Wirkstoff(e) Rifampicin Isoniazid
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Riemser Arzneimittel AG
Betäubungsmittel Nein
ATC Code J04AM02
Pharmakologische Gruppe Mittel zur Behandlung der Tuberkulose

Zulassungsinhaber

Riemser Arzneimittel AG

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
RifampicinHefa-N 600mg i.v. Rifampicin Riemser Arzneimittel AG
RifampicinHefa-N 600 mg Rifampicin Riemser Arzneimittel AG
Rifinah Rifampicin Isoniazid Riemser Arzneimittel AG
Eremfat Sirup Rifampicin Riemser Arzneimittel AG
EREMFAT 300 mg Rifampicin Riemser Pharma GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Was ist tebesium® DUO?
Bei tebesium® DUO handelt es sich um ein Arzneimittel mit zwei Wirkstoffen (Rifampicin und Isoniazid), die beide gegen Tuberkelbakterien wirken und zur Tuberkulosebehandlung eingesetzt werden.
Bei welchen Erkrankungen wird tebesium® DUO angewendet?
tebesium® DUO dient zur Behandlung aller Formen der Tuberkulose, wie Lungen-, Hiluslymphknoten-, Luftröhren-, Bronchial-, Harnwegs-, Genital- und Hirnhaut-Tuberkulose mit Erregerempfindlichkeit gegenüber Rifampicin und Isoniazid.
In der Anfangsphase der Tuberkulosebehandlung soll mindestens ein weiteres Tuberkulosemittel zusätzlich verabreicht werden.
Wann dürfen Sie tebesium® DUO nicht einnehmen?
tebesium® DUO dürfen Sie nicht einnehmen, wenn für Sie einer der nachfolgend genannten Umstände zutrifft, da sonst das Arzneimittel wahrscheinlich mehr schaden als nutzen wird.

  • Schwere Leberfunktionsstörungen wie Verschlußikterus (Gelbsucht mit verzögerter Gallenfarbstoffausscheidung), aktive Leberzirrhose (Schrumpfleber), akute Leberentzündung.
  • Überempfindlichkeit gegen Rifamycine, Isoniazid oder einen der sonstigen Bestandteile.
  • Nervenentzündung (ausgeprägte periphere Polyneuritis) bzw. andere schwerwiegende Störungen des zentralen Nervensystems (z.B. Epilepsie).
  • Schwere Gemütsleiden (z.B. Psychosen).
  • Störungen der Blutgerinnung mit Blutungsneigung, die sich z.B. als Makrohämaturie (sichtbare Blutbeimengung im Urin) äußern kann (nicht jedoch bei Mikrohämaturie, wie sie bei Nierentuberkulose häufig ist).


Was ist bei Kindern und älteren Menschen zu berücksichtigen?

tebesium® DUO ist für Kinder unter 14 Jahren nicht geeignet.

Bei älteren Patienten (über 60 Jahre) ist die Häufigkeit von Nebenwirkungen - vor allem von Leberzellschädigungen - höher als bei jüngeren Patienten (siehe unter ?Nebenwirkungen).

Was ist zu beachten, wenn Sie neben tebesium® DUO andere Arzneimittel nehmen oder bis vor kurzem genommen haben?

Wenn Sie gleichzeitig andere Arzneimittel verwenden, fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, ob es sich um eines der hier erwähnten Mittel handelt. Dies gilt auch für Arzneimittel, die Sie nicht von Ihrem Arzt verschrieben bekommen haben.

Die folgenden Wechselwirkungen sind von Bedeutung:

Rifampicin (einer der Wirkstoffe in tebesium® DUO) regt das arzneimittelabbauende System der Leber an. Dadurch wird der Abbau anderer Stoffe, die ebenfalls über dieses Enzymsystem verstoffwechselt werden, beschleunigt und deren Wirkung vermindert und verkürzt. Isoniazid hemmt dieses System. Zu den betroffenen Stoffen gehören beispielsweise:

- Blutgerinnungshemmende Arzneimittel (orale Antikoagulantien wie Warfarin, Cumarin)

- blutzuckersenkende Mittel (Antidiabetika)

