Bei Einnahme von Oxcarbazepin-CT 150 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei gleichzeitiger Einnahme der ?Pille? kann die hormonale Schwangerschaftsverhütung unwirksam werden. Eine Schwangerschaft kann damit nicht mehr ausgeschlossen werden. Deshalb sind in Absprache mit Ihrem Arzt andere oder zusätzliche, nicht-hormonale Verhütungsmethoden zu erwägen.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Oxcarbazepin-CT 150 mg und anderen Arzneimitteln zur Behandlung von Epilepsie (z. B. Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin, Lamotrigin und Valproinsäure) können sich diese gegenseitig in ihrer Plasmakonzentration beeinflussen. Es kann notwendig sein, dass Ihr Arzt die Dosis dieser Arzneimittel anpasst, wenn sie zusammen mit Oxcarbazepin-CT 150 mg angewendet werden. Bei der gleichzeitigen Anwendung von Lamotrigin kann es vermehrt zu Nebenwirkungen wie Übelkeit, Schläfrigkeit, Schwindel und Kopfschmerzen kommen.
Die Plasmakonzentration von Felodipin (ein Mittel gegen hohen Blutdruck) kann durch Oxcarbazepin-CT 150 mg vermindert werden. Andererseits kann durch Verapamil (ein Mittel gegen hohen Blutdruck) die Plasmakonzentration des wirksamen Abbauproduktes MHD vermindert werden. Diese Veränderungen haben jedoch klinisch keine Bedeutung.
Cimetidin (ein Mittel zur Behandlung von Magen-Darm-Geschwüren), Erythromycin (ein Antibiotikum) und Dextropropoxyphen (ein starkes Schmerzmittel) hatten keinen Einfluss auf die Verstoffwechselung und Ausscheidung von MHD, während Viloxazin (ein Mittel gegen Depressionen) geringfügige Änderungen der Plasmakonzentration von MHD hervorrief (etwa 10 % Erhöhung nach wiederholter gleichzeitiger Gabe). Untersuchungen mit Warfarin (einem blutgerinnungshemmenden Mittel) ergaben weder nach Einzel- noch nach Mehrfachgabe Anzeichen einer gegenseitigen Beeinflussung.
Aus theoretischen Erwägungen wird die Anwendung von Oxcarbazepin-CT 150 mg zusammen mit Monoaminoxidase-Hemmern (MAO-Inhibitoren, Mittel gegen Depressionen) nicht empfohlen.
Mit trizyklischen Antidepressiva (Mittel gegen depressive Störungen) behandelte Patienten waren in den klinischen Studien eingeschlossen; es wurden keine klinisch relevanten Wechselwirkungen beobachtet.
Die gleichzeitige Gabe von Lithium (Arzneimittel zur Behandlung und Vorbeugung bestimmter geistig-seelischer Erkrankungen) und Oxcarbazepin-CT 150 mg kann die das Nervensystem schädigende Wirkung verstärken.
Bei Einnahme von Oxcarbazepin-CT 150 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Alkohol kann die schläfrig machende Wirkung von Oxcarbazepin-CT 150 mg verstärken. Vermeiden Sie daher Alkohol soweit wie möglich.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Oxcarbazepin-CT 150 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
sehr häufig | mehr als 1 Behandelter von 10 |
häufig | 1 bis 10 Behandelte von 100 |
gelegentlich | 1 bis 10 Behandelte von 1.000 |
selten | 1 bis 10 Behandelte von 10.000 |
sehr selten | weniger als 1 Behandelter von 10.000 |
nicht bekannt | Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind:
Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen sind Schläfrigkeit, Kopfschmerz, Schwindel, Doppeltsehen, Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit und Schwächegefühl, die bei über 10 % der Patienten auftreten können.
Blut und Lymphsystem
Gelegentlich wurde über eine verminderte Anzahl weißer Blutkörperchen (Leukopenie), sehr selten über eine verminderte Anzahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie) berichtet.
Immunsystem/Überempfindlichkeitsreaktionen
Sehr selten wurde über Überempfindlichkeitsreaktionen berichtet, charakterisiert durch Symptome wie entzündliche Hautveränderungen (Exanthem), Fieber, Lymphknotenschwellung, Leberfunktionswerte außerhalb der Norm, veränderte Anzahl bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophilie), Gelenkschmerzen.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig (bei bis zu 2,7 % der mit Oxcarbazepin-CT 150 mg behandelten Patienten) tritt eine erniedrigte Konzentration von Natrium im Serum mit Werten unter 125 mmol/l auf (Hyponatriämie), die gewöhnlich symptomlos ist und keine Anpassung der Therapie notwendig macht. Die Serum-Natrium-Konzentration normalisiert sich gewöhnlich, wenn die Oxcarbazepin-Dosis verringert, Oxcarbazepin-CT 150 mg abgesetzt oder Begleitmaßnahmen wie eine verringerte Flüssigkeitsaufnahme (Flüssigkeitsrestriktion) durchgeführt werden. Bei Patienten mit besonderem Risiko und bei Patienten mit Anzeichen einer Hyponatriämie sollten die Serum-Natrium-Konzentrationen vor und während der Behandlung überwacht werden (siehe 2. ?Was müssen Sie vor der Einnahme von Oxcarbazepin-CT 150 mg beachten??).
Sehr selten wurde eine Hyponatriämie mit klinischen Symptomen wie Anfällen, Verwirrtheit, Bewusstseinstrübung, Gehirnerkrankungen (Enzephalopathie), Sehstörungen (z. B. Verschwommensehen), Erbrechen und Übelkeit beobachtet. Beim Auftreten klinischer Symptome sollte eine Bestimmung der Serum-Natrium-Konzentration durchgeführt werden.
Psyche
Häufig wurden Verwirrungszustände, depressive Verstimmungen, Antriebsverarmung (Apathie), Unruhe (z. B. Nervosität), gefühlsmäßige Labilität beobachtet.
Nervensystem
Sehr häufig können Schläfrigkeit, Schwindelgefühl und Kopfschmerz auftreten, häufig wurden Gedächtnisstörungen (Amnesie), Koordinationsstörungen (Ataxie), Konzentrationsschwäche, Augenzittern (Nystagmus) und Zittern (Tremor) beobachtet.
Augen
Sehr häufig traten Doppeltsehen, häufig Verschwommensehen und Sehstörungen auf.
Ohr und Gleichgewichtsorgan
Häufig trat Schwindel auf.
Herz
Sehr selten traten Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien) oder atrioventrikulärer Block auf.
Magen-Darm-Kanal
Sehr häufig traten Übelkeit und Erbrechen, häufig Verstopfung (Obstipation), Durchfall (Diarrhoe) und Bauchschmerzen auf. Sehr selten wurde eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) und/oder Erhöhung bestimmter Enzyme (Lipase und/oder Amylase) beobachtet.
Leber und Galle
Sehr selten Leberentzündungen (Hepatitis)
Haut
Häufig traten Akne, Haarausfall (Alopezie) und entzündliche Hautveränderungen (Exanthem), gelegentlich Bläschenbildung (Urtikaria), sehr selten Hautrötungen mit scheiben- oder knotenförmigen Veränderungen und Einblutungen (Stevens-Johnson-Syndrom) und Gewebsschwellung (Angioödem) auf. Ebenfalls sehr selten wurde über eine schwere, akute Überempfindlichkeitsreaktion mit Fieber und Blasenbildung/Ablösung der Haut (Lyell-Syndrom) oder rote (feuchte), unregelmäßige Flecken, berichtet.
Skelettmuskulatur, Bindegewebe und Knochen
Sehr selten trat ein systemischer Lupus erythematodes auf.
Untersuchungen
Gelegentlich fanden sich Veränderungen der Leberfunktionswerte (Anstieg der Transaminasen und/oder der alkalischen Phosphatase).
Gegenmaßnahmen
Sollten Sie eine oder mehrere der oben genannten Nebenwirkungen bei sich beobachten, benachrichtigen Sie sofort Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und die gegebenenfalls erforderlichen weiteren Maßnahmen entscheiden kann.
Insbesondere beim Auftreten von Fieber, Halsschmerzen, Hautreaktionen wie Hautausschlag, Entstehen von roten Flecken oder Blasen auf der Haut, bei grippeähnlichen Krankheitsbeschwerden, Anzeichen einer Leberfunktionsstörung wie Schlappheit, Appetitlosigkeit, Gelbverfärbung der Haut sowie bei Anzeichen eines Natrium-Mangels (Trägheit, Verwirrtheit, Muskelzucken, siehe 2. ?Was müssen Sie vor der Einnahme von Oxcarbazepin-CT 150 mg beachten??) muss sofort der Arzt aufgesucht werden.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.