Rilmenidin ratiopharm darf nicht eingenommen werden,
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wenn Sie allergisch gegen Rilmenidin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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wenn Sie an schweren Depressionen leiden.
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bei schweren Störungen der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance unter15 ml/min).
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bei gleichzeitiger Anwendung von Sultoprid (ein Arzneimittel aus der Gruppe der Benzamide zur Behandlung von Schizophrenie).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Rilmenidin ratiopharm einnehmen.
Bei älteren Patienten kann es aufgrund der Möglichkeit eines Blutdruckabfalls beim Aufstehen, der zu Schwindel führt, zu Stürzen kommen.
Während der Behandlung mit Rilmenidin ratiopharm ist kein Alkohol zu trinken! Besondere Vorsicht ist erforderlich,
wenn Sie in letzter Zeit Herzbeschwerden oder einen Schlaganfall hatten,
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bei gleichzeitiger Einnahme von Beta-Blockern (Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzschwäche) und/oder
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MAO-Hemmern (Arzneimittel zur Behandlung depressiver Erkrankungen) – siehe auch Abschnitt 2 „Einnahme von Rilmenidin ratiopharm zusammen mit anderen Arzneimitteln“
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wenn Sie Rilmenidin ratiopharm absetzen möchten: Das Absetzen von Rilmenidin ratiopharm muss in Rücksprache mit Ihrem Arzt erfolgen! Die Dosis muss schrittweise reduziert werden, ein plötzliches Abbrechen der Behandlung darf nicht erfolgen.
Rilmenidin kann Ihre Herzfrequenz senken und einen zu langsamen Herzschlag auslösen (Bradykardie). Falls Sie bereits eine Bradykardie haben oder bei Ihnen ein erhöhtes Risiko für Bradykardie besteht, wird Ihr Arzt nach Behandlungsbeginn Ihre Herzfrequenz, speziell in den ersten 4 Wochen, kontrollieren.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt falls Sie unter einer schweren Störung der Nierenfunktion leiden oder in letzter Zeit Herzbeschwerden hatten.
Kinder und Jugendliche
Aufgrund von fehlenden Erfahrungen wird die Anwendung von Rilmenidin ratiopharm bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht empfohlen.
Einnahme von Rilmenidin ratiopharm zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Sie dürfen Rilmenidin ratiopharm nicht zusammen einnehmen mit:
Sultoprid (Arzneimittel aus der Gruppe der Benzamide zur Behandlung von Schizophrenie): Rilmenidin ratiopharm darf wegen des erhöhten Risikos einer Herzrhythmusstörung (Torsade de pointes) nicht gemeinsam mit Sultoprid angewendet werden.
Die gleichzeitige Einnahme von Rilmenidin ratiopharm wird nicht empfohlen mit:
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Alkohol: Vermeiden Sie Arzneimittel, die Alkohol enthalten. Alkohol verstärkt die dämpfende Wirkung. Eine verminderte Aufmerksamkeit kann das Lenken von Fahrzeugen und das Bedienen von Maschinen gefährlich machen.
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Betablockern (blutdrucksenkende Arzneimittel wie z.B. Bisoprolol, Carvedilol, Metoprolol) zur Behandlung von Herzmuskelschwäche
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MAO-Hemmern (Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen)
Die gleichzeitige Einnahme von Rilmenidin ratiopharm mit folgenden Arzneimitteln hat nur mit besonderer Vorsicht zu erfolgen:
Baclofen (muskelentspannendes Mittel):
Erhöhtes Risiko für das Auftreten von niedrigem Blutdruck, besonders beim Aufstehen.
Der Blutdruck ist zu überprüfen und die Dosierung des blutdrucksenkenden Arzneimittels ist, wenn nötig, anzupassen.
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Betablocker (blutdrucksenkende Arzneimittel, außer Esmolol):
Hören Sie nicht plötzlich mit der Einnahme von Rilmenidin ratiopharm auf, da es zu einem plötzlichen Anstieg des Blutdrucks kommen kann. Eine klinische Überwachung ist erforderlich.
Arzneimittel mit einem erhöhten Risiko für Herzrhythmusstörungen, besonders Torsades de pointes: Eine klinische Überwachung und ein EKG sind erforderlich.
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Bestimmte Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen, wie Chinidin, Hydrochinidin, Disopyramid (Klasse I- Antiarrhythmika) oder Amiodaron, Dofetilid, Ibutilid und Sotalol (Klasse-III-Antiarrhythmika).
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Bestimmte Neuroleptika (Arzneimittel gegen psychotische Symptome), wie Phenothiazine (Chlorpromazin, Levomepromazin, Thioridazin), Benzamide (Amisulprid, Sulprid, Tiaprid), Butyrophenone (Droperodol, Haloperidol) und Pimozid.
