Wenden Sie dieses Arzneimittel genau wie in dieser Gebrauchsinformation beschrieben oder nach Anweisung des Arztes, Apothekers oder des medizinischen Fachpersonals an. Wenn Sie unsicher in der Anwendung sind, bitten Sie diese um Rat.
Die oben genannten Personen werden Ihnen genaue Informationen darüber gegeben haben, wie viel, wann und wie oft Sie Lyumjev verabreichen sollen. Sie werden Ihnen auch sagen, wie oft Sie Ihren behandelnden Arzt aufsuchen sollten.
Sie sollten immer Insulin und ein Injektionsgerät in Reserve bei sich tragen für den Fall, dass Sie es brauchen.
Wenn Sie blind oder sehbehindert sind, benötigen Sie jemanden, der Ihnen beim Spritzen hilft.
Ihr Arzt kann Ihnen die Anwendung von Lyumjev zusammen mit einem länger- oder mittellangwirksamen Insulin verordnen. Spritzen Sie die Insuline getrennt. Lyumjev darf nicht mit anderen Insulinen gemischt werden.
Wann sollte Lyumjev verabreicht werden?
Lyumjev ist ein Mahlzeiteninsulin. Sie sollten sich Lyumjev verabreichen, wenn Sie zu essen beginnen oder 1 bis 2 Minuten vor Beginn der Mahlzeit. Sie haben auch die Möglichkeit, es bis 20 Minuten nach Beginn der Mahlzeit zu verabreichen.
Wie viel Insulin sollten Sie verwenden?
Ihr Arzt wird Ihnen Ihre Dosis anhand Ihres Blutzuckers und Körpergewichtes berechnen und Ihnen erklären:
Wie viel Lyumjev Sie bei jeder Mahlzeit benötigen.
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Wie und wann Sie Ihren Blutzuckerspiegel kontrollieren sollten.
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Wie Sie Ihre Insulindosis dem entsprechenden Blutzuckerspiegel anpassen.
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Was Sie beachten müssen, wenn Sie Ihre Essgewohnheiten oder Ihre körperliche Aktivität ändern, krank sind oder andere Arzneimittel einnehmen.
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Falls Sie auf ein anderes Insulin umgestellt werden, kann es sein, dass Sie mehr oder weniger Insulin benötigen als zuvor. Dies kann möglicherweise nur bei der ersten Verabreichung sein oder ein stufenweiser Übergang über mehrere Wochen oder Monate.
Sie dürfen Lyumjev nicht anwenden,
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wenn es nicht wie Wasser aussieht. Lyumjev muss klar aussehen und darf keine farbigen oder festen Bestandteile/Klümpchen enthalten. Prüfen Sie dies vor jeder Verabreichung.
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wenn Lyumjev nicht ordnungsgemäß gelagert wurde (siehe Abschnitt 5 “Wie ist Lyumjev aufzubewahren?”).
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Wenn die Plastikschutzkappe der Durchstechflasche beschädigt ist, verwenden Sie sie nicht.
Wo wird Lyumjev gespritzt?
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Lyumjev wird unter die Haut gespritzt (subkutane Injektion).
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Spritzen Sie es sich nicht direkt in eine Vene. Nur Ihr Arzt kann die intravenöse Verabreichung von Lyumjev durchführen. Eine intravenöse Anwendung wird nur unter speziellen Umständen, wie z. B. einer Operation, bei Krankheit oder wenn der Blutzuckerspiegel deutlich zu hoch ist, durchgeführt.
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Vergewissern Sie sich, dass Sie sich mindestens 1 cm von der letzten Einstichstelle entfernt spritzen und dass Sie die Einstichstellen laufend wechseln (Oberarm, Oberschenkel, Gesäß oder Bauch), so wie es Ihnen beigebracht wurde.
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Wenn Sie gleichzeitig mit Lyumjev ein anderes Insulin spritzen müssen, verwenden Sie eine andere Injektionsstelle.
Wie wird Lyumjev aus der Durchstechflasche gespritzt?
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Waschen Sie sich zuerst die Hände.
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Bevor Sie sich spritzen, säubern Sie Ihre Haut, wie es Ihnen erklärt wurde. Reinigen Sie den Gummistopfen der Durchstechflasche, ohne ihn zu entfernen.
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Verwenden Sie eine neue, sterile Spritze und Nadel, um den Gummistopfen zu durchstechen und die benötigte Menge Lyumjev aufzuziehen. Ihr Arzt oder das medizinische Fachpersonal wird Ihnen sagen, wie Sie dies tun sollen. Verwenden Sie nur Ihre eigenen Nadeln und
Spritzen.
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Spritzen Sie das Arzneimittel unter die Haut, so wie Sie es gelernt haben. Lassen Sie anschließend die Nadel für 5 Sekunden in der Haut um sicherzustellen, dass Sie die gesamte Dosis erhalten haben.
Anwendung von Lyumjev mittels einer Insulinpumpe
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Nur bestimmte Insulin-Infusionspumpen können zur Verabreichung von Lyumjev verwendet werden.
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Befolgen Sie sorgfältig die Anweisungen, die der Insulin-Infusionspumpe beiliegen.