- Mittel zur Behandlung von Herzkrankheiten

(Herzglykoside wie Digoxin und Digitoxin; Beta-Rezeptorenblocker wie Bisoprolol, Metoprolol, Propranolol; Mittel gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika) wie Chinidin, Disopyramid, Mexiletin, Phenytoin, Tocainid)

- Kortikosteroide (z.B. Prednisolon, Methylprednisolon, Kortisol)

- Hormonale Empfängnisverhütungsmittel / Sexualhormone bei frauenärztlicher Behandlung (Norethisteron, Mestranol, Ethinylestradiol)

- Mittel zur Behandlung von Anfallsleiden (Antiepileptika wie Primidon, Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin)

- Bestimmte Mittel zur Behandlung von Pilzerkrankungen (Azol-Antimykotika wie Ketoconazol, Fluconazol, Itraconazol)

- Bestimmte Schlafmittel (Barbiturate wie Hexobarbital)

- Bestimmte Arzneimittel, die Abwehrreaktionen des Immunsystems unterdrücken (Azathioprin, Cyclosporin): Risiko einer Abstoßung des Transplantates

- Chloramphenicol

- Cimetidin

- Clofibrat

- Cotrimoxazol

- Dapson

- Methadon: Entzugssymptomatik kann auftreten

- Probenecid

- Theophyllin

- Vitamin D und seine Abbauprodukte

- Calciumkanal-Blocker (z.B. Diltiazem, Nifedipin, Verapamil)

- Clarithromycin

- Benzodiazepine (z.B. Diazepam)

- Doxycyclin

- Fluorochinolone

- Levothyroxin

- Narkoanalgetika (starke Schmerzmittel)

- Gestagene

- Chinin

- Losartan

- Tacrolimus

- Bestimmte Mittel gegen Depressionen (trizyklische Antidepressiva wie Amitriptylin, Nortriptylin)

- Bestimmte Mittel zur Behandlung von psychischen Erkrankungen (z.B: Haloperidol)

- Mittel zur Behandlung von HIV-Infektionen (z.B. Zidovudin, Saquinavir, Indinavir)

- Bestimmte Mittel, die eine definierte Wirkung am Zentralnervensystem haben (Sympathomimetika wie Adrenalin und Noradrenalin)

- Bestimmte Mittel zur Behandlung der Tuberkulose (Ethionamid, Protionamid)

- Atropin

- Chenodeoxycholsäure

- Chloroquin (Mittel gegen Malaria)

- Chlorpromazin

- Cycloserin

- Disulfiram (Alkohol-Entwöhnungsmittel)

- Insulin

- Salicylate

- p-Aminosalicylsäure (Mittel gegen Tuberkulose)

Für folgende Stoffe sind ebenfalls Wechselwirkungen beschrieben worden:

- Atovaquon

- Enalapril

Eventuell ist die Dosierung der genannten Präparate unter der Therapie mit tebesium® DUO neu einzustellen. Wird die Behandlung mit tebesium® DUO beendet, so ist die Dosierung der Präparate erneut anzupassen.

Die gleichzeitige Einnahme von Antazida (Mittel gegen Übersäuerung des Magens, z.B. Aluminiumhydroxid-Gel) und tebesium® DUO kann zu einer verringerten Aufnahme von Isoniazid und Rifampicin führen. Die tägliche Einnahme von tebesium® DUO sollte mindestens 1 Stunde vor Einnahme des Antazidums erfolgen.

Die Leberschädigung leberschädigender Substanzen (z.B. Halothan) kann verstärkt werden.

Bei längerdauernder Behandlung der Tuberkulose mit tebesium® DUO in üblicher Kombination mit anderen Tuberkulosemitteln wurde beobachtet, daß die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung von hormonalen Kontrazeptiva ("Pille") in Frage gestellt sein kann. Es empfiehlt sich deshalb, nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt zusätzlich nichthormonale empfängnisverhütende Maßnahmen (außer der Kalender-Methode nach "Knaus-Ogino" und der Temperaturmethode) anzuwenden. Zudem kann es unter der Behandlung mit tebesium® DUO und gleichzeitiger Gabe von hormonalen Kontrazeptiva - wie auch durch die alleinige Gabe von tebesium® DUO - zu Abweichungen bei der Regelblutung kommen.

