Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Die nierenschÀdigende Wirkung von Aminoglykosiden kann bei Kombination mit Serag-HAES 10% gesteigert werden. Eine langfristige gemeinsame Anwendung ist zu vermeiden.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Nach HydroxyethylstĂ€rkeinfusionen können wie bei allen kolloidalen Volumenersatzmitteln Nebenreaktionen verschiedener Schweregrade auftreten. Diese anaphylaktoiden Reaktionen manifestieren sich als Hauterscheinungen oder fĂŒhren ĂŒber eine plötzlich auftretende Rötung von Gesicht und Hals (Flush) zu Blutdruckabfall, Schock, Herz- und Atemstillstand.
Bei UnvertrĂ€glichkeitsreaktionen ist die Infusion sofort zu stoppen, und die ĂŒblichen SofortmaĂnahmen sind einzuleiten:
Bei Atem- oder Herzstillstand, bei Asthma-Ă€hnlichen ZustĂ€nden (Bronchospasmus) und Schock sind je nach Schweregrad entsprechende MaĂnahmen durchzufĂŒhren. Dazu gehören ReanimationsmaĂnahmen, die geeignete Lagerung des Patienten sowie eine medikamentöse Therapie mit Adrenalin 0,05-0,1 mg i.v., mit Kortikosteroiden (z. B. Prednisolon 1,0-2,0 g i.v.) oder eine Infusionstherapie (z. B. Albumin 5%).
Bei Herzfrequenzanstieg (Tachykardie) Blutdruckabfall, Schwindel, Ăbelkeit, Erbrechen ist eine geeignete Lagerung des Patienten sowie eine medikamentöse Therapie mit Antihistaminika und Kortikosteroiden (z. B. Prednisolon 120 mg i.v.) angezeigt.
Hautreaktionen sollten durch die Gabe von Antihistaminika behandelt werden.
HydroxyethylstĂ€rkeinfusionen fĂŒhren zu einer Erhöhung der -Amylase im Serum. Diese ist nicht als Pankreaserkrankung zu deuten. Ursache der HyperamylasĂ€mie ist die Bildung eines HydroxyethylstĂ€rke-Amylase-Komplexes, der nur verzögert renal und extrarenal eliminiert wird. Mit einer Reduktion der AmylaseaktivitĂ€t auf das Ausgangsniveau ist nach ca. drei bis fĂŒnf Tagen zu rechnen.
HydroxyethylstĂ€rkeinfusionen können in steigender Dosierung die Blutgerinnung beeinflussen. Die Blutungszeit kann verlĂ€ngert sein. Auch ein Abfall des HĂ€matokrit und eine VerdĂŒnnung der Plasmaproteine ist möglich.
LĂ€ngerfristige, tĂ€gliche Gabe von Serag-HAES 10% im mittleren und höheren Dosierungsbereich verursacht hĂ€ufig kaum behandelbaren Juckreiz. Dieser kann noch Wochen nach Beendigung der Therapie auftreten, ĂŒber Monate anhalten und sehr belastend sein.
Die Anwendung von HydroxyethylstĂ€rke kann bei unzureichender Nierenfunktion zu einem akuten Nierenversagen mit Anurie fĂŒhren, weil sich im PrimĂ€rharn durch Anreicherung von HydroxyethylstĂ€rke ein osmotischer Gradient aufbauen kann, durch den die tubulĂ€re RĂŒckresorption verringert ist. Vor der Gabe von HydroxyethylstĂ€rke ist daher auf eine ausreichende Hydrierung des Patienten mit osmotisch verfĂŒgbarem Wasser in Form von kristalloiden Lösungen zu achten und die FlĂŒssigkeitsbilanz zu kontrollieren.
Bei mehr als 1 von 10.000 Behandelten wurde ĂŒber Schmerzen in der Nierengegend berichtet. In diesen FĂ€llen ist die Infusion von HydroxyethylstĂ€rke sofort abzubrechen, ausreichende FlĂŒssigkeit zuzufĂŒhren und die Serumkreatininwerte engmaschig zu kontrollieren.
Bei ĂŒberhöhter Infusionsgeschwindigkeit und Ăberdosierung besteht die Gefahr einer akuten Volumenbelastung mit BeeintrĂ€chtigung des kardiozirkulĂ€ren Systems. In diesen FĂ€llen ist die Infusion unverzĂŒglich zu stoppen und MaĂnahmen zur Diurese sind einzuleiten.
HydroxyethylstĂ€rke-Infusionen können zu akutem Nierenversagen mit Oligo- oder Anurie fĂŒhren.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgefĂŒhrt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.