Furadantin retard darf nicht eingenommen werden,
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wenn Sie allergisch gegen Nitrofurantoin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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wenn Sie allergisch gegen andere Nitrofurane sind.
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wenn Sie eine Erkrankung der Nieren haben (fragen Sie Ihren Arzt, wenn Sie nicht sicher sind).
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wenn Sie unter verminderter oder fehlender Harnproduktion leiden.
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wenn Sie eine Erkrankung der Leber haben (fragen Sie Ihren Arzt, wenn Sie nicht sicher sind);
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wenn Sie an einer Nervenentzündung (Neuritis oder Polyneuritis) leiden.
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wenn Sie an einem G6PD (Glukose-6-Phosphat-Dehyrogenase) -Enzymdefekt leiden (angeborener Defekt der roten Blutkörperchen).
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wenn Sie an Porphyrie (einer bestimmten Blutkrankheit) leiden, .
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wenn Sie sich im letzten Drittel der Schwangerschaft befinden (29-42. Schwangerschaftswoche), da ein Risiko für das Baby besteht.
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bei Frühgeborenen und Säuglingen unter 3 Monaten.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie sich bei einem der obigen Punkte nicht sicher sind.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Furadantin retard einnehmen.
Unter der Anwendung von Nitrofurantoin können lebensbedrohliche Lungenreaktionen (Atemnot, Husten, Schmerzen im Brustkorb, Lungeninfiltrationen, Fieber) auftreten. In diesen Fällen beenden Sie die Einnahme von Furadantin retard und wenden sich unverzüglich an einen Arzt.
Chronische schwere Lungenreaktionen wie Lungenfibrose (entzündliche Lungenerkrankung) können sich schleichend entwickeln. Häufigkeit und Schwere dieser Reaktionen nimmt mit der Dauer der Anwendung zu. Je früher diese Reaktionen erkannt und behandelt werden, desto eher sind sie umkehrbar. Diese Reaktionen treten selten auf und meist bei Patienten die Nitrofurantoin über einen Zeitraum von mehr als 6 Monaten einnehmen. Es wurden auch Fälle von tödlich verlaufenden Lungenfibrosen berichtet. Nitrofurantoin sollte daher in der Rezidivtherapie/Prophylaxe nicht länger als 6 Monate angewendet werden.
Wenn Sie Nitrofurantoin über einen längeren Zeitraum erhalten (insbesondere bei älteren Patienten), ist eine enge Überwachung der Lungenfunktionen notwendig.
Bei einer Behandlung über einen längeren Zeitraum (mehrere Monate) müssen Blutbild sowie Nieren- und Leberwerte regelmäßig kontrolliert werden.
Sollten bei Ihnen folgende Reaktionen auftreten, beenden Sie die Einnahme von Furadantin retard und wenden sich unverzüglich an einen Arzt:
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Schwere, plötzliche Überempfindlichkeitsreaktion (anaphylaktische/r Reaktion/Schock, Angioödem). Schon bei der ersten Einnahme besteht eine geringe Gefahr, dass Sie eine schwere allergische Reaktion erleiden, die sich in folgenden Beschwerden äußern kann: Engegefühl in der Brust, Gefühl von Schwindel, Übelkeit oder drohende Ohnmacht oder Schwindelgefühl beim Aufstehen.
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Schwere Hautreaktionen (entzündliche Erkrankung (Erythema multiforme)), Hautveränderungen, schmerzhafte Blasenbildung der Schleimhäute im Bereich des Mundes und der Geschlechtsorgane (Stevens-Johnson Syndrom); akute Hautveränderung mit starker Blasenbildung und Ablösung der oberen Hautschicht, ähnlich wie bei Verbrennungen (toxische epidermale Nekrolyse).
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Unerklärliche Empfindungsstörungen wie Schmerz, Brennen, Kribbeln, Taubheitsgefühl in Händen und Füßen, Benommenheit und Schwäche (Nervenschädigung, Polyneuropathie)
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wenn bei Ihnen Ermüdung (Fatigue), Gelbfärbung der Haut oder Augen, Juckreiz, Hautausschläge, Gelenkschmerzen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Appetitverlust, dunkler Urin und blasser oder grauer Stuhl auftreten. Diese können Anzeichen einer Leberschädigung sein.
Eine Braunfärbung des Urins ist häufig ohne klinische Bedeutung, kann aber auch ein Hinweis auf eine Leberschädigung sein. Wenn Sie eine solche Verfärbung des Urins beobachten, wenden Sie sich an Ihren behandelnden Arzt.
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn eine der folgenden Erkrankungen/Zustände bei Ihnen vorliegt, da die Möglichkeit, Nebenwirkungen zu entwickeln, erhöht ist:
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wenn Sie an einer Lungenkrankheit leiden.
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wenn Sie Diabetes haben.
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wenn Sie an einer Blutarmut leiden (eine Verminderung der roten Blutkörperchen, was zu blasser Hautfarbe, Schwäche, Atemnot führt).
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wenn Sie an Vitamin B-Mangel (insbesondere Folat-Mangel) leiden.
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wenn Sie eine Störung des Blutelektrolytspiegels haben.
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wenn Sie an einer Lebererkrankung leiden.
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wenn Ihre Krankengeschichte allergische Reaktionen enthält.
wenn Ihnen ein bestimmtes Enzym fehlt (Glukose-6-Phosphat-Dehyrogenase (G6PD)) kann das zur Zerstörung Ihrer roten Blutkörperchen (hämolytische Reaktion) führen (wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie an einem Mangel des Enzyms G6PD leiden, dürfen Sie Furadantin retard nicht einnehmen, siehe "Furadantin Retard darf nicht eingenommen werden").
Überwachungsmaßnahmen
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Vor Beginn der Behandlung mit Nitrofurantoin sollten Nieren- und Leberfunktion überprüft werden.
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Bei Langzeitbehandlung, besonders bei älteren Personen, sollte die Lungenfunktion regelmäßig kontrolliert werden.
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Während der Behandlung sollten Blutbild, Leber- und Nierenwerte regelmäßig kontrolliert werden.
Kinder und Jugendliche
Furadantin retard darf bei Säuglingen unter 3 Monaten nicht angewendet werden (siehe „Furadantin retard darf nicht eingenommen werden“).
Furadantin retard Kapseln sind wegen des hohen Wirkstoffgehaltes für Kinder und Jugendliche nicht geeignet.
Ältere Menschen:
Furadantin Retard darf nur bei nachgewiesener ausreichender Nierenfunktion verordnet werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Über die Anwendung von Furadantin retard Kapseln während der ersten 6 Monate der Schwangerschaft entscheidet der Arzt. Im letzten Drittel der Schwangerschaft (29.-42. Schwangerschaftswoche) dürfen Furadantin retard Kapseln nicht angewendet werden (siehe „Furadantin retard darf nicht eingenommen werden“).
Stillzeit
Der in Furadantin retard Kapseln enthaltene Wirkstoff tritt in die Muttermilch über. Furadantin retard Kapseln dürfen bei Kindern unter 3 Monaten nicht angewendet werden (siehe „Furadantin retard darf nicht eingenommen werden“). Besondere Vorsicht ist geboten bei Kindern, die unter dem angeborenen G6PD-Enzymdefekt (Glukose-6-Phosphat-Dehyrogenase) leiden oder bei denen ein solcher Defekt vermutet wird. Über die Anwendung von Furadantin retard Kapseln in der Stillzeit entscheidet der Arzt.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Furadantin retard Kapseln können Schwindel und Benommenheit auslösen. Sie sollten kein Auto führen oder Maschinen bedienen, bis derartige Symptome verschwunden sind.
Furadantin retard enthält Laktose
Bitte nehmen Sie Furadantin retard erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.