Nif-Ten 50 darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch gegen Atenolol und/oder Nifedipin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
- wenn bei Ihnen mittel- bis hochgradige Erregungsleitungsstörungen zwischen den Herzvorhöfen und den Herzkammern bestehen (AV-Block II. und III. Grades),
- wenn Sie einen unregelmäßigen Herzschlag haben, der häufig sehr langsam ist und manchmal sehr schnell (Sinusknotensyndrom),
- wenn bei Ihnen die Erregungsleitung zwischen Sinusknoten und Herzvorhof blockiert ist,
- wenn Sie an einer nicht ausreichend behandelten Herzmuskelschwäche leiden,
- wenn Sie an unregelmäßig auftretenden Schmerzen im Brustkorb leiden (instabiler Angina pectoris),
- wenn Sie einen unbehandelten Tumor des Nebennierenmarks haben,
- wenn Sie innerhalb der letzten 4 Wochen einen Herzinfarkt hatten,
- wenn Sie einen verlangsamten Herzschlag haben,
- wenn Sie an einem Herz-Kreislauf-Schock leiden,
- wenn die Durchblutung Ihrer Arme oder Beine stark vermindert ist,
- wenn bei Ihnen eine Erkrankung mit erhöhtem Atemwegswiderstand besteht (z. B. Asthma),
- wenn Ihr Blutdruck krankhaft erniedrigt ist (der obere Wert liegt unter 90 mmHg),
- wenn Ihre Hauptschlagader verengt ist (Aortenstenose),
- wenn bei Ihnen eine Übersäuerung des Blutes besteht,
- wenn Ihre Nierenfunktion stark eingeschränkt ist (GFR kleiner als 30 ml/min),
- wenn Ihre Leberfunktion stark eingeschränkt ist,
- wenn Sie gleichzeitig bestimmte MAO-Hemmstoffe (Arzneimittel gegen Depressionen) nehmen; ausgenommen sind MAO-B-Hemmstoffe (Arzneimittel gegen die Parkinson’sche Krankheit),
- wenn Sie ein Arzneimittel mit dem Wirkstoff Rifampicin (gegen Tuberkulose) einnehmen, da dann möglicherweise keine wirksamen Blutspiegel von Nifedipin erreicht werden,
- wenn Sie schwanger sind (siehe Abschnitt 2.5 „Schwangerschaft und Stillzeit“),
- wenn Sie stillen (siehe Abschnitt 2.5 „Schwangerschaft und Stillzeit“).
Sagen Sie Ihrem Arzt, dass Sie Nif-Ten 50 einnehmen. Wenn Sie Nif-Ten 50 einnehmen, dürfen Ihnen bestimmte Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen (wie Calciumantagonisten oder Disopyramid) nicht intravenös verabreicht werden.
Dieses Arzneimittel ist nicht für die Anwendung bei Kindern geeignet (siehe Abschnitt 2.2 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Nif-Ten 50 einnehmen. Eine besonders sorgfältige Überwachung ist erforderlich,
wenn bei Ihnen geringgradige Erregungsleitungsstörungen zwischen den Herzvorhöfen und den Herzkammern bestehen (AV-Block I. Grades). Nif-Ten kann die Erregungsleitung negativ beeinflussen.
- bei strengem Fasten und schwerer körperlicher Belastung (wegen möglicher schwerer Unterzuckerung),
- wenn Sie zuckerkrank sind (Diabetiker) und Ihre Blutzuckerwerte stark schwanken oder Sie häufig unterzuckert sind, da die Anzeichen eines erniedrigten Blutzuckers (insbesondere der schnelle Puls) verschleiert werden können. In seltenen Fällen kann Nif-Ten den Blutzuckerspiegel vorübergehend erhöhen.
- wenn Sie an Durchblutungsstörungen der Gliedmaßen leiden, da Betablocker Durchblutungsstörungen auslösen oder verschlechtern können. Wenn Sie an schweren Durchblutungsstörungen der Gliedmaßen leiden, dürfen Sie Nif-Ten 50 nicht einnehmen (siehe Abschnitt 2.1 „Nif-Ten 50 darf nicht eingenommen werden“).
Falls Sie an einem Tumor des Nebennierenmarks leiden (Phäochromozytom), dürfen Sie Nif-Ten 50 erst nehmen, wenn Sie zuvor mit Alpharezeptorenblockern behandelt wurden. Ihr Blutdruck sollte dabei engmaschig überwacht werden.
Wenn Ihre Nierenfunktion eingeschränkt ist, wird Ihr Arzt Sie sorgfältig überwachen (siehe Abschnitt 3.2 „Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis“).
Ihr Arzt wird Ihnen Arzneimittel, die Betarezeptorenblocker enthalten (wie Nif-Ten 50), nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung verordnen, wenn
- bei Ihnen selbst oder in Ihrer Familie schon einmal eine Schuppenflechte aufgetreten ist,
- bei Ihnen schon einmal eine schwere Überempfindlichkeitsreaktion aufgetreten ist,
- Sie sich einer Behandlung zur Schwächung bzw. Aufhebung der allergischen Reaktionsbereitschaft (Desensibilisierungstherapie) gegen Insektengifte (z. B. Bienen-, Wespenstich) unterziehen,
- Sie an anfallsweise in Ruhe auftretenden Schmerzen im Brustkorb (Prinzmetal-Angina) leiden, da bei Ihnen z. T. verstärkte Angina-pectoris-Anfälle auftreten können.
Für den Fall, dass Sie Dialysepatient mit starkem Bluthochdruck (maligner Hypertonie) sind und Ihre Blutmenge vermindert ist, muss Ihr Arzt Sie besonders sorgfältig beobachten, da bei Ihnen ein deutlicher Blutdruckabfall durch Blutgefäßerweiterung entstehen kann.
Nif-Ten 50 kann die Anzeichen einer krisenhaften Verschlimmerung einer Schilddrüsenüberfunktion verschleiern.
Nif-Ten kann die Herzfrequenz verringern. In seltenen Fällen kann ein Patient Anzeichen entwickeln, die auf eine niedrige Herzfrequenz zurückzuführen sind. Sollte dies bei Ihnen der Fall sein, kann Ihr Arzt bei Ihnen eine Reduzierung der Dosis in Betracht ziehen.
Sie sollten Nif-Ten 50 nur langsam absetzen (siehe Abschnitt 3.5 „Wenn Sie die Einnahme von Nif-Ten 50 abbrechen“).
Mitunter können zu Beginn der Behandlung Schmerzen im Brustkorb auftreten. Wenn dies bei Ihnen der Fall sein sollte, informieren Sie umgehend Ihren Arzt.
Wenn Sie an einer Atemwegserkrankung leiden, die mit einer krampfhaften Verengung der Bronchien einhergeht, sollten Sie generell keine Betablocker anwenden.
Wenn Sie an einer Atemwegserkrankung mit Einengung der Atemwege oder krampfhafter Verengung der Bronchien leiden, kann es durch die Anwendung von Betarezeptorenblockern (wie auch Atenolol) zu einer Verschlimmerung kommen. Ihr Arzt wird Ihnen in diesem Fall das Absetzen von Nif-Ten 50 und, wenn nötig, ein Arzneimittel zur Erweiterung der Bronchien verordnen.
Besondere Vorsicht ist bei Patienten mit Erregungsleitungsstörungen des Herzens geboten. Nif-Ten 50 darf bei bestimmten Erregungsleitungsstörungen des Herzens nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 2.1 „Nif-Ten 50 darf nicht eingenommen werden“).
Wenn Ihre Leberfunktion eingeschränkt ist, wird Ihr Arzt Sie sorgfältig überwachen. Gegebenenfalls kann eine Dosisreduktion notwendig sein.
Besondere Vorsicht ist bei gleichzeitiger Anwendung von Narkosemitteln mit Nif-Ten geboten. Informieren Sie Ihren Narkosearzt über die Behandlung mit Nif-Ten 50.
- Kinder
Dieses Arzneimittel ist nicht für die Anwendung bei Kindern geeignet, da keine ausreichende Erfahrung mit der Behandlung von Kindern besteht.
- Auswirkungen beiFehlgebrauch zu Dopingzwecken
Die Anwendung von Nif-Ten 50 kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme aller Arzneimittel Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Es liegen keine Daten über die Verwendung von Nif-Ten 50 während der Schwangerschaft und Stillzeit vor. Daher dürfen Sie Nif-Ten 50 nicht einnehmen, wenn Sie schwanger sind oder stillen. Sie müssen die Möglichkeit einer Schwangerschaft ausschließen können, bevor Sie mit der Einnahme von Nif-Ten 50 beginnen. Während Sie Nif-Ten 50 einnehmen, müssen Sie eine Schwangerschaft verhüten.
Die Unbedenklichkeit von Nifedipin, einem der Wirkstoffe in Nif-Ten 50, während einer Schwangerschaft wurde nicht bestimmt. Nifedipin sollte nicht bei Frauen eingesetzt werden, die in naher Zukunft eine Schwangerschaft planen.
Atenolol, der zweite Wirkstoff in Nif-Ten 50, wurde unter enger ärztlicher Überwachung von schwangeren Patientinnen, die gegen überhöhten Blutdruck behandelt wurden, im dritten Schwangerschaftsdrittel eingenommen. Es wurde in diesem Zusammenhang über das Auftreten einer Wachstumshemmung bei Ungeborenen berichtet. Wenn Sie Atenolol in der Nähe des Geburtstermins einnehmen, kann das Neugeborene Schädigungen erleiden.
Ein Bruchteil von Nifedipin wird mit der Muttermilch ausgeschieden. Es ist nicht bekannt, ob dies beim Kind eine Wirkung hervorruft. Atenolol geht ebenfalls in die Muttermilch über und reichert sich dort an. Vor Beginn der Behandlung mit Nif-Ten 50 müssen Sie deshalb abstillen.
Zeugungsfähigkeit
Bei einer künstlichen Befruchtung (In-vitro-Fertilisation [IVF]) kann die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Befruchtung verringert sein, wenn der Mann Nif-Ten einnimmt.