ImmuCyst darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie allergisch (überempfindlich) gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile von ImmuCyst sind oder allergische Reaktionen nach der vorangegangenen Verabreichung des Arzneimittels oder eines Arzneimittels mit den gleichen Inhaltsstoffen gezeigt haben.
- wenn Sie an einer aktiven Tuberkulose leiden, da sich dadurch Ihr Zustand verschlechtern könnte.
- wenn Sie irgendwelche Symptome oder eine Vorgeschichte bezüglich BCG-Reaktion aufweisen, die den gesamten Körper betrifft
- wenn Sie Fieber, eine bakterielle Harnwegsinfektion oder Blut im Urin haben. Eine Behandlung mit ImmuCyst wird erst begonnen, wenn diese Symptome abgeklungen sind.
- wenn Sie eine immunsuppressive Behandlung erhalten (Chemotherapie, Strahlentherapie oder eine andere Behandlung, die eine Immunsuppresion verursacht) oder wenn Sie ein schwaches Immunsystem haben, da in diesem Fall das Risiko einer BCG-Reaktion, die den gesamten Körper betrifft, besteht.
- wenn Sie eine Blasenoperation oder -katheterisierung mit Blut im Urin in den letzten Wochen hatten. Die Behandlung beginnt frühestens 2 Wochen nach diesen Eingriffen.
Wenn einer der oben angeführten Umstände auf Sie zutrifft, informieren Sie Ihren Arzt.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Systemische BCG-Reaktion
Bitte sprechen Sie mit einem Arzt, bevor ImmuCyst bei Ihnen angewendet wird.
Eine systemische BCG-Reaktion ist eine seltene granulomatöse Erkrankung, die nach Anwendung von BCG auftreten kann. Sie kann zum Tod führen.
Basierend auf klinischer Erfahrung mit intravesikalem BCG kann eine „systemische BCG- Reaktion“ als das Vorhandensein eines der folgenden Anzeichen definiert werden, sofern kein anderer Grund für dieses Anzeichen vorliegt:
- Fieber von mindestens 39,5°C für mindestens 12 Stunden
- Fieber von mindestens 38,5°C für mindestens 48 Stunden
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- Pneumonie
- schwerwiegende Leberfunktionsstörungen
- Entzündung eines/mehrerer anderen/r Organs/e.
Sollten Sie Symptome einer systemischen BCG-Reaktion entwickeln, wird Ihr Arzt Sie an einen Spezialisten für Infektionskrankheiten überweisen.
In seltenen Fällen hat eine BCG-Infektion des Genital- oder Harnwegsbereichs zu einer chirurgischen Entfernung der Hoden geführt.
Weitere Warnhinweise
Bei Patienten, die ein Aneurysma oder eine implantierte Prothese (Gefäß, Klappe, Gelenk oder Herzschrittmacher) tragen, besteht ein geringes Risiko einer Infektion nach der intravesikalen BCG-Therapie. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie künstliche Gelenke oder chirurgische Implantate haben oder wenn Sie wissen, dass bei Ihnen ein Aneurysma (eine Schwellung der Arterienwand) vorliegt.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie zukünftig irgendeine medikamentöse Behandlung benötigen werden, die das Immunsystem schwächt (z. B. wenn Sie auf eine Organtransplantation warten).
Es wurden schwere allergische Reaktionen nach der BCG-Injektion zur Prävention von Tuberkulose berichtet. Der Stöpsel der ImmuCyst-Durchstechflasche beinhaltet Latex, welches allergische Reaktionen hervorrufen kann.
Wenn Sie eine kleine Blase haben, besteht nach der Behandlung mit ImmuCyst das Risiko einer Blasenkontraktion.
Sollten Sie während der Behandlung mit ImmuCyst eine bakterielle Harnwegsinfektion entwickeln, wird die Behandlung solange unterbrochen, bis die Infektion wieder abgeklungen ist.
Die Behandlung mit ImmuCyst kann zu einer Empfindlichkeit auf Tuberkulin, ein Wirkstoff, welcher bei Hauttests zur Diagnose von Tuberkulose eingesetzt wird, führen. Das kann dazu führen, dass zukünftige Diagnose-Tests für Tuberkulose schwieriger werden. Ihr Arzt könnte Ihnen empfehlen, vor dem Behandlungsbeginn mit ImmuCyst einen Tuberkulin-Hauttest durchzuführen.
Fieber, Schüttelfrost, Unwohlsein, grippeähnliche Symptome, gesteigerte Müdigkeit oder vermehrte Harnwegssymptome (wie Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen) können auftreten. Bitte informieren Sie Ihren Arzt, sollte eines dieser Symptome länger als 48 Stunden andauern oder schwerwiegender werden. Bitte informieren Sie ebenfalls Ihren Arzt, wenn Sie eines der folgenden Symptome erleben: verstärkte Harnwegssymptome (wie Harndrang, vermehrtes Wasserlassen, Blut im Harn), Gelenkschmerzen, Augenleiden (wie Schmerzen, Irritation oder Rötung), Husten, Hautausschlag, Gelbsucht, Übelkeit oder Erbrechen.
Da ImmuCyst lebende Mykobakterien enthält, kann der ausgeschiedene Harn ebenfalls lebende Bakterien enthalten. Sie sollten angemessene Infektionskontrollen anwenden, um Ihre Familie und enge Bezugspersonen vor einer Infektion zu schützen (siehe Abschnitt „Nach der Verabreichung“ unter Punkt 3 Wie ist ImmuCyst anzuwenden). Wenn Sie mit oder ganz in der Nähe von
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immungeschwächten Personen (Chemotherapie etc.) leben, müssen Sie besondere Vorsicht walten lassen, um eine versehentliche Übertragung einer BCG-Infektion auf diese empfänglichen Personen zu vermeiden.
Wenn Sie Fragen bezüglich der oben angeführten Information haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von ImmuCyst bei Kindern ist nicht erwiesen. ImmuCyst darf deshalb bei Kindern nicht angewendet werden.
Anwendung von ImmuCyst zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie derzeit oder vor kurzem andere Medikamente eingenommen haben, auch wenn diese nicht verschreibungspflichtig waren.
Informieren Sie unbedingt Ihren Arzt, wenn Sie eine Behandlung erhalten, die Ihr Immunsystem beeinträchtigt. Dazu zählen:
- Medikamente zur Behandlung von Krebs, z. B. Methotrexat, Cyclophosphamid, Doxorubicin
- Medikamente, um die Abstoßung eines Transplantats zu unterdrücken, z. B. Ciclosporin
- Strahlentherapie
Informieren Sie Ihren Arzt auch darüber, wenn Sie derzeit Antibiotika einnehmen, da sich diese auf die Wirksamkeit von ImmuCyst auswirken können.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten schwanger zu sein oder beabsichtigen schwanger zu werden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt.
Die Anwendung von ImmuCyst während der Schwangerschaft wird nicht empfohlen. Ihr Arzt wird Sie auffordern, einer Schwangerschaft während der Therapie vorzubeugen.
Wenn Sie stillen, ist es empfehlenswert, für die Dauer der Behandlung vorübergehend abzustillen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien über die Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.
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