Wirkstoff(e) ThioctsÀure (Alpha-LiponsÀure)
Zulassungsland Österreich
Hersteller Mylan Österreich GmbH
Suchtgift Nein
Psychotrop Nein
Zulassungsdatum 22.12.1999
ATC Code A16AX01
Abgabestatus Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Verschreibungsstatus Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Pharmakologische Gruppe Andere Mittel fĂŒr das alimentĂ€re System und den Stoffwechsel

Zulassungsinhaber

Mylan Österreich GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂŒr wird es verwendet?

Thioctacid 600 mg-Ampullen sind ein Arzneimittel zur unterstĂŒtzenden Behandlung bei einer durch Diabetes mellitus („Zuckerkrankheit“) ausgelösten NervenschĂ€digung der Beine und Arme (diabetische Polyneuropathie).

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Was mĂŒssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Thioctacid 600 mg-Ampullen dĂŒrfen nicht angewendet werden,

wenn Sie allergisch gegen Alpha-LiponsÀure oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Thioctacid 600 mg-Ampullen bei Ihnen angewendet werden. Sie dĂŒrfen dieses Arzneimittel nicht selber anwenden!

Thioctacid 600 mg-Lösung darf nicht in den Muskel oder unter die Haut verabreicht werden, es muss Ihnen von Ihrem Arzt in die Vene gespritzt werden.

WÀhrend der Behandlung mit Thioctacid 600 mg-Ampullen sollte kein Alkohol getrunken werden (siehe " Anwendung von Thioctacid 600 mg-Ampullen zusammen mit Nahrungsmitteln, GetrÀnken und Alkohol").

Nach Anwendung von Thioctacid 600 mg-Ampullen kann ein verÀnderter Geruch des Urins wahrgenommen werden, der jedoch unbedenklich ist.

Erste Anzeichen von Nebenwirkungen oder möglichen FrĂŒhsymptomen einer allergischen Reaktion (z.B. Juckreiz, Übelkeit, Unwohlsein, etc.) sind unverzĂŒglich dem Arzt zu melden.

WÀhrend der Behandlung mit Alpha-LiponsÀure wurden FÀlle eines Insulinautoimmunsyndroms (einer Störung der blutzuckerregulierenden Hormone mit starkem Absinken der Blutzuckerspiegel)

berichtet. Patienten mit einem gewissen HLA (Humanes Leukozytenantigen-System)-Genotyp (welcher bei Patienten aus Japan und Korea hĂ€ufiger vorkommt, jedoch auch bei Kaukasiern zu finden ist) sind bei einer Behandlung mit ThioctsĂ€ure anfĂ€lliger fĂŒr das Auftreten des Insulinautoimmunsyndroms.

Anwendung von Thioctacid 600 mg-Ampullen zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kĂŒrzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Es ist nicht auszuschließen, dass die gleichzeitige Anwendung von Thioctacid 600 mg-Ampullen zum Wirkungsverlust von Cisplatin (einem Krebsarzneimittel) fĂŒhrt.

Falls Sie Insulin bzw. orale blutzuckersenkende Arzneimittel anwenden, kann die Wirkung durch Thioctacid 600 mg-Ampullen verstĂ€rkt werden. Daher ist insbesondere im Anfangsstadium der Therapie mit Thioctacid 600 mg-Ampullen eine genaue Blutzuckerkontrolle durchzufĂŒhren. In EinzelfĂ€llen kann es auch erforderlich sein, die Insulindosis bzw. die Dosis der oralen blutzuckersenkenden Arzneimittel zu reduzieren. Sprechen Sie bitte diesbezĂŒglich unbedingt mit Ihrem Arzt.

Anwendung von Thioctacid 600 mg-Ampullen zusammen mit Nahrungsmitteln, GetrÀnken und Alkohol

WĂ€hrend der Behandlung mit Thioctacid 600 mg- Ampullen sollte kein Alkohol getrunken werden, da der regelmĂ€ĂŸige Genuss von Alkohol die Krankheit (diabetische Polyneuropathie) fortschreiten lĂ€sst und dadurch auch den Erfolg einer Behandlung mit Thioctacid beeintrĂ€chtigt.

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

WÀhrend der Schwangerschaft und Stillzeit sind Arzneimittel nur nach sorgfÀltiger Nutzen-Risiko- AbwÀgung anzuwenden.

Schwangere und Stillende sollten sich einer Behandlung mit Alpha-LiponsÀure nur unter strikter Anweisung durch den Arzt unterziehen.