Was ist bei eingeschränkter Nierenleistung und Dialysepatienten zu beachten?

Bei eingeschränkter Nierenfunktion kann tebesium® DUO unter der Voraussetzung, daß die Leberfunktion normal ist, ohne Dosisanpassung eingenommen werden. Dies gilt auch für Dialysepatienten. Bei schwerer Nierenfunktionseinschränkung kann es - besonders bei Personen, die bestimmte Wirkstoffe langsamer abbauen als andere Personen, sog. Langsam-Inaktivierer - zur Ansammlung von Abbauprodukten von Isoniazid kommen. In solchen Fällen kann eine Dosisverminderung notwendig werden.

Da Isoniazid (einer der Wirkstoffe in tebesium® DUO) durch Blutwäsche (Hämodialyse) aus dem Blut entfernt werden kann, sollte die volle Dosis tebesium® DUO Dialysepatienten erst nach Ende der Dialyse gegeben werden.

Was ist bei eingeschränkter Leberleistung zu beachten?

Bei Lebererkrankungen kann es zur Verlängerung der Isoniazid-Halbwertszeit (Zeitraum, in dem die Konzentration von Isoniazid auf die Hälfte abgesunken ist) kommen. Deshalb sollte bei bestehender Leberschädigung die Konzentration von Isoniazid im Blut laufend kontrolliert werden, damit die Dosis angepaßt werden kann.

Wie und wann sollten Sie tebesium® DUO einnehmen?

Die jeweilige Tagesdosis soll auf einmal eingenommen werden.

Um eine größtmögliche Aufnahme ins Blut zu gewährleisten, wird empfohlen, tebesium® DUO auf nüchternen Magen, d.h. mindestens ½ Stunde vor oder 2 Stunden nach dem Essen mit Flüssigkeit einzunehmen. Bei möglicher Magenunverträglichkeit kann die Einnahme auch nach einer leichten Mahlzeit erfolgen, ohne daß dadurch die Wirksamkeit wesentlich beeinträchtigt wird.

Was ist beim Auftreten von Nebenwirkungen zu tun?

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie eine der aufgeführten Nebenwirkungen oder andere unerwünschte Wirkungen unter der Behandlung mit tebesium® DUO bemerken.

Müdigkeit, Schwäche, Unwohlsein, Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Erbrechen können erste Anzeichen einer Leberzellschädigung sein und sind daher ernstzunehmen. Beim Auftreten der genannten Erscheinungen ist unverzüglich der behandelnde Arzt aufzusuchen, der über eine Fortsetzung der Therapie entscheidet.

Falls eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt, informieren Sie umgehend einen Arzt, da bestimmte Arzneimittelnebenwirkungen (z.B. Atemnot, Schock, pseudomembranöse Enterokolitis, manche Blutbildveränderungen) unter Umständen lebensbedrohlich werden können. Nehmen Sie in solchen Fällen das Mittel nicht ohne ärztliche Aufsicht weiter.


