Pyrazinamid darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch gegen Pyrazinamid oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
- Wenn Sie eine schwere Leberfunktionsstörung (Child Pugh C) haben, bei akuten Lebererkrankungen (z.B. Hepatitis) sowie bis zu 6 Monate nach überstandener Leberentzündung
- bei Porphyrie (Störung der Bildung des roten Blutfarbstoffs).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Pyrazinamid einnehmen.
Bei Patienten, die an Gicht leiden, sollte Pyrazinamid nur bei dringender Indikation verordnet werden
Wenn Sie eine Nierenerkrankung oder Diabetes haben oder schon einmal Gicht hatten, wird Ihr Arzt Sie engmaschig überwachen.
Bei einer Nierenerkrankung oder Dialyse wird Ihr Arzt die Dosis individuell anpassen.
Vor Beginn der Therapie, und in regelmäßigen Abständen während der Therapie, wird Ihr Arzt Ihre Blutwerte überprüfen, um die Leberfunktion und den Stoffwechsel zu kontrollieren.
Sollten bei Ihnen Vorzeichen einer beginnenden Leberschädigung, wie beispielsweise Schwächegefühl, Appetitlosigkeit, Übelkeit und/oder Erbrechen auftreten, wenden Sie sich unverzüglich an Ihren Arzt.
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Es kann während der Therapie mit Pyrazinamid zu Schwierigkeiten bei der Insulineinstellung von Diabetikern kommen, da die Blutzuckerwerte unter Pyrazinamid sehr schwanken können.
Während der Behandlung mit Pyrazinamid kann es zu einem Anstieg der Harnsäurespiegel kommen (Hyperurikämie). Dies kann in seltenen Fällen, insbesondere bei entsprechend anfälligen Patienten, zu Gelenkschmerzen (Arthralgien, siehe Abschnitt 4) führen. Ihr Arzt wird deshalb unter Umständen Ihre Harnsäurespiegel regelmäßig (alle 3-4 Wochen) prüfen und bei zu hohen Werten eine entsprechende Therapie einleiten.
Patienten unter Pyrazinamid-Therapie reagieren empfindlich auf Sonnenlicht und sollten sich daher keiner starken Sonneneinwirkung aussetzen (siehe Abschnitt 4).
Falls Sie überempfindlich sind gegen Ethionamid, Isoniazid oder Niacin (Nikotinsäure), informieren Sie bitte Ihren Arzt! Es kann sein, dass Sie deswegen auch auf Pyrazinamid allergisch reagieren.
Unter der Behandlung mit Pyrazinamid können folgende diagnostische Nachweismethoden / Labortests beeinflusst werden:
Bestimmung des Bilirubins, der Harnsäure und des Thyroxinspiegels, sowie der Prothrombinzeit, der Serum-Aminotransferasen-Aktivität und des Serumeisens mittels Ferrochem II-Instrument.
Es ist wichtig, dass Sie Ihrem Arzt alle Beschwerden schildern, auch wenn Sie denken, dass diese nicht mit der Tuberkuloseinfektion zusammenhängen.
Einnahme von Pyrazinamid zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen / angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen / anzuwenden.
Diese können die Wirkung von Pyrazinamid Tabletten beeinflussen.
Zu unerwünschten Wechselwirkungen kann es in Kombination mit folgenden Medikamenten kommen:
- Acetylsalicylsäure
- Allopurinol
- Ciclosporin
- Levofloxacin
- Ofloxacin
- Probenecid
- Rifampicin
- Zidovudin
Weitere Wechselwirkungen:
Pyrazinamid hemmt die Harnsäureausscheidung und wirkt somit der gesteigerten Harnsäureausscheidung durch Ascorbinsäure (Vitamin C) und Kontrastmitteln entgegen.
Einnahme von Pyrazinamid zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Pyrazinamid soll nicht zum Essen eingenommen werden.
Während der Einnahme von Pyrazinamid sollten Sie keinen Alkohol trinken, da es verstärkt zur Schädigung der Leber kommen kann.
Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
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Für Pyrazinamid „Provita“ liegen keine hinreichenden klinischen Daten über die Einnahme während der Schwangerschaft vor. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale / fetale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung schließen.
Stillzeit
Während der Therapie mit Pyrazinamid „Provita“ kann gestillt werden, da die mit der Milch durch den Säugling aufgenommenen Konzentrationen zu gering sind, um beim Säugling unerwünschte Wirkungen zu erzeugen.
Die Anwendung von Pyrazinamid „Provita“ in Schwangerschaft und Stillzeit sollte dennoch nur nach strenger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses erfolgen.
Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Es liegen keine Daten über die Beeinflussung der Zeugungsfähigkeit beim Menschen zu Pyrazinamid „Provita“ vor.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Pyrazinamid kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen soweit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol. Sie können dann auf unerwartete plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren.