Nitrofurantoin-ratiopharm® darf nicht eingenommen werden, wenn
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Sie allergisch gegen Nitrofurantoin und andere Nitrofurane oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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Ihre Nierenfunktion eingeschränkt ist (Niereninsuffizienz).
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die Harnausscheidung vermindert ist oder fehlt (Oligurie, Anurie).
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sich Ihre Leberenzymwerte verändert haben.
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Sie an Nervenentzündung leiden (Neuritis, vor allem Polyneuritis).
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Ihnen das Enzym Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase fehlt (angeborener Defekt der roten Blutkörperchen).
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Sie sich im letzten Drittel der Schwangerschaft befinden.
es sich um Frühgeborene und Säuglinge bis zum 3. Lebensmonat handelt (wegen Gefahr der hämolytischen Anämie).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Nitrofurantoin-ratiopharm® einnehmen.
Vor der Einnahme von Nitrofurantoin-ratiopharm®
Vor Behandlung mit Nitrofurantoin-ratiopharm® sollten Nieren- und Leberfunktion überprüft werden.
Während der Einnahme von Nitrofurantoin-ratiopharm®
Informieren Sie Ihren Arzt umgehend, wenn eines der folgenden Ereignisse während der Einnahme von Nitrofurantoin-ratiopharm® eintritt. Ihr Arzt wird entscheiden, ob die Behandlung mit
Nitrofurantoin-ratiopharm® beendet werden muss:
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Schwere, plötzliche Überempfindlichkeitsreaktion (anaphylaktische/r Reaktion/Schock, Angioödem). Schon bei der ersten Einnahme besteht eine geringe Gefahr, dass Sie eine schwere allergische Reaktion erleiden, die sich in folgenden Symptomen äußern kann: Engegefühl in der
Brust, Gefühl von Schwindel, Übelkeit oder drohende Ohnmacht oder Schwindelgefühl beim Aufstehen. Sollte dies eintreten, beenden Sie die Einnahme von Nitrofurantoin-ratiopharm® und wenden sich unverzüglich an Ihren Arzt.
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Beschwerden einer Nervenschädigung wie Schmerzen, Brennen, Kribbeln, Taubheitsgefühl an
Händen und Füßen, Benommenheit und/oder Schwäche. Wenn dies passiert, beenden Sie die Einnahme von Nitrofurantoin-ratiopharm® und wenden sich unverzüglich an Ihren Arzt.
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Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn bei Ihnen Ermüdung (Fatigue), Gelbfärbung der Haut oder Augen, Juckreiz, Hautausschläge, Gelenkschmerzen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Appetitverlust, dunkler Urin und blasser oder grauer Stuhl auftreten. Diese können Symptome einer Leberschädigung sein.
Eine Braunfärbung des Urins ist häufig ohne klinische Bedeutung, kann aber auch ein Hinweis auf eine Leberschädigung sein. Wenn Sie eine solche Verfärbung des Urins beobachten, wenden Sie sich an Ihren behandelnden Arzt.
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Informieren Sie Ihren Arzt, wenn bekannt ist, dass Sie oder ein Mitglied Ihrer Familie an einem Glucose-6-Phosphatdehydrogenasemangel (G6PD) leiden, da Sie sonst das Risiko einer Blutarmut (Anämie) durch Nitrofurantoin-ratiopharm® erleiden.
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Informieren Sie den Arzt oder das Laborpersonal, dass Sie Nitrofurantoin-ratiopharm® einnehmen, wenn Sie eine Blut- oder Urinprobe abgeben müssen.
Unter der Anwendung von Nitrofurantoin können lebensbedrohliche bis hin zu tödlich verlaufende Lungenreaktionen (interstitielle Pneumonie, Lungenfibrose) auftreten, die sich zum Teil schleichend über mehrere Wochen und Monate entwickeln können. Diese Reaktionen machen sich bemerkbar durch Atembeschwerden/Atemnot, Husten (meist trockener Husten ohne Auswurf), Schmerzen im Brustkorb, Fieber.
