Urokinase 100 000 HS medac darf nicht angewendet werden:
wenn Sie ĂŒberempfindlich (allergisch) gegenĂŒber dem Wirkstoff Urokinase oder einen der sonstigen Bestandteile von Urokinase 100 000 HS medac sind,
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Date of revision: 07/2020 |
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bei allen Formen verminderter BlutgerinnungsfÀhigkeit, insbesondere Spontanfibrinolysen, hÀmorrhagischer Diathese und gleichzeitiger Behandlung mit oralen Antikoagulantien,
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bei akuten cerebrovaskulĂ€ren Ereignissen, z. B. cerebraler Insult, TIA (Erkrankungen der HirngefĂ€Ăe) insbesondere intrakraniellen Blutungen,
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bei intrakraniellen Neoplasien (Neubildungen in der SchĂ€delhöhle), Aneurysmen oder arteriovenösen Missbildungen der HirngefĂ€Ăe (Cerebralarterien),
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bei einer Arterienausweitung (Aneurysma dissecans),
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bei manifest klinisch relevanter Blutung,
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bei erhöhter Blutungsbereitschaft infolge von:
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Magen-Darm-Erkrankungen, z. B. GeschwĂŒren (Malignomen), Magen- und ZwölffingerdarmgeschwĂŒr (Ulcus ventriculi sive duodeni), akute Colitis ulcerosa,
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Erkrankungen der Harn- und Geschlechtsteile (Urogenitaltrakt), z. B. Malignome, Urolithiasis,
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Lungenerkrankungen, z. B. kavernöse Tuberkulose oder Bronchiektasen,
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schweren Lebererkrankungen, z. B. Leberzirrhose, Ăsophagusvarizen,
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schweren Nierenerkrankungen.
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innerhalb von 3 Monaten nach einer schweren Blutung (z. B. gastrointestinale, intrakranielle), nach einem schweren Trauma (Verletzung) oder einem gröĂeren chirurgischen Eingriff (z. B. koronare Bypass-Operation, intrakranielle oder intraspinale Eingriffe oder Traumen),
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in den ersten 4 Wochen nach einer Geburt,
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bei Fehlgeburt (Abort),
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bei drohender Fehlgeburt (Abortus imminens),
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bei Verdacht auf falsch sitzenden Mutterkuchen (Placenta praevia),
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nach Punktion eines nicht komprimierbaren GefĂ€Ăes,
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innerhalb von 10 Tagen nach Gewebeentnahme (Organbiopsie); RĂŒckenmarkswasserentnahme (Lumbalpunktion); lĂ€ngerfristiger externer Herzmassage; kĂŒrzlich erfolgter intramuskulĂ€rer Injektion,
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bei therapeutisch nicht beeinflussbarem schwerem, arteriellen Bluthochdruck (Hypertonie, systolisch ĂŒber 200 mmHg, diastolisch ĂŒber 100 mmHg), AugenhintergrundverĂ€nderungen (Fundus hypertonicus III und IV),
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bei Netzhauterkrankungen (hÀmorrhagischer Retinopathie) oder anderen Erkrankungen des Auges mit Blutungsneigung,
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bei akuter BauchspeicheldrĂŒsenentzĂŒndung (Pankreatitis), HerzbeutelentzĂŒndung (Perikarditis), HerzinnenhautentzĂŒndung (bakterielle Endokarditis),
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bei schwerer Allgemeininfektion (Sepsis).
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Urokinase 100 000 HS medac ist erforderlich
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bei anderen als den im vorherigen Abschnitt erwĂ€hnten cerebrovaskulĂ€ren Erkrankungen oder anamnestisch bekannten, lĂ€ngerfristig zurĂŒckliegenden cerebrovaskulĂ€ren Ereignissen
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bei Bluthochdruck (arterieller Hypertonie),
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bei Thromben im linken Herzen (z. B. bei Mitralstenose mit Vorhofflimmern)
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bei septischer Thrombophlebitis oder infizierter arteriovenöser Fistel mit Thromboseverschluss,
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bei UmstÀnden, bei denen eine mögliche Blutungsquelle schwer zugÀnglich ist,
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bei Verminderung der BlutplÀttchen (Thrombozytenzahl) und/oder VerÀnderungen von Laborparametern, eine gestörte Blutgerinnung (z. B. VerlÀngerung der TZ, aPTT, Quickwerte u.a.m.) möglich erscheinen lassen.
IntramuskulÀre Injektionen und die Verwendung starrer Katheter sollen wÀhrend der Behandlung mit Urokinase unterbleiben.
Nach Herzdruckmassage im Rahmen einer kardiopulmonalen Reanimation besteht ein erhöhtes Risiko fĂŒr Blutungskomplikationen.
Bei Auftreten von Blutungen sollte entsprechend den unter GegenmaĂnahmen (siehe
Abschnitt 4) gegebenen Anweisungen verfahren werden.
