Basisbehandlung und Präventionsmaßnahmen
Die wichtigste Basisbehandlung und Präventionsmaßnahme der Osteoporose sind ausreichend Bewegung und eine richtige Ernährung.
Dabei sind keine sportlichen Spitzenleistungen notwendig – bereits regelmäßige Spaziergänge, zweimal wöchentliches Rückenschwimmen für eine halbe Stunde oder Wassergymnastik bewirken einen stabileren Aufbau der Knochen. Sehr effektiv ist ein Kraft- und Ausdauertraining zwei mal pro Woche.
Bei der Ernährung sollte darauf geachtet werden, viel Calcium (bis zu eineinhalb Gramm pro Tag) zu sich zu nehmen. Dabei bieten sich Milchprodukte oder calciumhaltiges Mineralwasser an.
Ausreichend Vitamin D stellt einen wichtigen Schutz vor Osteoporose dar. Vor allem Eier, Fisch, Butter und Milch enthalten hohe Konzentrationen an Vitamin D. Zudem produziert der Körper mit Unterstützung von UV-Strahlung selbst Vitamin D – daher sollten besonders ältere Personen darauf achten, täglich mindestens 30 Minuten im Tageslicht zu verbringen. Die UV-Strahlung ist auch bei bewölktem Himmel für die Produktion des Vitamins ausreichend.
Des weiteren weisen nicht-Raucher ein niedrigeres Osteoporose-Risiko auf.
Da Phosphate den Einbau von Calcium in die Knochen hemmen und somit den Knochenschwund begünstigen, sollte ein übermäßiger Konsum phosphathaltiger Nahrungsmittel vermieden werden. Hohe Konzentrationen an Phosphaten enthalten Fleisch, Wurstprodukte, Softdrinks (beispielsweise Cola) und Schmelzkäse. Zudem erkennt man Phosphate in der Auflistung der Lebensmittelzusatzstoffe an den Bezeichnungen E338-341 sowie E450.
Medikamentöse Therapie
Die Basisbehandlung der Osteoporose besteht in der täglichen Zufuhr von etwa einem bis eineinhalb Gramm Calcium und mindestens 400 Internationalen Einheiten an Vitamin D. Falls der körperliche Bedarf an diesen Stoffen nicht allein durch die Nahrung gedeckt werden kann, lassen sich die Stoffe auch in Form von Tabletten substituieren.
Um bei Frauen nach der Menopause (den Wechseljahren) Knochenbrüchen aufgrund von Osteoporose vorzubeugen, kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz. Diese sollten mindestens über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren eingenommen werden, gegebenenfalls jedoch auch länger.
Folgende Wirkstoffe stellen Mittel der ersten Wahl bei der Behandlung der Osteoporose dar:
- Bisphosphonate: Diese Stoffe wirken einem übermäßigen Abbau des Knochengewebes entgegen und bewirken zudem eine Stärkung der bestehenden Knochenmasse. Verabreicht werden Bisphosphonate je nach Präparat einmal täglich, wöchentlich oder monatlich in Form von Tabletten. Auch besteht die Möglichkeit, mithilfe einer Infusion nur einmal jährlich Bisphosphonate zu verabreichen.
- SERM (Selektive Estrogenrezeptormodulatoren): Diese verhindern den Abbau des Knochengewebes und wirken regulierend auf den Knochenstoffwechsel. Der Wirkstoff muss jeden Tag eingenommen werden.
- Strontium Ranelat: Dieser Wirkstoff verhindert einen übermäßigen Abbau des Knochengewebes und fördert die Aktivität der Osteoblasten (knochenaufbauenden Zellen). Es handelt sich um ein Pulver, das einmal pro Tag in Wasser gelöst zu sich genommen wird.
- Teriparatid: Dabei handelt es sich um ein Fragment des in der Nebenschilddrüse gebildeten Hormons Parathormon. Teriparatid hilft beim Knochenaufbau und fördert die Bildung von neuem Knochengewebe. Der Wirkstoff kann bei Frauen nach der Menopause, die ein besonders hohes Knochenfrakturrisiko besitzen, für einen Zeitraum von maximal 18 Monaten einmal pro Tag unter die Haut gespritzt werden.
Bei Männern, die an Osteoporose leiden, wird bislang der Wirkstoff Alendronat (ein Bisphosphonat) angewendet.
Vorkehrungen
Da Patienten mit Osteoporose einem stark erhöhten Risiko für Knochenfrakturen ausgesetzt sind, sollten folgende Maßnahmen und Vorkehrungen beachtet werden:
- Das Zuhause sollte so eingerichtet sein, dass die Wahrscheinlichkeit von Stürzen reduziert wird (beispielsweise keine rutschigen Teppiche, keine Schwellen am Boden, gute Beleuchtung). Auch sollten nur flache Hausschuhe mit rutschfesten Schuhsohlen getragen werden.
- Keine schweren Gewichte heben.
- Bei Glatteis auf den Straßen sollte die Wohnung nur für absolut notwendige Besorgungen verlassen werden – empfehlenswert ist es, sich die Einkäufe liefern zu lassen.
- Die Sehkraft sollte regelmäßig durch den Augenarzt kontrolliert und eine Sehhilfe gegebenenfalls angepasst werden.
- Bestimmte Medikamente wie beispielsweise Schlafmittel, Präparate gegen Allergien, Antidepressiva und Antihypertensiva (gegen Bluthochdruck) können zu einer Einschränkung der Reaktionsfähigkeit führen und somit das Sturzrisiko erhöhen.
- Osteoporose-Selbsthilfegruppen bieten Rat und Hilfe.