Bei dem Epicutantest handelt es sich um einen Allergietest auf der Haut. Der Test wird von einem Arzt bzw. medizinischem Fachpersonal durchgeführt.
Art der Anwendung:
Die folgenden Schritte werden während des Epicutantests durchgeführt:
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Die zu testenden Substanzen sind entweder in einer Salbe oder in einer wässrigen Lösung enthalten.
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Für den Allergietest wird der dafür vorgesehene Bereich eines speziellen Testpflasters mit 1 Tropfen der wässrigen Lösung einmalig getränkt. Bei Salben werden 5 mm Salbenstrang direkt auf den dafür vorgesehenen Bereich des Testpflasters aufgetragen.
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Das Testpflaster wird danach auf die gesunde, trockene Haut (in der Regel auf den Rücken) geklebt.
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24 oder besser 48 Stunden nach dem Aufkleben wird das Testpflaster entfernt. Die Testreaktion sollte nicht früher als 30 Minuten nach Entfernen des Testpflasters abgelesen werden. 72 bzw. 96 Stunden nach dem Aufkleben des Testpflasters erfolgen weitere Ablesungen. In einzelnen Fällen erfolgt eine Ablesung mehr als 96 Stunden nach Aufkleben des Testpflasters. Dies gilt im Besonderen für Cinchocain-HCI (Cincain) 5%, Testsalbe.
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Bei der Verwendung der Testsubstanz Natriumthiosulfatoaurat 0,25% Testsalbe wird eine Ablesung 2 bis 3 Wochen nach Entfernen des Testpflasters empfohlen.
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Die Beurteilung der Hautreaktionen wird nach einem festgelegten Schema durch das medizinische Fachpersonal durchgeführt. Anleitungen hierzu befinden sich in den Informationen für das medizinische Fachpersonal (s. Anhang).
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Weitere Testsubstanzen, deren Applikationszeit abweichend vom generellen Vorgehen ist, finden sich im Anhang in Tabelle A und B
Manche Testallergene können die Haut reizen (irritative Reaktion), ohne dass eine Allergie vorliegt. Dies kann zu Rötung und Schwellung der Haut führen.
Die parallel zur Epicutantestung mit Allergenzubereitungen durchgeführte Testung mit dem nicht allergen wirksamen, obligaten Irritans Natriumlaurylsulfat (SLS) 0,25 %, Testlösung(Irritanskontrolle) gibt Auskunft über die Irritabilität der Haut zum Zeitpunkt der Testung.
Wegen der niedrigen Sensitivität sollten mit Phenylephrinhydrochlorid 10%, Testlösung und Pilocarpinhydrochlorid 1%, Testlösung negativ getestete Patienten nach Behandlung mit Natriumlaurylsulfat (SLS) 0,25 %, Testlösung der Haut nochmals getestet werden.
Bei Testung mit 4-Aminoazobenzol 1%, Testsalbe ist zu berücksichtigen, dass diese Substanz mutagen ist und gemäß IARC als "möglich karzinogen beim Menschen" klassifiziert wird (Klasse 2B). Daher soll diese Substanz überhaupt nur im epicutanen Test angewendet werden, wenn ein vorheriger Kontakt und eine daraus sensibilisierende Wirkung dieses erfordert. Eine routinemäßige Testung beim Erwachsenen und eine Testung bei Kindern werden nicht empfohlen.
Wegen der niedrigen Sensitivität sollten mit Chloramphenicol 5%, Testsalbe negativ getestete Patienten nach Behandlung der Haut mit Natriumlaurylsulfat (SLS) 0,25 %, Testlösung nochmals getestet werden. Chloramphenicol 5%, Testsalbe sollte nur bei begründetem Verdacht eingesetzt werden, da der Wirkstoff als möglicherweise Krebserregend bei Menschen (Klasse 2A) eingestuft ist. Von einer Anwendung bei Kindern ist abzusehen.
Fragliche und schwach positive Reaktionen sind daher bei diesen Allergenen besonders kritisch zu prüfen. Sie können Ausdruck einer Kontaktallergie oder einer Hautreizung sein. Eine Liste von Testsubstanzen, für die dies zutreffen kann und die deshalb nur bei entsprechendem klinischem Verdacht getestet werden sollten, findet sich im Anhang in Tabelle C.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Es liegen nur wenige Daten zu Kindern aus klinischen Studien vor. Bisherige Studien weisen darauf hin, dass bei Kindern dieselbe Testkonzentration wie bei Erwachsenen eingesetzt werden kann.
Kinder unter 6 Jahren sollten nur bei entsprechend starken Verdachtsmomenten und nur selektiv mit den vermuteten Kontaktallergenen getestet werden.
Bei Kindern über 12 Jahren kann grundsätzlich eine vergleichbare immunologische Reaktionslage wie bei Erwachsenen angenommen werden.
Für die Epicutantestung bei Kindern zwischen 6 und 12 Jahren sollte eine Standardserie bestehend aus 12 Kontaktallergenen entsprechend den Empfehlungen der Deutschen Kontaktallergiegruppe (DKG) eingesetzt werden (Worm M, Aberer W, Agathos M, Becker D, Brasch J, Fuchs T, Hillen U, Höger P, Mahler V, Schnuch A, Szliska C: Epikutantestung bei Kindern – Empfehlungen der Deutschen Kontaktallergiegruppe (DKG). Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft 5, 107-109 (2007). – Erratum: ebd., 541). Nur bei begründeten Hinweisen sollten weitere Allergene ergänzend getestet werden.
Bei Kindern sollte das Epicutantestpflaster nach 24 Stunden entfernt werden, um irritative Reaktionen zu vermindern. Die Ablesung erfolgt wie bei Erwachsenen nach 48 und 72 Stunden, eventuell auch später.
Wenn bei Ihnen eine größere Menge angewendet wurde als vorgesehen
Bei ordnungsgemäßer Anwendung ist eine Überdosierung nicht möglich.
Bei nicht korrekter Anwendung können verstärkte allergische Reaktionen auftreten. In solchen Fällen sind entsprechende Gegenmaßnahmen vom behandelnden Arzt einzuleiten.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung haben, fragen Sie Ihren Arzt.