Madopar darf nicht eingenommen werden, wenn Sie
- allergisch gegen Levodopa, Benserazid oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
- jünger als 25 Jahre sind.
- an schwerer Schilddrüsenüberfunktion, Cushing Syndrom oder einem Tumor der Nebenniere leiden.
- an Herzkrankheiten, wie schweren Herzrhythmusstörungen, Störung der Herzschlagfolge (Herzrasen) oder Herzschwäche leiden.
- schwere Leber- oder Nierenerkrankungen haben (Ausnahme Dialysepatienten mit Restless-Legs- Syndrom).
- an bestimmten psychischen Erkrankungen leiden.
- bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen, so genannte MAO-Hemmer, oder Reserpin zur Behandlung von erhöhtem Blutdruck einnehmen.
- an grünem Star (Engwinkelglaukom) leiden.
Madopar darf von Schwangeren oder Frauen im gebärfähigen Alter ohne gesicherten Empfängnisschutz nicht eingenommen werden (siehe Abschnitt "Schwangerschaft und Stillzeit"). Wenn Sie während der Behandlung schwanger werden, müssen Sie Ihren Arzt konsultieren und Madopar nach dessen Anweisung absetzen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Madopar einnehmen. Ihr Arzt wird Ihre Behandlung besonders sorgfältig kontrollieren, wenn Sie
- an einem Weitwinkelglaukom, Magengeschwür oder Depressionen leiden.
- eine verringerte Knochenfestigkeit haben.
- zuvor an bestimmten schweren Herzkrankheiten (Herzversagen, Erkrankung der Herzkranzgefäße, Herzrhythmusstörungen) erkrankt waren.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie
- an anderen Krankheiten oder einer Allergie leiden. Bei vorbelasteten Patienten kann es zu Überempfindlichkeitsreaktionen kommen.
- andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, insbesondere Antidepressiva und Antiparkinsonmittel. Nennen Sie auch alle nicht verschreibungspflichtigen Arzneimittel.
- eine geplante Operation unter Vollnarkose haben werden. Bei Einsatz des Narkosemittels Halothan wird Ihr Arzt 12 - 48 Stunden vor der Operation Madopar absetzen, da es sonst zu Schwankungen des Blutdrucks oder Herzrhythmusstörungen kommen kann.
Wenn Sie unter Depressionen oder anderen psychischen Veränderungen leiden, wird Sie Ihr Arzt besonders engmaschig kontrollieren. Depressionen können Teil der Parkinsonerkrankung sein, aber auch unter der Therapie mit Madopar erstmals auftreten.
Bei Einnahme von Madopar kann es zu Kreislaufbeschwerden infolge eines zu niedrigen Blutdrucks kommen.
Wenn Sie älter sind, gleichzeitig Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck oder andere Arzneimittel einnehmen, die den Blutdruck senken können, oder wenn Sie unter Kreislaufbeschwerden infolge zu niedrigen Blutdrucks leiden, sollten Sie besonders zu Beginn der Behandlung und bei Dosissteigerungen von Ihrem Arzt sorgfältig überwacht werden.
Als Parkinson-Patient müssen Sie in regelmäßiger ärztlicher Kontrolle bleiben und dürfen ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt keine anderen Krankheitsbehandlungen vornehmen. Sollten Sie gezwungen sein, den Arzt zu wechseln oder einen weiteren Arzt aufzusuchen, müssen Sie ihn über Ihre Behandlung mit Madopar informieren.
Sie dürfen auf keinen Fall Madopar ohne ärztliche Vorschrift einnehmen oder die Dosierung ohne Einwilligung Ihres Arztes ändern. Wenn Sie entgegen ärztlicher Anweisung eine höhere Madopardosis einnehmen, kann es zu Gedächtnis- und Verhaltensstörungen kommen.
In regelmäßigen Abständen sind Untersuchungen des Blutbildes, der Herzfunktion, der Leber- und Nierenfunktion notwendig. Halten Sie bitte die von Ihrem Arzt angeordneten Laboruntersuchungen unbedingt ein.
Patienten mit Diabetes sollten sich häufigen Blutzuckerkontrollen unterziehen und die Dosierung der antidiabetischen Medikation sollte den Blutzuckerwerten angepasst werden.
Durch die Einnahme von Madopar kann es in seltenen Fällen während des Tages zu übermäßiger Müdigkeit oder plötzlichen Schlafattacken kommen, die unbewusst oder völlig unerwartet auftreten können. In diesen Fällen dürfen Sie kein Fahrzeug lenken und keine Maschinen bedienen. Aufgrund der verminderten Aufmerksamkeit dürfen Sie keine anstrengende Tätigkeit ausüben, die ein Verletzungs- oder Todesrisiko für Sie selbst oder andere birgt. Dies gilt, bis übermäßige Müdigkeit und plötzliche Schlafattacken nicht mehr auftreten (siehe Abschnitt „Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen“).
Parkinson-Patienten können ein höheres Risiko haben, an schwarzem Hautkrebs zu erkranken. Ein Zusammenhang mit Madopar konnte nicht eindeutig festgestellt werden. Es wird daher empfohlen, regelmäßige Hautuntersuchungen durch geeignete Fachkräfte (z.B. Hautärzte) durchführen zu lassen.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie oder Ihre Familie bzw. Betreuer bemerken, dass Sie:
- einen Drang oder ein Verlangen entwickeln, sich in einer für Sie ungewöhnlichen Weise zu verhalten.
- einem Impuls, Trieb oder der Versuchung nicht widerstehen können, bestimmte Dinge zu tun, die Ihnen oder anderen schaden könnten.
Dieses Verhalten wird Impulskontrollstörung genannt und kann sich in Form von Spielsucht, übermäßigem Essen oder Geld ausgeben, abnorm starkem Sexualtrieb oder Zunahme von sexuellen Gedanken oder Gefühlen äußern. Möglicherweise muss Ihr Arzt Ihre Behandlung überprüfen.
Einnahme von Madopar zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Madopar kann die Wirksamkeit folgender Arzneimittel beeinflussen:
- Arzneimittel, die gegen zu niedrigen Blutdruck, bei Kreislaufversagen, als Wehenhemmer oder bei Atemnot angewendet werden (Sympathomimetika). Die Wirkung dieser Arzneimittel kann verstärkt werden, daher wird eine gleichzeitige Einnahme nicht empfohlen. Ist die Einnahme dieser Arzneimittel dennoch notwendig, müssen die Herzkreislauffunktionen regelmäßig kontrolliert werden. Eventuell wird Ihr Arzt eine Dosisanpassung von Madopar oder des anderen Arzneimittels vornehmen.
- Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck (Antihypertensiva). Die Wirkung dieser Arzneimittel kann verstärkt werden. Der Blutdruck muss deshalb regelmäßig kontrolliert werden. Eventuell wird Ihr Arzt eine Dosisanpassung von Madopar oder des anderen Arzneimittels vornehmen.
Die Wirkung von Madopar kann durch andere Arzneimittel beeinflusst werden. Zu einer Abschwächung der Wirkung von Madopar kommt es durch
- bestimmte Schmerzmittel (Opioide)
- Arzneimittel mit dem Wirkstoff Reserpin zur Behandlung von erhöhtem Blutdruck. Die gleichzeitige Einnahme mit Reserpin darf nicht erfolgen.