Bei der Anwendung von aus Humanproteinen hergestellten Arzneimitteln ist die Ăbertragung von Infektionserkrankungen - auch bislang unbekannter Natur - nicht völlig auszuschlieĂen. Diese Gefahr ist wegen des geforderten Inaktivierungsverfahrens (Erhitzung in Lösung 10 Stunden bei + 60 °C) aber Ă€uĂerst gering.
Bei hoher Dosierung erfolgt die Ăberwachung wie bei jeder fibrinolytischen Behandlung mittels Fibrinogen und aPTT-Bestimmung, gegebenfalls Thrombinzeit.
Bei Dosierung unter 40.000 I.E./Stunde Ă€ndern sich dagegen die Laborwerte ĂŒblicherweise kaum: der Nachweis der fibrinolytischen AktivitĂ€t lĂ€sst sich hier durch eine VerkĂŒrzung der Euglobulinzeit sowie einer Erhöhung der Fibrinspaltprodukte erbringen.
EingeschrÀnkte Nieren- und/oder Leberfunktion
Bei Patienten mit eingeschrÀnkter Nieren- und/oder Leberfunktion ist eventuell eine Dosisreduktion erforderlich. Dabei sollte der Fibrinogenspiegel nicht unter 100 mg/dl absinken.
Urokinase 100 000 HS medac sollte bei Patienten mit schweren Nieren- und/oder Lebererkrankungen nicht angewendet werden.
Ăltere Patienten
Die Erfahrung bei Ă€lteren Patienten ist begrenzt. Zudem besteht bei ihnen ein erhöhtes Risiko fĂŒr intrakraniale Blutungen. Deshalb soll bei diesen Patienten das Nutzen-Risiko-VerhĂ€ltnis besonders sorgfĂ€ltig geprĂŒft werden.
Kinder
Die Wirksamkeit und Sicherheit einer Anwendung von Urokinase 100 000 HS medac bei Kindern zwischen Geburt und 18 Jahren mit durch Blutgerinnsel verursachten GefĂ€ssverschlĂŒssen ist nicht belegt. Deshalb wird die Anwendung bei Kindern nicht empfohlen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen oder angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Eine erhöhte Blutungsgefahr besteht bei vorheriger oder gleichzeitiger Gabe von
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Arzneimitteln, die die Blutgerinnung beeintrÀchtigen (Antikoagulantien), wie z. B. Heparin, Cumarinderivaten,
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Arzneimitteln, die die Thrombozytenbildung oder -funktion beeinflussen, wie z. B.:
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AcetylsalicylsÀure,
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Allopurinol,
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ClofibrinsÀurederivate,
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Clopidogrel,
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Indometazin,
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Dipyridamol,
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Phenylbutazon,
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Ticlopidin,
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Tetracycline,
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ValproinsÀure,
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Thiouracile,
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Sulfonamide,
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Zytostatika,
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Dextrane,
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nichtsteroidale Antiphlogistika.
Fibrinolyse hemmende Wirkung auf Urokinase haben folgende Stoffe:
Antifibrinolytika, wie z. B. Aprotinin, p-AminobenzoesÀure, epsilon- AminocapronsÀure und TranexamsÀure.
Schwangerschaft
Bisher liegen keine ausreichenden Daten zu einer Anwendung von Urokinase 100 000 HS medac in der Schwangerschaft vor. Niedermolekulare Urokinasefragmente und aktives Plasmin passieren die Plazenta. Um Ihr ungeborenes Kind nicht zu gefÀhrden, darf Ihnen Urokinase 100 000 HS medac wÀhrend der gesamten Schwangerschaft nur im Notfall verabreicht werden.
Das Auftreten von Blutungen und vorzeitigen Wehen sowie eine passive Immunisierung des ungeborenen Kindes durch mĂŒtterliche Antikörper gegen Urokinase 100 000 HS medac kann nicht ausgeschlossen werden.
In den ersten 4 Wochen nach der Geburt, bei einer Fehlgeburt (Abort) bzw. bei einer drohenden Fehlgeburt (Abortus imminens) sowie bei Verdacht auf einen falsch sitzenden Mutterkuchen (Placenta praevia) darf Ihnen Urokinase 100 000 HS medac nicht verabreicht werden.
Stillzeit
Es liegen keine Erkenntnisse zum Ăbergang von Urokinase 100 000 HS medac in die Muttermilch vor. Daher darf bei Ihnen Urokinase 100 000 HS medac in der Stillzeit nur angewendet werden, wenn der behandelnde Arzt dies fĂŒr zwingend erforderlich hĂ€lt.
VerkehrstĂŒchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Urokinase 100 000 HS medac hat einen vernachlĂ€ssigbaren Einfluss auf die VerkehrstĂŒchtigkeit und das Bedienen von Maschinen.