Baby aufgenommen werden. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird die Risiken und Vorteile des Stillens während der Haldol-Behandlung mit Ihnen besprechen.
Haldol kann die Konzentration des Hormons Prolaktin erhöhen und damit die männliche und weibliche Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Ihrer Ärztin, wenn Sie dazu Fragen haben.