Rifa parenteral 300 mg darf nicht angewendet werden
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Rifampicin sowie strukturverwandte Stoffe (andere Rifamycine) oder einen der sonstigen Bestandteile von Rifa parenteral 300 mg sind
- bei schweren Leberfunktionsstörungen wie Gelbsucht (Verschlussikterus), Leberzirrhose (chronische Lebererkrankung mit Leberzellschwund) oder Leberentzündung (Hepatitis)
- bei gleichzeitiger Therapie mit den sogenannten Proteaseinhibitoren Amprenavir, Atazanavir, Darunavir, Fosamprenavir, Indinavir, Lopinavir, Nelfinavir, Saquinavir und Tipranavir – mit wie auch ohne Ritonavir (Arzneimittel gegen das HI-Virus, das die HIV-Erkrankung hervorruft, siehe Abschnitt 2. ?Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Rifa parenteral 300 mg ist erforderlich? und ?Bei Anwendung von Rifa parenteral 300 mg mit anderen Arzneimitteln?).
- bei gleichzeitiger Therapie mit dem potenziell leberschädigenden Arzneimittel Voriconazol (Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen [Breitspektrum-Triazol-Antimykotikum], siehe Abschnitt 2. ?Bei Anwendung von Rifa parenteral 300 mg mit anderen Arzneimitteln?)
- bei gleichzeitiger Therapie mit dem potenziell leberschädigenden Narkosemittel Halothan (siehe Abschnitt 2. ?Bei Anwendung von Rifa parenteral 300 mg mit anderen Arzneimitteln?)
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Rifa parenteral 300 mg ist erforderlich
- da Mykobakterien (Erreger der Tuberkulose) rasch Resistenzen gegen Rifampicin, den Wirkstoff von Rifa parenteral 300 mg entwickeln. Daher muss Rifa parenteral 300 mg immer mit mindestens einem weiteren gegen Tuberkulose wirksamen Arzneimittel kombiniert werden (siehe auch Abschnitt 3. ?Wie ist Rifa parenteral 300 mg anzuwenden??).
- wenn Sie gleichzeitig andere Arzneimittel einnehmen oder anwenden. Denn Rifampicin, der Wirkstoff von Rifa parenteral 300 mg, kann den Stoffwechsel dieser Arzneimittel beeinflussen bzw. der Stoffwechsel von Rifampicin selbst kann beeinflusst werden. Vor allem bei Einnahme/Anwendung von Arzneimitteln, die Wirkstoffe mit enger therapeutischer Breite (enger Nachbarschaft von Wirkung und Nebenwirkungen) enthalten, muss bei Beginn oder nach Absetzen einer Therapie mit Rifa parenteral 300 mg die Dosierung dieser Arzneimittel eventuell angepasst werden. Halten Sie in jedem Fall Rücksprache mit dem behandelnden Arzt, um eine korrekte Dosierung gleichzeitig eingenommener/angewendeter Arzneimittel sicherzustellen und Wechselwirkungen, die schlimmstenfalls lebensbedrohlich sein können, zu vermeiden (siehe auch Abschnitt 2. ?Rifa parenteral 300 mg darf nicht angewendet werden? und ?Bei Anwendung von Rifa parenteral 300 mg mit anderen Arzneimitteln?).
Kontrazeption
- wenn Sie orale hormonale Kontrazeptiva (?Pille?) zur Empfängnisverhütung anwenden. Aufgrund der Wechselwirkung zwischen Rifampicin und den Wirkstoffen der Kontrazeptiva (?Pille?) ist die empfängnisverhütende Wirkung oraler hormonaler Kontrazeptiva gestört. Unter der Therapie mit Rifa parenteral 300 mg müssen Sie andere, nicht hormonale, kontrazeptive Maßnahmen anwenden (siehe Abschnitt 2. ?Bei Anwendung von Rifa parenteral 300 mg mit anderen Arzneimitteln?).
Hepatotoxizität, Unterernährung, Alkoholismus
- da bei etwa 5 bis 20 % der Behandelten ein Anstieg der Leberwerte (Transaminasen) feststellbar ist. Verbleiben die Leberwerte unter einem bestimmten Richtwert (Transaminasenwerte < 100 U/l) kann es trotz Fortsetzung der Therapie wieder zur Normalisierung der Werte kommen. Übersteigen die Leberwerte den Richtwert (Transaminasenanstieg über 100 U/l, Anstieg der Bilirubinkonzentrationen und entsprechender klinischer Symptomatik) muss Rifa parenteral 300 mg abgesetzt werden, da tödlicher Leberschwund (Leberdystrophien) beobachtet worden ist. Nach einer entsprechenden Therapiepause kann die erneute Gabe von Rifampicin unter Umständen wieder vertragen werden.
- bei leichteren oder chronischen Leberfunktionsstörungen. In diesen Fällen darf Rifa parenteral 300 mg nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abschätzung angewendet werden.
- bei Patienten mit regelmäßigem Alkoholkonsum oder Alkoholmissbrauch, bei denen eine Vorschädigung der Leber bestehen kann bzw. damit zu rechnen ist
- bei unterernährten Patienten oder älteren Patienten, da hinsichtlich des Auftretens von Nebenwirkungen wie Gelbsucht (Ikterus) bzw. einer Lebervergrößerung (Hepatomegalie) vor allem diese Patienten gefährdet sind.
- aufgrund des lebertoxischen Potenzials von Rifampicin (Wirkstoff aus Rifa parenteral 300 mg), weshalb bei allen Patienten, insbesondere bei den genannten Risikogruppen, während des Einsatzes der für die Therapieregime der Tuberkulose üblichen Kombinationspartner von Rifampicin wie Isoniazid, Pyrazinamid und Protionamid regelmäßige Leberenzym- und Bilirubinkontrollen durchzuführen sind, um eine mögliche Schädigung der Leber aufgrund des lebertoxischen Potenzials der genannten Arzneimittel frühzeitig erkennen zu können.
Überempfindlichkeitsreaktionen
- bei leichten Überempfindlichkeitsreaktionen wie beispielsweise Fieber, Hautrötungen, Jucken (Pruritus) oder Nesselsucht (Urtikaria). Nach Unterbrechung der Therapie und Rückgang der Symptome kann eine Weiterbehandlung unter Beachtung der einschleichenden Dosierung möglich sein.
- beim Auftreten schwerwiegender Komplikationen wie Blutplättchenmangel (Thrombozytopenie), der sich eventuell auch als Nasenbluten äußern kann, Hautblutungen (Purpura), Blutarmut (hämolytische Anämie), Atemnot (Dyspnoe), asthmaartigen Anfällen, Schock und Nierenversagen und bei schweren allergischen Hautreaktionen mit blasenförmiger Abhebung der Haut (toxische epidermale Nekrolyse, exfoliative Dermatitis, Lyell-Syndrom) (siehe Abschnitt 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich??). In diesen Fällen ist Rifa parenteral 300 mg sofort und endgültig abzusetzen. Wenn bei Ihnen während der Behandlung mit Rifa parenteral 300 mg oben genannte Symptome auftreten, kontaktieren Sie bitte sofort einen Arzt.
- bei Wiederaufnahme einer Behandlung mit Rifa parenteral 300 mg nach kurzer oder längerer Unterbrechung. Akute Überempfindlichkeitsreaktion mit grippeähnlichen Erscheinungen (?Flu-Syndrom?) bis hin zu Schock oder Nierenversagen (hyperergische Sofortreaktionen) können eintreten. Deshalb wird dringend empfohlen, bei Wiederaufnahme nach Unterbrechung und bei Wiederholung einer Behandlung Rifampicin einschleichend zu dosieren.
Das Flu-Syndrom wird fast ausschließlich bei nicht täglicher (intermittierender) bzw. nach nicht regelmäßiger Rifampicin Anwendung beobachtet und tritt umso häufiger auf, je höher die einzelnen Dosen und je länger das dazwischen liegende Intervall waren. Es tritt meist 3 bis 6 Monate nach Beginn einer intermittierenden Therapie auf und äußert sich in Symptomen wie Kopfschmerzen und, allgemeinem Schwächegefühl, Fieber, Schüttelfrost, entzündlichem Hautausschlag (Exanthem), Übelkeit, Erbrechen sowie Muskel- und Gelenkschmerzen. Die Symptome treten 1 bis 2 Stunden nach der Anwendung auf und dauern bis zu 8 Stunden, in Einzelfällen darüber hinaus, an (siehe Abschnitt 3. ?Wie ist Rifa parenteral 300 mg anzuwenden?? und 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich??). Es kann in fast allen Fällen durch Wechsel von der intermittierenden auf die tägliche Rifampicingabe zum Verschwinden gebracht werden.
Bei Wiederaufnahme der Therapie nach Unterbrechung, beim Wechsel von der intermittierenden auf die tägliche Anwendung und bei Wiederholung der Therapie muss Rifampicin einschleichend dosiert werden (siehe Abschnitt 3. ?Wie ist Rifa parenteral 300 mg anzuwenden?? und 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich??).
Ein unbegründeter eigenmächtiger Therapieabbruch und ein Neubeginn der Therapie ohne ärztliche Kontrolle sind deshalb sehr risikoreich. Halten Sie also in jedem Fall zuerst Rücksprache mit Ihrem Arzt, wenn Sie eine Änderung, einen Abbruch oder einen Wiederbeginn der Therapie wünschen.
Porphyrie
- wenn Sie eine genetische Veranlagung für das Auftreten einer Porphyrie (Stoffwechselstörung bzgl. Vorstufen des roten Blutfarbstoffs) tragen, sind besondere Vorsichtsmaßnahmen notwendig, und Sie sollten den Rat eines Porphyrie-Experten einholen.
Wirkung auf Magen-Darm-Trakt:
- wenn bei Ihnen während oder nach der Therapie mit Rifa parenteral 300 mg schwere, wässrige Durchfälle, die mit Fieber oder Bauchschmerzen einhergehen können, auftreten. Dies können die Symptome einer pseudomembranösen Enterokolitis (schwere, durch eine Antibiotika-Behandlung ausgelöste Darmerkrankung) sein, die lebensbedrohlich sein kann. In diesen sehr seltenen Fällen ist Rifa parenteral 300 mg sofort abzusetzen und eine angemessene Behandlung einzuleiten. Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden. Wenn bei Ihnen während oder nach der Behandlung mit Rifa parenteral 300 mg oben genannte Symptome auftreten, kontaktieren Sie bitte sofort einen Arzt.
Wirkung auf Körperflüssigkeiten
- da Rifampicin, der Wirkstoff von Rifa parenteral 300 mg, eine intensiv bräunlich rote Eigenfarbe hat. Dadurch kann es nach Anwendung von Rifa parenteral 300 mg zu einer Verfärbung von Körperflüssigkeiten wie Speichel, Schweiß, Tränenflüssigkeit und der Ausscheidungsprodukte Urin und Stuhl kommen. Außerdem ist z. B. auch eine dauerhafte gelborange Verfärbung von weichen Kontaktlinsen und Kleidung möglich.
Wirkung auf die Nierenfunktion
- Die regelmäßige Kontrolle der Nierenfunktion (z. B. Serumkreatinin-Bestimmung) ist bei der Anwendung von Rifa parenteral 300 mg erforderlich.
- Akutes Nierenversagen, eine akute Nierenentzündung (interstitielle Nephritis) sowie Gewebezerfall an den Nierenkanälchen (Tubulusnekrosen) können während der Therapie mit Rifa parenteral 300 mg auftreten (siehe Abschnitt 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich??). Ein sofortiger und endgültiger Therapieabbruch ist in solchen Fällen erforderlich. Im Allgemeinen kommt es nach Absetzen der Therapie zu einer Normalisierung der Nierenfunktion.
Wirkung auf das Blut
- Regelmäßige Blutbildkontrollen müssen durchgeführt werden, da unter Therapie mit Rifa parenteral 300 mg unerwünschte Arzneimittelwirkungen auf Blut und Blutbestandteile auftreten können (siehe auch Abschnitt 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich?? und Abschnitt 2. ?Schwangerschaft und Stillzeit?).
Diagnosemittel und Laborwerte
Laborwerte
- Mikrobiologische Bestimmungen von Vitamin B12 und Folsäure sind nicht verwertbar. Rifampicin kann kompetitiv die Bromsulfophtaleinausscheidung hemmen und damit eine Leberfunktionsstörung vortäuschen. Der Bromsulfophtalein-Test zur Prüfung der exkretorischen Leberfunktion kann daher während der Therapie mit Rifampicin nicht angewandt werden.
- Rifampicin verursacht falsch-positive Ergebnisse in einem biologischen Testverfahren zur Bestimmung von Opiaten (Schmerzmittel) im Urin.
Röntgenkontrastmittel
- Rifampicin kann die Gallenausscheidung von Röntgenkontrastmitteln, die für die Gallenblasenuntersuchung verwendet werden, verzögern.
Bei Anwendung von Rifa parenteral 300 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Rifampicin, der Wirkstoff von Rifa parenteral 300 mg, beeinflusst die Verstoffwechselung (Metabolismus) zahlreicher, gleichzeitig verabreichter Wirkstoffe über verschiedene biologische Mechanismen, wobei die Anregung (Induktion) des arzneimittelabbauenden Systems der Leber im Vordergrund steht.
Dies führt in den meisten Fällen dazu, dass diese Substanzen schneller durch die Leber abgebaut werden, wodurch deren Wirksamkeit herabgesetzt oder verkürzt werden kann.
Auch Rifampicin selbst (der Wirkstoff von Rifa parenteral 300 mg) wird bei gleichzeitiger Gabe bestimmter anderer Wirkstoffe in seinem Stoffwechsel beeinflusst, sodass es zu Auswirkungen auf die Wirksamkeit und Sicherheit der Anwendung von Rifa parenteral 300 mg kommen kann.
Halten Sie in jedem Fall Rücksprache mit dem behandelnden Arzt, wenn Sie weitere Arzneimittel, insbesondere Arzneimittel aus einer der nachfolgend aufgeführten Arzneistoffgruppen bzw. Arzneimittel, die einen der nachfolgend aufgeführten Arzneistoffe enthalten, einnehmen/anwenden. Durch die gleichzeitige Einnahme/Anwendung kann es nämlich zu Wechselwirkungen, die schlimmstenfalls lebensbedrohlich sein können, mit Rifampicin, dem Wirkstoff in Rifa parenteral 300 mg kommen (siehe auch Abschnitt 2. ?Rifa parenteral 300 mg darf nicht angewendet werden? und ?Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Rifa parenteral 300 mg ist erforderlich?).
Aufgrund der Vielzahl der Wechselwirkungen werden diese im Folgenden in 3 Tabellen aufgeführt und in ihre Bedeutung für die gleichzeitige Anwendung mit Rifampicin eingeteilt:
Tabelle 1
In Tabelle 1 werden Arzneistoffgruppen/Arzneistoffe aufgeführt, die die Wirkung von Rifa parenteral 300 mg beeinflussen können:
In Spalte 2 wird die gleichzeitige Anwendung hinsichtlich ihrer Bedeutung indiziert:
Index 2: Gleichzeitige Anwendung nicht empfohlen
In Spalte 3 wird die klinische Konsequenz aufgeführt.
Arzneistoffgruppe/ Arzneistoff | Index | Klinische Konsequenz |
Antibiotika/Antiinfektiva (Arzneimittel gegen Infektionskrankheiten) |
Cotrimoxazol (Trimethoprim/ Sulfamethoxazol) | 2 | Leberschädigung steigt, Überwachung der Leberfunktion angezeigt |
Urikosurika (Arzneimittel zur Steigerung der Harnsäureausscheidung) |
Probenecid | 2 | Leberschädigung steigt, Überwachung der Leberfunktion angezeigt |
Tabelle 2a
In Tabelle 2a werden Arzneistoffgruppen/Arzneistoffe (Spalte 1) aufgeführt, die nicht gleichzeitig mit Rifampicin angewendet werden dürfen (Index 1) bzw. für die die gleichzeitige Anwendung nicht empfohlen wird (Index 2) mit der klinischen Konsequenz in Spalte 3:
In Spalte 2 wird die gleichzeitige Anwendung hinsichtlich ihrer Bedeutung indiziert:
Index 1: Arzneimittel dürfen nicht gleichzeitig mit Rifa parenteral 300 mg eingenommen/angewendet werden (gleichzeitige Anwendung kontraindiziert).
Index 2: Gleichzeitige Anwendung mit Rifa parenteral 300 mg nicht empfohlen
Arzneistoffgruppe/ Arzneistoff | Index | Klinische Konsequenz |
Alpha-1-Antagonisten (blutdrucksenkende Arzneimittel) |
Bunazosin | 2 | Wirkung sinkt |
Anthelmintika (Arzneimittel gegen Wurmerkrankungen) |
Praziquantel | 2 | In-vivo-Studie gibt Hinweis, dass bei gleichzeitiger Anwendung die Wirkung sinkt |
Antibiotika (siehe auch Tab. 2b) (Arzneimittel gegen Infektionskrankheiten) |
Telithromycin | 2 | Therapieversagen möglich |
Antimalariamittel (Arzneimittel gegen Malaria) |
Atovaquon | 2 | Wirkung sinkt: Theoretische Überlegungen lassen vermuten, dass eine gleichzeitige Einnahme/ Anwendung bis zum vollständigen Wirkungsverlust von Atovaquon führen kann. |
Chinin | 2 | Wirkung sinkt |
Mefloquin | 2 | In-vivo-Studie gibt Hinweis, dass die gleichzeitige Einnahme/Anwendung wegen möglichem Therapieversagen und Resistenzentwicklung von Plasmodium falciparum vermieden werden sollte. |
Antimykotika (siehe auch Tab 2b) (Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen) |
Itraconazol | 2 | Therapieversagen möglich |
Ketoconazol | 2 | Therapieversagen möglich |
Voriconazol (siehe Abschnitt 2 ?Rifa parenteral 300 mg darf nicht eingenommen werden?) | 1 | Therapieversagen |
Benzodiazepine und Analoga (siehe auch Tab 2b) (Schlaf- oder Beruhigungsmittel) |
Brotizolam | 2 | In-vivo-Studie gibt Hinweise auf möglichen Wirksamkeitsverlust, die gleichzeitige Einnahme/Anwendung sollte vermieden werden. |
Midazolam | 2 | Wirkungsverlust |
Calciumantagonisten (siehe auch Tab 2b) (Arzneimittel gegen erhöhten Blutdruck) |
Nifedipin | 2 | Therapieversagen möglich |
Verapamil | 2 | Therapieversagen möglich |
Hormonale Kontrazeptiva (Arzneimittel zur Schwangerschaftsverhütung, siehe Abschnitt 2 ?Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Rifa parenteral 300 mg ist erforderlich?) |
mit Norethisteron, Mestranol und Ethinylestradiol | 2 | Wirkungsverlust |
Immunsuppressiva (Arzneimittel zur Unterdrückung der Immunabwehr) |
Cyclosporin | 2 | In-vivo-Studie gibt Hinweis, dass Wirksamkeit sinkt, (Risiko der Transplantat-Abstoßung) |
Everolimus | 2 | In-vivo-Studie gibt Hinweis, dass Wirksamkeit sinkt |
Sirolimus | 2 | Engmaschige Überwachung der Wirksamkeit |
Tacrolimus | 2 | Engmaschige Überwachung der Wirksamkeit |
Temsirolimus | 2 | Engmaschige Überwachung der Wirksamkeit |
Lipidsenker (siehe auch Tab 2b) (Arzneimittel zur Senkung der Blutfette) |
Simvastatin | 2 | Wirkung sinkt |
Narkosemittel (Arzneimittel zur Betäubung bei operativen Eingriffen) |
Halothan (siehe Abschnitt 2 ?Rifa parenteral 300 mg darf nicht eingenommen werden?) | 1 | Hepatotoxizität steigt |
Neuroleptika (Arzneimittel gegen psychische Erkrankungen) |
Clozapin | 2 | Engmaschige Überwachung der Wirksamkeit |
Haloperidol | 2 | In-vivo-Studie gibt Hinweis, dass Wirksamkeit sinkt |
Risperidon | 2 | Therapieversagen möglich |
Nicht-nucleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NNRTI) (siehe auch Tab 2b) (Arzneimittel zur Behandlung von HIV Infektionen) |
Etravirin | 2 | Kombination nicht empfohlen, siehe auch Abschnitt 2 ?Was müssen Sie vor der Anwendung von Rifa parenteral 300 mg beachten?? |
Nevirapin | 2 | Kombination nicht empfohlen, stattdessen sollte Therapieregimen mit Rifabutin in Betracht gezogen werden, siehe auch Abschnitt 2 ?Was müssen Sie vor der Anwendung von Rifa parenteral 300 mg beachten?? |
Proteaseinhibitoren (Arzneimittel zur Behandlung von HIV Infektionen) (siehe auch Abschnitt 2 ?Rifa parenteral 300 mg darf nicht eingenommen werden?) |
Amprenavir | 1 | Therapieversagen, Resistenzentwicklung gegen den Proteaseinhibitor |
Atazanavir | 1 | Therapieversagen, Resistenzentwicklung gegen den Proteaseinhibitor |
Darunavir | 1 | Therapieversagen, Resistenzentwicklung gegen den Proteaseinhibitor |
Fosamprenavir | 1 | Therapieversagen, Resistenzentwicklung gegen den Proteaseinhibitor |
Indinavir | 1 | Therapieversagen, Resistenzentwicklung gegen den Proteaseinhibitor |
Lopinavir | 1 | Therapieversagen, Resistenzentwicklung gegen den Proteaseinhibitor |
Nelfinavir | 1 | Therapieversagen, Resistenzentwicklung gegen den Proteaseinhibitor |
Saquinavir und Ritonavir | 1 | Lebertoxizität steigt bei gemeinsamer Einnahme beider Substanzen. Die gleichzeitige Gabe von Rifampicin mit der Kombination aus Ritonavir und Saquinavir ist kontraindiziert. |
Tipranavir | 1 | Therapieversagen, Resistenzentwicklung gegen den Proteaseinhibitor |
Tyrosinkinaseinhibitoren (Arzneimittel zur Krebsbehandlung) |
Gefitinib | 2 | Therapieversagen möglich |
Imatinib | 2 | Therapieversagen möglich |
Tabelle 2b:
In Tabelle 2b werden Arzneistoffgruppen und/oder dazugehörige Arzneimittel, Wirkstoffgruppen/Wirkstoffe (Spalte 1 und 2), die nur unter Überwachung ihrer Wirksamkeit und Sicherheit gleichzeitig mit Rifampicin angewendet/eingenommen werden sollten:
Wirkstoffgruppe | Dazugehörige Wirkstoffe |
ACE-Hemmer | Enalapril |
Analgetika (Arzneimittel gegen Schmerzen) | Codein, Diclofenac, Fentanyl, Methadon, Morphin, Paracetamol (siehe Abschnitt 2. ?Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Rifa parenteral 300 mg ist erforderlich?) |
Angiotensin-Antagonisten (Arzneimittel gegen hohen Blutdruck und Herzschwäche) | Losartan |
Antiarrhythmika (Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen) | Amiodaron, Chinidin, Disopyramid, Mexiletin, Propafenon, Tocainid |
Antiasthmatika (Arzneimittel gegen Asthma) | Theophyllin (Theophyllin-Ethylendiamin) |
Antibiotika (Arzneimittel gegen Infektionskrankheiten, siehe auch Tabelle 2a) | Clarithromycin, Chloramphenicol, Doxycyclin, Linezolid, Metronidazol, Moxifloxacin, Sulfasalazin |
Antidepressiva (Arzneimittel gegen Depression) | Amitryptilin, Citalopram, Nortryptilin, Sertralin |
Antidiabetika (Arzneimittel gegen Zuckerkrankheit) | Gliclazid, Glimepirid, Nateglinid, Pioglitazon, Repaglinid, Rosiglitazon, Sulfonylharnstoffe (z. B. Glibenclamid) |
Antiemetika (Arzneimittel gegen Übelkeit und Erbrechen) | Ondansetron |
Antiepileptika (Arzneimittel gegen Krampfleiden) | Lamotrigin, Phenytoin |
Antilepramittel (Arzneimittel gegen Lepra) | Dapson |
Antimalariamittel (Arzneimittel z. B. gegen den Malariaerreger) | Chloroquin |
Antimykotika (Arzneimittel gegen Pilzinfektionen, siehe auch Tabelle 2a) | Caspofungin, Fluconazol, Terbinafin |
Antiöstrogene (Arzneimittel gegen Brustkrebs) | Tamoxifen, Toremifen |
Antipsychotika/Neuroleptika (Arzneimittel gegen geistig-seelische Erkrankungen) | Quetiapin |
Antirheumatika (Arzneimittel gegen Rheuma) | Celecoxib, Etoricoxib, Rofecoxib |
Antituberkulotika (Arzneimittel gegen Tuberkulose) | Isoniazid, Protionamid |
Benzodiazepine und Analoga (Schlaf- oder Beruhigungsmittel, siehe auch Tabelle 2a) | Buspiron, Diazepam, Lorazepam, Nitrazepam, Triazolam |
Betablocker (Arzneimittel gegen unregelmäßigen Herzschlag und hohen Blutdruck) | Bisoprolol, Carvedilol, Celiprolol, Metoprolol, Propranolol, Talinolol |
Calciumantagonisten (Arzneimittel gegen z. B. hohen Blutdruck, siehe auch Tabelle 2a) | Diltiazem, Lercanidipin, Manidipin, Nilvadepin, Nisoldipin |
Chemokinrezeptor-5-Antagonist (Arzneimittel gegen das HI-Virus) | Maraviroc |
Corticosteroide (Nebennierenrindenhormone) | Cortison, Dexamethason, Fludrocortison, Hydrocortison, Methylprednisolon, Prednisolon, Prednison |
Cumarine (Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung) | Phenprocoumon, Warfarin |
Endothelinantagonisten (Arzneimittel gegen Herzschwäche) | Bosentan |
H1-Antihistaminika (Arzneimittel gegen Heuschnupfen) | Fexofenadin |
H2-Rezeptorantagonisten (Arzneimittel gegen Magengeschwüre) | Cimetidin, Ranitidin |
Herzglykoside (Arzneimittel gegen Herzschwäche) | Digitoxin, Digoxin |
Hormone | Levothyroxin |
Hypnotika (Schlafmittel) | Zaleplon, Zolpidem, Zopiclon |
Immunsuppressiva (Arzneimittel zur Unterdrückung der Immunabwehr) | Azathioprin, Leflunomid, Mycophenolat |
Integrasehemmer (Arzneimittel gegen das HI-Virus) | Raltegravir |
Lipidsenker (Arzneimittel zur Senkung der Blutfette) | Atorvastatin, Clofibrat, Etezimib, Fluvastatin, Pravastatin |
Lokalanästhetika (Arzneimittel zur örtlichen Betäubung) | Ropivacain |
Muskelrelaxanzien (Arzneimittel zur Entspannung der Skelettmuskulatur) | Tizanidin |
Nebenschilddrüsenantagonist | Cinacalcet |
Nicht-nucleosidische Reverse- Transkriptase-Inhibitoren (NNRTI) ) (Arzneimittel gegen das HI-Virus) (siehe auch Tab. 2a) | Efavirenz |
Nucleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NRTI) (Arzneimittel gegen das HI-Virus) | Abacavir, Didanosin, Emtrizitabin, Lamivudin, Stavudin, Zidovudin |
Nucleotid-analoge Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NTRTI) (Arzneimittel gegen das HI-Virus) | Tenofovir |
Thrombozytenaggregationshemmer (Arzneimittel zur Behandlung und Vorbeugung von Thrombosen) | Clopidogrel |
Vitamine | Vitamin D |
Zytostatika (Arzneimittel zur Krebsbehandlung) | Bexaroten, Irinotecan, Ifosfamid |
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Frauen im gebärfähigen Alter/Empfängnisverhütung:
Vor Beginn der Therapie muss eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden und während der Behandlung das Eintreten einer Schwangerschaft vermieden werden (zu oralen hormonalen Kontrazeptiva(?Pille?) siehe Abschnitt 2. ?Bei Anwendung von Rifa parenteral 300 mg mit anderen Arzneimitteln? und Abschnitt ?Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Rifa parenteral 300 mg ist erforderlich?).
Schwangerschaft
Bei einer bereits bestehenden Schwangerschaft darf Rifampicin während des ersten Trimenons nur bei unbedingter Notwendigkeit verordnet werden, da eine Erhöhung des Fehlbildungsrisikos nicht auszuschließen ist. Im zweiten und dritten Trimenon darf Rifampicin nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.
Bei Anwendung in den letzten Wochen der Schwangerschaft kann Rifampicin zu einer erhöhten Blutungsneigung bei Mutter und Neugeborenem führen, weshalb VitaminK-Gaben erforderlich sein können (siehe Abschnitt 2. ?Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Rifa parenteral 300 mg ist erforderlich?).
Stillzeit:
Rifampicin wird in die Muttermilch ausgeschieden. Bei einer erforderlichen Behandlung in der Stillzeit ist abzustillen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Rifa parenteral 300 mg kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch durch möglicherweise auftretende Nebenwirkungen (siehe Abschnitt 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich??) die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr und zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigen. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Rifa parenteral 300 mg
Rifa parenteral 300 mg enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Durchstechflasche, d. h., es ist nahezu ?natriumfrei?.