Was sollte dazu beachtet werden?
Auch während der Einnahme dieses Arzneimittels können Sie HIV auf andere übertragen, obwohl das Risiko durch eine effektive antiretrovirale Therapie verringert ist. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin über die Vorsichtsmassnahmen, die notwendig sind, um die Ansteckung anderer Menschen zu verhindern.
Dieses Arzneimittel ist kein Heilmittel gegen eine HIV‑Infektion. Sie können während der Einnahme von Eviplera weiterhin Infektionen oder andere HIV‑assoziierte Erkrankungen bekommen. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird Sie diesbezüglich überwachen.
Wann ist bei der Einnahme von Eviplera Vorsicht geboten?
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ă„rztin,
- wenn Sie an einer Nierenerkrankung leiden oder gelitten haben, oder wenn auffällige Ergebnisse von Blut‑ oder Urinuntersuchungen auf Probleme mit Ihren Nieren hinweisen. Wenn Sie eine mittelschwere oder schwere Nierenerkrankung haben, wird die Einnahme von Eviplera nicht empfohlen. Eviplera kann Auswirkungen auf Ihre Nieren haben oder den Phosphatgehalt in Ihrem Blut senken. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird einige Blutuntersuchungen anordnen, um Ihre Nierenfunktion zu kontrollieren. Abhängig von den Ergebnissen dieser Untersuchungen kann Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin Sie anweisen, die Behandlung mit Eviplera zu unterbrechen.
- wenn Sie an einer Lebererkrankung, einschliesslich einer chronisch aktiven Hepatitis, leiden oder gelitten haben. Patienten mit einer Lebererkrankung wie einer chronischen Hepatitis B oder C, die antiretrovirale Arzneimittel erhalten, weisen ein erhöhtes Risiko schwerwiegender, möglicherweise tödlicher Leberkomplikationen auf. Wenn Sie eine Hepatitis‑B‑Infektion haben, wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin die für Sie am besten geeignete Behandlung verschreiben. Nach dem Absetzen von Eviplera könnten sich Ihre Symptome verschlechtern. Wenn Sie eine Lebererkrankung oder eine chronische Hepatitis‑B‑Infektion haben oder früher hatten, kann Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin Blutuntersuchungen durchführen, um die Leberfunktion sorgfältig zu überwachen.
Sprechen Sie sofort mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin und brechen Sie die Einnahme von Eviplera ab, wenn Sie einen Hautausschlag mit den folgenden Symptomen entwickeln: Fieber, Blasenbildung, Augenrötung und Schwellung von Gesicht, Mund oder Körper. Dies kann schwerwiegend oder möglicherweise lebensbedrohlich werden.
Die Anwendung und Sicherheit von Eviplera bei Kindern und Jugendlichen unter 18Â Jahren ist bisher nicht geprĂĽft worden.
Bei älteren Patienten über 65 Jahren sollte Eviplera mit besonderer Vorsicht eingesetzt werden.
Wenn bei Ihnen eine fortgeschrittene HIV‑Infektion (AIDS) vorliegt und Sie zusätzlich eine Infektion haben, können ab Behandlungsbeginn mit Eviplera Infektions‑ und Entzündungssymptome auftreten, oder die Symptome einer vorbestehenden Infektion können sich verschlechtern. Solche Symptome können darauf hinweisen, dass sich das verbesserte Immunsystem Ihres Körpers gegen die Infektion zur Wehr setzt. Achten Sie nach Behandlungsbeginn mit Eviplera auf Anzeichen einer Entzündung oder einer Infektion. Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, falls Sie Anzeichen einer Entzündung oder einer Infektion bemerken.
Zusätzlich zu den Begleitinfektionen können nach Beginn der Einnahme von Arzneimitteln zur Behandlung Ihrer HIV‑Infektion auch Autoimmunerkrankungen auftreten (ein Zustand, bei dem das Immunsystem gesundes Körpergewebe angreift). Autoimmunerkrankungen können viele Monate nach Beginn der Behandlung auftreten. Wenn Sie irgendwelche Anzeichen einer Infektion oder andere Symptome, wie z.B. Muskelschwäche, eine Schwäche, die in den Händen und Füssen beginnt und sich in Richtung Rumpf fortsetzt, Herzklopfen, Zittern oder Hyperaktivität bemerken, informieren Sie bitte unverzüglich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, um die notwendige Behandlung zu erhalten.
