Einnahme von Alitretan zusammen mit anderen Arzneimitteln
Während der Einnahme von Alitretan dürfen Sie keine anderen retinoidhaltigen Arzneimittel (z.B. Isotretinoin), Vitamin-A-Ergänzungsmittel oder Tetrazykline (eine spezielle Gruppe von Antibiotika) einnehmen. Dies erhöht das Risiko für das Auftreten von Nebenwirkungen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn:
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Sie Amiodaron einnehmen (ein Arzneimittel, das hilft, die Herzfrequenz zu regulieren). Es wird nicht empfohlen Amiodaron gemeinsam mit Alitretan einzunehmen.
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Sie Ketoconazol, Fluconazol, Miconazol (Arzneimittel zur Behandlung von Infektionen) einnehmen. Ihr Arzt kann Ihre Alitretan Dosis verringern.
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Sie Simvastatin (ein Arzneimittel zur Senkung von Cholesterin) einnehmen. Alitretan kann die Menge dieses Arzneimittels in Ihrem Körper verringern.
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Sie Gemfibrozil (ein anderes Arzneimittel zur Senkung von Cholesterin) oder Oxandrolon (ein anaboles Steroid) einnehmen. Ihr Arzt kann Ihre Alitretan Dosis verringern.
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Sie Paclitaxel (zur Behandlung von Krebs), Rosiglitazon oder Repaglinid (zur Behandlung von Diabetes) verwenden. Alitretan kann die Menge dieser Arzneimittel in Ihrem Körper erhöhen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Die folgenden Nebenwirkungen können bei diesem Arzneimittel auftreten:
Psychische Probleme
Selten: kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen
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Depression oder ähnliche Erkrankungen. Deren Anzeichen umfassen traurige oder veränderte Stimmungen, Angst, seelisches Unbehagen
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Verschlechterung einer vorhandenen Depression
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Neigung zu Gewalttätigkeit oder Aggressivität
Sehr selten: kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen
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Manche Patienten hatten den Gedanken oder Wunsch sich selbst zu verletzen oder sich das Leben zu nehmen (Selbstmordgedanken), versuchten, sich das Leben zu nehmen (Selbstmordversuch) oder haben ihr Leben beendet (Selbstmord). Solche Patienten müssen nicht depressiv erscheinen.
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Ungewöhnliches Verhalten
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Anzeichen einer Psychose: ein Verlust des Bezugs zur Realität, wie zum Beispiel das Hören von Stimmen oder Sehen von Dingen, die nicht da sind.
Kontaktieren Sie sofort Ihren Arzt, wenn bei Ihnen Anzeichen eines dieser psychischen Probleme auftreten. Ihr behandelnder Arzt kann das Absetzen von Alitretan anordnen. Möglicherweise reicht diese Maßnahme nicht aus, um die Probleme zu beenden: Sie benötigen vielleicht weitere Hilfe und Ihr behandelnder Arzt kann die entsprechenden Maßnahmen einleiten.
Weitere Nebenwirkungen:
Sehr häufig: kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen
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Kopfschmerzen
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Erhöhte Blutfettwerte: erhöhte Werte der Fette (Triglyzeride) und Cholesterin im Blut
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Erniedrigte Lipoproteinwerte (HDL/Lipoprotein hoher Dichte).
Häufig: kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen
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Veränderungen der Blutzusammensetzung: Erhöhung der Blutplättchenzahl (Zellen, die die Blutgerinnung unterstützen), Abnahme von roten und weißen Blutkörperchen in Bluttests
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Störungen der Schilddrüsenfunktion: Verringerte Schilddrüsenhormonspiegel
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Augenerkrankungen: Entzündung des Auges (Konjunktivitis) und des Bereichs der Augenlider; Augentrockenheit und Reizung.
Fragen Sie den Apotheker nach geeigneten Augentropfen. Wenn Sie Kontaktlinsen tragen und Augentrockenheit auftritt, müssen Sie eventuell stattdessen eine Brille tragen.
Erkrankungen des Ohrs: anhaltendes Geräusch im Ohr (
Tinnitus)
Schwindelgefühl
Blut und Kreislauf: Gesichtsröte,
hoher Blutdruck (
Hypertonie)
Magen- und Darmprobleme: Übelkeit (Nausea), Erbrechen (Vomitus), trockener Mund
Muskel- und Gelenkschmerzen: Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Abgeschlagenheit (Fatigue). Hohe Spiegel von Muskelabbauprodukten im Blut nach intensiver körperlicher Betätigung.
Haut und Haarprobleme: Hauttrockenheit, insbesondere im Gesicht, trockene und entzündete Lippen, Hautrötung, juckender Hautausschlag, entzündete Haut,
Haarausfall.
Lebererkrankungen: Erhöhte Leberenzyme in Bluttests.
Gelegentlich: kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen
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Sehstörungen, einschließlich verschwommenes Sehen, verzerrtes Sehen, Trübung auf der Augenoberfläche (Hornhauttrübung, Katarakte).
Wenn Ihr Sehvermögen betroffen ist, setzen Sie Alitretan sofort ab und verständigen Sie Ihren Arzt.
Hauterkrankungen: juckende Haut, Abschälen der Haut, Hautausschlag, trockenes Hautekzem.
Ohren-, Nasen- und Halsprobleme:
Nasenbluten
Magen- und Darmprobleme: Verdauungsstörung (Dyspepsie)
Knochenerkrankungen: Zusätzliches Knochenwachstum, einschließlich der Wirbelsäulenerkrankung Spondylitis ankylosans
Selten: kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen
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Anhaltende Kopfschmerzen mit Übelkeit, Erbrechen und Veränderungen des Sehvermögens, einschließlich verschwommenen Sehens. Diese Beschwerden können Hinweise auf einen gutartigen erhöhten Schädelinnendruck sein.
Wenn Sie derartige Anzeichen feststellen, setzen Sie Alitretan sofort ab und verständigen Ihren Arzt.
Blut und Kreislauf: Entzündung der Blutgefäße.
Haut- und Haarprobleme: Erkrankungen des Nagels, erhöhte Empfindlichkeit der Haut gegenüber Sonnenlicht, Veränderungen der Haarstruktur.
Andere Nebenwirkungen
Andere Nebenwirkungen traten bei einer kleinen Zahl von Patienten auf, allerdings ist die genaue Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Schwere allergische Reaktionen
Die Anzeichen sind unter anderem:
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erhabener und juckender Hautausschlag (Nesselsucht)
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Schwellungen, manchmal im Gesicht oder Mund (Angioödem), die Atembeschwerden verursachen, Kollaps
Informieren Sie sofort einen Arzt, wenn bei Ihnen diese Anzeichen auftreten. Stoppen Sie die Einnahme von Alitretan.
Magen- und Darmerkrankungen
Starke Magen(Bauch)schmerzen mit oder ohne blutigem Durchfall, Übelkeit und Erbrechen.
Setzen Sie Alitretan sofort ab und verständigen Sie Ihren Arzt. Dies können Hinweise auf schwerwiegende Darmerkrankungen sein.
Beeinträchtigung, bei Dunkelheit zu sehen
Diese Sehbeschwerden normalisieren sich üblicherweise sobald die Behandlung abgesetzt ist.
Blut und Blutkreislauf
Anschwellen der Hände, Unterschenkel und Füße (peripheres Ödem).
Nebenwirkungen von anderen Arzneimitteln, die zur selben Wirkstoffgruppe gehören wie Alitretan
Diese Nebenwirkungen wurden bisher bei Alitretinoin noch nicht beobachtet, können aber nicht ausgeschlossen werden. Sie sind sehr selten und können weniger als 1 Behandelten von 10.000 betreffen.
Diabetes
Übermäßig starker Durst, häufiger Harndrang, Feststellung von erhöhten Blutzuckerwerten in Bluttests. Dies können Hinweise auf Diabetes sein.
Knochenerkrankungen
Arthritis, Knochenerkrankungen (verzögertes Wachstum, Veränderungen der Knochendichte), im Wachstum befindliche Knochen können aufhören zu wachsen.
Augen- und Sehstörungen
Farbenblindheit sowie Verschlechterung des Farbsehens; Kontaktlinsenunverträglichkeit.
Schwere Hautauschläge (Erythema multiforme, Stevens-Johnson Syndrom, Toxische Epidermale Nekrolyse),
die möglicherweise lebensbedrohlich sind und sofortige medizinische Versorgung erfordern. Diese erscheinen zu Beginn als kreisrunde Flecken, häufig mit Blasen in der Mitte, normalerweise an den Armen und Händen oder den Beinen und Füßen. Schwere Reaktionen können mit Blasenbildung an Brust oder Rücken einhergehen. Zusätzliche Beschwerden wie Augenentzündungen (Konjunktivitis) oder Geschwüre in Mund, Hals oder Nase können auftreten. Schwere Formen des Hautausschlages können großflächige Ablösung der Haut zur Folge haben, die lebensbedrohlich sein können. Diesen schweren Hautreaktionen gehen häufig Kopfschmerzen, Fieber, Gliederschmerzen (Grippe-ähnliche Symptome) voraus.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen: Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207 Website: http://www.basg.gv.at/
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.