Mydriaticum „Agepha“ 0,5% - Augentropfen dürfen nicht angewendet werden,
- wenn Sie allergisch gegen Tropicamid, andere Tropasäurederivate oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
- bei erhöhtem Augeninnendruck (primären Glaukomen), insbesondere Engwinkelglaukomen
- bei trockener Nasenschleimhautentzündung
- bei vergrößerter Prostata, bei einer Verengung im Bereich des Magenausganges (Pylorusstenose) oder bei einem Darmverschluss (paralytischem Ileus).
Warnhinweise und Vorsichsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt bevor Mydriaticum „Agepha“ 0,5% - Augentropfen bei Ihnen angewendet werden.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Mydriaticum „Agepha“ 0,5% - Augentropfen ist erforderlich bei:
- stark beschleunigter Herztätigkeit
- Herzmuskelschwäche
- krankhafter Muskelschwäche (Myasthenia gravis)
- Schilddrüsenüberfunktion
- Akutem Lungenödem (Ansammlung von Flüssigkeit in der Lunge)
- Obstruktive Harnwegserkrankungen (Blasenentleerungsstörungen)
- durch die Schwangerschaft ausgelöster oder begünstigter Erkrankung bei Schwangeren (Schwangerschaftstoxikose)
- Patienten mit Down-Syndrom
- erhöhtem Augeninnendruck (Glaukom); es besteht die Gefahr einer Steigerung des Augeninnendrucks nach Tropicamidgabe
- Säuglingen, insbesondere Frühgeborenen, und Kleinkindern sowie Erwachsenen über 65 Jahre; diese sind besonders empfindlich. Die Dosierung sollte bei diesen Patienten vorsichtig erfolgen.
Nach jeder Anwendung bzw. Kontakt mit dem Arzneimittel Hände gründlich waschen.
Um jede Art von Verkeimung der Tropflösung zu vermeiden, sollte jede Berührung der Tropfspitze mit Oberflächen des Auges vermieden und die Flasche sofort nach Gebrauch geschlossen werden. Nur klare und farblose Lösungen verwenden.
Mydriaticum „Agepha“ 0,5% - Augentropfen sind für Kinder unzugänglich aufzubewahren, damit diese nicht versehentlich geschluckt werden können.
Bei jedem Patienten mit einem offenen Kammerwinkel (anatomische Struktur am Auge), bei dem nach Gabe eines Medikamentes, das den zur Akkommodation benötigten Muskel im Auge lähmt und dadurch zu einer Beeinträchtigung der Einstellung des Auges auf unterschiedliche Entfernungen führt (Zykloplegikums), eine deutliche (signifikante) Augeninnendrucksteigerung auftritt, besteht der Verdacht auf ein verstecktes (latentes) Weitwinkelglaukom (spezielle Form einer Augenerkrankung, die zu einem erhöhten Augeninnendruck führt). Eine Überwachung des Augeninnendrucks, vor allem bei Mehrfachanwendung, ist erforderlich.
Nach Gabe von Mydriaticum „Agepha“ 0,5% - Augentropfen muss mit Beeinträchtigungen der Einstellung des Auges auf unterschiedliche Entfernungen und folglich unscharfem Sehen (Störungen der Akkommodation) und wegen der Pupillenerweiterung mit verstärkter Blendempfindlichkeit gerechnet werden (Augenschutz empfohlen). Nach Verabreichung der Tropfen ist die Akkommodationsfähigkeit und damit das Sehvermögen des Auges stark eingeschränkt.
Systemische Effekte wie z.B. Benommenheit oder Auswirkungen auf das Herz- Kreislaufsystem sind sehr selten, aber nicht auszuschließen.
Anwendung von Mydriaticum „Agepha“ 0,5% - Augentropfen zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen / angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen / anzuwenden.
Da auch bei äußerlicher (topischer) Anwendung im gesamten Körper verteilte (systemische) Tropicamid-Effekte nicht auszuschließen sind, können eventuell die gegen die Wirkung von Acetylcholin, ein körpereigener Botenstoff, gerichteten (anticholinergen) Effekte anderer Arzneimittel (z.B. Anithistaminika, Phenothiazine, trizyklische und tetrazyklische Anitdepressiva, Amantadin, Chinidin, Disopyramid, Metoclopramid) verstärkt werden.
Diese Angaben können auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten.
Hemmung (Inhibition) von Enzymen, die Substanzen um- bzw. abbauen (metabolisierenden Enzymen) durch Arzneimittel aus der Gruppe der Antidepressiva (MAO-Inhibitoren) könnten die Wirkung von Wirkstoffen, welche die Wirkung von Acetylcholin unterdrücken (Antimuskarinen), verstärken.
Die Verringerung der Beweglichkeit (Motilität) des Verdauungstraktes könnte einen Effekt auf die Aufnahme anderer Medikamente haben.
Antimuskarine könnten die den Magen-Darm-Trakt betreffenden (gastrointestinalen) Effekte von Cisaprid, Domperidon, und Metoclopramid aufheben (antagonisieren).
Arzneimittel, welche die Wirkung des Parasympathikus, ein Teil des autonomen Nervensystems, verstärken (Antimuskarine und Parasympatomimetika) könnten einander in ihrer Wirkung aufheben.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Es liegen keine ausreichenden Daten für die Verwendung von Mydriaticum „Agepha“ 0,5% - Augentropfen bei schwangeren Frauen vor, daher ist eine Anwendung nur in absolut notwendigen Fällen und nach sorgfältigster Abwägung durch den Arzt gerechtfertigt.
Stillzeit
Es liegen keine ausreichenden Daten für die Verwendung von Mydriaticum „Agepha“ 0,5% – Augentropfen bei stillenden Frauen vor, weshalb eine Anwendung nur in absolut notwendigen Fällen und nach sorgfältigster Abwägung durch den Arzt gerechtfertigt ist.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit stark beeinträchtigen.
In den ersten Stunden nach der Anwendung von Mydriaticum „Agepha“ 0,5% - Augentropfen muss mit Störungen der Anpassung der Augenlinse zum Nah-/ Fernsehen (Störungen der Akkommodation) und, bedingt durch die Pupillenerweiterung, mit verstärkter Blendempfindlichkeit gerechnet werden.
Die Teilnahme am Straßenverkehr, die Arbeit ohne sicheren Halt oder die Arbeit an Maschinen ist deshalb erst 6 Stunden nach Applikation der Augentropfen möglich. Sehr selten noch später.
Mydriaticum „Agepha“ 0,5% - Augentropfen enthalten Benzalkoniumchlorid
Der Hilfsstoff Benzalkoniumchlorid kann Reizungen am Auge hervorrufen. Vermeiden Sie den Kontakt mit weichen Kontaktlinsen. Kontaktlinsen müssen Sie vor der Anwendung entfernen und dürfen diese frühestens 15 Minuten nach der Anwendung wieder einsetzen. Es ist bekannt, dass Benzalkoniumchlorid zu Verfärbung weicher Kontaktlinsen führt.