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wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Dihydrocodein und dessen Salze oder einen der sonstigen Bestandteile von Paracodin N-Sirup sind,
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wenn Sie an anfallsweise auftretender Atemnot (Asthma bronchiale) leiden,
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wenn Sie eine funktionelle Atemschwäche (Ateminsuffizienz) oder Atemhemmung (Atemdepression) haben,
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wenn Sie einen akuten Asthmaanfall erleiden,
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wenn Sie einen chronischen Husten haben, der z.B. ein Warnzeichen für ein beginnen- des Asthma bronchiale sein kann. Insbesondere ist darauf bei Kindern zu achten.
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bei Bewusstlosigkeit (Koma),
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bei tiefer Bewusstlosigkeit
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wenn Sie kurz vor der Niederkunft stehen,
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wenn bei Ihnen eine drohende Frühgeburt festgestellt wurde,
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während der Stillzeit,
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von Kindern unter 4 Jahren.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Paracodin N-Sirup ist erforderlich
Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie Paracodin N-Sirup nur unter bestimmten Be- dingungen und nur mit besonderer Vorsicht einnehmen dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen. Sie soll- ten Paracodin N-Sirup nur mit besonderer Vorsicht (d.h. in größeren Einnahmeabständen oder in verminderter Dosis) und unter ärztlicher Kontrolle einnehmen wenn Sie:
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abhängig von Opioiden (Opiatabkömmlingen) sind;
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unter Bewusstseinsstörungen leiden;
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gleichzeitig bestimmte stimmungsaufhellende Arzneimittel (MAO-Hemmer) anwenden;
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unter chronischer Verstopfung leiden;
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unter Störungen des Atemzentrums oder der Atemfunktion leiden;
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Kopfverletzungen und/oder Zustände mit erhöhtem Hirndruck haben;
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unter eingeschränkter Leberfunktion leiden;
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vorbestehende Anfallsleiden haben.
Bei Husten mit erheblicher Schleimbildung sollten Sie Paracodin N-Sirup nur in Ab- sprache und auf Anweisung des Arztes unter besonderer Vorsicht einnehmen, weil unter diesen Umständen eine Unterdrückung des Hustens unerwünscht ist.
Sie dürfen dihydrocodeinhaltige Arzneimittel, wie Paracodin N-Sirup, nur nach ärztlicher Verschreibung und unter ständiger ärztlicher Kontrolle einnehmen. Paracodin N-Sirup wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf von Ihnen nicht an eine andere Person weitergegeben werden.
Wegen der genetischen Variabilität des CYP2D6 können selbst therapeutische Dosen von Codein zu einer verstärkten Bildung des aktiven Metaboliten Morphin mit den klinischen Zeichen einer Morphin-Vergiftung führen.
Zu Beginn der Behandlung sollte Ihr Ansprechen auf das Medikament kontrolliert werden, um eventuelle relative Überdosierungen schnell erkennen zu können. Dies gilt insbeson- dere für ältere Patienten, bei eingeschränkter Nierenfunktion und bei Atemfunktions- störungen (Gefahr einer Ansammlung von Flüssigkeit in der Lunge) (siehe auch Abschnitt 3. unter „Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis“).
Wenn der Husten länger als zwei Wochen anhält, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt, weil gegebenenfalls eine Abklärung der Krankheitsursache erforderlich ist.
Wenn bei Ihnen die Gallenblase entfernt wurde (Cholezystektomie), dürfen Sie Paracodin N-Sirup nur mit Vorsicht einnehmen. Infolge des Zusammenziehens des Schließmuskels des Gallenganges (Sphinkter Oddi) können herzinfarktähnliche Symptome auftreten und die Symptome einer bestehenden Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) verstärkt werden.
Dihydrocodein, der Wirkstoff von Paracodin N-Sirup, hat ein Abhängigkeitspotential. Bei längerem Gebrauch von Paracodin N-Sirup entwickelt sich eine nachlassende Wirksam-
keit (Toleranz), seelische (psychische) und körperliche (physische) Abhängigkeit. Es besteht Kreuztoleranz (Risiko einer nachlassenden Wirkung bei verwandten Substanzen) zu anderen Opioiden (Opiatabkömmlingen). Aufgrund des Abhängigkeitspotentials von Dihydrocodein ist eine längerfristige Anwendung von Paracodin N-Sirup zur sympto- matischen Behandlung von Reizhusten nicht sinnvoll.
Bei vorbestehender Opiatabhängigkeit [auch solche in Rückbildung (Remission)] ist mit schnellen Rückfällen zu rechnen. Paracodin N-Sirup wird von Heroinabhängigen als Ersatzstoff betrachtet. Auch Abhängige von Alkohol und Beruhigungsmitteln neigen zu Missbrauch und Abhängigkeit von Paracodin N-Sirup.
Bei niedrigem Blutdruck (Hypotension) und gleichzeitig bestehender Verminderung der zirkulierenden Menge an Blut im Blutkreislauf (Hypovolämie) sollte Paracodin N-Sirup nicht in höheren Dosen eingesetzt werden.