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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Vor Beginn der Behandlung muß eine Schwangerschaft ausgeschlossen und während der Behandlung der Eintritt einer Schwangerschaft vermieden werden (siehe aber Abschnitt "Wechselwirkungen"). Während der ersten 3 Schwangerschaftsmonate darf tebesium® DUO nur bei unbedingter Notwendigkeit eingenommen werden, da eine Erhöhung der Fehlbildungsrate nicht auszuschließen ist. Rifampicin und Isoniazid (die Wirkstoffe in tebesium® DUO) gehen in die Muttermilch über. Daher sollte abgestillt werden, wenn eine Behandlung während der Stillzeit erforderlich ist.
Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?
Bei Erwachsenen sollten folgende Parameter vor Beginn der Behandlung bestimmt werden:
Leberenzyme, Bilirubin, Serumkreatinin, komplettes Blutbild einschließlich Thrombozytenzahl. Bei Kindern ist die Bestimmung der Anfangswerte nicht zwingend notwendig, es sei denn komplizierende Faktoren sind bekannt oder können klinisch vermutet werden.
Bei Wiederaufnahme einer Behandlung mit tebesium® DUO nach kurzer oder längerer Unterbrechung kann eine hyperergische Sofortreaktion (gesteigerte Empfindlichkeit) eintreten. Deshalb wird empfohlen, bei Wiederholung der Behandlung diese mit Rifampicin (einer der Wirkstoffe von tebesium® DUO) in niedriger Dosierung zu beginnen.
Während der Behandlung mit tebesium® DUO soll auf Alkohol verzichtet werden.
tebesium® DUO ist eine Kombination zweier Wirkstoffe, von denen jeder Leberfunktionsstörungen verursachen kann (siehe unter ?Nebenwirkungen). Das Risiko von Leberzellschädigungen steigt mit dem Alter der Patienten, bei Patienten mit bestehenden Leberschäden und bei Patienten mit erhöhtem Alkoholkonsum. Ein erhöhtes Risiko für eine Leberschädigung besteht z.B. auch bei Drogenmißbrauch durch Einspritzen in eine Vene, da hier z.B. das Risiko für eine virusbedingte Leberentzündung erhöht ist.
Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen, Lebererkrankungen oder Störungen der Blutgerinnung und Blutbildung darf tebesium® DUO nur unter besonderer Vorsicht angewendet werden.
Zur Kontrolle der Leberfunktion werden Transaminasebestimmungen in mindestens vierwöchigem Abstand, bei Erhöhung über 50 U/l auch öfter, angeraten. Bei Anstieg der Transaminasen über 100 U/l oder stärkerer Bilirubinzunahme sollte tebesium® DUO abgesetzt werden. Nach längerer Pause wird dann die erneute Gabe von tebesium® DUO meist gut vertragen. Bei leichter oder vorübergehender Erhöhung des Bilirubingehaltes im Serum, der alkalischen Phosphatasen oder der Transaminasen besteht im allgemeinen kein Anlaß zur Unterbrechung der Behandlung.
Regelmäßige Kontrollen des Blutbildes sind angezeigt.
Bei Patienten in höherem Lebensalter oder schlechtem Ernährungszustand, bei Patienten, die zu Nervenleiden (Neuropathien) neigen (z.B. Diabetiker) und bei Jugendlichen wird eine zusätzliche Vitamin B6-Behandlung empfohlen.

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Wie wird es angewendet?

Wie oft und in welcher Menge sollten Sie tebesium® DUO einnehmen?
Wie Sie tebesium® DUO einnehmen sollen, sagt Ihnen Ihr Arzt. Er wird sich im allgemeinen an folgenden Empfehlungen orientieren:
Erwachsene nehmen einmal täglich 2 Dragees tebesium® DUO (entsprechend 600 mg Rifampicin und 300 mg Isoniazid), bei einer Richtdosis von 10 mg Rifampicin pro kg Körpergewicht und 5 mg Isoniazid pro kg Körpergewicht.
Wie lange sollten Sie tebesium® DUO einnehmen?
Die Dauer der Behandlung bestimmt Ihr Arzt. Die Gesamtbehandlungszeit liegt im Bereich von Monaten und ist abhängig vom Krankheitsbild.
Hinweis für Diabetiker:
1 Dragee enthält 181 mg Saccharose (entsprechend 0,015 BE).
Überdosierung und andere Anwendungsfehler
Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung mit tebesium® DUO unterbrechen oder vorzeitig beenden?
Sie sollten die Behandlung mit tebesium® DUO nicht ohne Anordnung des Arztes unterbrechen oder vorzeitig beenden, denn Sie gefährden sonst den Behandlungserfolg. Darüber hinaus können bei Wiederaufnahme der Behandlung bestimmte Nebenwirkungen verstärkt auftreten.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Welche Genußmittel, Speisen und Getränke sollten Sie meiden?
Während der Behandlung mit tebesium® DUO soll auf Alkohol verzichtet werden, da die Wirkung von Alkohol erheblich verstärkt wird und ein krankhafter Rausch entstehen kann. Darüber hinaus kann es zu einer verstärkten Schädigung der Leber und des Nervensystems kommen.
Nahrungsmittel, die Tyramin (z.B. Käse, Rotwein) oder Histamin (z.B. Thunfisch und andere tropische Fische) enthalten, sollten wegen möglicher Wechselwirkungen bzw. verstärkter Reaktionen (z.B. Kopfschmerzen, Schweißausbrüche, Herzklopfen, Hautrötung, Blutdruckabfall) während der Behandlung mit tebesium® DUO vermieden werden.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Arzneimittel können auch unerwünschte Wirkungen, sogenannte Nebenwirkungen, haben. Diese treten jedoch nicht bei jedem Patienten auf. Unerwünschte Wirkungen, die von tebesium® DUO bekannt sind, finden Sie nebenstehend.
Beeinflussung des Magen-Darm-Traktes
Unverträglichkeitserscheinungen äußern sich in Appetitlosigkeit, Magenschmerzen, Bauchbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Verstopfung und Durchfall sowie Magen-Darm-Blutungen. In Einzelfällen wurde über das Auftreten einer pseudomembranösen Enterokolitis (schwere Darmerkrankung) berichtet.
Treten während oder in den ersten Wochen nach der Behandlung schwere, anhaltende Durchfälle auf, so ist an eine pseudomembranöse Enterokolitis zu denken (in den meisten Fällen verursacht durch Clostridium difficile). Diese durch eine Antibiotika-Behandlung ausgelöste Darmerkrankung kann lebensbedrohlich sein und erfordert eine sofortige und angemessene Behandlung (siehe Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen).
Überempfindlichkeitsreaktionen und Fieber
An Überempfindlichkeitsreaktionen können auftreten:
Fieber, Gesichtsrötung (?flushing), Juckreiz mit oder ohne Hautausschlag, Nesselsucht (Urtikaria), Quincke-Ödem (schmerzhafte, mehrere Tage anhaltende Schwellung von Haut und Schleimhaut), photoallergische Reaktionen, Akne, vereinzelt Lupus erythematodes-ähnliches Syndrom.
Pemphigoide Reaktionen (blasige Hautveränderungen), Erythema multiforme einschließlich Steven-Johnson-Syndrom und Gefäßentzündung (Vaskulitis) wurden beobachtet.
Atemstörungen, Blutdruckabfall und in seltenen Fällen Atemnot und allergischer Schock können vornehmlich bei Wiederaufnahme der Therapie nach einer Unterbrechung auftreten.
In Einzelfällen können bei gleichzeitiger Einnahme von Rifampicin und anderen Mitteln zur Behandlung der Tuberkulose schwere allergische Hautreaktionen wie toxische epidermale Nekrolyse, exfoliative Dermatitis (Hautentzündung verbunden mit Abschälung von Hautschichten) und Lyell-Syndrom auftreten.
Wirkung auf das Nervensystem
Es können zentralnervöse Störungen mit Schwindel, Kopfschmerzen und Migräneanfällen, Unruhe, Verwirrtheit, seelische Störungen auch im Sinne einer gedrückten Stimmungslage (Psychosen, Depressionen), Ängstlichkeit, Reizbarkeit, Müdigkeit auftreten.
Auch wurde eine Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens und der Merkfähigkeit sowie Konzentrationsmangel beobachtet.
Die Krampfschwelle kann erheblich herabgesetzt sein, was bei Anfallsleiden (Epilepsie) und Alkoholkrankheit beachtet werden muß.
Darüber hinaus kann es zu Sehstörungen (Akkommodationsstörungen, Horizontalnystagmus), Nerven- und Muskelentzündungen, Störungen der Bewegungsabläufe (Ataxien), Schmerzen, Lähmungen sowie Taubheitsgefühl in den Händen und Füßen, Armen und Beinen, Interkostalneuralgien und Interkostalmyalgien (Schmerzen entlang einem oder mehrerer Zwischenrippenräume), Sehnenreflexverlust und Muskelschwäche kommen.
Als weitere neurotoxische Nebenwirkungen, die bei üblichen Dosierungen jedoch ungewöhnlich sind, können Krämpfe (siehe ?Überdosierung), nichtentzündliche Hirnveränderungen (toxische Enzephalopathie), Opticusneuritis und –atrophie (Sehstörungen durch Schädigung des Sehnervs), extrem selten Visusverlust, sowie Gedächtnisschwäche und toxische Psychosen auftreten.
Die Wirkungen sind im allgemeinen nach Beendigung der Behandlung mit tebesium® DUO nicht mehr zu beobachten. Während der Therapie sind sie durch zusätzliche Gaben von Vitamin B6 günstig zu beeinflussen.
Wirkung auf die Leberfunktion
Beide Wirkstoffe von tebesium® DUO können zu Leberfunktionsstörungen führen, z.B. vorübergehender Anstieg bestimmter Leberenzyme (AST, ALT, alkalische Phosphatase, Gamma-Glutamyltranspeptidase), selten Bilirubinanstieg im Serum, Gelbsucht (Ikterus), akute Leberentzündung (Hepatitis) und Lebervergrößerung (Hepatomegalie).
Vereinzelt kann eine schwere, lebensbedrohliche Leberentzündung auftreten (manchmal erst nach mehrmonatiger Behandlung).
Die Häufigkeit steigt mit dem Alter der Patienten, bei Patienten mit bestehenden Leberschäden und bei Patienten mit erhöhtem Alkoholkonsum.
Vereinzelt wurde eine Porphyrie (Störung der Bildung des Blutfarbstoffes) ausgelöst.
Wirkung auf Blut und Blutbestandteile
Veränderungen der Zahl der weißen Blutkörperchen (Agranulozytose, Eosinophilie, Leukopenie), Blutarmut (Anämie); Blutplättchenmangel (Thrombozytopenie), auch mit Hautblutungen (thrombozytopenische Purpura), der vornehmlich bei einer intermittierenden Therapie beobachtet wurde, ist reversibel, wenn die Behandlung mit tebesium® DUO abgebrochen wird, sobald Hautblutungen auftreten.
Hämolytische Anämie wurde vornehmlich bei Wiederaufnahme der Therapie nach einer Unterbrechung beobachtet.
Über Gehirnblutungen und Todesfälle wurde berichtet, wenn die Behandlung mit Rifampicin nach dem Auftreten von Hautblutungen fortgesetzt oder wiederaufgenommen wurde.
Das Auftreten antinukleärer Antikörper ist sehr selten.
Durch eine Veränderung der Gefäßpermeabilität wurden vereinzelt Haut-oder Schleimhautblutungen (Petechien) beobachtet.
Das Auftreten eines Blutplättchenmangels, der sich auch als Nasenbluten äußern kann, bzw. einer hämolytischen Anämie bedarf eines sofortigen Therapieabbruchs. tebesium® DUO sollte in diesen Fällen nicht mehr angewendet werden.
Bei der Anwendung während der letzten Schwangerschaftswochen kann Rifampicin nach der Geburt Blutungen bei der Mutter und dem Neugeborenen auslösen. Eine Behandlung mit Vitamin K kann angezeigt sein.
Wirkung auf die Nierenfunktion
In sehr seltenen Fällen wurde ein akutes Nierenversagen beobachtet, welches hauptsächlich nach intermittierender Therapie auftrat. Dabei folgt es oftmals einer Hämolyse (Zerfall roter Blutkörperchen) oder einem Schock, es kann aber auch isoliert auftreten. Ein sofortiger und endgültiger Therapieabbruch ist erforderlich. Im allgemeinen kommt es nach Absetzen der Therapie zu einer Normalisierung der Nierenfunktion.
Grippeartige Erscheinungen (Flu-Syndrom)
Insbesondere bei nicht täglicher Einnahme bzw. bei Wiederaufnahme einer Behandlung mit tebesium® DUO können Krankheitszeichen wie Schüttelfrost, Fieber, Kopfschmerzen, Schwindel, allgemeines Schwächegefühl, Gelenk-, Knochen- und Muskelschmerzen auftreten.
Störungen des Hormonhaushaltes
Überfunktion von Hormon-produzierenden Organen (Nebennierenrinde, Hypophysenvorderlappen). In Einzelfällen kann es zu Veränderungen der Regelblutung bei der Frau und zu Störungen im Hodenbereich beim Mann kommen.
Bei Patienten mit Addison-Krankheit (Krankheit mit Unterfunktion der Nebennierenrinde) ist die Auslösung einer Krise möglich.
Vitaminmangelkrankheit (Pellagra)
Isoniazid verursacht indirekt einen Vitaminmangel, vor allem bei mangelernährten und streng vegetarisch ernährten Patienten.
Durch zusätzliche Vitamin B6-Gabe kann das Auftreten der Krankheitszeichen (z.B. Hautentzündungen, Durchfall, krankhafte Veränderungen von Nerven) in manchen Fällen vermieden werden.
In schweren Fällen muß tebesium® DUO abgesetzt und Isoniazid durch ein anderes Mittel zur Behandlung der Tuberkulose ersetzt werden.
Alkoholverträglichkeit
Die Alkoholtoleranz ist bei längerer Isoniazid-Anwendung erniedrigt. Alkoholmißbrauch kann zum Auftreten Isoniazid-bedingter Krämpfe sowie zum Auftreten von Vitamin B6-Mangel-bedingten Nervenleiden führen.
Sonstige Nebenwirkungen
Rifampicin hat eine intensiv rotbraune Farbe. Dadurch ist eine orangerote Färbung von Harn, Stuhl, Speichel, Schweiß und Tränenflüssigkeit möglich (siehe auch Abschnitt "Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise").
Selten treten Ansammlung von Wasser im Körper (Ödeme), auch in der Lunge (Lungenödem), auf.
Selten disseminierte intravasale Koagulopathie (Erkrankung durch gestörte Blutgerinnung), Muskelschwäche, Myopathie (Muskelerkrankung).
Einzelfallberichte liegen vor über rheumatische Beschwerden im Bereich der Gelenke und der Muskulatur sowie über Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis).
Die Nebenwirkungen, die am Herz-Kreislauf-System gelegentlich auftreten, umfassen Unregelmäßigkeiten in der Schlagfolge des Herzens (Herzrhythmusstörungen) und veränderte Blutdruckwerte (Blutdruckdysregulation).
Bei der Behandlung der Tuberkulose mit tebesium® DUO kann es selten zu einer sogenannten Herxheimer-Reaktion kommen. Eine Herxheimer-Reaktion ist durch Auftreten bzw. Verschlechterung von Allgemeinsymptomen wie z.B. Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Arthralgien (Gelenkschmerzen) gekennzeichnet.
Welche Gegenmaßnahmen sind beim Auftreten von Nebenwirkungen zu ergreifen?
Beim Auftreten einer pseudomembranösen Enterokolitits muß der Arzt eine Beendigung der Therapie mit tebesium® DUO in Abhängigkeit von der Indikation erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einleiten (z.B. Einnahme von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.

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Weitere Informationen

Zusammensetzung
Arzneilich wirksame Bestandteile:
1 Dragee enthält 300 mg Rifampicin und 150 mg Isoniazid.
Sonstige Bestandteile:
Natriumdodecylsulfat; Calciumstearat; Carboxymethylcellulose-Natrium; mikrokristalline Cellulose; Magnesiumstearat; Gelatine; arabisches Gummi; Povidon K 30; Saccharose; Talkum; leichtes basisches Magnesiumcarbonat; Titandioxid; weißer Ton; hochdisperses Siliciumdioxid; Gelborange S, Aluminiumsalz (E 110).
Hinweis für Diabetiker:
1 Dragee enthält 181 mg Saccharose (entsprechend 0,015 BE).
Darreichungsform und Inhalt
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Pharmazeutischer Unternehmer:
Sanavita Aktiengesellschaft & Co.
Am Bahnhof 1 - 3
D-59368 Werne
Telefon: 02389 / 7972 - 0
Telefax: 02389 / 7972 - 85
E-Mail: info@sanavita.net
Mitvertrieb
Pharma Wernigerode GmbH
Dornbergsweg 35
D-38855 Wernigerode
Telefon: 03943 / 554 - 0
Telefax: 03943 / 554 - 183


Worauf müssen Sie noch achten?

Eine rotbraune Verfärbung von Körperflüssigkeiten, z.B. Urin, Tränen, ist durch die Eigenfarbe von Rifampicin bedingt und unbedenklich.


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Wirkstoff(e) Rifampicin Isoniazid
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Riemser Arzneimittel AG
Betäubungsmittel Nein
ATC Code J04AM02
Pharmakologische Gruppe Mittel zur Behandlung der Tuberkulose

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden