Die Dosierung und Dauer der Behandlung wird von Ihrem Arzt sorgfältig auf Sie abgestimmt.
Die ersten 10 bis 20 ml werden langsam infundiert und Sie werden von Ihrem Arzt aufmerksam beobachtet, da Überempfindlichkeitsreaktionen nicht gänzlich ausgeschlossen werden können.
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Tagesdosis und Infusionsgeschwindigkeit richten sich nach Ihrem klinischen Zustand, der Höhe des Blutverlustes bzw. der Blut-Konzentration. Ihr Arzt wird sorgfältig darauf achten, die Dosis und Infusionsgeschwindigkeit im niedrigsten wirksamen Bereich zu halten.
Wenn Sie keine Probleme mit Herz oder Lunge haben, sollte ein Hämatokrit (Anteil der zellulären Bestandteile am gesamten Blutvolumen) von 30% im Rahmen der Volumentherapie nicht unterschritten werden.
Ihr Arzt wird bedenken, dass die Volumenwirkung im Kreislauf größer als die infundierte Menge ist.
Das Risiko der Kreislaufüberlastung durch zu schnelle Infusion und zu hohe Dosierung wird von Ihrem Arzt beachtet.
BEHANDLUNG UND VORBEUGUNG VON VOLUMENMANGEL UND SCHOCK (VOLUMENERSATZTHERAPIE):
Tagesdosis:
Die durchschnittliche Tagesdosis beträgt im Allgemeinen 250 ? 1000 ml.
Maximale Tagesdosis:
2 g Hydroxyethylstärke pro kg KG (= 20 ml pro kg KG oder 1500 ml/75 kg).
Infusionsgeschwindigkeit:
Liegt keine akute Notsituation vor, sollte eine Infusionsdauer von 30 Minuten für 500 ml Refortan plus 10% nicht unterschritten werden.
Es wird eine anfängliche Verabreichungsgeschwindigkeit von maximal 15 ml/kg KG und Stunde empfohlen.
Maximale Infusionsgeschwindigkeit:
- Im hämorrhagischen Schock bis 20 ml/kg KG und Stunde (= 0,33 ml/kg KG und Minute oder 1500 ml/75 kg KG und Stunde bzw. 25 ml/75 kg KG und Minute),
- im septischen und Verbrennungsschock geringere Infusionsraten.
THERAPEUTISCHE BLUTVERDÜNNUNG:
Ziel ist die Senkung des Hämatokrits (Anteil der zellulären Bestandteile am gesamten Blutvolumen) auf 35 ? 40%.
Die Blutverdünnung kann mit Blutvolumenkonstanz oder mit Blutvolumenvermehrung erfolgen.
Tagesdosis:
250 ml, 500 ml oder 2 x 500 ml je nach Ihrem Bedarf.
Infusionsgeschwindigkeit:
250 ml in 0,5 ? 2 Stunden, 500 ml in 4 ? 6 Stunden, 2 x 500 ml in 8 ? 24 Stunden.
Bei Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen wie z.B. plötzlich auftretender Schwerhörigkeit, Ohrgeräuschen oder Knalltrauma wird Ihr Arzt die Tagesdosis auf maximal 250 ml beschränken und für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sorgen.
Wenn Sie älter sind, muss eine Anpassung an Ihren momentanen klinischen Zustand erfolgen.
Wenn Sie an Nierenversagen mit verminderter oder fehlender Harnausscheidung leiden oder Serumkreatininwerte über 2 mg/dl haben, darf Refortan plus 10% nicht angewendet werden (siehe auch ?Refortan plus 10% darf nicht angewendet werden?). Bei leichterer Einschränkung der Nierenfunktion erfolgt die Gabe vorsichtig und mit reduzierter Dosis.
Refortan plus 10% ist zur Infusion in eine Vene bestimmt.
Es dürfen nur klare bis schwach opaleszierende und farblose bis höchstens schwach gelbliche Lösungen aus unversehrten Behältnissen verwendet werden.
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Nur zur einmaligen Entnahme.
Restmengen sind zu verwerfen.
Bei der Behandlung und Vorbeugung von Volumenmangel und Schock (Volumenersatztherapie) richten sich Dauer und Ausmaß der Behandlung nach Dauer und Ausmaß des Volumenmangels.
Wenn Sie sich Routineeingriffen unterziehen, sollte die Infusion von Hydroxyethylstärke nicht innerhalb von 6 Monaten wiederholt werden (siehe auch ?Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen?).
Die therapeutische Blutverdünnung mit Refortan plus 10% wird über einen Zeitraum von bis zu 10 Tagen empfohlen (unter Beachtung von Hämatokrit [Anteil der zellulären Bestandteile am gesamten Blutvolumen] und der Hämoglobin [Blutfarbstoff]- und Plasmaproteinkonzentration sowie Kontrolle der Blutgerinnung).
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Die Anwendung von Refortan plus 10% bei Kindern und Jugendlichen wird nicht empfohlen.
Wenn Sie eine größere Menge von Refortan plus 10% erhalten haben, als Sie sollten
Die Gabe von zu hohen Dosen oder eine zu hohe Infusionsgeschwindigkeit kann das zirkulierende Plasmavolumen erhöhen und damit zu Herzversagen, Wasser in der Lunge und Blutgerinnungs- störungen führen.
Höhere Dosen Refortan plus 10% führen zudem über einen Verdünnungseffekt zur Herabsetzung des Hämatokrits (Anteil der zellulären Bestandteile am gesamten Blutvolumen) und der Hämoglobin (Blutfarbstoff)- und Plasmaproteinkonzentration. Werte unter 10 g/dl Hämoglobin bzw. ein Hämatokrit unter 27% gelten als kritisch. Ab einem Gesamteiweiß von ? 5,0 g/dl sollten Sie Albumin bekommen.
Exzessive Blutverdünnung kann den Sauerstofftransport beeinträchtigen.
Bei versehentlicher Überdosierung wird Ihr Arzt unverzüglich die geeigneten Gegenmaßnahmen einleiten.
Ist Ihr klinischer Zustand stabilisiert, kann die Behandlung mit Refortan plus 10% unter Verwendung einer niedrigeren Infusionsgeschwindigkeit wieder aufgenommen werden. Ihr Arzt wird Sie jetzt noch sorgfältiger beobachten.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.