Wie alle Arzneimittel kann TOBRA-cell N Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten mĂŒssen. Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende HĂ€ufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr hÀufig: mehr als 1 Behandelter von 10 |
HĂ€ufig: 1 bis 10 Behandelte von 100 |
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1 000 |
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10 000 |
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10 000 |
Nicht bekannt: HĂ€ufigkeit auf Grundlage der verfĂŒgbaren Daten nicht abschĂ€tzbar |
Nieren, Harnwege und Geschlechtsorgane
Störungen der Nierenfunktion sind bei der Anwendung von Tobramycin hÀufig. Nierenfunktionsstörungen, wie EinschrÀnkung der glomerulÀren Filtrationsrate, sind meist reversibel. Die wichtigsten Risikofaktoren sind hohe Gesamtdosis, lange Therapiedauer, erhöhte Serumspiegel (hohe Talspiegel); daneben können Alter, Verminderung des zirkulierenden Blutvolumens (HypovolÀmie) und Schock zusÀtzliche Risiken darstellen. Klinische Anzeichen einer NierenschÀdigung sind: Vorkommen von Eiweià und Blutkörperchen im Harn (Proteinurie, HÀmaturie, Zylindrurie), Verminderung der tÀglichen Harnausscheidungen (Oligurie), Erhöhung der Kreatinin- und Harnstoffkonzentrationen im Serum. Sehr selten kann es zum akuten Nierenversagen kommen.
Nervensystem
SchĂ€digungen des Nervus statoacusticus (N VIII), wobei sowohl das Gleichgewichts- als auch das Hörorgan betroffen sein können, sind möglich. Bei den SchĂ€digungen des Innenohrs stehen Störungen des Gleichgewichtsorgans im Vordergrund. Hörstörungen betreffen zuerst den Hochtonbereich. Eine SchĂ€digung des Gehörorgans ist in den meisten FĂ€llen bleibend (irreversibel). Wichtigster Risikofaktor ist eine vorbestehende Störung der Nierenfunktion; ferner steigt das Risiko mit der Höhe der Gesamt- und Tagesdosis. Symptome der SchĂ€digung des Gehörorgans sind z.B. Schwindel, Ohrenklingen/Ohrensausen (Tinnitus), Minderung des Hörvermögens. Die SchĂ€digung anderer Nerven, die sich in TaubheitsgefĂŒhl, Hautprickeln, Muskelzucken und KrampfanfĂ€llen Ă€uĂern kann, ist sehr selten beschrieben worden.
Störungen der neuromuskulĂ€ren Ăbertragung
Da Tobramycin neuromuskulĂ€r blockierende Eigenschaften hat, ist bei Patienten mit Störungen der neuromuskulĂ€ren Ăbertragung (z.B. Myasthenia gravis; Parkinsonâscher Krankheit) sowie bei gleichzeitiger Gabe von Muskelrelaxanzien besondere Aufmerksamkeit angezeigt.
Ăberempfindlichkeitserscheinungen
Es können Ăberempfindlichkeitsreaktionen unterschiedlichen Schweregrades auftreten, die von Hautausschlag und Juckreiz ĂŒber Arzneimittelfieber bis zu schweren akuten Ăberempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie) reichen können. Diese Reaktionen sind jedoch selten. Wenn derartige Symptome auftreten, ist der Arzt zu informieren.
Als weitere schwerwiegende Ăberempfindlichkeitsreaktionen wurden sehr selten beobachtet: Arzneimittelfieber und Ăberempfindlichkeitsreaktionen aller Schweregrade bis zum anaphylaktischen Schock. Diese Reaktionen können bei schneller Injektion von Injektionslösungen, die Natriummetabisulfit enthalten, durch den Sulfit-Anteil ausgelöst worden sein.
Blut und Blutkörperchen
Unter der Therapie mit TOBRA-cell N kann es gelegentlich zu einer Verminderung der roten Blutkörperchen und der BlutplĂ€ttchen (AnĂ€mie, Thrombozytopenie) und zu einer VerĂ€nderung der Zahl der weiĂen Blutkörperchen (Leukopenie, Leukozytose, Eosinophilie, Granulozytopenie) kommen. Ăber Abnahme des Mineraliengehaltes (Calcium, Magnesium, Natrium und Kalium) im Blutserum ist berichtet worden.
Leber und Gallenwege
Ein vorĂŒbergehender Anstieg von Leberenzymen (Transaminasen, LDH, alkalische Phosphatase) sowie der Bilirubinkonzentrationen im Serum ist gelegentlich beobachtet worden.
Sonstige Nebenwirkungen
Ăbelkeit, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen, Lethargie, Verwirrung sind im Zusammenhang mit einer Tobramycin-Therapie beobachtet worden und möglicherweise auf sie zurĂŒckzufĂŒhren.
Lokale Reaktionen
Schmerzen an der Injektionsstelle sind möglich.
Besonderer Hinweis: Aufgrund des Gehaltes an Natriummetabisulfit kann es sehr selten, insbesondere bei Asthmatikern, zu Ăberempfindlichkeitsreaktionen kommen, die sich als Erbrechen, Durchfall, keuchende Atmung, akuter Asthmaanfall, Bewusstseinsstörungen oder Schock Ă€uĂern können. Diese Reaktionen können individuell sehr unterschiedlich verlaufen und auch zu lebensbedrohlichen ZustĂ€nden fĂŒhren.
Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und MaĂnahmen, wenn Sie betroffen sind
Wenn bei Ihnen Symptome einer Ăberempfindlichkeitsreaktion auftreten, informieren Sie bitte Ihren Arzt.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgefĂŒhrten Nebenwirkungen Sie erheblich beeintrĂ€chtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.