Was ist es und wofür wird es verwendet?
Remifentanil-hameln gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die als Opioide bezeichnet werden. Es unterscheidet sich von anderen Arzneimitteln in dieser Gruppe durch seinen sehr raschen Wirkungseintritt und seine sehr kurze Wirkdauer.
- Remifentanil-hameln kann vor oder während einer Operation angewendet werden, um Sie von Ihren Schmerzen zu befreien.
- Remifentanil-hameln kann zur Linderung Ihrer Schmerzen angewendet werden, wenn Sie auf einer Intensivstation künstlich beatmet werden (bei Patienten ab 18 Jahren).
Was müssen Sie beachten, bevor Remifentanil-hameln bei Ihnen angewendet wird?
Remifentanil-hameln darf bei Ihnen nicht angewendet werden,
- wenn Sie allergisch gegen Remifentanil, einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels oder gegen Fentanylderivate (wie Alfentanil, Fentanyl, Sufentanil) sind. Zu einer allergischen Reaktion können Hautausschlag, Juckreiz, Atembeschwerden oder Schwellungen von Gesicht, Lippen, Hals oder Zunge gehören.
- als Injektion in den Rückenmarkskanal
- als alleiniges Arzneimittel zur Einleitung einer Narkose
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Informieren Sie Ihren Arzt, bevor Ihnen Remifentanil verabreicht wird, wenn Sie:
- jemals während einer Operation unerwünschte Reaktionen hatten
- jemals allergische Reaktionen hatten oder bei Ihnen eine Allergie festgestellt wurde gegen: O Arzneimittel, die während einer Operation eingesetzt werden
O Opioide (z.B. Morphin, Fentanyl, Pethidin, Codein). Siehe dazu auch den vorangegangenen
Abschnitt „Remifentanil-hameln darf bei Ihnen nicht angewendet werden“.
- an einer eingeschränkten Lungen- und/oder Leberfunktion leiden (in diesem Fall treten bei Ihnen möglicherweise leichter Atemprobleme auf)
- selbst oder ein Mitglied Ihrer Familie jemals Alkohol, verschreibungspflichtige Arzneimittel oder illegale Drogen missbraucht haben oder davon abhängig waren („Sucht“).
- Raucher sind.
- jemals psychische Probleme hatten (Depression, Angststörung oder Persönlichkeitsstörung) oder wegen anderer psychischer Erkrankungen von einem Psychiater behandelt wurden.
Dieses Arzneimittel enthält Remifentanil, das zu den Opioiden gehört. Die wiederholte Anwendung von Opioiden gegen Schmerzen kann dazu führen, dass das Arzneimittel weniger wirksam wird (Sie gewöhnen sich daran). Sie kann auch zu Abhängigkeit und Missbrauch führen, wodurch es zu einer lebensbedrohlichen Überdosierung kommen kann. Wenn Sie Bedenken haben, dass Sie von Remifentanil abhängig werden könnten, wenden Sie sich unbedingt an Ihren Arzt.
Bei plötzlicher Beendigung der Behandlung mit diesem Arzneimittel, insbesondere nach mehr als dreitägiger Behandlung, wurden gelegentlich Entzugserscheinungen berichtet, darunter schneller Herzschlag, hoher Blutdruck und Unruhe (siehe auch Abschnitt 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?). Wenn diese Symptome bei Ihnen auftreten, wird Ihr Arzt möglicherweise die Behandlung mit dem Arzneimittel erneut beginnen und dann die Dosis schrittweise verringern.
Ältere oder geschwächte Patienten neigen eher zu Herz- oder Kreislaufstörungen (verursacht durch ein vermindertes Blutvolumen und/oder niedrigen Blutdruck).
Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
Die Anwendung des Arzneimittels Remifentanil-hameln kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die Anwendung von Remifentanil-hameln als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.
Anwendung von Remifentanil-hameln zusammen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Dies gilt insbesondere für die folgenden Arzneimittel, da diese die Wirkung von Remifentanil-hameln beeinflussen können:
- Arzneimittel zur Behandlung von Blutdruck- oder Herzproblemen (Betablocker oder Calciumantagonisten). Diese Arzneimittel können die Wirkung von Remifentanil-hameln auf Ihr Herz verstärken (Senkung Ihres Blutdrucks und Ihres Herzschlags).
