Wechselwirkungen
Aufgrund von Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln können vermehrt Nebenwirkungen (z. B. Mundtrockenheit, Schlaflosigkeit, Krampfanfälle) auftreten. Daher ist Vorsicht geboten, wenn Zyban 150 mg Retardtabletten gleichzeitig mit bestimmten anderen Arzneimitteln verarbreicht werden (siehe Wechselwirkungen).
Neuropsychiatrische Störungen
Bei Zyban 150 mg Retardtabletten handelt es sich um eine auf das zentrale Nervensystem einwirkende Substanz (Noradrenalin/Dopamin-Wiederaufnahmehemmer), die als solche in ihren pharmakologischen Eigenschaften einigen Antidepressiva ähnelt. Über neuropsychiatrische Reaktionen wurde berichtet (siehe Nebenwirkungen). Insbesondere wurde von psychotischer und manischer Symptomatik, vorwiegend bei Patienten mit einer psychiatrischen Erkrankung in der Vorgeschichte, berichtet.
Die depressive Verstimmung kann ein Symptom des Nikotinentzugs darstellen. Bei Patienten, die sich einem Versuch der Raucherentwöhnung unterziehen, wurde Depression, selten auch mit Suizidgedanken, beobachtet. Von diesen Symptomen wurde auch während der Behandlung mit Zyban berichtet, wobei diese im Allgemeinen zu einem frühen Zeitpunkt der Behandlung auftraten. Der behandelnde Arzt sollte bedenken, dass bei Patienten, die einen Versuch einer Raucherentwöhnung unternehmen, möglicherweise ausgeprägte Anzeichen depressiver Symptomatik auftreten können und ihn entsprechend beraten.
Tierdaten geben Hinweis auf ein Missbrauchspotential. Studien zum Missbrauchspotential beim Menschen und umfangreiche klinische Erfahrung zeigen jedoch, dass Zyban 150 mg Retardtabletten ein geringes Missbrauchspotential haben.
Überempfindlichkeit
Zyban 150 mg Retardtabletten müssen abgesetzt werden, wenn der Patient während der Behandlung Überempfindlichkeitsreaktionen entwickelt. Da diese Symptome nach Absetzen von Zyban 150 mg Retardtabletten weiter fortschreiten oder wieder auftreten können, sollte der behandelnde Arzt eine symptomatische Behandlung über einen ausreichenden Zeitraum (mindestens eine Woche) sicherstellen. Zu den typischen Symptomen zählen Hautausschlag, Juckreiz, Nesselsucht oder Brustschmerzen, schwerwiegendere Reaktionen können jedoch auch Angioödem, Luftnot/Bronchospasmus, anaphylaktischer Schock, schwerwiegende Haut-/Schleimhautreaktionen wie Erythema multiforme oder Stevens-Johnson-Syndrom umfassen. Gelenk- und Muskelschmerzen und Fieber wurden ebenfalls in Verbindung mit Hautausschlag und anderen Symptomen, die auf eine verzögerte Überempfindlichkeit hindeuten, beobachtet (siehe Nebenwirkungen).
Bei den meisten Patienten besserten sich die Symptome nach Absetzen von Zyban 150 mg Retardtabletten und dem Beginn einer Behandlung mit Antihistaminika oder Kortikosteroiden und verschwanden nach einiger Zeit ganz.
Blutdruckerhöhung
Aus der klinischen Anwendung wurde von Blutdruckerhöhung bei Patienten berichtet, die Bupropion allein und in Kombination mit einer Nikotin-Ersatz-Therapie (Nikotinpflaster) erhielten. In einigen Fällen war die Blutdruckerhöhung auch schwerwiegend (siehe Nebenwirkungen) und erforderte eine sofortige Behandlung. Dies wurde bei Patienten mit oder ohne zuvor bestehendem Bluthochdruck beobachtet. Der Blutdruck sollte zu Beginn der Behandlung gemessen und nachfolgend überwacht werden, insbesondere bei Patienten mit bestehendem Bluthochdruck. Bei einem klinisch signifikanten Anstieg des Blutdrucks muss ein Absetzen von Zyban 150 mg Retardtabletten in Erwägung gezogen werden.
Begrenzte Daten aus klinischen Studien deuten darauf hin, dass durch die Kombination der Anwendung von Zyban 150 mg Retardtabletten zusammen mit einem transdermalen Nikotinpflaster höhere Erfolgsraten bei der Raucherentwöhnung erzielt werden können. Jedoch war eine höhere Quote an behandlungsbedürftigem Blutdruckanstieg in der Gruppe zu verzeichnen, die eine Kombinationstherapie erhielt. Wenn eine Kombinationstherapie mit einem transdermalen Nikotinpflaster angewendet wird, muss mit Vorsicht vorgegangen werden und eine wöchentliche Blutdruckkontrolle wird empfohlen. Vor Beginn einer Kombinationstherapie mit einem transdermalen Nikotinpflaster sollte der verschreibende Arzt die Produktinformation des jeweiligen transdermalen Nikotinpflasters beachten.
Besondere Patientengruppen
Ältere Patienten – Die klinische Erfahrung mit Bupropion zeigte keine Unterschiede zwischen älteren und jüngeren erwachsenen Patienten in Hinsicht auf die Verträglichkeit. Jedoch kann eine erhöhte Empfindlichkeit von älteren Patienten nicht ausgeschlossen werden. Bei älteren Patienten ist eine herabgesetzte Nierenfunktion wahrscheinlicher, daher wird eine Herabsetzung der Dosierung (siehe Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung) empfohlen.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen – Zyban 150 mg Retardtabletten müssen mit Vorsicht bei Patienten mit einer leichten bis mittelschweren Leberfunktionsstörung angewendet werden. Eine Herabsetzung der Dosierung wird empfohlen (siehe Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung). Der Patient muss engmaschig auf mögliche Nebenwirkungen (z. B. Schläfrigkeit, Mundtrockenheit) aufgrund erhöhter Blut- und Gewebespiegel des Arzneistoffes und seiner Stoffwechselprodukte überwacht werden.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen – Patienten mit einer eingeschränkten Nierenfunktion wurden nicht untersucht. Eine Reduzierung der Dosierung wird bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung empfohlen (siehe Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung). Der Patient muss engmaschig auf mögliche Nebenwirkungen aufgrund erhöhter Blut- und Gewebespiegel des Arzneistoffes und seiner Stoffwechselprodukte überwacht werden.
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Bei Patienten, die Arzneimittel einnehmen, von denen bekannt ist, dass sie die Krampfschwelle herabsetzen, darf Zyban nur dann angewendet werden, wenn zwingende klinische Gründe für die Annahme vorliegen, dass der medizinische Nutzen der Raucherentwöhnung das potenziell erhöhte Risiko eines Krampfanfalles überwiegt (siehe Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Zyban 150 mg Retardtabletten?
Wirkung von Bupropion auf andere Arzneimittel:
Zyban 150 mg Retardtabletten hemmen das am Stoffwechsel beteiligte Isoenzym Cytochrom-P450 2D6. Die gleichzeitige Behandlung mit Arzneimitteln, die überwiegend über dieses Enzym verstoffwechselt werden und die eine geringe therapeutische Breite haben, einschließlich bestimmter Antidepressiva (z. B. Desipramin, Imipramin, Paroxetin), Antipsychotika (z. B. Risperidon, Thioridazin), Betablocker (z. B. Metoprolol) und Typ 1C Antiarrhythmika (z. B. Propafenon, Flecainid), soll im unteren Dosierungsbereich dieser Begleitmedikation begonnen werden. Wenn Zyban 150 mg Retardtabletten zusätzlich zu einer solchen Behandlung verabreicht werden, muss überlegt werden, ob es notwendig ist, die Dosierung des bereits verabreichten Arzneimittels herabzusetzen, vor allem bei Begleitmedikamenten mit einer geringen therapeutischen Breite. In diesen Fällen muss der zu erwartende Nutzen einer Behandlung mit Zyban 150 mg Retardtabletten sorgfältig gegen die möglichen Risiken abgewogen werden.
Wirkung anderer Arzneimittel auf Bupropion:
Zyban 150 mg Retardtabletten werden vor allem über das Isoenzym Cytochrom-P450 2B6 verstoffwechselt. Es ist daher Vorsicht geboten, wenn Zyban 150 mg Retardtabletten gleichzeitig mit Arzneimitteln verabreicht werden, die dieses Enzym beeinflussen [z. B. Orphenadrin (Arzneistoff zur Behandlung von Muskelverspannungen), Cyclophosphamid und Ifosfamid (Arzneistoffe zur Behandlung bestimmter Krebserkrankungen)].
Da der arzneilich wirksame Bestandteil Bupropion umfangreich verstoffwechselt wird, ist Vorsicht angezeigt, wenn Zyban 150 mg Retardtabletten gleichzeitig mit Arzneimitteln verabreicht werden, von denen bekannt ist, dass sie die Verstoffwechslung im Körper beschleunigen [z. B. Carbamazepin, Phenytoin (Arzneistoffe zur Behandlung der Epilepsie)] oder hemmen (z. B. Valproat – Arzneistoff zur Behandlung der Epilepsie), da diese möglicherweise die klinische Wirksamkeit und Verträglichkeit von Bupropion beeinflussen.
Transdermal in Form eines Pflasters verabreichtes Nikotin beeinflusste die Verstoffwechslung von Bupropion oder seiner Abbauprodukte nicht.
Andere Wechselwirkungen:
Rauchen ist mit einem Anstieg der Aktivität eines bestimmten am Stoffwechsel beteiligten Enzyms (Cytochrom-P450 1A2 Isoenzym) verbunden. Die Raucherentwöhnung kann deshalb zu einer Anreicherung bestimmter Arzneistoffe im Blut führen, was vor allem für die Arzneistoffe wichtig sein kann, die eine geringe therapeutische Breite haben (z. B. Theophyllin, Tacrin und Clozapin). Die klinischen Folgen der Raucherentwöhnung auf andere Arzneimittel, die teilweise über dieses Enzym verstoffwechselt werden (z. B. Imipramin, Olanzapin, Clomipramin und Fluvoxamin) sind unbekannt. Begrenzte Daten weisen darauf hin, dass auch der Abbau von Flecainid oder Pentazocin durch das Rauchen beschleunigt werden kann.
Die Verabreichung von Zyban 150 mg Retardtabletten an Patienten, die gleichzeitig entweder Levodopa oder Amantadin (Arzneistoffe zur Behandlung der Parkinson-Krankheit) erhalten, muss mit Vorsicht erfolgen. Begrenzte klinische Daten lassen auf eine höhere Nebenwirkungsrate (z. B. Übelkeit, Erbrechen, neuropsychiatrische Auffälligkeiten – siehe Nebenwirkungen bei Patienten schließen, die gleichzeitig Zyban 150 mg Retardtabletten und Levodopa oder Amantadin erhalten.
Obwohl klinische Daten eine pharmakokinetische Wechselwirkung von Bupropion und Alkohol nicht erkennen lassen, gab es seltene Berichte über neuropsychiatrische Nebenwirkungen oder eine verminderte Alkoholverträglichkeit bei Patienten, die während der Behandlung mit Zyban 150 mg Retardtabletten Alkohol zu sich nahmen. Der Alkoholkonsum sollte während der Behandlung mit Zyban 150 mg Retardtabletten auf ein Minimum beschränkt oder vermieden werden.
Auch Monoaminooxidase A- und B-Hemmer verstärken die katecholaminergen Stoffwechselwege, jedoch auf andere Art als Bupropion. Aus diesem Grund ist die gleichzeitige Anwendung von Zyban 150 mg Retardtabletten und Monoaminooxidasehemmern (MAO-Hemmern) kontraindiziert, da die Wahrscheinlichkeit, dass Nebenwirkungen auftreten, durch die gleichzeitige Anwendung erhöht wird (siehe Gegenanzeigen). Zwischen dem Ende einer Behandlung mit irreversiblen MAO-Hemmern und dem Beginn der Behandlung mit Zyban 150 mg Retardtabletten müssen mindestens 14 Tage vergehen. Bei reversiblen MAO-Hemmern ist ein Zeitraum von 24 Stunden ausreichend.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Zyban 150 mg Retardtabletten auftreten?
