Sandimmun Neoral 100 mg Weichkapseln

Abbildung Sandimmun Neoral 100 mg Weichkapseln
Wirkstoff(e) Ciclosporin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller EURIM-PHARM Arzneimittel GmbH
Betäubungsmittel Nein
ATC Code L04AD01
Pharmakologische Gruppe Immunsuppressiva

Zulassungsinhaber

EURIM-PHARM Arzneimittel GmbH

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Sandimmun Optoral 50 mg Weichkapseln Ciclosporin Novartis Pharma GmbH
Ciclosporin Pro 25 mg Weichkapseln Ciclosporin TEVA GmbH
Ciqorin 50 mg Weichkapseln Ciclosporin TEVA GmbH
Cicloral HEXAL Lösung 100mg/ml Ciclosporin Hexal Aktiengesellschaft
Optimmune Augensalbe Ciclosporin Intervet Deutschland GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Anwendungsgebiete
1. Zur Vorbeugung der Transplantat-Abstoßung nach allogenen Transplantationen von Niere, Leber, Herz, Herz-Lunge, Lunge und Bauchspeicheldrüse sowie zur Behandlung der Transplantat-Abstoßung bei Patienten, die zuvor andere Immunsuppressiva (Mittel, die die körpereigene Abwehr dämpfen) erhalten haben.
2. Zur Vorbeugung der Transplantat-Abstoßung nach Knochenmark-Transplantationen; zur Vorbeugung und Behandlung der Graft-versus-Host-Krankheit.
Was ist bei Kindern und älteren Menschen zu berücksichtigen?
Aufgrund der höheren Ciclosporin-Clearance bei Kindern werden unter Umständen höhere Dosen von Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln benötigt, um vergleichbare Blutspiegel wie bei Erwachsenen zu erzielen (s. Abschnitt ?Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung?).
Da keine ausreichenden klinischen Erfahrungen vorliegen, sind Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln in den Indikationen schwerste Formen der Psoriasis (s.o.), schwere aktive rheumatoide Arthritis und schwere therapieresistente Formen einer länger bestehenden atopischen Dermatitis (s.o.) nicht bei Kindern anzuwenden.
Auch über die Anwendung bei älteren Menschen liegen nur beschränkte Erfahrungen vor. Es sind aber keine besonderen Probleme nach Anwendung von Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln in der empfohlenen Dosierung bekannt geworden.
Andere Anwendungsgebiete als Transplantationen
In den Anwendungsgebieten ?schwere endogene Uveitis? und ?nephrotisches Syndrom? erfolgt die Umstellung unter Blutspiegelkontrolle ebenfalls im Verhältnis 1:1, woraus in der Regel vergleichbare Minimalblutspiegel resultieren. In einigen Fällen kann es jedoch zu einem klinisch relevanten Anstieg der Bioverfügbarkeit von Ciclosporin kommen. Die in diesen Indikationen vorgeschriebenen Blutspiegelkontrollen (siehe Dosierungsrichtlinien) müssen innerhalb von 4-7 Tagen nach Umstellung durchgeführt werden; ggf. ist die Dosierung entsprechend anzupassen. Auf eine etwaige Zunahme unerwünschter Wirkungen ist sorgfältig zu achten. Zusätzlich sollten ebenfalls zumindest während der ersten beiden Monate nach Umstellung klinische Sicherheitsparameter wie Serum-Kreatinin und Blutdruck überwacht werden.
Im Anwendungsgebiet ?schwere rheumatoide Arthritis? wird ebenfalls eine Umstellung im Dosisverhältnis 1:1 empfohlen, um eine mögliche Verschlechterung des Krankheitsbildes nach der Umstellung auszuschließen.
Aufgrund der im Durchschnitt erhöhten Bioverfügbarkeit von Ciclosporin aus Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln kann es in den ersten Wochen nach Umstellung zu einem vermehrten Auftreten unerwünschter Wirkungen kommen. Hierauf ist sorgfältig zu achten und ggf. die Dosierung entsprechend anzupassen.
2, 4 und 8 Wochen nach der Umstellung sind Blutdruck- und Kreatinin-Spiegel-Kontrollen durchzuführen. Alle weiteren Maßnahmen entsprechen den in der Dosierungsanleitung beschriebenen Empfehlungen.
In den Anwendungsgebieten ?schwerste Formen der Psoriasis? und ?schwere therapieresistente Formen der atopischen Dermatitis? sollte bei der Umstellung ebenso wie bei einer Neueinstellung verfahren werden, wie sie in den folgenden Abschnitten beschrieben ist: Zunächst wird eine Tagesdosis von 2,5 mg/kg Körpergewicht, aufgeteilt auf 2 Einzeldosen, verabreicht und der Patient dann in der unten beschriebenen Weise auf die niedrigste wirksame Dosis eingestellt.
Aufgrund der im Durchschnitt erhöhten Bioverfügbarkeit von Ciclosporin aus Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln kann es in den ersten Wochen nach der Umstellung zu einem vermehrten Auftreten unerwünschter Wirkungen kommen. Hierauf ist sorgfältig zu achten und ggf. die Dosierung entsprechend anzupassen.
In den beiden letztgenannten Anwendungsgebieten sind 2, 4 und 8 Wochen nach der Umstellung Blutdruck- und Kreatinin-Spiegel-Kontrollen durchzuführen. Alle weiteren Maßnahmen entsprechen den in der Dosierungsanleitung beschriebenen Empfehlungen.
Die Tagesdosis sollte immer auf 2 Einzelgaben verteilt werden.
In welcher Dosierung sollten Sie Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln einnehmen? Wie lange sollten Sie Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln anwenden?
1. Organtransplantationen
Die Anfangsdosierung von 10-14 mg Ciclosporin pro kg Körpergewicht wird in 2 Einzeldosen innerhalb von 12 Stunden vor der Transplantation gegeben. Die Anfangsdosierung sollte für 1-2 Wochen nach der Operation beibehalten werden. Danach wird unter Blutspiegelkontrolle (vgl. Abschnitt ?Nebenwirkungen?) die Dosierung schrittweise vermindert, bis eine Erhaltungsdosis von 2-6 mg Ciclosporin pro kg Körpergewicht täglich erreicht ist.
Der Minimalblutspiegel vor der nächsten Anwendung (?trough blood level?) liegt zwischen 100 und 400 ng Ciclosporin/ml (gemessen mit spezifischem monoklonalen Antikörper).
Bei Nierentransplantations-Patienten hat sich gezeigt, dass Dosen am unteren Ende des genannten Bereichs, d.h. unter 3-4 mg/kg Körpergewicht pro Tag, und entsprechend niedrige Blutspiegel unter 100 ng/ml zu einem erhöhten Risiko von Abstoßungsreaktionen führen.
Einige Patienten kommen schon einen Monat nach der Transplantation mit weniger als 5 mg Ciclosporin pro kg Körpergewicht am Tage aus, wenn Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln zusammen mit Kortikosteroiden gegeben werden.
Die Tagesdosis wird auf 2 Einzelgaben verteilt.
2a. Knochenmark-Transplantationen
Zur Einleitung der Behandlung wird die erste Dosis von 12,5-15 mg Ciclosporin pro kg Körpergewicht auf 2 Einzeldosen verteilt am Tage vor der Transplantation verabreicht. Die gleiche Tagesdosis wird nach der Operation etwa 5 Tage lang gegeben. Danach wird die Behandlung mit 12,5 mg Ciclosporin pro kg Körpergewicht täglich mindestens 3-6 Monate, vorzugsweise 6 Monate lang, fortgesetzt, bevor die Dosis schrittweise gesenkt und schließlich Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln abgesetzt werden können. Dieser Vorgang kann bis zu einem Jahr dauern.
Eine nach dem Absetzen von Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln etwa auftretende Graft-versus-Host-Krankheit kann erneut mit Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln behandelt werden, eine milde chronische Graft-versus-Host-Krankheit mit niedrigen Dosen.
Die Tagesdosis wird auf 2 Einzelgaben verteilt.
2b. Behandlung einer bestehenden Graft-versus Host-Krankheit
Falls die Behandlung von Anfang an mit Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln durchgeführt wird, beträgt die Tagesdosis 12,5-15 mg Ciclosporin pro kg Körpergewicht. Die Anfangsdosierung sollte 50 Tage lang fortgeführt und dann in wöchentlichen Abständen um je 5 % gesenkt werden, bis eine Tagesdosis von 2 mg Ciclosporin pro kg Körpergewicht erreicht ist. Dann kann das Arzneimittel abgesetzt werden.
Zu 1. und 2.
Wird bei vorübergehenden gastrointestinalen Beschwerden, in deren Verlauf die Aufnahme von Ciclosporin beeinträchtigt ist, ersatzweise auf die intravenöse Infusion von Sandimmun Infusionslösungskonzentrat zurückgegriffen, ist ein Drittel der zuvor eingenommenen oralen Ciclosporin-Tagesdosis in einmaliger Gabe intravenös zu verabreichen.
Bei Kleinkindern liegen bisher wenig Erfahrungen mit Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln vor. Kinder ab einem Jahr haben Ciclosporin in der üblichen Dosierung erhalten, ohne daß besondere Probleme aufgetreten wären. In verschiedenen Studien haben Kinder höhere Dosen pro kg Körpergewicht benötigt und vertragen als Erwachsene. Aufgrund der höheren Ciclosporin-Clearance bei Kindern werden unter Umständen höhere Dosen von Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln benötigt, um vergleichbare Blutspiegel wie bei Erwachsenen zu erzielen. Einige Krankheitsbilder (z.B. Lebertransplantation mit Roux-Y-Schlinge, zystische Fibrose, Short-bowel-Syndrom) gehen zusätzlich mit einer Malabsorption von Sandimmun einher. Die Umstellung von Sandimmun auf Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln kann bei diesen Patienten zu einer deutlichen Verbesserung der Ciclosporin-Resorption führen. Die Hinweise zur Umstellung (s.o.) müssen in diesen Fällen besonders sorgfältig beachtet werden.
Eine bestimmte Begrenzung der Anwendungsdauer ist im Bereich der Transplantationen nicht vorgesehen.

