Paspertin darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile von Paspertin sind,
- bei Blutungen im Magen-Darmbereich, Magendurchbruch, Darmverschluss, Darmdurchbruch,
- Geschwulst des Nebennierenmarks (Phäochromozytom),
- Fallsucht (Epilepsie),
- bei Störungen des natürlichen Bewegungsablaufes (extrapyramidale Störungen),
Paspertin darf bei Neugeborenen nicht angewendet werden.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Paspertin ist erforderlich,
wenn die Anregung der Magen-Darm-Bewegung nicht erwünscht ist, wie z.B. bei Blutungen im Magen-Darmbereich.
Bei eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt, er wird Ihnen möglicherweise weniger verordnen.
Bei Patienten mit schwerer eingeschränkter Nierenfunktion, bei denen die Ausscheidung von Metoclopramid eingeschränkt ist, ist besonders auf Nebenwirkungen zu achten und bei deren Auftreten das Arzneimittel sofort abzusetzen.
Beim Auftreten von Fieber, Muskelstarre, Bewusstseins- und Blutdruckveränderungen, welche Zeichen für ein malignes neuroleptisches Syndrom sind, ist sofort eine ärztliche Behandlung notwendig.
Es können Störungen des natürlichen Bewegungsablaufes (extrapyramidale Störungen) auftreten, besonders bei Kindern und Heranwachsenden und/oder bei hohen Dosierungen (siehe auch Abschnitt 4 „Welche Nebenwirkungen sind möglich“).
Bei Kindern und Patienten unter 30 Jahren und nach einer längeren Behandlungsdauer besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von unwillkürlichen krampfartigen Bewegungen, besonders im Kopf-, Hals- und Schulterbereich (dyskinetisches Syndrom). Bei älteren Patienten wurde eher Schüttellähmung (Parkinsonismus) beobachtet. Sollte dies auftreten, melden Sie es sofort Ihrem Arzt.
Bei Einnahme von Paspertin mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Anticholinergika (krampflösende Mittel wie z.B. Atropin) schwächen die Wirkung von Metoclopramid ab. Ebenso ist eine gegenseitige Wirkungsabschwächung mit Opiaten (starke Schmerzmittel), Sympathomimetika (Mittel zur Behandlung eines niedrigen Blutdruckes), trizyklischen Antidepressiva und MAO-Hemmern (Mittel bei Depression) möglich.
Die Wirkung von beruhigenden Medikamenten kann durch Metoclopramid verstärkt werden.
Die gleichzeitige Verabreichung von Metoclopramidhydrochlorid und Neuroleptika (Psychopharmaka) ist zu vermeiden, da es verstärkt zu Krampferscheinungen im Kopf-, Hals- und Schulterbereich (extrapyramidale Störungen) kommen kann. Dasselbe kann bei Kombination von Metoclopramid mit Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (Antidepressiva) auftreten, bis hin zu einem sogenannten Serotonin-Syndrom (Durchfall, erhöhte Körpertemperatur, Schwitzen, Erregungs- und Verwirrtheitszustände, Zittern, Reflexsteigerung, Muskelzucken und Bewegungsstörungen).
Auch andere Arzneimittel, die eine hemmende Wirkung auf das Enzym Cytochrom P450 Isoenzym 2D6 haben, können mit Metoclopramid in Wechselwirkung treten und zu verstärktem Auftreten von Krampferscheinungen im Kopf-, Hals- und Schulterbereich (extrapyramidalen Symptomen) führen.
Die Wirkung von anderen Arzneimitteln kann beeinflusst werden: Verminderung bei Digoxin (Herzmittel) und H2-Blockern (Mittel bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür).
Intravenös verabreichtes Metoclopramid kann die erwünschte Wirkung von Dopamin vermindern.
Der Wirkungseintritt von Levodopa (Mittel bei Parkinson-Krankheit), Paracetamol (schmerzstillendes Mittel), verschiedenen Antibiotika (Mittel gegen Infektionen), Lithium und Alkohol kann beschleunigt werden.
Die Wirkung von Arzneimittel, die eine vorübergehende Entspannung der Skelettmuskulatur bewirken (Muskelrelaxanzien z. B. Succinylcholin), kann durch Metoclopramid verlängert werden.
Die Wirksamkeit oraler Verhütungsmittel kann bei gleichzeitiger Gabe mit Metoclopramidhydrochlorid vermindert sein. Zusätzliche empfängnisverhütende Maßnahmen werden empfohlen!
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Über die Anwendung von Paspertin während der Schwangerschaft liegen nur begrenzte Erfahrungen vor, daher wird Paspertin während der Schwangerschaft nicht empfohlen.
Vor der Einnahme von Paspertin sollte abgestillt werden.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
! Vorsicht, die Konzentrationsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit können verringert werden. Dies gilt besonders im Zusammenwirken mit beruhigend wirkenden Medikamenten oder Alkohol.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Paspertin
Die in Paspertin-Tropfen enthaltenen Konservierungsmittel Methyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat können allergische Reaktionen, möglicherweise auch erst mit einer gewissen Verzögerung, hervorrufen.