Bei Einnahme von Pravalip 20 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Fibrate (Verstärkung von Nebenwirkungen)
Fragen Sie Ihren Arzt, wenn Sie Pravalip 20 mg in Kombination mit Fibraten (Arzneimittel zur Senkung erhöhter Blutfettspiegel) einnehmen. Die Anwendung von Fibraten allein kann gelegentlich mit dem Auftreten einer Muskelerkrankung (Myopathie) verbunden sein. Dieses Risiko für muskelbezogene Nebenwirkungen, einschließlich Zerfall von Skelettmuskeln (Rhabdomyolyse), steigt mit der gleichzeitigen Einnahme von Fibraten zusammen mit Statinen, zu denen auch Pravalip 20 mg gehört. Da diese Nebenwirkungen unter Behandlung mit Pravastatin nicht ausgeschlossen werden können, sollte die kombinierte Anwendung von Pravastatin und Fibraten (z. B. Gemfibrozil, Fenofibrat) im Allgemeinen vermieden werden (siehe Abschnitt 2 unter: ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Pravalip 20 mg ist erforderlich?). Wenn diese Kombination als notwendig erachtet wird, muss eine sorgfältige Überwachung durch den Arzt und eine Kontrolle der Blutspiegel des Muskelenzyms Creatinkinase erfolgen.
Ciclosporin (mögliche Verstärkung der Wirkung des Pravastatins)
Fragen Sie Ihren Arzt, wenn Sie Pravastatin und Ciclosporin (Arzneimittel zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehr) gleichzeitig einnehmen. Dies führt zu einem starken Anstieg des Blutspiegels von Pravastatin. Deshalb wird eine medizinische Überwachung von Patienten, die diese Kombination erhalten, empfohlen (siehe Abschnitt 3 unter: ?Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis?).
Antibiotika (mögliche Verstärkung der Wirkung des Pravastatins)
Fragen Sie Ihren Arzt, falls Sie bestimmte Antibiotika (Erythromycin, Clarithromycin) einnehmen sollen. Die gleichzeitige Anwendung von Pravastatin und bestimmten Antibiotika sollte mit Vorsicht erfolgen, da in Studien Anstiege der Pravastatinkonzentration beobachtet wurden.
Colestyramin/Colestipol (Abschwächung der Wirkung von Pravastatin)
Nehmen Sie Pravalip 20 mg eine Stunde vor oder vier Stunden nach Colestyramin bzw. eine Stunde vor Colestipol ein (beides sind lipidsenkende, gallensäurebindende Anionen-Austauscherharze) (siehe Abschnitt 3 unter: ?Falls vom Arzt nicht anders verordnet ist die übliche Dosis?), da bei gleichzeitiger Einnahme die lipidsenkende Wirkung von Pravastatin vermindert sein kann.
Warfarin und andere Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung
Wenn Sie gleichzeitig Warfarin einnehmen, hat das keinen Einfluss auf die Wirkung von Pravastatin. Die Langzeitanwendung beider Arzneimittel hatte keinen Einfluss auf die blutgerinnungshemmende Wirkung von Warfarin.
Durch bestimmte Leberenzyme (Cytochrom P450) verstoffwechselte Substanzen
Da Pravastatin nur in geringem Ausmaß über das Stoffwechselsystem Cytochrom P450 abgebaut wird, können Sie es zusammen mit Substanzen, die über dieses System verstoffwechselt werden oder dieses hemmen, einnehmen. Zu diesen Substanzen gehören u. a. Diltiazem, Verapamil, Itraconazol, Ketoconazol, Proteaseinhibitoren, Grapefruitsaft und CYP2C9-Hemmer (z. B. Fluconazol).
Andere Arzneimittel
Wenn Sie gleichzeitig Acetylsalicylsäure, Antacida (eine Stunde vor Pravastatin), Nikotinsäure oder Probucol anwenden, hat dies keinen Einfluss auf die Wirkung von Pravastatin.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Pravalip 20 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig | mehr als 1 Behandelter von 10 |
Häufig | 1 bis 10 Behandelte von 100 |
Gelegentlich | 1 bis 10 Behandelte von 1.000 |
Selten | 1 bis 10 Behandelte von 10.000 |
Sehr selten | weniger als 1 Behandelter von 10.000 |
Nicht bekannt | Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Mögliche Nebenwirkungen
Die unter Behandlung mit Pravastatin in einer Dosierung von 40 mg in klinischen Studien beobachteten Nebenwirkungen sind:
Erkrankungen des Nervensystems
Gelegentlich: Schwindel, Kopfschmerzen
Nicht bekannt: Schlafstörungen, wie Schlaflosigkeit und Alpträume, Depression, Gedächtnisverlust.
Augenerkrankungen
Gelegentlich: Sehstörungen (einschließlich Verschwommensehen und Doppeltsehen).
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
Gelegentlich: Verdauungsstörungen/Sodbrennen, Bauchschmerzen, Übelkeit/Erbrechen, Verstopfung, Durchfall, Blähungen.
Leber- und Gallenerkrankungen
Erhöhungen der Leberfunktionswerte (Transaminasen) wurden berichtet.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: Juckreiz, Ausschlag, Nesselsucht, Störungen am Haaransatz und der Haare (einschließlich Haarausfall).
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
In klinischen Studien wurde über Auswirkungen auf die Skelettmuskulatur berichtet, wie z. B. Schmerzen in der Skelettmuskulatur, einschließlich Gelenkschmerzen, Muskelkrämpfe, Myalgie, Muskelschwäche und erhöhte Creatinkinase-Spiegel.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Gelegentlich: Störungen beim Wasserlassen (einschließlich schmerzhafter Harndrang und erschwertes Wasserlassen, häufiges Wasserlassen, vermehrtes nächtliches Wasserlassen).
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Nicht bekannt: sexuelle Funktionsstörungen.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich: Müdigkeit.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums
Nicht bekannt: Atemprobleme einschließlich lange andauernder Husten und/oder Kurzatmigkeit.
Zusätzlich zu den oben genannten Nebenwirkungen wurden seit der Markteinführung von Pravastatin die folgenden Nebenwirkungen beobachtet:
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: Überempfindlichkeitsreaktionen: schwere Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie), Haut- und Schleimhautschwellungen (Angioödem), Lupus erythematodes-ähnliches Syndrom.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr selten: Funktionsstörungen der peripheren Nerven (Polyneuropathien), insbesondere bei Einnahme über einen langen Zeitraum, Empfindungsstörungen (Parästhesien).
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
Sehr selten: Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis).
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten: Gelbsucht, Leberentzündung (Hepatitis), plötzlicher Leberzerfall (fulminante Lebernekrose).
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr selten: Abbau und Zerfall von Skelettmuskeln (Rhabdomyolyse), die mit akutem Nierenversagen infolge einer Ausscheidung des roten Muskelfarbstoffs Myoglobin in den Harn (Myoglobinurie) verbunden sein können, Muskelerkrankung (siehe ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Pravalip 20 mg ist erforderlich?).
Einzelfälle von Sehnenstörungen, manchmal erschwert durch Sehnenriss.
Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind
Wenn Sie während der Behandlung mit Pravalip unklare Muskelschmerzen, Empfindlichkeit oder Schwäche der Muskulatur bemerken, wenden Sie sich bitte sofort an Ihren Arzt, denn Erkrankungen der Muskulatur können in seltenen Fällen schwerwiegend sein (siehe Abschnitt 2 unter: ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Pravalip 20 mg ist erforderlich?).
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.