- bestimmte Arzneimittel zur Behandlung der Schizophrenie (Neuroleptika)
- bestimmte Eisenpräparate (Eisen(II)sulfat)
Zu einer Verstärkung der Wirkung von Madopar kommt es durch
- Arzneimittel mit dem Wirkstoff Selegilin zur Behandlung der Parkinson-Krankheit
- Arzneimittel mit dem Wirkstoff Metoclopramid oder Domperidon zur Behandlung von Übelkeit
Sonstige mögliche Wechselwirkungen
- Die gleichzeitige Einnahme von bestimmten Arzneimitteln zur Behandlung von Depressionen (MAO-Hemmer) darf nicht erfolgen: Bei gleichzeitiger Einnahme von Madopar mit dem Wirkstoff Tranylcypromin kann es zu gefährlich erhöhtem Blutdruck kommen. Dies ist unter Umständen auch noch bis zu 2 Wochen nach Absetzen von Tranylcypromin möglich. In diesem Fall dürfen Sie Madopar nicht einnehmen. Zwischen dem Absetzen einer Behandlung mit einem "MAO-Hemmer" und dem Beginn einer Behandlung mit Madopar muss deshalb ein Zeitraum von mindestens 2 Wochen liegen. Die gleichzeitige Einnahme von Madopar und Moclobemid oder Selegilin bzw. Rasagilin ist möglich.
- Madopar muss bei einer geplanten Operation 12 bis 48 Stunden vor der Anwendung bestimmter Narkosemittel (Halothan) abgesetzt werden, da es sonst zu Schwankungen des Blutdrucks oder Herzrhythmusstörungen kommen kann. Folgen Sie bitte in diesem Fall den Anweisungen Ihres Arztes.
- Durch die gleichzeitige Anwendung von bestimmten Arzneimitteln gegen psychische Erkrankungen (Antipsychotika) kann die Wirkung von Madopar verändert sein. Madopar kann auch die Wirkung von Antipsychotika verringern; daher wird Ihr Arzt diese Arzneimittel nur mit Vorsicht kombinieren und Sie sorgfältig auf eine verringerte Wirkung von Madopar und eine Verschlechterung der Parkinsonerkrankung überwachen.
Es ist möglich, Madopar gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln gegen die Parkinson-Krankheit (z.B. Anticholinergika, Amantadin, Selegilin, Bromocriptin, Dopaminagonisten) einzunehmen. Dabei können jedoch sowohl die erwünschten als auch die unerwünschten Wirkungen der Behandlung verstärkt werden und es kann notwendig sein, dass Ihnen Ihr Arzt eine geringere Dosis an Madopar oder des anderen Arzneimittels verschreibt.
Einnahme von Madopar zusammen mit Nahrungsmitteln
Vermeiden Sie eiweißreiche Mahlzeiten vor der Einnahme von Madopar, da diese die Wirkung von Madopar vermindern können.
Schwangerschaft und Stillzeit
Vor Beginn der Behandlung mit Madopar wird ein Schwangerschaftstest empfohlen, um eine Schwangerschaft auszuschließen. Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Madopar darf von Schwangeren oder Frauen im gebärfähigen Alter ohne gesicherten Empfängnisschutz nicht eingenommen werden, da keine Erfahrungen beim Menschen vorliegen.
Wenn Sie während der Behandlung schwanger werden, müssen Sie Ihren Arzt konsultieren und Madopar nach dessen Anweisung absetzen.
Stillzeit
Frauen unter Madopartherapie dürfen ihre Säuglinge nicht stillen, da Levodopa die Produktion der Muttermilch hemmt und nicht bekannt ist, ob Benserazid in die Muttermilch übergeht. Ist eine Behandlung mit Madopar während der Stillzeit erforderlich, muss abgestillt werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Madopar kann einen großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen haben. Durch die Einnahme von Madopar kann es in seltenen Fällen während des Tages zu übermäßiger Müdigkeit oder plötzlichen Schlafattacken kommen, die unbewusst oder völlig unerwartet auftreten können. In diesen Fällen dürfen Sie kein Fahrzeug lenken und keine Maschinen bedienen. Aufgrund der verminderten Aufmerksamkeit dürfen Sie keine anstrengende Tätigkeit ausüben, die ein Verletzungs- oder Todesrisiko für Sie selbst oder andere birgt. Dies gilt, bis übermäßige Müdigkeit oder plötzliche Schlafattacken nicht mehr auftreten.