Bei Einnahme von Psycharisp mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden bzw. vor kurzem angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Grundsätzlich sind Wechselwirkungen mit allen Wirkstoffen möglich, die auf das zentrale Nervensystem einwirken, wie z.B. bestimmte Beruhigungs- und Schlafmittel, starke Schmerzmittel, bestimmte Arzneimittel gegen Allergien, Arzneimittel gegen schwere Depressionen und Alkohol.
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Psycharisp?
Bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen (Fluoxetin und Paroxetin) können die Wirkung von Psycharisp verstärken.
Bestimmte Arzneimittel gegen Epilepsie (z.B. Carbamazepin) können die Wirkung von Psycharisp vermindern. Diese Wirkung ist auch bei Arzneimitteln möglich, die eine so genannte Enzyminduktion in der Leber verursachen. Bitte fragen Sie dazu Ihren Arzt.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Psycharisp Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten |
Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten |
Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind
Wenn Sie von einer der nachfolgend genannten Nebenwirkungen betroffen sind, nehmen sie Psycharisp nicht weiter ein und suchen Sie Ihren Arzt möglichst umgehend auf.
Durchblutungsstörungen des Gehirns
Bei der Behandlung von älteren Patienten mit Demenz mit Risperidon wurden Durchblutungsstörungen des Gehirns einschließlich Schlaganfall (auch mit Todesfolge) und vorübergehende Minderdurchblutung (TIA) beobachtet.
Extrapyramidale Erscheinungen
Gelegentlich treten bei der Behandlung mit Risperidon so genannte extrapyramidale Symptome auf. Dabei handelt es sich um unwillkürliche Körperbewegungen, Zittern, Muskelsteife, übermäßige Speichelsekretion, Sitzunruhe, aber auch verlangsamte Bewegungen bis hin zur Unbeweglichkeit sind möglich. Diese Erscheinungen sind in der Regel gering ausgeprägt und bilden sich bei Dosisverminderung bzw. unter Behandlung mit einem Antiparkinsonmittel zurück.
Diese Nebenwirkungen wurden sehr häufig bei Patienten beobachtet, die aufgrund eines Zustandes (übersteigertes Hochgefühl, das Gefühl ungewöhnliche Energie zu haben, viel weniger Schlaf zu brauchen als gewöhnlich, sehr schnelles Sprechen mit schnell wechselnden Ideen und manchmal starke Reizbarkeit) mit Psycharisp behandelt wurden.
Bei Auftreten dieser Nebenwirkungen sollte so bald wie möglich ein Arzt aufgesucht werden, der das weitere Vorgehen (z.B. eine Verringerung der Dosis oder das Beenden der Behandlung mit Psycharisp) festlegt.
Tardive Dyskinesien
Nach längerer Behandlungsdauer können rhythmische Bewegungen vor allem von Gesicht und Zunge (tardive Dyskinesien) auftreten. Bitte suchen Sie in diesen Fällen unverzüglich Ihren Arzt auf.
Malignes neuroleptisches Syndrom
Diese lebensgefährliche Kombination aus Fieber, Muskelsteife, schneller Atmung, beschleunigtem Herzschlag, starkem Schwitzen und vermindertem Bewusstsein, eventuell auch Untertemperatur des Körpers, kann sehr selten auftreten. Bitte suchen Sie in diesem Fall sofort Ihren Arzt auf.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Erhöhung des Blutzuckerspiegels und Verstärkung einer bestehenden Zuckerkrankheit und Störung des Wasserhaushaltes (z.B. durch übermäßiges Trinken). Bitte suchen Sie Ihren Arzt auf, wenn Erscheinungen wie übermäßiger Durst oder übermäßiges Wasserlassen auftreten.
Andere mögliche Nebenwirkungen
Häufig:
Kopfschmerzen
Müdigkeit, die im Allgemeinen nur gering ausgeprägt und vorübergehend ist, tritt bei Kindern häufiger auf als bei Erwachsenen.
Schlaflosigkeit
Erregtheit
Angstzustände.
Gelegentlich:
Besonders zu Behandlungsbeginn oder beim Wechsel vom Liegen zum Stehen können niedriger Blutdruck mit Schwindel und beschleunigter Herzschlag auftreten; auch Blutdrucksteigerung ist möglich.
Extrapyramidale Erscheinungen (siehe oben)
Besonders bei höherer Dosierung kann Psycharisp zu erhöhten Prolaktinspiegeln im Blut führen. Dadurch können auftreten: Menstruationsstörungen bis hin zu Amenorrhö (Ausbleiben der Monatsblutung), Milchabsonderung aus der Brustdrüse.
Weil nicht ausgeschlossen werden kann, dass Prolaktin die Entwicklung von Brustkrebs fördert, sollten diesbezüglich gefährdete Frauen Psycharisp nur mit entsprechender Vorsicht erhalten.
Selten:
Verlängerung des QT-Intervalls im EKG, was zu schweren Herzerkrankungen (Torsades de pointes) führen kann
Wirkung auf den Herzrhythmus
Herzrhythmusstörungen und damit im Zusammenhang stehende EKG Veränderungen
plötzlicher unerklärlicher Tod
Herzstillstand
Schläfrigkeit, Benommenheit
Sehstörungen
verstopfte Nase
Magen-Darm-Beschwerden (Verstopfung, Verdauungsstörungen, Übelkeit/Erbrechen, Bauchschmerzen)
Dauererektion des Penis, Erektionsstörungen, Ejakulationsstörungen, Orgasmusstörungen, unwillkürlicher Urinabgang
Hautrötung und andere allergische Reaktionen
Vergrößerung der männlichen Brustdrüse
Schwäche
Konzentrationsstörungen.
Sehr selten:
Abnahme der weißen Blutkörperchen und/oder der Blutplättchen
Tardive Dyskinesie (siehe oben)
Malignes neuroleptisches Syndrom (siehe oben)
Krampfanfälle.
Juckreiz, Hautausschlag, Lichtempfindlichkeit
Muskelschwäche
Erhöhung des Blutzuckerspiegels (siehe oben), Störungen des Wasserhaushaltes
Regulationsstörungen der Körpertemperatur
Panikreaktionen.
Außerdem wurden bei der Behandlung mit Risperidon Gewichtszunahme, Wassereinlagerungen im Körper und Erhöhungen der Leberwerte beobachtet.
Aufgrund des Gehaltes an Benzoesäure können bei entsprechend veranlagten Patienten Überempfindlichkeitsreaktionen in Form von Reizungen an Haut, Augen und Schleimhäuten auftreten.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn einer der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.