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Vergewissern Sie sich, dass Sie den richtigen Vorratsbehälter und den richtigen Schlauch für die Pumpe benutzen. Es ist wichtig, die richtige Nadellänge für das Füllsystem zu verwenden, um eine Beschädigung der Pumpe zu vermeiden.
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Wechseln Sie das Infusionsset (Schlauch und Nadel) gemäß der Bedienungsanleitung des Infusionssets.
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Wenn Sie entweder wiederholt oder stark erniedrigte Blutzuckerwerte haben, teilen Sie dies Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal mit.
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Eine Fehlfunktion der Pumpe oder eine Blockierung des Infusionssets kann zu einem sehr schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels führen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Lyumjev nicht richtig fließt, folgen Sie den Anweisungen in der Bedienungsanleitung der Pumpe. Falls nötig, verständigen Sie Ihren Arzt oder Ihr medizinisches Fachpersonal.
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Gegebenenfalls müssen Sie sich Lyumjev spritzen, wenn Ihre Pumpe nicht richtig funktioniert.
Nach der Injektion
Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie viel Sie gespritzt haben, überprüfen Sie Ihren Blutzuckerspiegel, bevor Sie entscheiden, ob Sie eine weitere Injektion benötigen.
Wenn Sie eine größere Menge Lyumjev angewendet haben, als Sie sollten
Wenn Sie sich zu viel Lyumjev spritzen oder sich unsicher sind, wie viel Sie gespritzt haben, kann dies zu einem niedrigen Blutzuckerspiegel führen. Überprüfen Sie Ihren Blutzuckerspiegel.
Wenn Ihr Blutzucker niedrig ist (Hypoglykämie) und Sie sich selbst behandeln können, essen Sie Traubenzuckertabletten, Zucker oder trinken Sie ein zuckerhaltiges Getränk. Essen Sie danach Früchte, Kekse oder ein Sandwich, so wie es Ihnen Ihr Arzt oder medizinisches Fachpersonal empfohlen hat und ruhen Sie sich aus. Dies wird Ihnen oft über einen leichten Blutzuckerabfall oder eine kleinere Insulinüberdosierung hinweghelfen. Überprüfen Sie Ihren Blutzucker nach 15 bis
20 Minuten erneut, bis sich der Blutzucker stabilisiert hat.
Wenn Sie sich nicht selbst behandeln können (schwere Unterzuckerung), weil Sie sich zu schwindelig, schwach oder verwirrt fühlen, Probleme beim Sprechen haben, das Bewusstsein verlieren oder einen Krampfanfall erleiden, kann es sein, dass Sie mit Glucagon behandelt werden müssen. Dieses kann von jemandem verabreicht werden, der weiß, wie man es anwendet. Nehmen Sie nach der Verabreichung von Glucagon Traubenzucker oder Zucker zu sich. Wenn das Glucagon nicht wirkt, müssen Sie sich ins Krankenhaus begeben oder ein Notarzt muss verständigt werden. Bitten Sie Ihren Arzt, mit Ihnen über Glucagon zu sprechen.
Sagen Sie allen Personen aus Ihrem Umfeld, dass Sie Diabetes haben und was passieren kann, wenn Ihr Blutzucker zu niedrig wird, einschließlich des Risikos, ohnmächtig zu werden.
Lassen Sie die Personen wissen, was zu tun ist, wenn Sie ohnmächtig werden: Auf die Seite legen, um ein Ersticken zu vermeiden, sofort medizinische Hilfe holen und Ihnen weder Essen noch Getränke geben, weil Sie daran ersticken können.
Wenn Sie die Anwendung von Lyumjev vergessen haben
Wenn Sie vergessen haben, Ihr Insulin zu spritzen oder sich weniger Insulin, als Sie sollten, verabreicht haben oder sich unsicher sind, wie viel Sie gespritzt haben, kann dies zu einem zu hohen Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie) führen. Prüfen Sie Ihren Blutzuckerspiegel, um zu entscheiden, ob Sie eine weitere Insulindosis benötigen. Führen Sie Ihre normale Behandlung bei der nächsten Mahlzeit fort.
Wenn Sie die Anwendung von Lyumjev abbrechen
Unterbrechen Sie die Therapie mit Insulin nicht und wechseln Sie die Insulinart nicht, außer Ihr Arzt rät Ihnen dazu. Wenn Sie sich weniger Lyumjev spritzen als Sie sollten, kann es zu einem hohen Blutzuckerspiegel kommen.
Wenn hoher Blutzucker (Hyperglykämie) nicht behandelt wird, kann das schwere Folgen haben und Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Dehydrierung, Bewusstlosigkeit und Koma auslösen oder lebensbedrohlich werden (siehe Abschnitt 4).
Drei einfache Maßnahmen zur Vermeidung eines zu niedrigen oder zu hohen Blutzuckers sind:
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Halten Sie immer Ersatzspritzen und eine Ersatzdurchstechflasche Lyumjev in Reserve.
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Tragen Sie immer etwas bei sich, das Sie als Diabetiker ausweist.
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Halten Sie immer Zucker bereit.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Medikamentes haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker oder Ihr medizinisches Fachpersonal.