Bei Einnahme von NITROFURANTOIN „Agepha“ - Tabletten mit anderen Arzneimitteln
Bei gleichzeitiger Einnahme folgender Arzneimittel kann es zu Wirkungsabschwächung bzw. zu verstärkten Nebenwirkungen und Unverträglichkeitsreaktionen kommen. Teilen Sie daher Ihrem Arzt mit, welche Arzneimittel Sie zur Zeit einnehmen, besonders dann, wenn Ihnen diese von einem anderen Arzt (z.B. Facharzt) verschrieben wurden:
Mittel zur Neutralisation der Salzsäure des Magens (Antazida): Wirkungsabschwächung möglich (infolge Verschlechterung der Aufnahme von Nitrofurantoin. Vorsichtshalber sollte daher zwischen der Einnahme von Nitrofurantoin und solchen Mitteln ein Intervall von etwa 1 Stunde liegen).
Östrogene: Die Wirkung von Östrogenen (z.B. enthalten in der "Pille'") kann bei gleichzeitiger Gabe von Nitrofurantoin vermindert werden, daher kann die Wirkung oraler Verhütungsmittel verringert werden.
Arzneimittel, die den pH-Wert im Harn erhöhen (z.B. Acetazolamid, Thiazide), können die Wirksamkeit von Nitrofurantoin vermindern.
Hohe Dosen von Probenecid (Arzneistoff zur Behandlung erhöhter Harnsäurespiegel im Blut) oder Sufinpyrazon (Arzneistoff, der die Harnsäureausscheidung steigert) hemmen die Ausscheidung von Nitrofurantoin und können so gesundheitsgefährdende Blutspiegel von Nitrofurantoin bewirken.
Chinolon-Antiinfektiva und Nitrofurantoin können sich bei gleichzeitiger Einnahme antagonisieren, das heißt, ihre Wirkung wird aufgehoben oder vermindert.
Antibakterielle Substanzen wie Nitrofurantoin können eine Schluckimpfung gegen Typhus unwirksam machen.
Nitrofurantoin kann den Wirkstoffspiegel von Phenytoin (Arzneistoff zur Dauerbehandlung der Epilepsie) beeinflussen. Deshalb wird Ihr Arzt möglicherweise Ihren Phenytoinspiegel häufiger kontrollieren.
Nitrofurantoin kann zu einer falsch-positiven Zucker-Bestimmung im Harn führen.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden bzw. vor kurzem eingenommen / angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei Einnahme von NITROFURANTOIN „Agepha“ - Tabletten zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Bei gleichzeitiger Einnahme von Nitrofurantoin und Alkohol kann es zu einer Wirkungsabschwächung kommen. Alkoholgenuß führt zu erheblichen Übelkeits- erscheinungen und ist daher während der Nitrofurantoin-Therapie zu meiden.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel können NITROFURANTOIN „Agepha“ - Tabletten Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
sehr häufig | mehr als 1 Behandelter von 10 |
häufig | 1 bis 10 Behandelte von 100 |
gelegentlich | 1 bis 10 Behandelte von 1.000 |
selten | 1 bis 10 Behandelte von 10.000 |
sehr selten | weniger als 1 Behandelter von 10.000 |
nicht bekannt | Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Die während der Nitrofurantoin-Therapie gelegentlich auftretende bräunliche Verfärbung des Urins durch Abbauprodukte des Nitrofurantoins ist für die Behandlung ohne Bedeutung.
Sehr häufig
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Erkrankungen des Nervensystems: Schwindel; Koordinationsschwierigkeiten; Augenzittern.
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Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: allergische Reaktionen: Arzneimittelfieber, Juckreiz, Schwellung der Haut (angioneurotisches Ödem), Hautausschläge.
Häufig
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Erkrankungen des Nervensystems: besonders zu Therapiebeginn Kopfschmerzen.
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Erkrankungen der Atemwege: Allergische Lungenreaktionen mit Wasseransammlungen in der Lunge, Lungenentzündung.
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Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts: besonders zu Therapiebeginn Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen.
Gelegentlich
Leber- und Gallenerkrankungen: Leberreaktionen: Gallenstauung bis zur chronisch Leberentzündung, Anstieg von Leberwerten (Transaminasen).
Selten
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Psychiatrische Erkrankungen: Verwirrtheit, Depression, Euphorie (gesteigertes Glücksgefühl mit Sorglosigkeit) und psychotische Reaktionen (abnormes Verhalten mit gestörtem Bezug zur Wirklichkeit).
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Erkrankungen desMagen-Darm-Trakts: besonders zu Therapiebeginn Durchfall.
Sehr selten:
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Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems: Vorübergehende Blutbildveränderungen (z. B. Eosinophilie, Thrombozytopenie, Agranulozytose und Neutropenie, Panzytopenie, akute hämolytische Anämie).
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Erkrankungen des Nervensystems: Nerventzündungen mit Kribbeln (Parästhesie), vor allem im Bereich der Hände und der Füße und andere Missempfindungen.
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Erkrankungen des Immunsystems: Autoimmunreaktionen (krankhafte Reaktion des Immunsystem gegenüber körpereigenem Gewebe) - Erkrankungen der Atemwege: Lungenfibrose (verstärkte Bildung von Bindegewebe zwischen den Lungenbläschen (Alveolen) und den sie umgebenden Blutgefäßen), Asthmaanfälle.
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Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts: Entzündung der Bauchspeicheldrüse.
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Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Haarausfall, allergische Reaktionen: Stevens-Johnson-Syndrom (es kommt zu schweren Störungen des allgemeinen Befindens, hohem Fieber, Hautveränderungen, schmerzhafter Blasenbildung der Schleimhäute im Bereich des Mundes und der Geschlechtsorgane.), Lyell-Syndrom (es kommt zur Ablösung der Schleimhäute und der oberen Hautschicht, ähnlich wie bei Verbrennungen.)
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Erkrankungen der Nieren und Harnwege: Kristallurie (vermehrtes Auftreten von Kristallen im Harn)
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Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse: vorübergehende Hemmung der Spermaproduktion.
Häufigkeit nicht bekannt:
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Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems: Blutarmut, Entzündung der Wände der kleinen Blutgefäße, die Hautläsionen verursachen können,
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Erkrankungen des Nervensystems: Erhöhung des Gehirndrucks. Leberentzündung, weil das Immunsystem die Leberzellen bekämpft
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Leber- und Gallenerkrankungen: Zerstörung des Lebergewebes mit tödlichem Leberversagen. Entzündung des die Tubuli umgebenden Nierengewebes, welche zu Nierenfunktionsstörung führt
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5
1200 Wien
Fax: +43 (0) 50 555 36207 Website: http://www.basg.gv.at/
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Wichtig:
Insbesondere bei Auftreten von Kribbeln und anderen Missempfindungen in Händen oder Füßen, bei Haut- und Lungenreaktionen (z.B. Asthma) sowie Fieber, Schwellungen, Halsschmerzen, starker Müdigkeit (Anzeichen einer Beeinflussung des Blutbildes) sind NITROFURANTOIN „Agepha“ – Tabletten sofort abzusetzen und der Arzt umgehend zu informieren.
Bei plötzlichem Auftreten von Kreislaufstörungen mit Blässe, Schweißausbrüchen und Juckreiz handelt es sich möglicherweise um eine schwere Überempfindlichkeitsreaktion. In solchen Fällen ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich.