Methofill darf nicht angewendet werden, wenn Sie
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allergisch gegen Methotrexat oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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an schweren Leber- oder Nierenerkrankungen oder Erkrankungen des Blutes leiden.
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regelmäßig größere Mengen Alkohol trinken.
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an einer schweren Infektion leiden, z. B. an Tuberkulose, HIV oder einem anderen Immunschwächesyndrom.
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Geschwüre im Mund oder im Magen-Darm-Bereich haben.
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gleichzeitig eine Impfung mit Lebendimpfstoffen erhalten.
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schwanger sind oder stillen (siehe Abschnitt „Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit“).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Methofill anwenden, wenn:
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Sie älter sind oder sich allgemein unwohl und geschwächt fühlen.
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Sie Leberprobleme haben.
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Sie dehydriert sind (zu wenig Körperflüssigkeit haben).
Akute Lungenblutungen wurden bei Patienten mit zugrundeliegender rheumatologischer Erkrankung bei der Anwendung von Methotrexat berichtet. Wenn Sie Symptome, wie blutigen Auswurf oder Husten bemerken, kontaktieren Sie sofort Ihren Arzt.
Spezielle Vorsichtsmaßnahmen für die Behandlung mit Methofill:
Methotrexat beeinträchtigt vorübergehend die Produktion von Spermien und Eizellen, was in den meisten Fällen reversibel ist. Methotrexat kann Fehlgeburten und schwere Geburtsfehler auslösen. Sie müssen vermeiden, während der Anwendung von Methotrexat und für mindestens sechs Monate nach Beendigung der Behandlung schwanger zu werden.
Männer: Vermeiden Sie während der Behandlung mit Methotrexat und für mindestens 6 Monate nach Beendigung der Behandlung ein Kind zu zeugen und spenden Sie keinen Samen. Siehe auch Abschnitt „Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit“.
Wenn Sie, Ihr Partner oder Ihre Pflegeperson ein neues Auftreten oder eine Verschlechterung von neurologischen Symptomen bemerken, einschließlich allgemeiner Muskelschwäche, Sehstörungen, Veränderungen von Denken, Gedächtnis und Orientierung, die zu Verwirrtheit und Persönlichkeitsveränderungen führen, setzen Sie sich unverzüglich mit Ihrem Arzt in Verbindung, da dies Symptome einer sehr seltenen, schweren Hirninfektion sein können, die als progressive multifokale Leukoenzephalopathie (PML) bezeichnet wird.
Empfohlene Nachuntersuchungen und Vorsichtsmaßnahmen:
Unter Methotrexat können selbst bei geringen Dosen schwere Nebenwirkungen auftreten. Damit diese rechtzeitig erkannt werden, muss Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin Kontrolluntersuchungen und Labortests durchführen.
Vor Beginn der Behandlung:
Bevor Sie mit Ihrer Behandlung starten, wird Ihr Blut daraufhin untersucht, ob es genügend Blutkörperchen enthält. Außerdem wird dabei Ihre Leberfunktion überprüft und ermittelt, ob Sie an
Hepatitis leiden. Ebenfalls untersucht werden das Serumalbumin (ein Protein im Blut), ob eine Hepatitis (Leberinfektion) vorliegt und die Nierenfunktion. Möglicherweise werden auch andere Lebertests angeordnet, beispielsweise die Erstellung von Bildern Ihrer Leber oder die Entnahme einer kleinen Gewebeprobe aus der Leber, um das Organ genauer untersuchen zu können. Eventuell werden Sie auch auf eine Tuberkulose untersucht und es wird eine Röntgenaufnahme Ihres Brustkorbs erstellt oder ein Lungenfunktionstest durchgeführt.
Während der Behandlung:
Möglicherweise werden folgende Untersuchungen durchgeführt:
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Untersuchung der Mundhöhle und des Rachens auf Veränderungen der Schleimhaut wie Entzündungen oder Geschwüre.
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Bluttests bzw. Blutbild zur Ermittlung der Anzahl der Blutkörperchen und des Methotrexat- Spiegels im Serum
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Bluttest zur Kontrolle der Leberfunktion
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Bildgebende Untersuchungen zur Kontrolle des Leberzustands
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Entnahme einer kleinen Gewebeprobe aus der Leber zur genaueren Untersuchung des Organs
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Bluttest zur Kontrolle der Nierenfunktion
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Kontrolle der Atemwege und gegebenenfalls Lungenfunktionstest
Es ist äußerst wichtig, dass Sie zu den vereinbarten Terminen erscheinen.
Bei auffälligen Befunden wird Ihre Behandlung von ärztlicher Seite entsprechend angepasst.
Ältere Patienten
Mit Methotrexat behandelte ältere Patienten sind ärztlich eng zu überwachen, damit etwaige Nebenwirkungen möglichst früh erkannt werden.
Aufgrund einer altersbedingten Einschränkung der Leber- und Nierenfunktion sowie geringer körpereigener Reserven des Vitamins Folsäure muss Methotrexat bei Patienten höheren Alters relativ gering dosiert werden.
Inaktive, chronische Infektionen (z. B. Herpes Zoster [Gürtelrose], Tuberkulose, Hepatitis B oder C) können während der Behandlung mit Methotrexat wieder aufflammen.
Durch Bestrahlung ausgelöste/r Hautentzündung oder Sonnenbrand kann während der Behandlung mit Methotrexat wieder auftreten (sogenannte Recall-Reaktion). Schuppenflechte-artige Läsionen können sich bei Bestrahlung mit UV-Licht und gleichzeitiger Anwendung von Methotrexat verschlimmern.
Es können Vergrößerungen der Lymphknoten (Lymphome) auftreten. In diesem Fall muss die Behandlung abgebrochen werden.
Durchfall kann eine toxische Wirkung von Methofill sein. In diesem Fall muss die Behandlung unterbrochen werden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie an Durchfall leiden.
Bei Krebspatienten wurde unter Methotrexattherapie über bestimmte Erkrankungen des Gehirns (Enzephalopathie/Leukenzephalopathie) berichtet. Das Auftreten derartiger Nebenwirkungen kann für die Behandlung anderer Erkrankungen mit Methotrexat nicht ausgeschlossen werden.
Anwendung von Methofill zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Die Wirksamkeit der Behandlung kann beeinflusst werden, wenn Methofill gleichzeitig mit bestimmten anderen Arzneimitteln angewendet wird:
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Antibiotika wie: Tetrazykline, Chloramphenicol und nicht resorbierbare Breitbandantibiotika, Penicilline, Glykopeptide, Sulfonamide, Ciprofloxacin und Cefalotin (Arzneimittel, um Infektionen vorzubeugen/zu bekämpfen)
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Nicht-steroidale Antirheumatika oder Salicylate (Arzneimittel gegen Schmerzen und/oder Entzündung wie Acetylsalicylsäure, Diclofenac und Ibuprofen oder Pyrazole)
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Probenecid (Arzneimittel zur Behandlung von Gicht)
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Schwache organische Säuren wie Schleifendiuretika („Wassertabletten“)
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Arzneimittel, die Nebenwirkungen auf das Knochenmark haben können, z. B. Trimethoprim- Sulfamethoxazol (ein Antibiotikum) und Pyrimethamin
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Andere Arzneimittel zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis wie Leflunomid, Sulfasalazin und Azathioprin
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Mercaptopurin (ein Arzneimittel zur Behandlung von Krebs)
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Retinoide (Arzneimittel zur Behandlung von Schuppenflechte und anderen Hauterkrankungen)
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Theophyllin (ein Arzneimittel zur Behandlung von Bronchialasthma und anderen Lungenerkrankungen)
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Einige Arzneimittel zur Behandlung von Magenbeschwerden wie Omeprazol und Pantoprazol
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Hypoglykämika (Arzneimittel zur Senkung des Blutzuckerspiegels)
Vitamine, die Folsäure enthalten, können die Wirkung Ihrer Behandlung beeinträchtigen und sind nur einzunehmen, wenn Ihr Arzt dies angeordnet hat.
Sie dürfen nicht mit Lebendimpfstoffen geimpft werden.
Anwendung von Methofill zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Vermeiden Sie während der Behandlung mit Methofill Alkohol sowie den übermäßigen Konsum von Kaffee, koffeinhaltigen Softdrinks und schwarzem Tee.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Schwangerschaft
Wenden Sie Methofill während der Schwangerschaft oder wenn Sie versuchen, schwanger zu werden, nicht an. Methotrexat kann zu Geburtsfehlern führen, das ungeborene Kind schädigen oder Fehlgeburten auslösen. Es wird mit Fehlbildungen des Schädels, des Gesichts, des Herzens und der Blutgefäße, des Gehirns und der Gliedmaßen in Verbindung gebracht. Daher ist es sehr wichtig, dass Schwangere oder Patientinnen, die beabsichtigen, schwanger zu werden, Methotrexat nicht anwenden. Bei Frauen im gebärfähigen Alter muss die Möglichkeit einer Schwangerschaft vor dem Beginn der Therapie durch geeignete Maßnahmen, wie z. B. einem Schwangerschaftstest, sicher ausgeschlossen werden. Sie müssen während der Behandlung mit Methotrexat und für mindestens 6 Monate nach Beendigung der Behandlung vermeiden, schwanger zu werden, indem Sie in diesem Zeitraum eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden (siehe auch Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).
Falls Sie während der Behandlung doch schwanger werden oder vermuten, dass Sie schwanger sein könnten, wenden Sie so schnell wie möglich an Ihren Arzt. Sie müssen im Hinblick auf das Risiko schädlicher Wirkungen auf das Kind während der Behandlung beraten werden.
Falls Sie schwanger werden möchten, müssen Sie Ihren Arzt konsultieren, der Sie vor dem geplanten Beginn der Behandlung an einen Spezialisten überweisen kann.
Männliche Fertilität
Die verfügbaren Daten weisen nicht auf ein erhöhtes Risiko an Fehlbildungen oder Fehlgeburten hin, wenn der Vater wöchentlich mit weniger als 30 mg Methotrexat behandelt wird. Allerdings kann ein Risiko nicht vollständig ausgeschlossen werden. Methotrexat kann genotoxisch sein. Das bedeutet, dass das Arzneimittel genetische Mutationen verursachen kann. Methotrexat kann die Produktion von
Spermien beeinträchtigen, mit der Möglichkeit, Geburtsfehler zu verursachen. Daher müssen Sie während der Behandlung mit Methotrexat und für mindestens 6 Monate nach Beendigung der Behandlung vermeiden, ein Kind zu zeugen oder Samen zu spenden.
Stillzeit
Das Stillen muss vor und während der Behandlung mit Methofill unterbrochen werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Die Behandlung mit Methofill kann Nebenwirkungen verursachen, die das zentrale Nervensystem betreffen, z. B. Müdigkeit und Schwindel. Daher kann in einigen Fällen die Fähigkeit beeinträchtigt sein, ein Fahrzeug zu führen und/oder Maschinen zu bedienen. Wenn Sie sich müde fühlen oder Ihnen schwindelig ist, dürfen Sie kein Fahrzeug führen oder Maschinen bedienen.
Methofill enthält Natrium.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Dosis, d. h. es ist nahezu „natriumfrei“.