BCG-medac darf nicht angewendet werden,
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wenn Sie allergisch gegen lebensfähige BCG (Bacillus Calmette-Guérin) -Bakterien oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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wenn Ihr Immunsystem geschwächt ist oder Sie unter einer Immunschwäche leiden. Dabei ist unerheblich, ob diese Beeinträchtigung durch eine gleichzeitige Erkrankung (z. B. positive HIV-Serologie, Leukämie, Lymphom), Krebstherapie (z. B. Zytostatika, Bestrahlung) oder eine immunosuppressive Therapie (z. B. Corticosteroide) erworben wurde.
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wenn Sie eine aktive Tuberkulose haben.
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wenn Ihre Harnblase oder angrenzende Bereiche zuvor mit Strahlentherapie behandelt wurden.
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wenn Sie stillen.
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wenn während der vorhergehenden 2 – 3 Wochen bei Ihnen eine Operation durch die Harnröhre (TUR; transurethrale Resektion) durchgeführt wurde, Ihnen eine Gewebeprobe aus Ihrer Blase entnommen worden ist (Blasenbiopsie) oder Sie eine Verletzung durch einen Katheter (traumatische Katheterisierung) erlitten haben.
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wenn Sie eine Blasenperforation haben.
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wenn sich in Ihrem Urin sichtbar Blut befindet (Makrohämaturie).
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wenn Sie eine akute Harnwegsinfektion haben.
BCG-medac darf nicht unter oder in die Haut, in die Muskulatur, in eine Vene oder als Impfung verabreicht werden. Es muss als Instillation direkt in die Blase gegeben werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Ihr Arzt übergibt Ihnen eine Patienten-Informationskarte, die Sie immer bei sich tragen sollten (siehe auch Abschnitt 4).
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor BCG-medac bei Ihnen angewendet wird,
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wenn Sie Fieber haben oder sich Blut in Ihrem Urin befindet. In diesem Fall muss die Behandlung mit BCG-medac verschoben werden.
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wenn Sie eine geringe Blasenkapazität haben. Diese kann sich nach der Behandlung noch weiter verringern.
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wenn Sie HLA-B27 (humanes Leukozyten-Antigen B27) positiv sind, denn dann kann bei Ihnen vermehrt eine Entzündung der Gelenke (reaktive Arthritis) auftreten.
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wenn Sie an einer Arthritis mit Entzündung der Haut, der Augen und des Harntrakts (Reiter- Syndrom) leiden.
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wenn Sie eine örtliche Erweiterung eines Blutgefäßes (Aneurysma) oder eine Prothese haben. Es kann zu einer Infektion von Implantaten oder Organersatz kommen.
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wenn Sie eine Lebererkrankung haben oder Arzneimittel einnehmen, die die Leber beeinträchtigen können. Dies ist besonders wichtig, wenn eine antibiotische Tripeltherapie mit so genannten Antituberkulosemitteln in Betracht gezogen wird.
Allgemeine Hygiene
Setzen Sie sich nach der Instillation vor dem Wasserlassen hin, um ein Verspritzen des Urins zu verhindern und eine Kontamination des Bereichs mit BCG-Bakterien zu vermeiden.
Es wird empfohlen, dass Sie nach dem Wasserlassen Ihre Hände und Ihren Genitalbereich waschen. Dies gilt vor allem für die ersten Male nach einer BCG-Behandlung. Sind verletzte Hautpartien kontaminiert, wird die Anwendung eines geeigneten Desinfektionsmittels empfohlen (fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker).
Nachweis von Bacillus Calmette-Guérin
Der Nachweis von BCG-Bakterien ist in der Regel schwierig. Ein negatives Testergebnis schließt eine Infektion mit BCG außerhalb der Blase nicht aus.
Harnwegsinfektion
Ihr Arzt muss vor jeder Behandlung mit BCG-medac eine akute Harnwegsinfektion ausschließen. Wenn eine akute Infektion des Harntraktes während einer BCG-Therapie diagnostiziert wird, sollte die Behandlung unterbrochen werden, bis sich der Urinbefund normalisiert hat und eine antibiotische Therapie abgeschlossen wurde.
Patienten mit Kontakt zu immunsupprimierten Personen
Wenn Sie mit BCG-medac behandelt werden, müssen Sie die oben genannten allgemeinen Hygienestandards einhalten. Dies ist besonders wichtig bei Kontakt mit immunsupprimierten Personen, da BCG-Bakterien für Patienten mit schwachem Immunsystem schädlich sein können. Eine Übertragung der Bakterien von Mensch zu Mensch wurde jedoch bisher noch nicht berichtet.
Sexuelle Übertragung
Sie sollten während des Geschlechtsverkehrs für eine Woche nach der BCG-Instillation ein Kondom benutzen um sicherzustellen, dass keine sexuelle Übertragung von BCG-Bakterien erfolgt.
Hinweis für Sportler
Die Anwendung des Arzneimittels BCG-medac kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Anwendung von BCG-medac zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen.
Dies ist insbesondere bei den folgenden Arzneimitteln von Bedeutung, da BCG-Bakterien empfindlich sind gegenüber:
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Tuberkulostatika (z. B. Ethambutol, Streptomycin, p-Aminosalicylsäure (PAS), Isoniazid (INH) und Rifampicin),
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Antibiotika (Fluoroquinolone, Doxycyclin oder Gentamicin),
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Antiseptika,
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Gleitmitteln.
BCG-Bakterien sind gegenüber Pyrazinamid und Cycloserin resistent.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Schwangerschaft
BCG-medac darf nicht angewendet werden, wenn Sie schwanger sind oder denken, dass Sie schwanger sein könnten.
Stillzeit
Während Sie stillen, dürfen Sie nicht mit BCG-medac behandelt werden.
Fortpflanzungsfähigkeit
BCG kann nachweislich zu einer Beeinträchtigung der Spermienproduktion und möglicherweise zu einer niedrigen Konzentration oder dem Fehlen von Spermien in der Samenflüssigkeit führen. Bei Tieren war diese Wirkung umkehrbar. Männer sollten vor Therapiebeginn trotzdem Rat hinsichtlich einer möglichen Spermienkonservierung einholen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Dieses Arzneimittel kann Ihre Verkehrstüchtigkeit sowie Ihre Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen. Lenken Sie kein Fahrzeug und bedienen Sie keine Maschinen, bis Sie sicher sind, welche Wirkung BCG-medac auf Sie hat.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, dem medizinischen Fachpersonal oder Ihrem Apotheker, wenn Sie in irgendeinem Punkt unsicher sind.