Valberg PR 300 mg darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Valproinsäure oder einen der sonstigen Bestandteile von Valberg PR 300 mg sind (siehe 6. ?Weitere Informationen?)
- wenn Sie oder einer Ihrer Angehörigen in der Vergangenheit eine schwere Lebererkrankung hatten
- wenn Sie an einer schwerwiegenden Funktionsstörung der Leber oder Bauchspeicheldrüse leiden
- wenn bei Ihren Geschwistern eine Störung der Leberfunktion während einer Valproinsäure-Behandlung tödlich verlaufen ist
- wenn bei Ihnen zu wenig roter Blutfarbstoff gebildet wird (Porphyrie)
- wenn Sie zu Blutungen neigen
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Valberg PR 300 mg ist erforderlich,
- wenn Sie früher eine Schädigung des Knochenmarks hatten; in diesem Fall ist eine häufige ärztliche Überwachung erforderlich (Blutbildkontrollen).
- wenn Sie an einem systemischen Lupus erythematodes (eine Reaktion der körpereigenen Abwehr gegen eigenes Bindegewebe) leiden.
- wenn Sie an einer Stoffwechselerkrankung, insbesondere einer angeborenen Enzymmangelkrankheit leiden.
Während der Behandlung mit Valberg PR 300 mg kann es zu einem Anstieg von Ammoniak im Blut kommen (Hyperammonämie). Suchen Sie deshalb bitte beim Auftreten folgender Symptome Ihren Arzt auf: Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Erbrechen, niedriger Blutdruck oder bei Zunahme der Anfälle. Ihr Arzt sollte dann die Serumspiegel von Ammoniak und Valproinsäure bestimmen; gegebenenfalls ist die Dosis von Valberg PR 300 mg zu verringern.
Bei Verdacht auf eine bereits bestehende enzymatische Störung in Ihrem Stoffwechsel sollte der Ammoniakserumspiegel bereits vor Beginn der Therapie mit Valberg PR 300 mg bestimmt werden.
- wenn Sie an einer eingeschränkten Nierenfunktion und/oder an Eiweißmangel im Blut leiden. In diesem Fall kann es sein, dass Ihr Arzt die Dosis verringert, um den Gehalt an Valproinsäure in Ihrem Blut zu senken.
- wenn Sie einen chirurgischen oder zahnärztlichen Eingriff (z. B. das Ziehen eines Zahns) planen. Da eine Einnahme von Valberg PR 300 mg die Neigung zu Blutungen erhöhen kann, muss Ihr Arzt darüber informiert werden, dass Sie Valberg PR 300 mg einnehmen, damit er die Blutgerinnung überprüft.
- wenn Sie gleichzeitig Arzneimittel einnehmen, die die Blutgerinnung hemmen (z. B. Vitamin-K-Antagonisten), können Sie verstärkt zu Blutungen neigen. Die Blutgerinnung muss deshalb regelmäßig überprüft werden.
- wenn Sie gleichzeitg Arzneimittel mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure (?ASS?) einnehmen. Dies kann zu einer Erhöhung der Konzentration an Valproinsäure (dem Wirkstoff von Valberg PR 300 mg) im Blut führen .
Kinder
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Valberg PR 300 mg ist erforderlich bei
- Kleinkindern, die gleichzeitig andere Arzneimittel gegen Anfallsleiden einnehmen,
- mehrfachbehinderten Kindern und Jugendlichen mit schweren Anfallsformen.
Säuglinge und Kinder dürfen Valberg PR 300 mg und Acetylsalicylsäure bei fieberhaften Erkrankungen nicht einnehmen, Jugendliche nur mit ausdrücklicher ärztlicher Anweisung.
Warnhinweis
Gelegentlich sind schwere Schädigungen der Leber, selten Schädigungen der Bauchspeicheldrüse beobachtet worden. Patienten, insbesondere Säuglinge, Kleinkinder und Kinder, müssen diesbezüglich, besonders in den ersten sechs Monaten der Behandlung, ärztlich in kürzeren Abständen überwacht werden.
Eine Schädigung der Leber und/oder Bauchspeicheldrüse kann z. B. bei folgenden Beschwerden vorliegen:
- erneutes Auftreten von Anfällen oder Zunahme der Häufigkeit bzw. der Schwere von Anfällen,
- Bewusstseinsstörungen mit Verwirrtheit,
- Unruhe,
- Bewegungsstörungen,
- körperliches Unwohlsein und Schwächegefühl,
- Appetitverlust,
- Abneigung gegen gewohnte Speisen, Abneigung gegen Valproinsäure,
- Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen,
- Teilnahmslosigkeit,
- auffällig häufig Blutergüsse (Hämatome), Nasenbluten
- Wasseransammlung (Ödeme) in einzelnen Körperteilen oder dem gesamten Körper.
Sind diese Beschwerden anhaltend oder schwer, müssen Sie einen Arzt benachrichtigen, damit dieser über die weitere Behandlung mit Valberg PR 300 mg entscheidet.
Maßnahmen zur Früherkennung bei einer Schädigung der Leber- und/oder Bauchspeicheldrüse:
Vor Behandlungsbeginn soll durch Ihren Arzt eine ausführliche Befragung und Untersuchung (insbesondere hinsichtlich Stoffwechselstörungen, Erkrankung der Leber oder Bauchspeicheldrüse, Blutbild und Gerinnungsstörungen) erfolgen.
Vier Wochen nach Behandlungsbeginn sollte eine erneute Untersuchung durchgeführt werden.
Wenn Sie ohne Beschwerden sind, der Arzt stellt jedoch 4 Wochen nach Beginn der Behandlung erhöhte Blutwerte fest, sollte eine Kontrolle drei Mal im Abstand von maximal 2 Wochen, dann ein Mal pro Monat bis zum 6. Behandlungsmonat durchgeführt werden.
Eltern/Bezugspersonen sollten bei Auffälligkeiten unabhängig von diesem Zeitplan sofort den behandelnden Arzt informieren.
Bei Jugendlichen (etwa ab dem 15. Lebensjahr) und Erwachsenen sind im ersten Halbjahr monatliche Kontrollen der Behandlung und der Blutwerte sowie in jedem Fall vor Behandlungsbeginn zu empfehlen.
Nach 12-monatiger Behandlung ohne Auffälligkeiten sind nur noch 2 - 3 ärztliche Kontrollen pro Jahr erforderlich.
Eine geringe Anzahl von Patienten, die mit Antiepileptika wie Valberg PR 300 mg behandelt wurden, hatten Gedanken daran, sich selbst zu verletzen oder sich das Leben zu nehmen. Wenn Sie zu irgendeinem Zeitpunkt solche Gedanken haben, setzen Sie sich sofort mit Ihrem Arzt in Verbindung.
Hinweis:
Zu Beginn der Behandlung kann eine Gewichtszunahme auftreten. Kontrollieren Sie regelmäßig Ihr Gewicht, und vereinbaren Sie - falls erforderlich - mit Ihrem Arzt geeignete Maßnahmen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Information für Frauen im gebärfähigen Alter:
Eine ungewollte Schwangerschaft bei Frauen, die Valberg PR 300 mg einnehmen, ist nicht erwünscht. Sie sollten während der Einnahme eine wirksame Verhütungsmethode anwenden und Ihren behandelnden Arzt zu Rate ziehen, bevor Sie eine Schwangerschaft planen. Die Wirkung von empfängnisverhütenden Hormonpräparaten (?Pille?) wird durch Valberg PR 300 mg nicht beeinflusst.
Es ist wichtig, dass Sie mit Ihrem Arzt bzw. Facharzt für Epilepsie über Schwangerschaft und Epilepsie sprechen. Dieses Gespräch soll sicherstellen, dass Sie und Ihr Arzt sich einig sind, ob Sie im Falle einer Schwangerschaft Valberg PR 300 mg weiter einnehmen sollten.
Frauen, die mit Arzneimitteln gegen Anfallsleiden behandelt werden, haben gegenüber unbehandelten Frauen ein erhöhtes Risiko, Kinder mit Fehlbildungen zu gebären. Die Wahrscheinlichkeit solcher Missbildungen ist bei gleichzeitiger Einnahme mehrerer Mittel gegen Anfallsleiden erhöht.
Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft Valproinsäure eingenommen haben, können eine verzögerte Entwicklung aufweisen.
Das Risiko einer Fehlbildung der Wirbelsäule und/oder des Rückenmarks beim werdenden Kind ist bei der Einnahme von Valberg PR 300 mg während der Schwangerschaft erhöht. Jedoch können Fehlbildungen des Fetus, die sich in der Frühschwangerschaft entwickeln, mit verschiedenen Untersuchungsmethoden entdeckt werden (Ultraschall und Laborkontrollen).
Sprechen Sie umgehend mit Ihrem Arzt, wenn Sie schwanger sind bzw. vermuten, schwanger zu sein, und gleichzeitig Valberg PR 300 mg einnehmen oder verordnet bekommen haben.
Informationen für Frauen, die eine Schwangerschaft planen oder die unter der Therapie mit Valberg PR 300 mg schwanger werden (siehe auch Information für Frauen im gebärfähigen Alter):
Lassen Sie sich von Ihrem Arzt umfassend beraten, bevor Sie eine Schwangerschaft planen, damit Ihr Arzt Ihre Behandlung entsprechend anpassen und Ihre Schwangerschaft betreuen kann.
Bereits bei der Planung einer Schwangerschaft bzw. wenn Sie vermuten oder wissen, dass Sie schwanger sind, sollten Sie Folsäure (5 mg/Tag) einnehmen, um das Risiko von Fehlbildungen zu vermindern.
Falls eine Behandlung mit Valberg PR 300 mg bei einer eingetretenen Schwangerschaft unvermeidlich ist, soll, vor allem in der Frühschwangerschaft (zwischen dem 20. bis 40. Schwangerschaftstag), die niedrigste mögliche Dosis eingenommen werden. Die Tagesdosis sollten Sie aufgeteilt auf mehrere Gaben über den Tag einnehmen. Hohe Spitzenkonzentrationen der Wirksubstanz (Valproinsäure) im Blut werden so vermieden und die Valproinsäure im Blut zeigt eine möglichst gleichmäßige Konzentration im Tagesverlauf.
Unterbrechen Sie die Behandlung mit Valberg PR 300 mg während einer Schwangerschaft nicht ohne Zustimmung durch Ihren Arzt. Ein plötzlicher Abbruch der Behandlung bzw. eine unkontrollierte Verminderung der Dosis kann zu epileptischen Anfällen führen, die Ihnen und/oder dem Ungeborenen Schaden zufügen.
Wenn Sie während der Schwangerschaft Valberg PR 300 mg eingenommen haben, sollen beim Neugeborenen wegen möglicher Störungen der Blutgerinnung die Gerinnungswerte (Blutplättchen, Fibrinogen und Gerinnungsfaktoren) untersucht und Gerinnungstests durchgeführt werden.
Stillzeit
Valproinsäure (der Wirkstoff von Valberg PR 300 mg) tritt in die Muttermilch über. Die Mengen sind jedoch gering und bedeuten im Allgemeinen kein Risiko für das Kind, so dass ein Abstillen in der Regel nicht nötig ist. Jedoch sollten Sie mit Ihrem Arzt darüber sprechen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Sie dürfen sich nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt an das Steuer eines Fahrzeugs setzen oder Maschinen bedienen.
Nebenwirkungen wie z. B. Schläfrigkeit oder Verwirrtheit können auftreten:
- Zu Beginn einer Behandlung mit Valberg PR 300 mg,
- bei höherer Dosierung,
- bei gleichzeitiger Einnahme anderer, ebenfalls auf das Zentralnervensystem wirkender Arzneimittel.
Ihr Reaktionsvermögen kann dadurch so weit verändert sein, dass - unabhängig von der Auswirkung des zu behandelnden Grundleidens - die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen vermindert wird. Dies gilt in verstärktem Maße zusammen mit Alkohol.
Wichtige Informationen über bestimmte Bestandteile von Valberg PR 300 mg
Eine Retardtablette enthält 1,2 mmol (27,6 mg) Natrium. Wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen, sollten Sie dies berücksichtigen.