- Arzneimittel für die Behandlung von Depression wie selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI), Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) und Monoaminooxidase-Hemmer (MAOI). Es wird empfohlen, diese Arzneimittel nicht gleichzeitig mit Remifentanil-hameln anzuwenden, da sie das Risiko für ein Serotonin-Syndrom, eine potenziell lebensbedrohliche Krankheit, erhöhen können.
Sedativa wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel
Die gleichzeitige Anwendung von Remifentanil-hameln und Beruhigungsmitteln wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel erhöht das Risiko für Schläfrigkeit, Atembeschwerden (Atemdepression), Koma und kann lebensbedrohlich sein. Aus diesem Grund soll die gleichzeitige Anwendung nur in Betracht gezogen werden, wenn es keine anderen Behandlungsmöglichkeiten gibt. Wenn Ihr Arzt jedoch Remifentanil-hameln zusammen mit sedierenden Arzneimitteln verschreibt, sollen die Dosis und die Dauer der begleitenden Behandlung von Ihrem Arzt begrenzt werden. Die gleichzeitige Anwendung von Opioiden und Arzneimitteln gegen Epilepsie, Nervenschmerzen oder Angststörungen (Gabapentin und Pregabalin) erhöht das Risiko für eine Opioid-Überdosierung und Atemdepression und kann lebensbedrohlich sein.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt über alle sedierenden Arzneimittel, die Sie einnehmen, und halten Sie sich genau an die Dosierungsempfehlung Ihres Arztes. Es könnte hilfreich sein, Freunde oder Verwandte darüber zu informieren, bei Ihnen auf die oben genannten Anzeichen und Symptome zu achten. Kontaktieren Sie Ihren Arzt, wenn solche Symptome bei Ihnen auftreten.
Serotonerge Arzneimittel
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel mit serotonerger Wirkung wie Antidepressiva einnehmen. Ihr Arzt wird die Behandlung im Hinblick auf Anzeichen und Symptome eines Serotonin-Syndroms überwachen. Bei Verdacht auf ein Serotonin-Syndrom ist die Behandlung mit Remifentanil, anderen Opioiden und/oder gleichzeitig angewendeten serotonergen Arzneimitteln abzubrechen.
Möglicherweise kann Remifentanil-hameln trotzdem bei Ihnen angewendet werden. Ihr Arzt ist in der Lage zu entscheiden, welche Behandlung für Sie geeignet ist.
Kinder und Jugendliche
Remifentanil wird nicht für Neugeborene und Säuglinge (Kinder unter 1 Jahr) empfohlen, wenn es vor oder während einer Operation angewendet wird.
Zur Anwendung von Remifentanil bei Kindern und Jugendlichen (unter 18 Jahren) auf der Intensivstation gibt es nur wenig Erfahrung.
Anwendung von Remifentanil-hameln zusammen mit Alkohol
Nachdem Remifentanil bei Ihnen angewendet wurde, dürfen Sie bis zur vollständigen Erholung keinen Alkohol trinken.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker um Rat, bevor dieses Arzneimittel bei Ihnen angewendet wird. Ihr Arzt wird mit Ihnen die möglichen Risiken und den Nutzen einer Anwendung von Remifentanil, wenn Sie schwanger sind oder stillen, besprechen.
Remifentanil soll bei schwangeren Frauen nicht angewendet werden, es sei denn, es ist medizinisch gerechtfertigt.
Remifentanil wird während der Wehen oder bei einem Kaiserschnitt nicht empfohlen.
Wenn Ihnen dieses Arzneimittel verabreicht wird, wenn Sie Wehen haben oder kurz vor der Geburt stehen, kann es Auswirkungen auf die Atmung Ihres Babys haben. Sie und Ihr Baby werden auf Anzeichen für übermäßige Schläfrigkeit und Atembeschwerden überwacht werden.
Es wird empfohlen, das Stillen für 24 Stunden zu unterbrechen, nachdem Remifentanil bei Ihnen angewendet wurde.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel wird nur bei Patienten angewendet, die sich im Krankenhaus befinden. Wenn Sie schon bald nach der Anwendung von Remifentanil entlassen werden, dürfen Sie kein Fahrzeug führen, Maschinen bedienen oder gefährliche Tätigkeiten ausüben. Sie sollten auch nicht allein nach Hause gehen.
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Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
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