Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder anderen Mitteln
Bei Zusatz von Arzneimitteln ist auf Keimfreiheit, vollständige Mischung, physikalisch-chemische Veränderungen und generelle Kompatibilität zu achten.
Die Wirkung gleichzeitig verabreichter Antikoagulantien kann durch dilutionsbedingte Abnahme der Gerinnungsparameter beeinflusst werden.
Warnhinweise
Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist zu achten. Die Nierenfunktion muss unter der Therapie kontrolliert werden.
Wird bei der Daueranwendung der Grenzwert für Serumkreatinin von 2 mg/dl überschritten, so ist die Behandlung unverzüglich abzubrechen.
Kontrollen des Serumionogramms, der Wasserbilanz und der Nierenfunktion sind erforderlich. Eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist sicher zu stellen.
Wegen der Hämodilution muss eine engmaschige Kontrolle des Hämatokritwertes und des Hämoglobinwertes erfolgen. Auf eine Verdünnung der Plasmaproteine (u.a. Gerinnungsfaktoren) ist zu achten, gegebenenfalls ist eine bedarfsgerechte Substitution erforderlich. Eine vorübergehende Verlängerung der Gerinnungs-und Blutungszeit ist aufgrund des Verdünnungseffektes möglich.
Hydroxyethylstärke-Infusionen führen zu einer Erhöhung der -Amylase im Serum. Diese ist nicht als Pankreaserkrankung zu deuten.
Die Anwendung des Arzneimittels INFUKOLL® HES 6 % kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: | mehr als 1 Behandelter von 10 |
Häufig: | 1 bis 10 Behandelte von 100 |
Gelegentlich: | 1 bis 10 Behandelte von 1.000 |
Selten: | 1 bis 10 Behandelte von 10.000 |
Sehr selten: | weniger als 1 Behandelter von 10.000 |
Nicht bekannt: | Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Unverträglichkeitsreaktionen aller Schweregrade sind möglich. Patienten, die Hydroxyethylstärke-Infusionslösungen erhalten, müssen wegen möglicher anaphylaktischer Nebenreaktionen streng überwacht werden.
Während Hydroxyethylstärke-Infusionen können, wie nach allen kolloidalen Volumenersatzmitteln, Unverträglichkeitsreaktionen aller Schweregrade auftreten. Diese anaphylaktoiden Reaktionen manifestieren sich als Hauterscheinungen oder führen über eine plötzlich auftretende Rötung von Gesicht und Hals (Flush) zu Blutdruckabfall, Schock, Herz- und Atemstillstand.
Bei Auftreten von Unverträglichkeitsreaktionen ist die Infusion abzubrechen und die üblichen Sofortmaßnahmen sind einzuleiten.
Zu schnelle Infusion sowie die Applikation größerer Mengen kann zu einer akuten Volumenbelastung des kardiozirkulatorischen Systems führen.
Längerfristige, tägliche Gabe von INFUKOLL® HES 6 % im mittleren und höheren Dosierungsbereich verursacht häufig kaum behandelbaren Juckreiz. Dieser kann noch Wochen nach Beendigung der Therapie auftreten, über Monate anhalten und sehr belastend sein.
Gelegentlich wurde über Schmerzen in der Nierengegend berichtet. In diesen Fällen ist die Infusion zu stoppen, ausreichende Flüssigkeit zuzuführen und die Serumkreatininwerte sind engmaschig zu überwachen.
Hydroxyethylstärke-Infusionen führen dosisabhängig in Folge eines Verdünnungseffektes zu einem Abfall des Hämatokrit und der Plasmaproteine. Eine vorübergehende Verlängerung der Gerinnungs-und Blutungszeit ist aufgrund des Verdünnungseffektes möglich.
Die Infusion von Hydroxyethylstärke führt zu erhöhter Konzentration von -Amylase im Serum. Dieser Effekt darf nicht als Nachweis einer gestörten Pankreasfunktion fehlinterpretiert werden.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation aufgeführt sind.