Die folgende Auflistung gibt Auskunft über unerwünschte Wirkungen aufgrund klinischer Erfahrung, eingeteilt nach Häufigkeit und Organsystemen. Es ist wichtig zu beachten, dass Raucherentwöhnung häufig mit Nikotin-entzugssymptomen verbunden ist (z. B. Ruhelosigkeit, Schlaflosigkeit, Zittern, Schwitzen), von denen einige auch als Nebenwirkungen in Verbindung mit Zyban 150 mg Retardtabletten erkannt wurden.
Bei der Beschreibung der Häufigkeit des Auftretens von Nebenwirkungen wurden folgende Vereinbarungen zugrunde gelegt:
sehr häufig (> 10 %); häufig (über 1 % und unter 10 %); gelegentlich (über 0,1 % und unter 1 %); selten (über 0,01 % und unter 0,1 %).
Herz-Kreislauf-System | Gelegentlich | Tachykardie (Herzrasen), Blutdruckerhöhung (manchmal schwerwiegend), Gesichtsröte. |
| Selten | Vasodilatation (Gefäßerweiterung und dadurch verursacht Blutdruckabfall), orthostatische Hypotonie (Blutdruckabfall beim Aufrichten), Synkope (kurzzeitiger Bewusstseinsverlust). |
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Zentrales Nervensystem (ZNS) | Sehr häufig | Schlaflosigkeit (siehe Dosierung, Art und Dauer der Anwendung), |
| Häufig | Zittern, Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Depression (siehe 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung), Ruhelosigkeit, Angst. |
| Gelegentlich | Verwirrtheit. |
| Selten | Krampfanfälle (siehe unten), Reizbarkeit, aggressives Verhalten, Halluzinationen, Depersonalisation (Entfremdungserleben), Dystonie (Bewegungsstörung mit Veränderung im Spannungszustand der Muskulatur), Ataxie (Störung von Koordination und Bewegung), Parkinsonismus (Symptome der Parkinson-Erkrankung), Muskelzucken, Koordinationsstörungen. |
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Stoffwechsel | Gelegentlich | Appetitlosigkeit. |
| Selten | Schwankungen des Blutzuckerwertes. |
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Magen-Darm-Trakt | Häufig | Trockener Mund, Magen-Darm-Störungen einschließlich Übelkeit und Erbrechen, Bauchschmerzen, Verstopfung. |
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Leber und Gallenorgane Körper (allgemein) | selten | Erhöhte Leberenzyme, Gelbsucht, Hepatitis (Leberentzündung). |
| Häufig | Fieber. |
| Gelegentlich | Brustschmerzen, Schwäche. |
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Haut/Überempfind-lichkeit | Häufig | Hautausschlag, Juckreiz, Schwitzen. Überempfindlichkeitsreaktionen wie Urtikaria (Nesselsucht). |
| Selten | Schwerwiegendere Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich Angioödem (Quincke-Ödem), Dyspnoe (Luftnot)/ Bronchospasmus (Verkrampfung der Bronchien) und anaphylaktischer Schock. Gelenk- und Muskelschmerzen und Fieber wurden im Zusammenhang mit Hautausschlag und anderen Symptomen, die auf eine verzögerte Überempfindlich-keitsreaktion hindeuten, ebenfalls berichtet. Diese Symptome können der Serumkrankheit ähneln. Ferner wurden Erythema multiforme und Stevens-Johnson-Syndrom berichtet. Verschlimmerung von Psoriasis (Schuppenflechte). |
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Sinnesorgane | Häufig | Geschmacksstörungen. |
| Gelegentlich | Tinnitus (Klingeln/Pfeifen im Ohr), Sehstörungen. |
Die Häufigkeit von Krampfanfällen liegt bei ca. 0,1 % (000). Der häufigste Krampfanfallstyp ist der generalisierte tonisch-klonische Krampfanfall, ein Krampfanfallstyp, der in einigen Fällen nach dem Anfall zu Verwirrtheit oder Gedächtnisstörungen führen kann (siehe Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise).
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.