Über einen möglichen Übertritt von Alpha-LiponsĂ€ure in die Muttermilch ist nichts bekannt.

VerkehrstĂŒchtigkeit und FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen

Thioctacid 600 mg - Ampullen können Einfluss auf die VerkehrstĂŒchtigkeit und die FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen haben. Falls Nebenwirkungen wie z.B. Schwindel oder andere zentralnervöse Störungen auftreten, sollten TĂ€tigkeiten unterlassen werden, die erhöhte Aufmerksamkeit erfordern - z.B. die Teilnahme am Straßenverkehr und das Bedienen von Maschinen bzw. gefĂ€hrlichen Werkzeugen.

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Wie wird es angewendet?

Die Injektionslösung wird Ihnen vom Arzt in die Vene gespritzt (intravenöse Anwendung).

Falls vom Arzt nicht anders verordnet ist die ĂŒbliche Dosis:

Bei schwerer diabetischer Polyneuropathie erhalten Erwachsene 1 Ampulle Thioctacid 600 mg- Injektionslösung pro Tag (entsprechend 600 mg Alpha-LiponsÀure/Tag)

Thioctacid 600 mg-Ampullen werden nicht empfohlen fĂŒr die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen aufgrund des Fehlens von Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Thioctacid 600 mg-Ampullen zu stark oder zu schwach ist.

Wenn Sie eine grĂ¶ĂŸere Menge von Thioctacid 600 mg-Ampullen bekommen haben, als Sie sollten

Mögliche Überdosierungssymptome können sein: Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen.

Falls Sie meinen, zu viel des Arzneimittels bekommen zu haben, und Ihr Arzt nicht erreichbar ist, suchen Sie bitte ein Krankenhaus auf und zeigen Sie den Ärzten diesen Beipackzettel.

FĂŒr den Arzt: Zu Symptomen und Therapie bei Überdosierung finden Sie Hinweise am Ende dieser Gebrauchsinformation.

Wenn Sie die Einnahme von Thioctacid 600 mg-Ampullen vergessen haben

Falls Sie den Termin der Gabe ĂŒbersehen haben sollten, suchen Sie bitte bei nĂ€chster Gelegenheit Ihren Arzt auf.

Wenn Sie die Anwendung von Thioctacid 600 mg-Ampullen abbrechen

Wenn Sie dieses Arzneimittel absetzen wollen, fragen Sie bitte Ihren Arzt.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten mĂŒssen.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende HĂ€ufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr hÀufig: mehr als 1 Behandelter von 10 HÀufig: 1 bis 10 Behandelte von 100 Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000 Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000

Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000

Nicht bekannt: HĂ€ufigkeit auf Grundlage der verfĂŒgbaren Daten nicht abschĂ€tzbar

Erkrankungen des Nicht Störung der blutzuckerregulierenden Hormone mit
  bekannt starkem Absinken der Blutzuckerspiegel
Immunsystems   (Insulinautoimmunsyndrom)
     
Erkrankungen des Magen- HĂ€ufig Übelkeit, Erbrechen
Darm-Traktes    
     
  Sehr selten Bauchschmerzen, Durchfall
     
Leber- und Sehr selten Erhöhte Leberenzymwerte
Gallenerkrankungen    
     
  HÀufig Schwindel
     
Erkrankungen des Sehr selten Gleichgewichtsstörungen, Ängstlichkeit, Erregung,
Nervensystems   Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Sehstörungen,
    Geschmacksstörungen
     
Erkrankungen der Haut und Sehr selten Allergische Reaktionen wie z.B. Nesselsucht, Juckreiz,
des Unterhautzellgewebes   Rötung und AusschlÀge
     
Allgemeine Erkrankungen Sehr selten Hitzewallungen, Schwitzen; aufgrund einer
und Beschwerden am   verbesserten Zuckerverwertung kann in
Verabreichungsort   EinzelfÀllen der Blutzuckerspiegel absinken.
    Gelegentlich treten nach rascher intravenöser
    Injektion Kopfdruck und Atembeklemmung auf,
    die sofort wieder abklingen.
     
  In Allergische Reaktionen lokal an der
  EinzelfÀllen Injektionsstelle mit Juckreiz und Rötung, als auch
    den ganzen Körper betreffend bis zum Schock,
    können auftreten.
     

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch fĂŒr Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt ĂŒber das nationale Meldesystem anzeigen:

Bundesamt fĂŒr Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5

1200 WIEN ÖSTERREICH

Fax: +43 (0) 50 555 36207 Website: http://www.basg.gv.at/

Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen ĂŒber die Sicherheit dieses Arzneimittels zur VerfĂŒgung gestellt werden.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

FĂŒr dieses Arzneimittel sind bezĂŒglich Temperatur keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schĂŒtzen.

Bewahren Sie dieses Arzneimittel fĂŒr Kinder unzugĂ€nglich auf.

Das Arzneimittel darf nach dem auf dem Umkarton nach „Verw. bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr gegeben werden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Eine mit physiologischer Kochsalzlösung hergestellte und lichtgeschĂŒtzte (z.B. mit Alufolie) Infusionslösung ist 6 Stunden haltbar.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

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Weitere Informationen

Was Thioctacid 600 mg-Ampullen enthalten

Der Wirkstoff ist: Alpha-LiponsÀure

1 Ampulle mit 24 ml Injektionslösung enthÀlt: Alpha-LiponsÀure, Trometamolsalz 952,3 mg (entspr. 600 mg) Alpha-LiponsÀure (ThioctsÀure)

Die sonstigen Bestandteile sind:

Trometamol, Wasser fĂŒr Injektionszwecke

Wie Thioctacid 600 mg-Ampullen aussehen und Inhalt der Packung

Klare, gelbliche Injektionslösung (pH 8,1 – 8,6)

OsmolalitÀt: 410 bis 420 mOsm/kg

Braunglasampullen

Eine Packung enthÀlt 5x24 ml Braunglasampullen (hydrolytische Klasse I) mit zwei roten Farbringen und einem gelben OPC-Punkt.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Pharmazeutischer Unternehmer:

Mylan Österreich GmbH, 1110 Wien

Hersteller:

Meda Pharma GmbH & Co.KG, Bad Homburg, Deutschland

oder

Viatris Santé, 1 rue de Turin, 69007 Lyon, Frankreich

Z.Nr.: 1-23436

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt ĂŒberarbeitet im September 2022.

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Die folgenden Informationen sind fĂŒr medizinisches Fachpersonal bestimmt:

Symptome einer Überdosierung

Bei der intravenösen Anwendung von Thioctacid 600 mg-Lösung wurde bislang nicht ĂŒber Vergiftungserscheinungen durch beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung berichtet.

Das klinische Vergiftungsbild kann sich zunĂ€chst in psychomotorischer Unruhe oder BewusstseinstrĂŒbung Ă€ußern und geht im weiteren Verlauf typischerweise mit generalisierten KrampfanfĂ€llen und der Ausbildung einer Laktatazidose einher. Des Weiteren wurden HypoglykĂ€mie, Schock, Rhabdomyolyse, HĂ€molyse, disseminierte intravasale Gerinnung (DIC), Knochenmarksdepression und Multiorganversagen als Intoxikationsfolgen hoher Alpha-LiponsĂ€ure- Dosen beschrieben.

Therapiemaßnahmen bei Intoxikation

Bereits bei Verdacht auf eine substantielle Intoxikation mit Thioctacid (z.B. > 10 Tabletten zu 600 mg bei Erwachsenen und > 50 mg/kg KG bei Kindern) ist eine unverzĂŒgliche Klinikeinweisung und die Einleitung von Maßnahmen nach den allgemeinen BehandlungsgrundsĂ€tzen von VergiftungsfĂ€llen indiziert (z.B. induziertes Erbrechen, MagenspĂŒlung, Aktivkohle etc.). Die Behandlung generalisierter

KrampfanfĂ€lle, der Laktatazidose und aller anderen vital bedrohlichen Intoxikationsfolgen mĂŒssen sich an den GrundsĂ€tzen der modernen Intensivtherapie orientieren und symptomatisch erfolgen. Der Nutzen des Einsatzes von HĂ€modialyse, HĂ€moperfusions- oder Filtrationstechniken in der forcierten Elimination von Alpha-LiponsĂ€ure ist derzeit nicht gesichert.

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Zuletzt aktualisiert: 26.07.2023

Quelle: Thioctacid 600 mg - Ampullen - Beipackzettel

Wirkstoff(e) ThioctsÀure (Alpha-LiponsÀure)
Zulassungsland Österreich
Hersteller Mylan Österreich GmbH
Suchtgift Nein
Psychotrop Nein
Zulassungsdatum 22.12.1999
ATC Code A16AX01
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können fĂŒr die Korrektheit der Daten keine Haftung ĂŒbernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. FĂŒr Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden