Wie ist MENOPUR anzuwenden
Die Behandlung mit MENOPUR darf nur unter Kontrolle eines mit Erfahrung in der Diagnostik und Behandlung von Fertilitätsstörungen vertrauten Facharztes begonnen werden.
Wenden Sie MENOPUR immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt an, weil er Ihnen die Therapie individuell anpasst und deren Wirkung genau nachprüft. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie nicht sicher sind.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt.
Die Eierstöcke sprechen sehr unterschiedlich auf MENOPUR an. Deshalb ist es nicht möglich, ein allgemeingültiges Dosisschema zu erstellen. Ihr Arzt wird die Dosierung individuell an die Reaktion der Eierstöcke anpassen. Hierfür wird er das Ansprechen der Eierstöcke mittels Ultraschall, vorzugsweise zusammen mit Messung des weiblichen Hormons Östradiol überwachen. Bei individuell zu hoher Dosierung von MENOPUR kann es zu einer Überstimulierung der Eierstöcke kommen.
Die Verabreichung erfolgt in täglichen Einzeldosisgaben. Die Dauer der Anwendung richtet sich nach dem entsprechenden Anwendungsgebiet. Die Dosis der Hormone (FSH und LH) wird in Internationalen Einheiten (I.E.) angegeben. Jede Durchstechflasche enthält 75 I.E. von FSH und 75 I.E. von LH.
Funktionsschwäche der Eierstöcke (einschl. polyzystisches Ovarialsyndrom)
Die Behandlung beginnt innerhalb der ersten 7 Tage des Menstruationszyklus (Tag 1 entspricht dem ersten Tag der Regelblutung). Die Behandlungen sollten täglich über mindestens 7 Tage erfolgen.
Im Allgemeinen wird die Behandlung mit 75 bis 150 I.E. MENOPUR intramuskulär (i.m.) oder subkutan (s.c.) pro Tag begonnen. Wenn die ovarielle Reaktion ausbleibt, kann die Dosierung allmählich gesteigert werden. Eine festgelegte Dosis sollte während 7 Tagen angewendet werden, bevor diese geändert wird. Es wird empfohlen, die Dosis jeweils um 37,5 I.E. zu erhöhen. Der Behandlungszyklus soll abgebrochen werden, wenn nach 4 Wochen kein Erfolg zu verzeichnen ist.
Sobald Ihr Arzt durch verschiedene Untersuchungen eine vollständige Reifung der Follikel (Eibläschen) feststellt, werden 1 Tag nach der letzten MENOPUR-Gabe zur Auslösung des Eisprunges (Ovulation) einmalig 5.000 oder 10.000 I.E. humanes Choriongonadotropin (hCG) injiziert. Am gleichen Tag oder am Tag danach sollte der Geschlechtsverkehr erfolgen. Ihr Arzt wird den Verlauf der Behandlung während der folgenden 2 Wochen überwachen.
Ihr Arzt wird die Wirkung der MENOPUR-Behandlung überwachen. Im Falle einer übermäßigen Stimulierung wird Ihr Arzt die Therapie mit MENOPUR abbrechen und keine hCG-Injektion vornehmen. In einem solchen Fall sollten Sie eine mechanische Methode zur Schwangerschaftsverhütung anwenden oder bis zum Beginn der nächsten Regelblutung auf Geschlechtsverkehr verzichten.
Entwicklung mehrerer Eibläschen für die assistierte Reproduktion (ART)
Wenn Sie auch mit einem GnRH-Agonisten (einem Arzneimittel, das das Gonadotropin-freisetzende Hormon (GnRH) in seiner Wirkung unterstützt) behandelt werden, sollte die MENOPUR-Therapie ca. 2 Wochen nach dem Beginn der Agonisten-Behandlung beginnen.
Die empfohlene Anfangsdosis liegt bei 150 - 225 I.E. täglich. Diese sollte mindestens in den ersten 5 Tagen nicht verändert werden. Die weitere Behandlung soll an die Ergebnisse der routinemäßigen Kontrolluntersuchungen individuell angepasst werden und 150 I.E. pro Schritt nicht überschreiten. Die maximale Tagesdosis sollte nicht höher als 450 I.E. sein. Generell sollte die Behandlung nicht mehr als 20 Tage dauern.
Bei Patientinnen, die keinen GnRH-Agonisten verabreicht erhalten, sollte die Therapie mit MENOPUR am 2. oder 3. Tag des Menstruationszyklusses beginnen. Ihr Arzt sollte das gleiche Dosierungs- und Anwendungsschema wie für Behandlungen mit GnRH-Agonisten verwenden.
Bei optimalem Ansprechen sollte eine einmalige Injektion von 5.000 I.E. bis zu 10.000 I.E. Choriongonadotropin (hCG) gegeben werden, um die Reifung der Eibläschen als Vorbereitung für die
Entnahme der Eizellen einzuleiten. Nach der hCG-Gabe sollten Sie für die Dauer von mindestens 2 Wochen engmaschig kontrolliert werden. Wenn Sie übermäßig auf MENOPUR ansprechen, sollte die Behandlung von Ihrem Arzt abgebrochen und kein hCG angewendet werden. Sie sollten bis zum Eintreten der nächsten Regelblutung nicht-hormonelle Verhütungsmittel verwenden oder auf Geschlechtsverkehr verzichten.