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Halofantrin (antiparasitäres Arzneimittel zur Behandlung bestimmter Arten von Malaria)
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Mizolastin (zur Behandlung von allergischen Reaktionen, wie beispielsweise Heuschnupfen)
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Moxifloxacin, Erythromycin, Spiramycin (Antibiotika zur Behandlung von Infektionen)
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Pentamidin (Arzneimittel zur Behandlung einer bestimmten Art der Lungenentzündung (Pneumocystis carinii Pneumonie))
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Vincamin (u.a. zur Behandlung von Demenz bei älteren Patienten verwendet)
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Bepridil (zur Behandlung von Angina pectoris, ein Zustand der Schmerzen in der Brust verursacht)
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Cisaprid, Diphemanil (zur Behandlung von Magen-Darm Problemen)
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Trizyklische Antidepressiva (zur Behandlung depressiver Erkrankungen): Die blutdrucksenkende Wirksamkeit von Rilmenidin ratiopharm kann teilweise aufgehoben werden.
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Andere blutdrucksenkende Arzneimittel: Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkung. Erhöhtes Risiko für Blutdruckabfall beim Aufstehen, der zu Schwindel, Ohrensausen oder Ohnmacht führen kann.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Rilmenidin ratiopharm mit folgenden Arzneimitteln ist zu beachten:
Alphablocker (blutdrucksenkende Arzneimittel):
Erhöhte blutdrucksenkende Wirkung. Erhöhtes Risiko eines Blutdruckabfalls beim Aufstehen (orthostatische Hypotonie).
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Amifostin (ein zellschützender Wirkstoff, der im Rahmen einer Chemo- oder Strahlentherapie
eingesetzt wird):
Erhöhtes Risiko eines Blutdruckabfalls, besonders beim Aufstehen.
Glucocorticoide (entzündungshemmende Arzneimittel, ausgenommen Hydrocortison als Ersatztherapie bei Morbus Addison), Tetracosactid (Arzneimittel zur Funktionsdiagnostik
der Nebennierenrinde bei Verdacht auf Nebennierenunterfunktion): Verminderung der blutdrucksenkenden Wirkung (Wassereinlagerungen, bedingt durch Glucocorticoide).
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Neuroleptika (Arzneimittel gegen psychotische Symptome) und Imipramin-Antidepressiva
(Arzneimittel gegen depressive Erkrankungen):
Erhöhte blutdrucksenkende Wirkung, besonderes Risiko eines Blutdruckabfalls beim Aufstehen (orthostatische Hypotonie).
- Andere auf das Zentralnervensystem wirkende Substanzen:
Morphinderivate (Schmerzmittel, Hustenmittel und Ersatztherapie), Benzodiazepine (Beruhigungsmittel/Schlafmittel), Anxiolytika (angstlösende Mittel, andere als Benzodiazepine), Hypnotika (Schlafmittel), Neuroleptika (Arzneimittel gegen psychotische Symptome), H1- Antihistaminika (z.B. Mittel gegen Allergien oder Schlafmittel), sedative (beruhigende) Antidepressiva (Amitriptylin, Doxepin, Mianserin, Mirtazapin, Trimipramin), andere zentral
wirkende Mittel gegen Bluthochdruck, Baclofen, Thalidomid (Beruhigungsmittel/Schlafmittel), Pizotifen, Indoramin (Mittel gegen Bluthochdruck): Erhöhtes Risiko einer dämpfenden Wirkung. Verminderte Aufmerksamkeit kann das Lenken von Fahrzeugen und das Bedienen von Maschinen gefährlich machen.
Einnahme von Rilmenidin ratiopharm zusammen mit Nahrungsmitteln und Alkohol
Während der Behandlung muss auf den Genuss von Alkohol in jeglicher Form verzichtet werden.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft:
Rilmenidin ratiopharm soll in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden.
Stillen:
Da Rilmenidin in die Muttermilch übertritt, soll Rilmenidin ratiopharm während des Stillens nicht eingenommen werden bzw. es ist abzustillen.
Fortpflanzungsfähigkeit:
Tierexperimentelle Studien haben bisher keine Auswirkungen auf die Zeugungs-/Gebärfähigkeit gezeigt.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Die Einnahme von Rilmenidin ratiopharm kann Schläfrigkeit und andere Reaktionen (siehe Abschnitt 4 „Nebenwirkungen“) hervorrufen, die Ihre Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen können, insbesondere in Kombination mit Alkohol und auf das Zentralnervensystem wirkenden Substanzen. Sie müssen sicherstellen, dass Ihre Reaktionsfähigkeit normal ist, bevor Sie sich ans Steuer eines Fahrzeuges setzen oder Maschinen bedienen.