Die Anwendung von Isoket 0,1 % - Konzentrat zur Infusionsbereitung darf nur von einem erfahrenen Arzt im Krankenhaus erfolgen.
Das Mittel wird nach Verdünnung als Infusion in die Vene verabreicht.
Anwendungshinweise für den Arzt/die Ärztin:
Der Inhalt der Ampullen wird unmittelbar nach der Entnahme den gebräuchlichen Infusionslösungen zugesetzt. Vorher wird die entsprechende Flüssigkeitsmenge aus der Infusionsflasche entnommen. Die Infusionslösung ist kompatibel mit den in der Klinik gebräuchlichen Infusionslösungen (wie zum Beispiel isotonische Kochsalzlösung, Glukoselösung 5 – 30%, Ringer-Lösung).
Nur verdünnt anwenden!
Der bei Nitroglyzerin-Lösungen auftretende Wirkstoffverlust (Infusion in handelsüblichen Infusionsbestecken) ist bei ISDN wesentlich geringer. Er lässt sich fast vollständig vermeiden, wenn mit Polyäthylenschläuchen oder mittels Perfusor infundiert wird.
Dosierung
Die Dosis muss individuell angepasst werden. Als allgemeine Dosierungsrichtlinie ist bei den oben genannten Indikationen zu berücksichtigen, dass die Infusion mit einer Dosis begonnen werden soll, die einen Abfall des mit der Manschette gemessenen systolischen Blutdrucks von höchstens 15 mm Hg bewirkt. Als unterste Grenze für diesen Blutdruckabfall gilt der Wert von 100 mm Hg (systolisch).
Die Überwachung der Herzfrequenz darf in dieser Zeit keine größeren Abweichungen als 10 Schläge/min nach oben oder unten ergeben. Grundsätzlich muss die Dosis den vorliegenden klinischen und hämodynamischen Ausgangsparametern angepasst werden. Im klinischen Gebrauch wird mit einer Dosis von 1 bis 2 mg/h begonnen und die Dosis danach dem individuellen Bedarf angepasst (Erhöhung alle 20 bis 30 Minuten um 2 mg/h), bis maximal 8 (-10) mg/h.
Bei Patienten mit Herzmuskelschwäche können höhere Dosen, in Einzelfällen bis zu 50 mg/h, erforderlich sein; die mittlere Dosis bei Herzmuskelschwäche liegt bei 7,5 mg/h.
| | Infusionstabelle für verdünnte Lösungen | |
| | (20 Tropfen = 1 ml): | | |
| Perfusor | | | | Infusion |
0,5 mg/ml (0,05%) | | | 0,1 mg/ml (0,01%) |
Inhalt von | | | | Inhalt von | |
5 Ampullen (50 ml) | | | 5 Ampullen (50 ml) |
auf 100 ml auffüllen | | | auf 500 ml auffüllen |
ml/h | Tropfen/h | | mg/h | ml/h | Tropfen/min |
| | | | 3 – 4 |
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Kinder und Jugendliche
Die Wirksamkeit und Sicherheit bei Kindern ist bisher nicht nachgewiesen.
Ältere Patienten: > 65 Jahre
Für ältere Patienten ist im Allgemeinen keine Dosisanpassung erforderlich. Es könnten jedoch Benommenheit und Schwindel bei älteren Patienten häufiger auftreten, da diese empfindlicher auf Nitrate reagieren können.
Patienten mit herabgesetzter Nierenfunktion
Bei Patienten mit herabgesetzter Nierenfunktion kann eine Dosisanpassung erforderlich sein.
Patienten mit herabgesetzter Leberfunktion
Bei Patienten mit herabgesetzter Leberfunktion kann eine Dosisanpassung erforderlich sein.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem/Ihre Arzt/Ärztin, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Isoket 0,1 % zu stark oder zu schwach ist.
Wenn eine größere Menge von Isoket 0,1 % injiziert wurde:
Symptome einer Überdosierung
Blutdruckabfall beim Stehen, Beschleunigung der Herztätigkeit und Kopfschmerzen, Schwächegefühl, Schwindel, Benommenheit, Hautrötung, Schwitzen, Blässe, schwacher Puls, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall können auftreten.
Bei hohen Dosen (größer 20 mg/kg Körpergewicht) ist infolge des beim ISDN-Abbau entstehenden Nitrit-Ions mit Methämoglobinbildung, Blaufärbung, Atemnot und schneller Atmung zu rechnen. Bei chronischer Überdosierung wurden erhöhte Methämoglobinspiegel gemessen, deren klinische Relevanz umstritten ist.
Bei sehr hohen Dosen kann es zur Erhöhung des intrakraniellen Druckes mit cerebralen Symptomen kommen.
Hinweise für den Arzt/die Ärztin:
Therapie bei Überdosierung
Neben allgemeinen Maßnahmen wie Magenspülung und Horizontallage des Patienten mit Hochlagern der Beine müssen unter intensivmedizinischen Bedingungen die vitalen Parameter überwacht und ggf. korrigiert werden.
Bei ausgeprägter Hypotonie und/oder Schock sollte eine Volumensubstitution erfolgen; in Ausnahmefällen kann zur Kreislauftherapie Norepinephrin und/oder Dopamin infundiert werden. Die Gabe von Epinephrin und verwandter Substanzen ist kontraindiziert.
Je nach Schweregrad bieten sich bei Methämoglobinämie folgende Antidote an:
- Vitamin C: 1g p.o. oder als Natriumsalz i.v.
- Methylenblau: bis zu 50 ml einer 1%igen Methylenblaulösung i.v.
- Toluidinblau: initial 2 – 4 mg/kg Körpergewicht streng intravenös; falls erforderlich mehrfache Wiederholung in einstündigem Abstand mit 2 mg/kg Körpergewicht möglich
- Sauerstoffbehandlung, Hämodialyse, Blutaustausch