Beim Auftreten solcher Lungenreaktionen sollten Sie sofort die Einnahme von Nitrofurantoin- ratiopharm® beenden und sich unverzüglich an Ihren Arzt wenden.
Die Häufigkeit und Schwere dieser Reaktionen nimmt mit der Dauer der Anwendung zu. Diese seltenen Reaktionen traten meist bei Patienten auf, die Nitrofurantoin über einen Zeitraum von mehr als 6 Monaten einnahmen. Es wurden aber auch Fälle bei kürzerer Anwendungsdauer oder bei einer mit Unterbrechungen erfolgenden Anwendung berichtet. Nitrofurantoin darf daher nicht länger als 6 Monate angewendet werden.
Während der Behandlung müssen Blutbild sowie Nieren- und Leberwerte regelmäßig kontrolliert werden.
Kinder
Nitrofurantoin-ratiopharm® ist wegen des hohen Wirkstoffgehalts für Kinder nicht geeignet.
Ältere Menschen (> 65 Jahre)
Sie dürfen Nitrofurantoin-ratiopharm® nur einnehmen, wenn Ihr Arzt durch entsprechende Untersuchungen nachgewiesen hat, dass Sie über eine ausreichende Nierenfunktion verfügen und
wenn Ihre täglich ausgeschiedene Urinmenge mehr als ½ Liter beträgt (siehe „Nitrofurantoin- ratiopharm® darf nicht eingenommen werden, wenn“).
Einnahme von Nitrofurantoin-ratiopharm® zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Nitrofurantoin-ratiopharm® kann die Wirkung nachfolgend genannter Arzneistoffe bzw. Präparategruppen beeinflusst werden:
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Das Arzneimittel ist nicht mit Chinolonen (bestimmte andere Antibiotika) zu kombinieren.
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Die Gichtmittel Probenecid und Sulfinpyrazon hemmen die Ausscheidung von Nitrofurantoin. Dadurch sammelt sich der Wirkstoff im Körper.
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Bei gleichzeitiger Gabe von Magnesiumoxid und Aluminiumhydroxid (Mittel gegen Sodbrennen) sowie von Metoclopramid kann das Medikament weniger wirksam sein.
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Atropin und Propanthelin verzögern die Aufnahme in den Körper und die Ausscheidung, erhöhen jedoch Bioverfügbarkeit und Wiederauffindungsrate im Harn.
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Harnalkalisierende Stoffe vermindern, harnansäuernde Mittel verstärken die Wirksamkeit von Nitrofurantoin.
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Nitrofurantoin senkt den Serumspiegel von Phenytoin (Arzneimittel für Epileptiker).
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Die Anwendung von Nitrofurantoin kann zu Erbrechen und Durchfall führen (siehe 4. „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“). In diesem Fall kann die Wirksamkeit anderer eingenommener Arzneimittel, wie z. B. oraler Kontrazeptiva („Pille“), beeinträchtigt werden. Daher sollten zur Empfängnisverhütung zusätzlich ergänzende (nicht hormonelle), empfängnisverhütende Maßnahmen angewendet werden.
Einnahme von Nitrofurantoin-ratiopharm® zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Das Medikament wirkt in Verbindung mit einer Mahlzeit besser und ist besser verträglich.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
In den ersten 6 Monaten der Schwangerschaft entscheidet Ihr Arzt, ob Sie dieses Medikament nehmen dürfen. Im letzten Drittel der Schwangerschaft darf Nitrofurantoin-ratiopharm® nicht angewendet werden (Gefahr der hämolytischen Anämie beim Neugeborenen).
Stillzeit
Während der Stillzeit entscheidet Ihr Arzt, ob Sie dieses Medikament nehmen dürfen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Sehr häufig kommt es unter der Therapie mit Nitrofurantoin zu Nebenwirkungen wie Schwindel, Störungen im Zusammenspiel der Bewegungen oder Augenzittern, wodurch die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zur Bedienung von Maschinen beeinflusst werden kann.
Nitrofurantoin-ratiopharm® enthält Lactose.
Bitte nehmen Sie Nitrofurantoin-ratiopharm® erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.