Kinder
Bei Kindern unter 4 Jahren darf Paracodin N-Sirup nicht angewendet werden. Chronischer Husten kann ein Frühsymptom eines Asthma bronchiale sein, daher ist Paracodin N-Sirup zur Dämpfung dieses Hustens - vor allem bei Kindern - nicht indiziert.
Bei Einnahme von Paracodin N-Sirup mit anderen Arzneimitteln:
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einneh- men/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Wirkung nachfolgend genannter Arzneistoffe kann bei gleichzeitiger Behandlung mit Paracodin N-Sirup beeinflusst werden.
Zu einer Verstärkung der dämpfenden und atemhemmenden Wirkung (wie Müdigkeit und Benommenheit) kann es bei gleichzeitiger Anwendung von Paracodin N-Sirup mit folgen- den Mitteln kommen:
Beruhigungs- und Schlafmitteln, Psychopharmaka (Phenothiazine, wie z.B. Chlorpro- mazin, Thioridazin, Perphenazin), anderen zentraldämpfenden Arzneimitteln, Mitteln zur Behandlung von Allergien (Antihistaminika wie z.B. Promethazin, Meclozin), blutdrucksen- kende Mittel (Antihypertonika).
Durch bestimmte Mittel gegen Depressionen (trizyklische Antidepressiva), wie z.B. Imipramin, Amitriptylin und Opipramol, kann eine dihydrocodeinbedingte Beeinträchtigung der Atmung verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Gabe von anderen Mitteln gegen Depressionen (MAO-Hemmern), wie z.B. Tranylcypromin, kann es zu einer Verstärkung der zentralnervösen Wirkungen und zu anderen Nebenwirkungen in nicht vorhersehbarem Ausmaß kommen. Paracodin N-Sirup darf daher erst zwei Wochen nach dem Ende einer Therapie mit MAO-Hemmern ange- wendet werden.
Die Wirkung von Schmerzmitteln wird verstärkt. Bestimmte stark wirksame Schmerzmittel, wie z.B. Buprenorphin, Pentacozin (sogenannte partielle Opioidagonisten/-antagonisten), können die Wirkung von Paracodin N-Sirup abschwächen.
Cimetidin und andere Arzneimittel (Arzneimittel, die z.B. Chinidin, Fluoxetin enthalten), die den Leberstoffwechsel beeinflussen, können die Wirkung von Paracodin N-Sirup verstär- ken. Unter Morphinbehandlung wurde eine Hemmung des Morphinabbaus mit in der Folge erhöhten Plasmakonzentrationen beobachtet. Für Dihydrocodein ist eine solche Wechsel- wirkung nicht auszuschließen.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Bei Einnahme von Paracodin N-Sirup zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Während der Anwendung von Paracodin N-Sirup dürfen Sie keinen Alkohol trinken. Paracodin N-Sirup vermindert zusammen mit Alkohol die Fähigkeit zur Lösung komplexer Aufgaben und des Konzentrationsvermögens (psychomotorische Leistungsfähigkeit) stär- ker als die Einzelstoffe.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme / Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Wenn Sie schwanger sind, dürfen Sie Paracodin N-Sirup, vor allem während der ersten drei Monate der Schwangerschaft, nur auf ausdrückliche Verordnung Ihres Arztes einneh- men, da unerwünschte Wirkungen auf die Entwicklung des ungeborenen Kindes nicht ausgeschlossen werden können.
Wenn Sie kurz vor der Niederkunft stehen oder wenn bei Ihnen eine drohende Frühgeburt festgestellt wurde, dürfen Sie Paracodin N-Sirup nicht anwenden, da der in Paracodin N-Sirup enthaltene Wirkstoff Dihydrocodein die Plazentaschranke passiert und beim Neugeborenen zu Atemstörungen führen kann (siehe Abschnitt 2. Paracodin N-Sirup darf nicht eingenommen werden). Neugeborene sind gegenüber Opioiden besonders empfind- lich.
Bei längerfristiger Einnahme von Paracodin N-Sirup besteht die Möglichkeit, dass sich eine Opioidabhängigkeit des Ungeborenen entwickelt. Berichte über Entzugserscheinun- gen beim Neugeborenen nach wiederholter Anwendung von dem strukturverwandten Codein im letzten Drittel der Schwangerschaft liegen vor.
Bitte wenden Sie sich daher umgehend an Ihren Arzt, wenn Sie eine Schwangerschaft planen oder bereits schwanger sind, um gemeinsam über eine Fortsetzung oder eine Um- stellung der Therapie zu beraten.
Stillzeit
Paracodin N-Sirup wird in die Muttermilch ausgeschieden und kann beim Säugling uner- wünschte Wirkungen verursachen.
Paracodin N-Sirup dürfen Sie daher in der Stillzeit nicht einnehmen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsver- mögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol oder Medikamenten, die ihrerseits das Reaktionsvermögen beeinträchtigen können.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Paracodin N- Sirup:
Hinweis für Diabetiker: 1 Messbecher mit 4 ml Sirup enthält 1,93 g Sucrose (Zucker) (ent- sprechend 0,16 BE).
Dieses Arzneimittel enthält Sucrose. Bitte nehmen Sie Paracodin N-Sirup erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträg- lichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.