Anzeige

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Gegenanzeigen
Wann dürfen Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln nicht bzw. nur mit besonderer Vorsicht eingenommen werden?
Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln gar nicht bzw. nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.
Gegenanzeigen bei allen Anwendungsgebieten
Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Ciclosporin und/oder gegen einen der Hilfsstoffe dürfen Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln nicht angewendet werden. Vorsicht ist geboten bei Patienten mit erhöhten Harnsäure-Blutspiegeln (Hyperurikämie; siehe speziellen Hinweis im Abschnitt ?Schwerste Formen der Psoriasis?).
Gegenanzeigen bei anderen Anwendungsgebieten als Transplantationen
- Nierenfunktionsstörungen (Ausnahmen s. Abschnitt ?Nephrotisches Syndrom?)
- Unkontrollierter Bluthochdruck. Wenn sich ein Bluthochdruck, der während der Behandlung mit Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln entstanden ist, nicht angemessen behandeln lässt, empfiehlt sich eine Dosissenkung oder die Beendigung der Therapie.
- Unkontrollierte Infektionskrankheiten (s. auch Hinweise im Abschnitt ?Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise? sowie unter ?Nebenwirkungen?).
- Aus der Vorgeschichte bekannte oder diagnostizierte bösartige Tumoren jeglicher Art (s. auch Hinweise im Abschnitt ?Schwerste Formen der Psoriasis? sowie unter ?Nebenwirkungen?).
Wie bei anderen immunsuppressiven Therapien besteht auch unter Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln ein erhöhtes Risiko, lymphoproliferative (mit übermäßiger Teilung von Lymphozyten verbundene) Störungen und bösartige Tumoren, insbesondere der Haut, zu entwickeln. Zur Früherkennung sollten Patienten, die über lange Zeit mit Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln behandelt werden, sorgfältig überwacht werden. Sofern irgendwelche präkanzerösen oder kanzerösen (auf Krebs hindeutenden) Veränderungen entdeckt werden, ist die Behandlung abzubrechen.
Weitere indikationsbezogene Gegenanzeigen
Schwerste Formen der Psoriasis
Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln sind nicht anzuwenden bei Psoriasis-Patienten mit schwerwiegenden Lebererkrankungen, erhöhten Harnsäure- oder Kalium-Blutspiegeln sowie bei Psoriasis-Formen, die möglicherweise durch Arzneimittel hervorgerufen oder verschlimmert werden.
Eine gleichzeitige Anwendung von Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln mit Psoralen und UV-A-Licht (PUVA), selektiver ultravioletter Phototherapie, Retinoiden oder immunsupprimierender Therapie darf nicht erfolgen.
Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln sollten nicht vor Ablauf von 4 Wochen nach Beendigung einer Etretinat-Therapie Anwendung finden. Bei Patienten, die eine langjährige Psoralen- und UV-A-Licht (PUVA)-Therapie erhielten (erhöhtes Hautkrebsrisiko), dürfen Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln nur nach eingehender Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.
Übermäßige Sonnenbestrahlung sollte vermieden werden.
Bei Psoriasis-Patienten unter 18 Jahren, bei Alkoholkranken, bei erythrodermischer oder pustulöser Psoriasis und bei Psoriasis-Patienten mit vorangegangener langjähriger Methotrexat-Therapie sind Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln nicht anzuwenden, da hierbei keine ausreichenden klinischen Erfahrungen vorliegen.
Hinweis:
Bei Hautveränderungen, die nicht absolut typisch für eine Psoriasis sind, bei denen jedoch der Verdacht auf Hautkrebs, Mycosis fungoides oder auf eine kutane Präkanzerose (z.B. Morbus Bowen) besteht, ist eine Ge- websprobe zu untersuchen (Biopsie), bevor mit Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln behandelt wird.
Patienten mit bösartigen Hautveränderungen oder entsprechenden Vorstadien dürfen erst nach angemessener Behandlung dieser Krankheitszeichen und sofern keine andere Möglichkeit einer erfolgversprechenden Therapie besteht, mit Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln behandelt werden.
Nephrotisches Syndrom
Da Patienten mit bereits primär eingeschränkter Nierenfunktion durch Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln eine weitere Verschlechterung der Nierenfunktion erfahren können, müssen diese Patienten sehr sorgfältig überwacht werden. Die Grenze für Kreatinin-Ausgangswerte, bis zu denen eine vorsichtige Behandlung mit Dosen von maximal 2,5 mg pro kg Körpergewicht pro Tag durchgeführt werden kann, kann mit 200 µmol/l bei Erwachsenen und 140 µmol/l bei Kindern angesetzt werden.
Patienten mit nephrotischem Syndrom sollten Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln nicht erhalten, wenn ein unkontrollierter Bluthochdruck vorliegt. Ein erhöhtes Risiko in Bezug auf eine Verschlechterung der Nierenfunktion besteht bei der Behandlung von älteren Patienten.
Schwere therapieresistente Formen einer länger bestehenden atopischen Dermatitis
Sämtliche Formen der atopischen Dermatitis, die mit konventioneller Therapie, insbesondere mit topischen Kortikosteroiden, behandelbar sind, dürfen nicht mit Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln behandelt werden.
Auch bei Patienten mit atopischer Dermatitis (vgl. Abschnitt ?Schwerste Formen der Psoriasis?) dürfen Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln nicht gleichzeitig mit Psoralen und UV-A-Licht (PUVA) oder selektiver ultravioletter Phototherapie angewendet werden. Übermäßige Sonnenbestrahlung ist gleichfalls zu vermeiden.
Vor Behandlungsbeginn mit Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln sollten Infektionen mit Varizellen und andere virale Infekte (z.B. Mollusken, Condylomata, multiple Warzen) abgeheilt sein.
Manifeste Herpes-simplex- und Herpes-zoster-Infekte sollten abgeheilt sein, bevor mit der Behandlung begonnen wird. Sie sind aber nicht notwendigerweise ein Grund für das Absetzen von Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln, wenn sie während der Behandlung auftreten, sofern es sich um keine schwere Infektion handelt.
Hautinfekte mit Staphylococcus aureus sind keine absolute Gegenanzeige für eine Behandlung mit Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln, sollten aber mit geeigneten Antibiotika behandelt werden. Peroral verabreichtes Erythromycin, von dem bekannt ist, dass es den Ciclosporin-Spiegel im Blut erhöhen kann (vgl. Wechselwirkungen) sollte vermieden werden.
Falls keine Alternative zur Verfügung steht, wird empfohlen, die Ciclosporin-Blutspiegel und die Nierenfunktion sorgfältig zu überwachen und auf Nebenwirkungen von Ciclosporin zu achten.
Bei Patienten unter 18 Jahren und bei Alkoholkranken sind Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln nicht anzuwenden, da hierbei keine ausreichenden klinischen Erfahrungen vorliegen.
Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Ciclosporin ruft am Versuchstier keine Missbildungen hervor. Obwohl die Erfahrungen über die Sicherheit der Anwendung bei schwangeren Frauen begrenzt sind, gibt es keine Hinweise auf Missbildungen bei der Anwendung am Menschen. Erste Erfahrungen bei Transplantations-Patientinnen weisen jedoch darauf hin, dass Ciclosporin wie andere Immunsuppressiva die Wahrscheinlichkeit für schwangerschaftsspezifische Komplikationen wie schwangerschaftsinduzierten Bluthochdruck (Präeklampsie) und eine verfrühte Geburt bei verringertem Geburtsgewicht erhöht. Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln sollten während der Schwangerschaft nur eingesetzt werden, wenn der positive Nutzen die möglichen Risiken überwiegt. Schwangere Frauen, die mit Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln behandelt werden, sollten sorgfältig beobachtet werden.
Ciclosporin und Alkohol als weiterer Bestandteil der Kapsel (siehe ?Zusammensetzung?) gehen in die Muttermilch über. Daher sollten Mütter während einer Behandlung mit Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln ihre Kinder nicht stillen.
Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?
Bei Transplantations-Patienten, Patienten mit Uveitis und Patienten mit nephrotischem Syndrom sind die Ciclo- sporin-Blutspiegel während der Therapie zu kontrollieren, um die Dosis ggf. anpassen zu können. Die Bestimmung erfolgt mittels spezifischem monoklonalen Antikörper.
Näheres entnehmen Sie bitte dem Abschnitt ?Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung?.
Bei allen Patienten ist eine engmaschige Kontrolle der Nierenfunktion durch Bestimmung des Serum-Kreatinins erforderlich. Die Dosis muß ggf. entsprechend angepaßt werden. Näheres siehe ebenfalls unter ?Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung?.
Die Leberfunktion muß ebenfalls sorgfältig überwacht werden.
Der Blutdruck sollte unter der Therapie mit Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln regelmäßig gemessen werden. Sofern ein Bluthochdruck festgestellt wird, sind zur Senkung angemessene Maßnahmen einzuleiten.
Die Bestimmung des Kalium-Blutspiegels wird insbesondere bei Patienten mit ausgeprägten Nierenfunktionsstörungen empfohlen.
Erniedrigte Magnesium-Blutspiegel können gleichfalls Ausdruck (tubulärer) Nierenfunktionsstörungen sein. Die Bestimmung des Magnesium-Blutspiegels wird insbesondere in der operationsnahen Zeit und beim Vorliegen neurologischer Auffälligkeiten empfohlen. Ggf. sollte eine zusätzliche Gabe von Magnesium erwogen werden.
Es empfiehlt sich, vor Beginn der Behandlung und nach dem 1. Behandlungsmonat die Blutfettwerte zu bestimmen. Bei Auftreten von erhöhten Blutfettwerten sollte eine Verminderung der Dosis von Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln und/oder eine Einschränkung der Fettzufuhr mit der Nahrung in Erwägung gezogen werden.
Bei Patienten mit nephrotischem Syndrom empfiehlt es sich, eine Nierenbiopsie (Entnahme einer Gewebsprobe aus der Niere) durchzuführen, wenn die Therapie mit Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln über einen längeren Zeitraum fortgesetzt werden soll (z.B. länger als 1 Jahr).
Patienten, die über längere Zeit mit Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln behandelt werden, sollten aufgrund des erhöhten Risikos, lymphoproliferative Störungen und maligne Tumoren insbesondere der Haut, zu entwickeln, sorgfältig überwacht werden. Insbesondere ist die langfristige Behandlung mit einer Kombination aus verschiedenen hochdosierten Immunsuppressiva mit Vorsicht durchzuführen, da es hier zu schwerwiegenden lymphoproliferativen Störungen und soliden Tumoren kommen kann mit unter Umständen tödlichem Ausgang.
Aufgrund des möglicherweise erhöhten Risikos für verschiedene bakterielle, parasitäre, virale sowie Pilzinfektionen, oft mit opportunistischen Erregern mit unter Umständen tödlichem Ausgang, sollten ausreichende Vorsichtsmaßnahmen und therapeutische Vorkehrungen getroffen werden. Insbesondere gilt dies für Patienten, die über längere Zeit mit einer Kombination aus verschiedenen hochdosierten Immunsuppressiva behandelt werden.
Alkoholwarnhinweis:
Dieses Arzneimittel enthält 12,7 Vol.-% Alkohol.
Bei Beachtung der Dosierungsanleitung – unter Annahme eines Körpergewichtes von 75 kg – werden bei jeder Einnahme bis zu 0,6 g Alkohol (6 Kapseln) zugeführt. Ein gesundheitliches Risiko besteht u.a. bei Leberkranken, Alkoholkranken, Epileptikern, Hirngeschädigten, Schwangeren und Kindern. Die Wirkung anderer Arzneimittel kann beeinträchtigt oder verstärkt werden.

Anzeige

Wie wird es angewendet?

Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln sonst nicht richtig wirken können.
Die Einstellung von Patienten auf Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln sollte nur von Ärzten, die mit der immunsuppressiven Therapie bzw. der Behandlung von Transplantations-Patienten vertraut sind, vorgenommen werden. Zur Durchführung einer Therapie mit Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln muss die erforderliche Überwachung der Patienten einschließlich der vollständigen körperlichen Untersuchung, der Blutdruckmessung und der Laborwerte (siehe Abschnitte ?Nebenwirkungen? sowie ?Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung?) gewährleistet sein. Der für die Nachsorge des Patienten verantwortliche Arzt sollte umfassend informiert sein.
Zur Feineinstellung der Dosis, die aufgrund des Körpergewichtes des Patienten erforderlich, jedoch mit Sandimmun Neoral 50 mg Kapseln oder Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln allein nicht realisierbar ist, können Sandimmun Neoral 25 mg Kapseln herangezogen werden. Außerdem sind Sandimmun Neoral 25 mg Kapseln zur niedrig dosierten Behandlung Erwachsener und zur Behandlung von Kindern besonders geeignet. Sobald eine höhere Tagesdosis als 2x3 Kapseln erforderlich ist, empfiehlt sich der Übergang auf Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln oder Sandimmun Neoral Lösung (nur für die Indikationen 1-5).
Ergänzende Hinweise für Patienten, die von Sandimmun auf Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln umgestellt werden:
Transplantations-Indikationen
Bei Transplantations-Patienten erfolgt die Umstellung grundsätzlich im Dosisverhältnis 1:1, woraus in der Regel vergleichbare Minimalblutspiegel resultieren. In einigen Fällen kann es jedoch zu einem klinisch relevanten Anstieg der Bioverfügbarkeit von Ciclosporin kommen. Aus diesem Grund müssen die Minimalblutspiegel grundsätzlich innerhalb von 4-7 Tagen nach der Umstellung kontrolliert werden; ggf. ist die Dosierung entsprechend anzupassen. Zusätzlich sollten – zumindest während der ersten beiden Monate nach Umstellung – klinische Sicherheitsparameter wie Serum-Kreatinin und Blutdruck überwacht werden.
Wie sollten Sie Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln anwenden?
Die Kapseln sind mit Flüssigkeit unzerkaut zu schlucken. Sie sollen der Durchdrückpackung erst unmittelbar vor dem Einnehmen entnommen werden.
Anwendungsfehler und Überdosierung
Was ist zu tun, wenn Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln in zu großen Mengen eingenommen wurden (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?
Mit Überdosierungen liegen wenig Erfahrungen vor. Nach oral eingenommenen Dosen von bis zu 10 g (ca. 150 mg/kg Körpergewicht) wurden Erbrechen, Somnolenz, Kopfschmerzen, gesteigerte Herzfrequenz und, bei einigen Patienten, eine mittelschwere reversible Niereninsuffizienz beobachtet. Es wurde jedoch über schwere Vergiftungssymptome nach versehentlicher parenteraler Überdosierung bei Frühgeborenen berichtet.
Im Falle einer Überdosierung sind eine Behandlung der aufgetretenen Symptome und allgemein unterstützende Maßnahmen angezeigt.
Innerhalb der ersten Stunden nach Einnahme sollte beim Patienten Erbrechen ausgelöst werden. Auch eine Magenspülung kann von Nutzen sein. Es ist zu erwarten, dass etwaige Anzeichen von Nierenschädigungen (Nephrotoxizität) nach Absetzen des Arzneimittels abklingen. Ciclosporin ist nicht in nennenswertem Ausmaß dialysierbar oder durch Aktivkohle-Haemoperfusion zu eliminieren.
Was müssen Sie beachten, wenn Sie zu wenig Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln eingenommen oder eine Einnahme vergessen haben?
Die vergessene Dosis wird nicht nachgeholt und die folgende Dosis nicht erhöht. Nehmen Sie die nächste Dosis zur üblichen Zeit ein.
Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden?
Bei Absetzen des Arzneimittels besteht ein sehr großes Risiko der Transplantat-Abstoßung. Bei den anderen Anwendungsgebieten (außerhalb der Transplantation) muss mit einer Verschlimmerung bzw. einem Wiedereinsetzen der Beschwerden gerechnet werden. Wenn Sie Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln absetzen möchten, halten Sie unbedingt Rücksprache mit Ihrem Arzt.

Anzeige

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln?
Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln werden in der Regel mit anderen Immunsuppressiva kombiniert. Sie sollten jedoch nicht zusammen mit anderen Calcineurin-Inhibitoren wie Tacrolimus gegeben werden. Es muss bei einer Kombination mit anderen Immunsuppressiva berücksichtigt werden, dass übermäßige Immunsuppression die Empfindlichkeit gegenüber Infektionen erhöhen und möglicherweise die Bildung von malignen Lymphomen (bösartigen Tumoren des Lymphsystems, vorwiegend Non-Hodgkin-Lymphome und Retikulumzellsarkom) verursachen kann. Bei Psoriasis-Patienten, die nach einer konventionellen Therapie mit Ciclosporin behandelt wurden, ist über die Entstehung bösartiger Tumoren, insbesondere der Haut, berichtet worden.
Bei Kombination mit den Kortikosteroiden Methylprednisolon, Prednison und Prednisolon wurde außer einer gegenseitigen Beeinflussung des Metabolismus (s. nachfolgende Absätze) eine erhöhte Neigung zu zerebralen Krampfanfällen festgestellt. Dies gilt insbesondere für hohe Kortikosteroid-Dosen.
Bei der gleichzeitigen Anwendung von Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln und anderen Verbindungen mit bekannter, nierenschädigender Wirkung (z.B. Aminoglykoside wie beispielsweise Gentamycin und Tobramycin, Amphotericin B, Ciprofloxacin, Melphalan, Trimethoprim und Sulfamethoxazol, Vancomycin, nichtsteroidalen Antiphlogistika wie Diclofenac, Naproxen und Sulindac) ist Vorsicht geboten. Die Nierenfunktion (insbesondere der Serum-Kreatinin-Spiegel) sollte häufig überwacht werden. Wenn eine signifikante Einschränkung der Nierenfunktion beobachtet wird, sollte die Dosis des Begleitmedikamentes verringert oder eine alternative Behandlung erwogen werden.
In Einzelfällen wurde bei organtransplantierten Patienten bei gleichzeitiger Anwendung mit fibrathaltigen Arzneimitteln (z.B. Bezafibrat, Fenofibrat) über eine erhebliche, wenn auch reversible Einschränkung der Nierenfunktion (mit entsprechendem Anstieg des Serum-Kreatinins) berichtet. Daher ist bei diesen Patienten die Nierenfunktion sorgfältig zu überwachen. Bei einer signifikanten Einschränkung der Nierenfunktion ist das Begleitmedikament ggf. abzusetzen.
Gleichzeitige Anwendung von Diclofenac und Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln führt zu einer signifikanten Erhöhung der Bioverfügbarkeit von Diclofenac, mit der möglichen Folge einer reversiblen Niereninsuffizienz. Dieser Anstieg der Bioverfügbarkeit von Diclofenac beruht höchstwahrscheinlich auf einer Reduzierung seines hohen First-pass-Effektes, d.h. die sonst gleich bei der ersten Leberpassage abgebaute Menge von Diclofenac wird vermindert und entsprechend mehr Wirkstoff verbleibt im Blut und gelangt an den Wirkort. Die Diclofenac-Dosis sollte entsprechend reduziert werden.
Orlistat hemmt die Fettresorption aus der Nahrung und kann daher die Bioverfügbarkeit von Ciclosporin verändern. Nach gegenwärtiger Erfahrung sind nur oral einzunehmende, Ciclosporin-haltige Produkte betroffen. Bei einer signifikanten Änderung der Ciclosporin-Talspiegel oder –Bioverfügbarkeit ist Orlistat gegebenenfalls abzusetzen.
Verschiedene Substanzen erhöhen oder senken die Vollblutkonzentration von Ciclosporin entweder durch kompetitive Hemmung oder durch Induktion (Aktivierung) der Leberenzyme, die am Abbau und an der Ausscheidung von Ciclosporin beteiligt sind, insbesondere Cytochrom P-450.
Zu den Stoffen, die die Vollblutkonzentration von Ciclosporin erhöhen und damit dessen Wirkung verstärken können, gehören Ketoconazol und – weniger ausgeprägt – auch Fluconazol und Itraconazol, einige Makrolid-Antibiotika wie z.B. Erythromycin, Clarithromycin, Josamycin, Posinomycin und Pristinamycin, Doxycyclin, orale Kontrazeptiva, Propafenon, Methylprednisolon (hohe Dosen), Metoclopramid, Danazol, Allopurinol, Amiodaron, Cholsäure und –derivate sowie Calciumantagonisten (z.B. Diltiazem, Nicardipin, Verapamil, Mibefradil). Da Nifedipin Gingivahyperplasie (Zahnfleischwucherung) verursachen kann, sollte seine Anwendung bei Patienten unterbleiben, die unter Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln Zahnfleischwucherungen entwickeln.
Zu den Stoffen, die die Vollblutkonzentration von Ciclosporin senken und damit dessen Wirkung vermindern können, gehören Barbiturate, Carbamazepin, Phenytoin, Metamizol, Rifampicin, Nafcillin, Octreotid, Probucol, Ticlopidin, Troglitazon und intravenös (nicht jedoch oral) verabreichtes Sulfadimidin und Trimethoprim sowie Johanniskraut-haltige Präparate.
Wenn auf eine kombinierte Therapie mit Stoffen, die die Bioverfügbarkeit von Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln erhöhen oder erniedrigen, nicht verzichtet werden kann, ist eine sorgfältige Überwachung des Ciclosporin-Blutspiegels und entsprechende Anpassung der Dosierung von Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln angezeigt, besonders zu Beginn und Ende der Begleitmedikation.
Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln können die Ausscheidung von Digoxin, Colchicin, CSE-Hemmern, z.B. Lovastatin, und Prednisolon vermindern. Dadurch können die Toxizität (Giftigkeit) von Digoxin erhöht und die Nebenwirkungen von Colchicin und CSE-Hemmern auf die Muskeln wie z.B. Muskelschmerzen, Muskelschwäche, Muskelentzündung und Rhabdomyolyse (Auflösung quergestreifter Muskelfasern) verstärkt werden. Die gleichzeitige Anwendung dieser Arzneimittel mit Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln sollte sorgfältig abgewogen werden.
Während der Behandlung mit Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln sollten kaliumreiche Ernährung sowie die Gabe kaliumhaltiger Arzneimittel, von ACE-Hemmern und Angiotensin II-Rezeptor-Antagonisten (bestimmte Medikamente zur Behandlung des nicht organbedingten Bluthochdrucks) oder sogenannter kaliumsparender Diuretika (bestimmte Medikamente, die die Harnausscheidung fördern) vermieden werden.
Wegen des disulfiramähnlichen Effektes (z.B. Antabus), der nach Verabreichung von N-Methyl-thiotetrazol-Cephalosporinen beobachtet wurde, ist bei gleichzeitiger Gabe von Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln (alkoholhaltiges Arzneimittel) Vorsicht geboten.
Durch Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln kann die Wirksamkeit von Impfungen beeinträchtigt werden; Le- bendimpfstoffe sollten nicht gegeben werden.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben nicht nur bei gleichzeitiger Anwendung von Bedeutung sind, sondern auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Welche Genussmittel, Speisen und Getränke sollten Sie meiden?
Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln sollen nicht gleichzeitig mit Grapefruitsaft eingenommen werden, da Grapefruitsaft die Bioverfügbarkeit erhöht. Das Ausmaß der Blutspiegelveränderungen ist jedoch interindividuell sehr variabel und nicht vorhersehbar. Daher ist Grapefruitsaft in Zusammenhang mit der Einnahme von Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln zu vermeiden.
Eine kaliumreiche Ernährung sollte vermieden werden (s.o.).
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln auftreten?
Die Nebenwirkungen der Therapie sind im Allgemeinen dosisabhängig und sprechen auf eine Dosisreduktion an. In den verschiedenen Indikationen ist das Gesamtbild der Nebenwirkungen im Wesentlichen dasselbe; es gibt jedoch Unterschiede in der Häufigkeit und dem Schweregrad. Da bei Transplantations-Patienten höhere Initialdosen und eine Dauertherapie erforderlich sind, treten Nebenwirkungen dort üblicherweise häufiger und stärker ausgeprägt auf als bei Patienten, die wegen anderer Indikationen behandelt werden.
Eine wichtige Sicherheitsmaßnahme zur Therapieüberwachung bei Transplantations-Patienten sowie bei Patienten mit Uveitis und nephrotischem Syndrom stellt die Bestimmung der Ciclosporin-Konzentration im Vollblut dar, gemessen mit spezifischem monoklonalen Antikörper (siehe ?Dosierungsanleitung Organtransplantationen?).
Niere
Als häufigste und möglicherweise schwerwiegendste Komplikation kann es in den ersten Wochen einer Therapie mit Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln zu erhöhten Serumspiegeln von Kreatinin und Harnstoff kommen. Diese Befunde beruhen auf funktionellen Veränderungen der Niere, sind dosisabhängig und reversibel und sprechen üblicherweise auf eine Dosisreduktion an. Eine sorgfältige Überwachung der Nierenfunktion ist wegen der Gefahr einer Niereninsuffizienz erforderlich.
Unter Langzeittherapie kann sich bei einigen Patienten eine Nierenschädigung mit Strukturveränderungen (z.B. eine interstitielle Fibrose) entwickeln, welche bei Patienten mit einer Nierentransplantation von Veränderungen infolge chronischer Abstoßung zu unterscheiden ist.
Bei einigen Patienten mit nephrotischem Syndrom kann es schwierig sein, eine durch Ciclosporin ausgelöste Nierenfunktionsstörung zu entdecken, wenn sie nämlich durch eine gleichzeitig eintretende Besserung des vorliegenden Krankheitsbildes maskiert wird. Dies erklärt, weshalb in seltenen Fällen Ciclosporin-assoziierte Strukturveränderungen in den Nieren ohne Anstieg der Serum-Kreatinin-Spiegel beobachtet wurden. Es empfiehlt sich daher, eine Nierenbiopsie (Entnahme einer Gewebsprobe aus der Niere) durchzuführen, wenn zur Behandlung des nephrotischen Syndroms die Therapie mit Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln über einen längeren Zeitraum fortgesetzt werden soll (z.B. länger als 1 Jahr).
Herz-Kreislauf-System
Häufig: Bluthochdruck
Der Blutdruck sollte deswegen unter der Therapie mit Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln regelmäßig gemessen werden. Zur Senkung des Bluthochdrucks sind angemessene Maßnahmen einzuleiten.
Selten: Ischämische Herzkrankheit
Nervensystem und Sinnesorgane
Häufig: Zittern (Tremor), Müdigkeit, Kopfschmerzen, Empfindungsstörungen (Parästhesien), insbesondere ein Brennen in Händen und Füßen (im Allgemeinen in der ersten Behandlungswoche).
Gelegentlich: Krampfanfälle (Konvulsionen)
Selten: Störungen der die quergestreifte Muskulatur steuernden Nerven (motorische Polyneuropathie), Enzephalopathie, die sich in unterschiedlicher Ausprägung äußern kann:
Verwirrtheitszustände, Bewusstseinsstörungen, manchmal bis zum Koma, Seh- und Hörstörungen, Bewegungsstörungen, Rindenblindheit, Taubheit, Lähmungen (Paresen: Hemiplegie, Tetraplegie), Koordinationsstörungen (Ataxie), Agitiertheit, Schlafstörungen.
In Einzelfällen: Papillenödem
Leber und Gastrointestinaltrakt
Häufig: Zahnfleischentzündung und –wucherung (Gingivitis hypertrophicans), Magen-Darm-Beschwerden, z.B. Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Entzündung der Magen- und Darmschleimhaut (Gastritis, Gastroenteritis).
Gelegentlich: Magengeschwüre
Selten: Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)
In Einzelfällen: Entzündung des Dickdarms (Kolitis)
Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln können zum Anstieg von Bilirubin und Leberenzymen im Serum führen; diese Veränderungen scheinen dosisabhängig und reversibel zu sein. Gegebenenfalls ist die Dosierung zu reduzieren. Eine sorgfältige Überwachung der Leberfunktion ist wegen der Gefahr einer Leberinsuffizienz erforderlich.
Stoffwechsel/Veränderungen von Laborwerten (s.a. unter ?Niere? und ?Leber?)
Häufig: Leichte, umkehrbare Erhöhung der Blutfettwerte, speziell in Kombination mit Kortikosteroiden.
Es empfiehlt sich deshalb, vor Beginn der Behandlung und nach dem 1. Behandlungsmonat die Blutfettwerte zu bestimmen. Bei Auftreten von erhöhten Blutfettwerten sollte eine Verminderung der Dosis von Sandimmung Neoral 100 mg Kapseln und/oder eine Einschränkung der Fettzufuhr mit der Nahrung in Erwägung gezogen werden.
Gelegentlich: Gewichtszunahme, erhöhte Blutzucker-Spiegel (Hyperglykämie), erhöhte Harnsäure-Blutspiegel (Hyperurikämie), Gicht, erhöhter Kalium-Blutspiegel (Hyperkaliämie) oder Verschlechterung eines bereits bestehenden erhöhten Kalium-Blutspiegels, erniedrigter Magnesium-Blutspiegel (Hypomagnesiämie).
Die Bestimmung des Kalium-Blutspiegels wird insbesondere bei Patienten mit ausgeprägten Nierenfunktionsstörungen empfohlen. Erniedrigte Magnesium-Blutspiegel können gleichfalls Ausdruck (tubulärer) Nierenfunktionsstörungen sein. Die Bestimmung des Magnesium-Blutspiegels wird insbesondere in der operationsnahen Zeit und beim Vorliegen neurologischer Auffälligkeiten empfohlen. Ggf. sollte eine zusätzliche Gabe von Magnesium erwogen werden.
Haut
Häufig: Verstärkte Körperbehaarung (Hypertrichose).
Gelegentlich: Akne, Hautausschlag oder allergische Hauterscheinungen.
Selten: Hautrötung, Juckreiz.
Muskulatur
Selten: Muskelkrämpfe, Muskelschmerzen, Muskelschwäche (Myopathie).
Blutbildendes System
Gelegentlich: Blutarmut (Anämie).
Selten: Verminderung der Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukopenie).
In Einzelfällen: Blutplättchenmangel (Thrombozytopenie) in Kombination mit einer Schädigung von kleinen Blutgefäßen und Blutkörperchen (mikroangiopathischer hämolytischer Anämie) mit Nierenversagen (hämolytisch-urämisches Syndrom).
Immunsystem
Wie bei anderen immunsuppressiven Therapien besteht auch unter Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln ein erhöhtes Risiko, lymphoproliferative Störungen und maligne Tumoren, insbesondere der Haut, zu entwickeln. Die Häufigkeit scheint eher von Ausmaß und Dauer der Immunsuppression abzuhängen als von der Anwendung bestimmter immunsuppressiver Substanzen. Daher sollten Patienten, die über längere Zeit mit Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln behandelt werden, sorgfältig überwacht werden.
Insbesondere ist die langfristige Behandlung mit einer Kombination aus verschiedenen hochdosierten Immunsuppressiva mit Vorsicht durchzuführen, da es hier zu schwerwiegenden lymphoproliferativen Störungen und soliden Tumoren kommen kann mit unter Umständen tödlichem Ausgang.
Bei einigen mit Ciclosporin behandelten Psoriasis-Patienten traten benigne lymphoproliferative Störungen sowie B- und T-Zell-Lymphome (bösartige Tumore des Lymphsystems) auf, die bei sofortigem Absetzen des Mittels verschwanden.
Wie bei anderen immunsuppressiven Therapien kann bei der Behandlung mit Sandimmun 100 mg das Risiko für verschiedene bakterielle, parasitäre, virale sowie Pilzinfektionen, oft mit opportunistischen Erregern, erhöht sein. Da solche Infektionen unter Umständen einen tödlichen Ausgang haben können, sollten ausreichende Vorsichtsmaßnahmen und therapeutische Vorkehrungen getroffen werden. Insbesondere gilt dies für Patienten, die über längere Zeit mit einer Kombination aus verschiedenen hochdosierten Immunsuppressiva behandelt werden.
Sonstiges
Gelegentlich: Schwellungen (Ödeme), reversible Menstruationsstörungen (Dysmenorrhoe oder Amenorrhoe).
Selten: Überwärmung (Hyperthermie), Vergrößerung der männlichen Brust (Gynäkomastie), Hitzewallungen.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.

Anzeige

Wie soll es aufbewahrt werden?

Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels
Das Verfalldatum dieser Packung ist auf dem Blister und auf der Faltschachtel aufgedruckt. Verwenden Sie diese Packung nicht mehr nach diesem Datum!
Sandimmun Neoral 100 mg Kapseln sollen nicht über 25°C aufbewahrt werden.
Stand der Information
Juni 2001
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren!
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Diese Packung wurde von der Firma Eurim-Pharm Arzneimittel GmbH,
83451 Piding, importiert. Der Beipackzettel wurde ebenfalls von der
Firma Eurim-Pharm Arzneimittel GmbH gedruckt und hinzugefügt.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Anzeige

Weitere Informationen

Zusammensetzung
1 Kapsel enthält:
Arzneilich wirksamer Bestandteil:
100 mg Ciclosporin
Sonstiger wirksamer Bestandteil:
Ethanol
Weitere Bestandteile:
Glycerol 85 %, Gelatine; Maisöl-mono-di-tri-glyceride, Propylenglykol, Macrogol-Glycerolhydroxystearat, -Tocopherol, Farbstoff E 171.
Darreichungsform und Inhalt
50 und 100 Kapseln
Stoff- oder Indikationsgruppe
Immunsuppressivum (Medikament, das die körpereigene Abwehr dämpft).
Import, Umpackung und Vertrieb: Hersteller
Eurim-Pharm Arzneimittel GmbH R.P. Scherer GmbH,
Am Gänslehen 4 – 6 Eberbach
83451 Piding
Tel.: 086504-0

Anzeige

Wirkstoff(e) Ciclosporin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller EURIM-PHARM Arzneimittel GmbH
Betäubungsmittel Nein
ATC Code L04AD01
Pharmakologische Gruppe Immunsuppressiva

Teilen

Anzeige

Ihr persönlicher Arzneimittel-Assistent

afgis-Qualitätslogo mit Ablauf Jahr/Monat: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über medikamio GmbH & Co KG und sein/ihr Internet-Angebot: medikamio.com/ This website is certified by Health On the Net Foundation. Click to verify.
Medikamente

Durchsuche hier unsere umfangreiche Datenbank zu Medikamenten von A-Z, mit Wirkung und Inhaltsstoffen.

Wirkstoffe

Alle Wirkstoffe mit ihrer Anwendung, chemischen Zusammensetzung und Arzneien, in denen sie enthalten sind.

Krankheiten

Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten für häufige Krankheiten und Verletzungen.

Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden