Die Anwendung dieses Arzneimittel erfolgt durch einen Arzt bzw. das medizinische Fachpersonal.
Es ist zur intravenösen Anwendung als Infusion vorgesehen.
Ihr Arzt entscheidet in Abhängigkeit von Ihrem Alter, Ihrem Gewicht und Ihrer Beschwerden (z. B. Verbrennungen, Operation, Kopfverletzung, Infektionen) über die zu verabreichende Flüssigkeitsmenge sowie die Infusionsgeschwindigkeit und –dauer. Generell wird empfohlen, die Lösung mit einer durchschnittlichen Infusionsgeschwindigkeit von 40 bis 60 Tropfen pro Minute (120–180 ml/h) anzuwenden.
Ihre Flüssigkeitsbilanz, der Elektrolyt- und der Säure-Basen-Haushalt im Serum müssen eventuell vor und während der Anwendung überwacht werden, mit besonderer Beachtung des Serumnatriums, falls Sie an erhöhter nicht-osmotischer Freisetzung von Vasopressin (SIADH) leiden und falls Sie gleichzeitig mit Vasopressin-Agonisten behandelt werden, wegen des Risikos einer im Krankenhaus erworbenen Hyponatriämie (siehe Abschnitte 2 und 4).
Ihr Arzt wird entscheiden, ob eine Begleittherapie nötig ist (siehe Abschnitte 2 und 4).
4Bei Anwendung dieser Lösung muss der tägliche Gesamtbedarf an Flüssigkeit berücksichtigt werden. Die empfohlene Tagesdosis an Flüssigkeit beträgt:
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für Erwachsene: zwischen 25 und 35 ml/kg
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für Kinder: - mit einem Körpergewicht unter 10 kg: 100 ml/kg
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mit einem Körpergewicht zwischen 10 und 20 kg: 1000 ml + 50 ml/kg für jedes kg über 10 kg
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mit einem Körpergewicht über 20 kg: 1500 ml + 20 ml/kg für jedes kg über 20 kg
Bei Erwachsenen beträgt die maximale Tagesdosis an Flüssigkeit 40 ml/kg (entsprechend 6 mmol Natrium/kg) und soll 3000 ml nicht überschreiten, und die maximale Infusionsgeschwindigkeit beträgt 5 ml/kg/h. Kinder benötigen selten mehr als 2500 ml bei Jungen bzw. 2000 ml bei Mädchen.
Bei akutem Plasmavolumenmangel (z. B. bei drohendem oder manifestem hypovolämischem Schock) soll die Menge an zugeführter Lösung das 3- oder 4-Fache der verlorenen Blutmenge betragen.
Bei Anwendung dieses Arzneimittels als Trägerlösung für geeignete (kompatible) Arzneimittel und Elektrolyte hängen die angewendete Dosierung und die Infusionsgeschwindigkeit von der Art und Dosis des verordneten Arzneimittels ab.
Wenn Sie eine größere Menge von Natriumchlorid Grifols 0,9% erhalten haben, als Sie sollten
Eine übermäßige Anwendung von 0,9 %iger Natriumchloridlösung kann zu Flüssigkeitsüberladung (Hypervolämie, Hyperhydratation) und/oder Salzüberladung (Hypernatriämie und Hyperchlorämie) führen (siehe Abschnitt 4). In diesen Fällen ist die Anwendung zu beenden, und es sind entsprechende therapeutische Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Bei einer Flüssigkeitsüberladung (Hypervolämie, Hyperhydratation) kann es bei Ihnen zu einem Lungenödem und/oder peripheren Ödemen und deren Folgeerscheinungen (Herzversagen) kommen.
Eine übermäßige intravenöse Natriumzufuhr kann bei Ihnen zur Entwicklung von Hypernatriämie und in der Folge zu intrazellulärer Dehydratation führen (Verlust von Wasser von innerhalb der Zellen nach außerhalb, was zum Austrocknen der Zellen führen kann), welche in einer Spezialabteilung zu behandeln ist. Falls es dazu kommt, kann es bei Ihnen zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Magen- Darm-Krämpfen, Durst, vermindertem Speichelfluss und verminderter Tränenbildung, Fieber, Schweißausbrüchen, Herzrasen, Blutdruckanstieg, Kopfschmerzen, Schwindel, Unruhe, Reizbarkeit, Schwächegefühl, Lipothymie (vorrübergehende Bewusstlosigkeit), Muskelzucken und Muskelsteifigkeit, Schläfrigkeit, Verwirrtheit bis hin zu Krämpfen, Koma, Nierenversagen, Hirnödem, Wassereinlagerungen unter der Haut (peripheren Ödemen) und Lungenödem, Atemversagen und Tod kommen.
Schwerwiegende neurologische Komplikationen wie osmotisches Demyelinisierungssyndrom (Erkrankung des Gehirns aufgrund schwerer Schädigung der Markscheide der Gehirnzellen) können mehrere Tage nach zu aggressiver und/oder zu schneller Korrektur einer Hyponatriämie auftreten (siehe Abschnitt 2). Falls es dazu kommt, können bei Ihnen folgende fortschreitend verlaufende klinische Zeichen auftreten: Verwirrtheit, Sprech- und/oder Schluckstörungen, Gliedmaßenschwäche, Tetraplegie (Querschnittslähmung, bei der alle vier Gliedmaßen betroffen sind), Delir (Zustand geistiger Verwirrung) und schließlich Koma.
Eine übermäßige Chloridzufuhr kann zu Hyperchlorämie und in der Folge zu Bicarbonatverlust und Übersäuerung führen. Eine Hyperchlorämie verursacht häufig keine Symptome. Kommt es zu Symptomen, ähneln diese denjenigen einer Hypernatriämie.
Bei Anwendung dieses Arzneimittels als Trägerlösung für geeignete (kompatible) Arzneimittel und Elektrolyte kann es durch das zugesetzte Arzneimittel zu weiteren Zeichen und Symptomen einer übermäßigen Infusion kommen. Falls es dazu kommt, muss die Behandlung abgebrochen werden und Sie müssen auf Zeichen und Symptome überwacht werden, die mit dem Arzneimittelzusatz in Zusammenhang stehen. Sie sind dann symptomatisch und entsprechend unterstützend zu behandeln.
5Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal.