Zur Injektion und zur Infusion.
Die Dosierung richtet sich nach dem Alter und Körpergewicht sowie individuell nach der klinischen Situation (klinischer Befund, Begleitmedikation, Narkoseverfahren, Dauer und Schwere des operativen Eingriffs). Die Wirkung der Initialdosis sollte bei Verabreichung weiterer Dosen berĂŒcksichtigt werden.
Zur Vermeidung von Bradykardien wird die Injektion einer kleinen Dosis eines Anticholinergikums unmittelbar vor Narkoseeinleitung empfohlen. Ăbelkeit und Erbrechen können durch die Gabe von Droperidol verhindert werden.
Als analgetische Komponente in Kombinationsnarkosen
Einleitungsdosis - als Bolus i.v. oder als Infusion ĂŒber 2 - 10 Minuten:
0,5 - 2 ”g Sufentanil/kg KG. Die Wirkungsdauer ist von der Dosis abhÀngig.
0,5 ”g Sufentanil/kg KG wirken ungefÀhr 50 Minuten.
Erhaltungsdosis - i.v. bei klinischen Zeichen nachlassender Analgesie:
10 - 50 ”g Sufentanil.
Als MonoanÀsthetikum mit 100% Sauerstoff (Kardio-/Neurochirurgie)
Einleitungsdosis - langsame Injektion i.v. oder als Kurzinfusion ĂŒber 2 - 10 Minuten:
15 - 20 ”g Sufentanil/kg KG.
Erhaltungsdosis - i.v. bei klinischen Zeichen nachlassender AnÀsthesie:
25 - 50 ”g Sufentanil.
Erhaltungsdosen von 25 - 50 ”g Sufentanil sind normalerweise ausreichend zur Erhaltung der kardiovaskulÀren StabilitÀt wÀhrend der AnÀsthesie.
Hinweis
Die Erhaltungsdosen sollten individuell auf die BedĂŒrfnisse des einzelnen Patienten und auf die vermutliche Restdauer der Operation abgestimmt werden.
Als schmerzstillendes Mittel nach medizinischen Eingriffen (als Zusatz zu epidural verabreichtem Bupivacain)
Erwachsene und Jugendliche:
- epidural (Injektion nahe dem RĂŒckenmark):Intraoperative AufsĂ€ttigungsdosis:10 - 15 ml Bupivacain 0,25% + 1 ”g Sufentanil/ml
- Postoperativ: kontinuierliche epidurale Infusion (Tropf) von Bupivacain 0,175% + 1 ”g Sufentanil/ml(Infusionsgeschwindigkeit:anfĂ€nglich: 5ml/h angepasst: 4 â 14 ml/h
- falls notwendig: zusÀtzlich 2 ml als Injektion (Sperrzeit: 20 min)
FĂŒr die Behandlung von Schmerzen wĂ€hrend der Wehen und vaginaler Entbindung (als Zusatz zu epidural verabreichtem Bupivacain 0,125% - 0,25%)
- Erwachsene und Jugendliche: epidural: 10 ”g Sufentanil (ideal in einem Injektionsvolumen von 10 ml; VerdĂŒnnung mit 0,9%iger Natriumchlorid-Lösung ist möglich)
- falls notwendig: zwei weitere Injektionen dieser Mischung können verabreicht werden bis zu einer Gesamtdosis von ?30 ”g Sufentanil
Hinweis
Wirksamkeit und Sicherheit von epidural verabreichtem Sufentanil (Injektion nahe dem RĂŒckenmark) sind fĂŒr Kinder lediglich in einer begrenzten Zahl von FĂ€llen dokumentiert worden.
Dosierung bei Kindern
Wirksamkeit und Sicherheit von Sufentanil Injektionslösung i.v. bei Kindern unter 2 Jahren wurden nur in einer begrenzten Anzahl von FÀllen dokumentiert.
Wirksamkeit und Sicherheit von epidural verabreichtem Sufentanil (Injektion nahe dem RĂŒckenmark) sind fĂŒr Kinder lediglich in einer begrenzten Zahl von FĂ€llen dokumentiert worden.
FĂŒr Einleitung und Aufrechterhaltung einer Narkose fĂŒr kardiovaskulĂ€re oder allgemeinchirurgische Eingriffe bei SĂ€uglingen und Kindern bis 12 Jahren wurde eine Dosis von 5 - 20 ”g/kg KG zusammen mit 100% Sauerstoff verwendet.
Hinweis
Die Erhaltungsdosen sollten individuell auf die BedĂŒrfnisse des einzelnen Patienten und auf die vermutliche Restdauer der Operation abgestimmt werden. Aufgrund einer stĂ€rkeren Clearance können Kinder höhere Dosen oder eine hĂ€ufigere Verabreichung benötigen.
Besondere Dosierungshinweise
Ăltere und geschwĂ€chte Patienten benötigen in der Regel geringere Dosismengen. Bei Ă€lteren Patienten ist die Eliminationshalbwertszeit von Sufentanil nicht verlĂ€ngert, aber es treten hĂ€ufiger kardiovaskulĂ€re Schwankungen auf.
Die beabsichtigte Gesamtdosis sollte vorsichtig titriert werden, wenn bei dem Patienten eine der folgenden Erkrankungen vorliegt: nicht kompensierte Hypothyreose; pulmonale Erkrankungen, vor allem solche mit verminderter VitalkapazitĂ€t; Alkoholkrankheit. Bei diesen Patienten ist auch eine lĂ€ngerdauernde postoperative Ăberwachung angezeigt.
Bei Leber - und Niereninsuffizienz ist eine mögliche verminderte Ausscheidung zu berĂŒcksichtigen und gegebenenfalls die Dosis zu reduzieren.
Bei Patienten unter chronischer Medikation mit Opioiden oder mit anamnestisch bekanntem Opiatabusus muss von einem erhöhten Dosisbedarf ausgegangen werden.
Die Dauer der Anwendung richtet sich nach der Dauer des Eingriffes.
Sufentanil Injektionslösung kann einmalig oder wiederholt angewendet werden.
Anwendungsfehler und Ăberdosierung
Was ist zu tun, wenn in zu groĂen Mengen angewendet wurde (beabsichtigte oder versehentliche Ăberdosierung ?
Symptome
Bei Ăberdosierung kann es zu einer VerstĂ€rkung der pharmakologischen Wirkung und der Nebenwirkungen kommen. In AbhĂ€ngigkeit von der individuellen Empfindlichkeit wird das klinische Bild vor allem bestimmt von der Atemdepression, die alle Grade von Bradypnoe bis Apnoe annehmen kann.
Behandlung
Bei Hypoventilation bzw. Apnoe ist Sauerstoffgabe bzw. assistierte oder kontrollierte Beatmung angezeigt. Ein spezifischer Antagonist wie Naloxon kann zur Anwendung kommen, um die Atemdepression zu kontrollieren. Dies ersetzt nicht die Notwendigkeit zu sofortigen symptomatischen GegenmaĂnahmen. Da die Atemdepression lĂ€nger anhalten kann als die Wirkung des Antagonisten, können dessen wiederholte Gaben erforderlich werden. Im Falle einer Kombination mit muskulĂ€rem Rigor erleichtert die Gabe eines Muskelrelaxans die assistierte oder kontrollierte Beatmung.
Der Patient sollte sorgfĂ€ltig beobachtet werden; auf die Aufrechterhaltung von Körpertemperatur und ausgewogener FlĂŒssigkeitsbilanz ist zu achten. Als Ursache einer schweren oder anhaltenden Hypotension kommt eine HypovolĂ€mie in Frage. Sie kann mit adĂ€quater Volumensubstitution therapiert werden.