Mepivacain Accord wird Ihnen von einem Arzt verabreicht. Ihr Arzt kennt die richtige Anwendungsweise dieses Arzneimittels.
Die empfohlene Dosis, die Ihnen Ihr Arzt verabreicht, hängt von der Art der Schmerzbehandlung, die Sie benötigen, und dem Körperteil, in den das Arzneimittel injiziert wird, ab. Sie ist auch von Ihrem Körpergewicht, Ihrem Alter und Ihrem physischen Zustand abhängig.
Mepivacain Accord wird Ihnen als Injektion verabreicht. Der Körperteil, in den Ihnen eine Injektion verabreicht wird, hängt davon ab, warum Sie Mepivacain Accord erhalten. Ihr Arzt wird Ihnen Mepivacain Accord an einer der folgenden Stellen verabreichen:
-
in die Haut (Infiltration)
-
unter die Haut in die Nähe eines Nervs (regionale, Plexus- oder Nervenblockade)
-
um den Wirbelkanal (Thorax- oder lumbale Epidural- oder Kaudalanästhesie)
Mepivacain Accord muss langsam injiziert werden. Die maximale empfohlene Dosis bei einmaliger Anwendung beträgt:
-
HNO-Bereich: 200 mg Mepivacainhydrochlorid (3 mg/kg Körpergewicht),
-
Interkostalblockade: 300 mg Mepivacainhydrochlorid (4 mg/kg Körpergewicht),
-
Periduralanästhesie und periphere Blockaden: 400 mg Mepivacainhydrochlorid (6 mg/kg Körpergewicht),
-
Plexusanästhesie: 500 mg Mepivacainhydrochlorid (7 mg/kg Körpergewicht).
-
für Kaudalanästhesie bei Kindern: 5 mg/ml Körpergewicht. Individuelle Unterschiede sind möglich.
Indikationen | Dosierung (ml) |
Frakturreposition | 5-20 ml |
Sympathikusblockade | 5-10 ml |
Hautquaddeln | 0,1-2 ml |
Nervus-cutaneus-femoris-lateralis-Blockad | 10 ml |
Nervus-femoralis-Blockade | 10-20 ml |
Nervus-medianus-Blockade | 3-5 ml |
Nervus-obturatorius-Blockade | 10-15 ml |
Nervus-phrenicus-Blockade | 10-15 ml |
Nervus-radialis-Blockade | 10-20 ml |
Nervus-ulnaris-Blockade | 5-10 ml |
Oberst'sche Anästhesie pro Nerv | 1-2 ml |
Parazervikal-Blockade, pro Seite | 6-10 ml |
Paravertebral-Blockade | 5-10 ml |
Pudendus-Blockade, pro Seite | 7-10 ml |
Sacral-Blockade | 10-30 ml |
Tonsillektomie, pro Tonsille | 5-10 ml |
Wundversorgung | Bis zu 30 ml |
Intravenöse Regionalanästhesie | Bis zu 40 ml |
Bei der Periduralanästhesie ist altersabhängig zu dosieren.
-
5-Jährige: 0,5 ml/Segment
-
10-Jährige: 0,9 ml/Segment
-
15-Jährige: 1,3 ml/Segment
-
20-Jährige: 1,5 ml/Segment
-
40-Jährige: 1,3 ml/Segment
-
60-Jährige: 1,0 ml/Segment
-
80-Jährige: 0,7 ml/Segment
Wenn Mepivacain Accord versehentlich in zu großen Mengen angewendet wird
Bei Ihnen können Rastlosigkeit, Schwindel, Hör- und Sehstörungen, Kribbeln im Bereich der Zunge und des Mundes, undeutliche Sprache, Übelkeit, Erbrechen, Zittern und Muskelzucken als Anzeichen eines bevorstehenden Krampfanfalls, Herzrhythmusstörungen, erhöhte Herzfrequenz, erhöhter Blutdruck und Erröten auftreten. Eine extreme Überdosierung kann zu Bewusstlosigkeit mit Kreislauf- und Atemstillstand führen.
Bestehen Anzeichen einer Überdosierung, muss die Gabe von Mepivacain Accord sofort abgebrochen werden. Ihr Arzt wird über weitere erforderliche Behandlungsmaßnahmen entscheiden, was eine Infusion einer Lipidemulsion einschließen kann.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dosierung
Das Arzneimittel ist nur zur Anwendung zur Infiltrationsanästhesie, zur peripheren Nervenblockade sowie zur Kaudal- und Periduralanästhesie bestimmt.
Bei der Bestimmung der Dosis sind die Erfahrung des Arztes und die Kenntnis über den klinischen Zustand des Patienten von großer Bedeutung. Es muss die kleinste Dosis, die die gewünschte Wirkung erzielt, verabreicht werden.
Die Liste der empfohlenen Dosierungen gilt für Jugendliche über 15 Jahren und Erwachsene von durchschnittlicher Größe zur einmaligen Anwendung (eine Dosis).
1 ml Mepivacain Accord enthält 10 mg bzw. 20 mg Mepivacainhydrochlorid.
| Konz. mg/ml | Volumen ml | Dosis mg | Zeit zur Einführung/ min | Dauer Stunden |
Chirurgische Anästhesie | | | | | |
Lumbale | 20 | 10-15 | 200-300 | - | - |
Periduralanästhesie | 10 | 10-20 | 100-200 | - | - |
Peridurale Thoraxanwendung | 10- 20 | 5-12 | 50-240 | 10-20 | 1,5-2 |
Kaudalblockade | 10 | 20-30 | 200-300 | 15-30 | 1-1,5 |
| 20 | 10-15 | 200-300 | - | - |
Neuralblockaden (kleiner peripherer Nerv und Infiltration) | | | | | |
- Infiltration | 10 | 1-20 | 200 | - | - |
- Digitale Blockade | 10 | 1-5 | 10-50 | 2-5 | 1,5-2 |
- Interkostalblockade (pro Segment) - Die maximale Anzahl an gleichzeitigen Nervenblockaden darf höchstens 10 betragen | 10 | 4 | < 400 (Kumulative Dosis jeder der Injektionen) | 3-5 | 1-2 |
- Peribulbäre Blockade | 20 | 5-7,5 | 100-150 | 3-5 | 1,5-2 |
- Pudendale Blockade (auf jeder Seite) | 10 | 7-10 | 70-100 | - | - |
- Retrobulbäre Blockade | 20 | 3 | 60 | | |
Große periphere Nervenblockade | | | | | |
- Parazervikalblockade (auf jeder Seite)* | 10 | 5-10 | 50-100 | 3-5 | 1-1,5 |
- Plexus-brachialis- Blockade | 20 | 3-5 | 60-100 | - | - |
- Axillär | 10 | 25-35 | 250-350 | - | - |
- Supraklavikulär, interskalenär und subklavikulär-perivaskulär | 10 | 30-40 | 300-400 | 15-30 | 1,5-2 |
Indikationen | Dosierung (ml) |
Frakturreposition | 5-20 ml |
Sympathikusblockade | 5-10 ml |
Hautquaddeln | 0,1-2 ml |
Nervus-cutaneus-femoris-lateralis-Blockad | 10 ml |
Nervus-femoralis-Blockade | 10-20 ml |
Nervus-medianus-Blockade | 3-5 ml |
Nervus-obturatorius-Blockade | 10-15 ml |
Nervus-phrenicus-Blockade | 10-15 ml |
Nervus-radialis-Blockade | 10-20 ml |
Nervus-ulnaris-Blockade | 5-10 ml |
Oberst'sche Anästhesie pro Nerv | 1-2 ml |
Parazervikal-Blockade, pro Seite | 6-10 ml |
Paravertebral-Blockade | 5-10 ml |
Pudendus-Blockade, pro Seite | 7-10 ml |
Sacral-Blockade | 10-30 ml |
Tonsillektomie, pro Tonsille | 5-10 ml |
Wundversorgung | Bis zu 30 ml |
Intravenöse Regionalanästhesie | Bis zu 40 ml |
In der Geburtshilfe nicht empfohlen
Bei Periduralanästhesie muss die Dosis dem Alter angepasst werden. Die folgenden Werte sind eine Leitlinie für den Lendenwirbelbereich:
-
5-Jährige: 0,5 ml/Segment
-
10-Jährige: 0,9 ml/Segment
-
15-Jährige: 1,3 ml/Segment
-
20-Jährige: 1,5 ml/Segment
-
40-Jährige: 1,3 ml/Segment
-
60-Jährige: 1,0 ml/Segment
-
80-Jährige: 0,7 ml/Segment
Die maximale empfohlene Dosis bei einmaliger Anwendung beträgt:
-
HNO-Bereich: 200 mg Mepivacainhydrochlorid (3 mg/kg Körpergewicht),
-
Periduralanästhesie und periphere Blockaden: 400 mg Mepivacainhydrochlorid (6 mg/kg Körpergewicht),
-
Interkostalblockade: 300 mg Mepivacainhydrochlorid (4 mg/kg Körpergewicht),
-
Plexusanästhesie: 500 mg Mepivacainhydrochlorid (7 mg/kg Körpergewicht).
Bei Patienten mit bestimmten Vorerkrankungen (Gefäßverschlüssen, Arteriosklerose oder Nervenschädigung bei Diabetes) ist die Dosis um ein Drittel zu verringern.
Bei Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion können besonders bei wiederholter Anwendung erhöhte Plasmaspiegel des Wirkstoffs auftreten. In diesen Fällen wird ebenfalls ein niedrigerer Dosisbereich empfohlen
Kinder im Alter zwischen 1 Jahr und 15 Jahren
Bei Kindern ist die Dosis individuell unter Berücksichtigung von Alter und Gewicht zu berechnen. Als Maximaldosis gelten 5 mg Mepivacainhydrochlorid pro kg Körpergewicht. Individuelle Abweichungen können erforderlich sein. Bei übergewichtigen Kindern ist oft eine allmähliche Dosisreduktion nötig; die Dosierung muss auf dem idealen Körpergewicht basieren. Aufgrund des verminderten Stoffwechsels des Wirkstoffs in der Leber darf Mepivacain Accord nicht bei Neugeborenen angewendet werden.
Anwendungshinweise
Die Gesamtdosis muss langsam oder fraktioniert in steigender Dosierung injiziert werden, wobei die Vitalfunktionen des Patienten währenddessen unter kontinuierlichem verbalem Kontakt engmaschig zu überwachen sind. Bei Verabreichung einer epiduralen Dosis wird eine vorherige Testdosis empfohlen. Eine versehentliche intravaskuläre Injektion lässt sich durch die spezifische Toxizitätssymptomatik erkennen. Eine versehentliche intrathekale Injektion lässt sich durch Anzeichen einer Spinalblockade erkennen. Beim Auftreten toxischer Symptome muss die Injektion sofort gestoppt werden.
Mepivacain Accord wird zur gezielten Betäubung einzelner Nerven in die Nähe des Rückenmarks (peridurale Nervenblockade) injiziert.
Zur Betäubung eines Gewebes wird Mepivacain Accord in einen lokal begrenzten Bereich von Gewebe injiziert (Infiltrationsanästhesie). Zur Betäubung von einzelnen Nerven (periphere Nervenblockade), zur Schmerztherapie und Sympathikus-Blockade wird Mepivacain Accord in Abhängigkeit von den anatomischen Verhältnissen nach gezielter Punktion lokal appliziert.
Mepivacain Accord darf nur von Personen mit entsprechenden Kenntnissen zur erfolgreichen Durchführung der jeweiligen Anästhesieverfahren angewendet werden.
Grundsätzlich gilt, dass bei ununterbrochener Anwendung (Tropf) niedrig konzentrierte Lösungen verwendet werden.
Eine wiederholte Anwendung dieses Arzneimittels kann aufgrund einer raschen Toleranzentwicklung gegenüber dem Arzneimittel (Tachyphylaxie) zu Wirkungseinbußen führen.
Bei kleinen chirurgischen Eingriffen ist ein kurzzeitiger wirkendes Anästhetikum erwünscht.
Zur Vermeidung von Nebenwirkungen sind die folgenden Punkte zu beachten:
-
bei Risikopatienten und bei der Anwendung hoher Dosen sollte für eine Infusion (Volumensubstitution) ein intravenöser Zugang gelegt werden.
-
im Allgemeinen ist ein Mittel, das ein Verengen der Blutgefäße verursacht, bei der Behandlung nicht zu verwenden.
-
der Patient muss richtig gelagert werden.
-
Blutdruck, Puls/EKG und Pupillenweite müssen überwacht werden.
-
allgemeine und besondere Gegenanzeigen und Wechselwirkungen mit anderen Mitteln müssen beachtet werden.
-
es ist sicherzustellen, dass Geräte zur Wiederbelebung (z. B. zur Freihaltung der Atemwege und zur Sauerstoffzufuhr) sowie Notfallmedikation zur Behandlung toxischer Reaktionen sofort verfügbar sind.
-
eine Lipidemulsion muss im Fall einer Intoxikation mit klinischen Symptomen von Neurotoxizität und Kardiotoxizität zur Anwendung verfügbar sein.
Mit Vorsicht anzuwenden:
-
bei Patienten, die eine Blutverdünnungsbehandlung mit niedermolekularem Heparin erhalten.
-
beim Injizieren in einen entzündeten (infizierten) Bereich (erhöhte Absorption, die mit verminderter Wirkung einhergeht).
-
bei retrobulbären und peribulbären Injektionen.
-
bei Periduralanästhesie (Injizieren eines Anästhetikums um den Wirbelkanal, um Betäubung zu erzielen), da niedriger Blutdruck und verlangsamte Herzfrequenz auftreten können.
-
bei älteren Patienten (plötzliche arterielle Hypotonie ist eine der möglichen Komplikationen von Periduralanästhesie).
-
bei Patienten mit geschwächtem Allgemeinzustand.
-
Patienten mit teilweisem oder komplettem Herzblock.
-
bei Patienten, die bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Fieber und Schmerzen (nicht steroidale Entzündungshemmer) oder Mittel zur Erhöhung des Blutvolumens (Plasmaersatz) erhalten.
-
bei Patienten, die in einem Gelenk Dauerinfusionen von Lokalanästhetika nach der Operation erhalten hatten, wurde ein Verlust von Knorpelgewebe berichtet. Bei der Mehrzahl der berichteten Fälle war das Schultergelenk davon betroffen.
-
die Anwendung im Kopf- und Halsbereich ist gefährlicher, da das Risiko für Symptome einer Intoxikation des Zentralnervensystems erhöht ist.
Art der Anwendung
Die Art der Anwendung von Mepivacain variiert je nach der Art der Infiltrationsanästhesie, Perineuralanästhesie und Periduralanästhesie.
Handhabungshinweise
Es dürfen nur klare Lösungen, die praktisch frei von Teilchen sind, verwendet werden.
Die Injektionslösung ist nur zur einmaligen Entnahme und Anwendung vorgesehen und die Anwendung muss unmittelbar nach Öffnung der Ampulle und Durchstechflasche erfolgen. Nicht verbrauchte Lösung muss entsorgt werden.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf der Ampulle, der Durchstechflasche oder dem Karton angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Informationen zur Aufbewahrung
Nicht einfrieren.
Unmittelbar nach dem Öffnen anwenden.
Haltbarkeitsdauer
2 Jahre