Thyprotect Henning darf nicht eingenommen werden,
wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Kaliumiodid (Iodüberempfindlichkeit, diese ist sehr selten und darf nicht mit der häufigeren Überempfindlichkeit gegenüber Röntgenkontrastmitteln verwechselt werden) oder einen der sonstigen Bestandteile von Thyprotect Henning sind,
bei Schilddrüsenüberfunktion jeglicher Art,
bei hypokomplementämischer Vaskulitis (Entzündung der Gefäße),
bei Dermatitis herpetiformis Duhring (chronische Hautentzündung).
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Thyprotect Henning
Wird bei Ihnen eine iodvermittelte Überempfindlichkeitsreaktion vermutet, ist ein differenziertes Herangehen erforderlich. Überempfindlichkeitsreaktionen auf iodhaltige Röntgenkontrastmittel oder allergische Reaktionen auf iodhaltige Nahrungsmittel werden in der Regel nicht durch den Iodanteil ausgelöst. Ist dagegen bei Ihnen die seltene Reaktion auf ein iodhaltiges Medikament bekannt, wie z.B. eine hypokomplementämische Vaskulitis (Entzündung der Gefäße) oder eine Dermatitis herpetiformis Duhring (chronische Hautentzündung), dürfen Sie nicht mehr mit iodhaltigen Medikamenten behandelt werden, da höhere Ioddosen eine Verschlimmerung der Grunderkrankung auslösen. Da das Ausmaß der Reaktionen im Einzelfall nicht vorhersehbar ist, muss das langfristige und unbestimmte Risiko einer Strahleneinwirkung auf die Schilddrüse geringer eingeschätzt werden als die sofortigen und möglicherweise schweren Folgen einer Überempfindlichkeitsreaktion.
Durch die Gabe von hohen Iodmengen kann eine Größenzunahme der Schilddrüse verursacht werden, die eine bereits bestehende höhergradige Einengung der Luftröhre verschlimmert. Bei unbehandelten, unkontrolliert Hormon bildenden Bezirken (so genannte heiße Knoten) besteht die Gefahr der Überproduktion von Schilddrüsenhormonen, schlimmstenfalls die Provozierung einer thyreotoxischen Krise (Notfall infolge Bewusstlosigkeit durch eine Schilddrüsenüberfunktion). Daher sollten auch diese Personen keine Iodtabletten einnehmen.
Patienten, die bereits mit Thyreostatika behandelt werden, müssen diese Behandlung fortführen und in kurzen Abständen ärztlich untersucht werden.
Iodgaben sollten bei Verdacht auf Schilddrüsenkarzinom grundsätzlich vermieden werden.
Die Gabe von Iodid in so großen Mengen kann eine geplante Radioiodtherapie unmöglich machen. Ebenso kann die Schilddrüsendiagnostik beeinflußt werden und so zu Irrtümern führen. Dies gilt besonders für Schilddrüsenzintigramme und für Iodwechselstudien, aber auch für den TRH-Test.
Personen über 45 Jahre
Wegen des im Iodmangelgebiet Deutschland mit zunehmendem Alter häufigeren Auftretens von Stoffwechselstörungen in der Schilddrüse (funktionelle Autonomie) und des dadurch erhöhten Risikos von Nebenwirkungen der Iodblockade sowie des andererseits mit steigendem Lebensalter stark abnehmenden Risikos eines strahleninduzierten Schilddrüsenkarzinoms wird die Iodblockade bei Personen, die über 45 Jahre alt sind, nicht empfohlen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangere und Stillende erhalten die gleiche Dosis wie Jugendliche und Erwachsene (siehe auch Abschnitt 3 ?Wie ist Thyprotect Henning einzunehmen??). Die Dauer der Einnahme soll sich bei Schwangeren und Stillenden auf zwei Tage beschränken.
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es gibt keine Hinweise, dass Iodid die Verkehrstüchtigkeit, die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen oder Arbeiten ohne festen Halt beeinträchtigt.