Trimipramin

Trimipramin

Grundlagen

Trimipramin ist ein trizyklisches Antidepressivum (TCA), das zur Behandlung von Depressionen eingesetzt wird. Es wurde auch wegen seiner sedierenden, anxiolytischen und schwach antipsychotischen Wirkung bei der Behandlung von Schlaflosigkeit, Angststörungen bzw. Psychosen eingesetzt. Trimipramin wird durch den Mund eingenommen.

Wirkung

Pharmakodynamik

Der Wirkmechanismus von Trimipramin unterscheidet sich von dem anderer trizyklischer Antidepressiva. Trimipramin wirkt durch die Verringerung der Wiederaufnahme von Noradrenalin und Serotonin (5-HT). Diese Reaktion tritt zwar sofort ein, die Stimmung hebt sich jedoch erst nach etwa zwei Wochen. Man nimmt deshalb an, dass VerĂ€nderungen in der Rezeptorempfindlichkeit in der Großhirnrinde und im Hippocampus der Grund fĂŒr die antidepressive Wirkung sind. Der Hippocampus ist Teil des limbischen Systems, eines Teils des Gehirns, der an Emotionen beteiligt ist.

Pharmakokinetik

Die Absorption erfolgt rasch und die Plasmaproteinbindung betrÀgt rund 93-96%. Die Metabolisierung erfolgt in der Leber. Die Plasmahalbwertszeit betrÀgt rund 11-18 Stunden.

Wechselwirkungen

Trimipramin sollte nicht zusammen mit Sympathomimetika wie Epinephrin (Adrenalin), Ephedrin, Isoprenalin, Noradrenalin, Phenylephrin und Phenylpropanolamin gegeben werden.

Barbiturate können die Metabolisierungsrate erhöhen. Trimipramin sollte bei Patienten, die eine Therapie fĂŒr Hyperthyreose erhalten, mit Vorsicht verabreicht werden.

ToxizitÀt

Nebenwirkungen

HĂ€ufige unerwĂŒnschte Wirkungen sind:

  • Sedierung
  • Mundtrockenheit
  • Verschwommenes Sehen
  • Mydriasis
  • verminderter TrĂ€nenfluss
  • Verstopfung
  • Zögern oder ZurĂŒckhalten des Urins
  • reduzierte GI-MotilitĂ€t
  • Tachykardie (hohe Herzfrequenz)
  • anticholinerges Delirium (besonders bei Ă€lteren Menschen und bei der Parkinsonschen Krankheit)
  • Gewichtszunahme
  • Orthostatische Hypotension
  • Sexuelle Dysfunktion einschließlich Impotenz, Libidoverlust und andere sexuelle BeeintrĂ€chtigungen
  • Zittern
  • Schwindel
  • Schwitzen
  • AngstzustĂ€nde
  • Schlaflosigkeit
  • Unruhe
  • Ausschlag

Toxikologische Daten

LD50 (Maus, oral): 250 mg·kg−1

Chemische & physikalische Eigenschaften

ATC Code N06AA06
Summenformel C20H26N2
Molare Masse (g·mol−1) 294,43
Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt (°C) 45
CAS-Nummer 739-71-9
PUB-Nummer 5584
Drugbank ID DB00726

Quellenangaben

  • Drugbank
  • PubChem
  • Aktories, Förstermann, Hofmann, Starke: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, Elsvier, 2017

Redaktionelle GrundsÀtze

Alle fĂŒr den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprĂŒften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter UniversitĂ€ten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.
Markus FalkenstÀtter, BSc

Markus FalkenstÀtter, BSc
Autor

Markus FalkenstÀtter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der UniversitÀt Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der UniversitÀt Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

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