Knochenerkrankungen. Bei einigen erwachsenen HIV-infizierten Patienten, die eine antiretrovirale Kombinationsbehandlung erhalten, kann sich eine als Osteonekrose (Absterben von Knochengewebe infolge unzureichender Blutversorgung des Knochens) bezeichnete Knochenerkrankung entwickeln. Zu den vielen Risikofaktoren für die Entwicklung dieser Erkrankung können unter anderem die Dauer der antiretroviralen Kombinationsbehandlung, die Anwendung von Kortikosteroiden, Alkoholkonsum, eine starke Unterdrückung des Immunsystems oder ein höherer Body-Mass-Index (Masszahl zur Beurteilung des Körpergewichts im Verhältnis zur Körpergrösse) gehören. Anzeichen einer Osteonekrose sind Gelenksteife, ‑beschwerden und ‑schmerzen (insbesondere in Hüfte, Knie und Schulter) sowie Schwierigkeiten bei Bewegungen. Falls Sie eines dieser Anzeichen bei sich bemerken, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin.
Knochenprobleme (die sich als anhaltende oder schlimmer werdende Knochenschmerzen äussern und manchmal zu Knochenbrüchen führen) können auch in Folge von Schäden an den Zellen der Nierenkanälchen auftreten (siehe auch «Welche Nebenwirkungen kann Eviplera haben?»). Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn bei Ihnen Knochenschmerzen oder Knochenbrüche auftreten.
Tenofovirdisoproxilfumarat kann ausserdem zu einem Verlust von Knochenmasse fĂĽhren.
Insgesamt sind die Auswirkungen von Tenofovirdisoproxilfumarat auf die langfristige Gesundheit der Knochen und das zukünftige Risiko für Knochenbrüche bei erwachsenen Patienten nicht geklärt.
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie wissen, dass Sie an Osteoporose leiden. Bei Patienten mit Osteoporose besteht ein höheres Risiko für Knochenbrüche.
Einnahme von Eviplera mit anderen Arzneimitteln
Nehmen Sie Eviplera nicht ein,
wenn Sie bereits andere Arzneimittel einnehmen, die Emtricitabin, Rilpivirinhydrochlorid, Tenofovirdisoproxil, Tenofoviralafenamid, Lamivudin oder Adefovirdipivoxil enthalten.
Eviplera kann mit anderen Arzneimitteln in Wechselwirkung treten. Dadurch kann die Wirkstoffmenge von Eviplera oder anderen Arzneimitteln in Ihrem Blut beeinflusst werden. Das kann zur Folge haben, dass die Wirksamkeit der Arzneimittel nachlässt oder Nebenwirkungen verstärkt werden. In einigen Fällen muss Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin dann Ihre Arzneimitteldosis entsprechend verändern oder Ihre Blutwerte kontrollieren oder Ihnen ein anderes Arzneimittel aus der gleichen Gruppe verschreiben.
Informieren Sie deshalb Ihren Arzt bzw. Ihre Ă„rztin, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen:
- Arzneimittel, die Ihre Nieren schädigen können, wie z.B. Aminoglykoside, Amphotericin B, Cidofovir, Foscarnet, Ganciclovir, Pentamidin, Vancomycin, Interleukin‑2, nicht-steroidale Entzündungshemmer (NSAIDs).
- Didanosin enthaltende Arzneimittel (zur Behandlung der HIV‑Infektion): Die gleichzeitige Einnahme von Tenofovirdisoproxil, einem der Wirkstoffe von Eviplera, mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln, die Didanosin enthalten, kann den Blutspiegel von Didanosin ansteigen lassen und die CD4‑Zellzahl reduzieren. Seltene Fälle einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse und einer Laktatazidose (Überschuss an Milchsäure im Blut), die manchmal tödlich ausgingen, wurden bei der gleichzeitigen Anwendung von Arzneimitteln, die Tenofovirdisoproxil und Didanosin enthalten, berichtet. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird sorgfältig abwägen, ob Sie mit Arzneimitteln, die Tenofovir und Didanosin enthalten, behandelt werden sollen.
- Andere Arzneimittel zur Behandlung der HIV‑Infektion: nichtnukleosidische Reverse-Transkriptase-Hemmer (NNRTIs). Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin kann die Gabe eines anderen Arzneimittels in Erwägung ziehen.
- Rifabutin, ein Arzneimittel zur Behandlung einiger bakterieller Infektionen. Dieses Arzneimittel kann die Menge an Rilpivirin (ein Wirkstoff von Eviplera) in Ihrem Blut verringern. Möglicherweise muss Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin Ihnen eine zusätzliche Dosis Rilpivirin verschreiben, um Ihre HIV‑Infektion zu behandeln.
- Antibiotika zur Behandlung bakterieller Infektionen mit folgenden Wirkstoffen: Clarithromycin, Erythromycin. Diese Arzneimittel können die Menge an Rilpivirin (einem Wirkstoff von Eviplera) in Ihrem Blut erhöhen. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird möglicherweise die Dosis des Antibiotikums ändern oder Ihnen ein anderes Antibiotikum verschreiben müssen.
- Arzneimittel zur Behandlung von MagengeschwĂĽren, Sodbrennen oder Refluxkrankheit wie:
- Antazida (Aluminium‑/Magnesiumhydroxid oder Kalziumkarbonat) oder
- H2‑Rezeptor‑Antagonisten (Famotidin, Cimetidin, Nizatidin oder Ranitidin)
Diese Arzneimittel können die Menge an Rilpivirin (einem Wirkstoff von Eviplera) in Ihrem Blut vermindern. Wenn Sie eines dieser Arzneimittel einnehmen, wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin Ihnen entweder ein anderes Arzneimittel verschreiben oder Ihnen empfehlen, wie und wann Sie dieses Arzneimittel einnehmen sollen.
- Wenn Sie ein Antazidum einnehmen, tun Sie dies mindestens 2Â Stunden vor oder mindestens 4Â Stunden nach der Einnahme von Eviplera.
- Wenn Sie einen H2‑Rezeptor‑Antagonisten einnehmen, tun Sie dies mindestens 12 Stunden vor oder mindestens 4 Stunden nach der Einnahme von Eviplera. Wenn Sie Eviplera einnehmen, darf die Einnahme von H2‑Rezeptor‑Antagonisten nur einmal täglich erfolgen. Zweimal täglich dürfen H2‑Rezeptor‑Antagonisten nicht eingenommen werden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin über andere Behandlungsmöglichkeiten (siehe «Wie verwenden Sie Eviplera?»).
- Methadon, ein Arzneimittel zur Behandlung von Opiatabhängigkeit, da Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin möglicherweise Ihre Methadondosis ändern muss.
- Dabigatranetexilat, ein Arzneimittel zur Behandlung von Herzerkrankungen, da Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin möglicherweise die Konzentration dieses Arzneimittels in Ihrem Blut kontrollieren muss.
- Ledipasvir/Sofosbuvir, Sofosbuvir/Velpatasvir oder Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir zur Behandlung einer Hepatitis C-Infektion.
Natrium
Eviplera enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. Eviplera ist nahezu «natriumfrei».
Lactose
Eviplera enthält 277 mg Lactose-Monohydrat. Bitte nehmen Sie Eviplera erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
Azo-Farbstoffe
Eviplera enthält den Farbstoff Gelborange S (E110). Dieser Farbstoff kann allergische Reaktionen hervorrufen.
Fahrtüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen!
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ă„rztin oder Apothekerin, wenn Sie
- an anderen Krankheiten leiden,
- Allergien haben oder
- andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte) einnehmen!
Dies umfasst auch nicht verschreibungspflichtige pflanzliche Mittel.
Darf Eviplera während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?
Während der Schwangerschaft sollten Sie vor der Einnahme jeglicher Arzneimittel Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin um Rat fragen.
Gebärfähige Frauen müssen während der Behandlung mit Eviplera gleichzeitig ein zuverlässiges mechanisches Verhütungsmittel (z.B. Kondom) und eine andere empfängnisverhütende Methode, einschliesslich oraler (Pille) oder anderer hormoneller Verhütungsmittel (z.B. Implantate, Injektionen), anwenden, um eine Schwangerschaft zu vermeiden. Wenn Sie planen schwanger zu werden, schwanger sind oder stillen, informieren Sie umgehend Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin. Während der Schwangerschaft und Stillzeit dürfen Sie Eviplera nur auf spezielle Anweisung Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin anwenden.
Wenn Sie Eviplera während der Schwangerschaft eingenommen haben, kann Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin Sie zu regelmässigen Blutuntersuchungen und anderen diagnostischen Tests einbestellen, um die Entwicklung Ihres Kindes zu überwachen.
Informieren Sie sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ă„rztin, wenn Sie schwanger sind.
Schwangere dürfen Eviplera nur auf ausdrückliche ärztliche Anweisung einnehmen.
Während der Behandlung mit Eviplera dürfen Sie nicht stillen. Sowohl das HI‑Virus als auch die Wirkstoffe von Eviplera treten in die Muttermilch über und schädigen Ihren Säugling schwer.