Unfruchtbarkeit des Mannes:
Zu Beginn wird hCG entsprechend dem derzeit gültigen Standard verabreicht, bis ein normaler Testosteron-Serumspiegel (männliches Geschlechtshormon) erreicht ist. Anschließend werden bei zusätzlicher Gabe von 5.000 I.E. hCG pro Woche dreimal wöchentlich 75 - 150 I.E. MENOPUR über mindestens 3 bis 4 Monate i.m. injiziert.
Art der Anwendung
Zur intramuskulären oder subkutanen Anwendung.
MENOPUR wird intramuskulär (i.m.) oder bei der Frau auch subkutan (s.c.) injiziert. Ihr Arzt wird die Einstichstelle öfter wechseln.
Herstellen der Injektionslösung:
Falls Ihr Arzt oder die Klinik Sie aufgefordert hat, die Injektionen selbst vorzunehmen, befolgen Sie die
Anleitungen des Arztes oder der Klinik.
Die erste MENOPUR-Injektion sollte unter Aufsicht eines Arztes vorgenommen werden.
Das MENOPUR Pulver muss vor der Anwendung aufgelöst werden. Das Lösungsmittel wird
zusammen mit dem Pulver geliefert. Die Injektionslösung sollte unmittelbar vor der Anwendung hergestellt werden.
-
Brechen Sie die Spitze der Lösungsmittelampulle ab. Der Punkt auf der Ampulle soll beim Abbrechen zu Ihnen zeigen.
-
Machen Sie die dicke Nadel an der Lösungsmittel- Spritze fest und entfernen Sie die Schutzhülle.
Tauchen Sie die Nadel in das Lösungsmittel und saugen Sie das gesamte Lösungsmittel aus der Ampulle.
-
Stechen Sie die Nadel durch den Gummistopfen der Durchstechflasche mit Pulver und injizieren langsam das Lösungsmittel, um Schaumbildung zu vermeiden.
-
Das Pulver löst sich innerhalb von 2 Minuten auf und bildet eine klare Lösung. Schwenken Sie die Lösung, um das Auflösen zu erleichtern (Abb. 4). Nicht schütteln, damit sich kein Schaum bildet. Die Lösung darf nicht angewendet werden, falls diese nicht klar ist oder Partikel enthält.
-
Ziehen Sie die gemischte Lösung aus der Durchstechflasche in die Spritze auf.
Wenn Sie mehr als eine Ampulle von MENOPUR pro Injektion verschrieben bekommen haben, können Sie die Lösung in die Spritze aufziehen und diese in eine zweite Durchstechflasche mit Pulver injizieren. Sie können das mit bis zu drei Durchstechflaschen mit Pulver durchführen.
Injektion von MENOPUR:
-
Tauschen Sie die dicke Nadel gegen die dünne aus. Halten Sie die Spritze dabei immer aufrecht mit der Nadel nach oben gerichtet. Klopfen Sie leicht an die Spritze, bis sich die Luft oben angesammelt hat. Entfernen Sie die gesamte Luft vor der Injektion aus der Spritze, d.h. drücken Sie den Kolben so weit hinein, bis die ganze Luft rausgepresst ist und sich ein Tropfen an der Nadelspitze bildet.
-
Ihr Arzt oder Pfleger wird Ihnen die Injektionsstelle angeben (Vorderseite des Oberschenkels oder Bauchdecke). Desinfizieren Sie die Injektionsstelle vorher mit einem Alkohol-Tupfer.
-
Klemmen Sie die Haut zu einer Falte und injizieren Sie die Lösung mit einer gezielten Bewegung im Winkel von 90º. Drücken Sie den Kolben langsam bis die gesamte Lösung injiziert ist und entfernen Sie die Nadel. Nach der Entfernung der Spritze drücken Sie gegen die Injektionsstelle, um mögliche Blutungen zu stoppen. Eine vorsichtige Massage der Stelle hilft, die Lösung unter der Haut zu verteilen.
Wenn Sie eine größere Menge von MENOPUR angewendet haben, als Sie sollten
Falls Sie mehr MENOPUR injiziert haben als vorgesehen, informieren Sie unverzüglich einen Arzt.
Informationen für medizinisches Fachpersonal sind am Ende der Gebrauchsinformation.
Wenn Sie die Anwendung von MENOPUR vergessen haben
Wenden Sie nicht die doppelte Menge an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben. Informieren Sie jedoch unverzüglich einen Arzt.
Wenn Sie die Anwendung von MENOPUR abbrechen
Wenn Sie die Anwendung von MENOPUR abbrechen, kann das gewünschte Behandlungsziel (Behebung der Unfruchtbarkeit) nicht erreicht werden.