Wirkung
Pharmakodynamik
Metronidazol gehört zur Klasse der Nitroimidazole. Es hemmt die NukleinsÀuresynthese durch Bildung von Nitroso-Radikalen, die die DNA von mikrobiellen Zellen stören. Diese Funktion tritt nur auf, wenn Metronidazol teilweise reduziert wird, und da diese Reduktion normalerweise nur in anaeroben Bakterien und Protozoen stattfindet, hat es relativ wenig Wirkung auf menschliche Zellen oder aerobe Bakterien.
Pharmakokinetik
Oral eingenommenes Metronidazol ist zu ca. 80 % ĂŒber den Darm bioverfĂŒgbar und die maximalen Blutplasmakonzentrationen treten nach ein bis zwei Stunden auf. Nahrung kann die Absorption verlangsamen, vermindert sie aber nicht. Von der gegebenen Dosis sind etwa 20 % an Plasmaproteine gebunden. Es dringt gut in das Gewebe, die ZerebrospinalflĂŒssigkeit, das Fruchtwasser und die Muttermilch sowie in Abszesshöhlen ein. Etwa 60 % des Metronidazols werden durch Oxidation zum Hauptmetaboliten Hydroxymetronidazol und einem CarbonsĂ€urederivat sowie durch Glucuronidierung metabolisiert. Metronidazol und seine Metaboliten werden hauptsĂ€chlich ĂŒber die Nieren (77 %) und zu einem geringeren Anteil ĂŒber den Stuhl (14 %) ausgeschieden. Die biologische Halbwertszeit betrĂ€gt bei gesunden Erwachsenen rund acht Stunden.
Wechselwirkungen
Der gleichzeitige Konsum von Alkohol kann zu Ăbelkeit, Erbrechen, Hautrötungen, Tachykardie und Kurzatmigkeit fĂŒhren. Aus diesem Grund wird vom Konsum alkoholhĂ€ltiger GetrĂ€nke abgeraten.
Metronidazol hemmt das Enzym CYP2C9, so dass es zu Wechselwirkungen mit Medikamenten kommen kann, die durch diese Enzyme metabolisiert werden (z. B. Lomitapid, Warfarin).