Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Die empfohlene Dosis beträgt
Aufhebung von Atemdepression und zentralnervösen Dämpfungszuständen durch natürliche und synthetische Opioide
Erwachsene:
Für eine optimale Verbesserung der Atemfunktion bei gleichzeitig angemessener Schmerzhemmung ist die Dosis für jeden Patienten individuell anzupassen. Üblicherweise werden 0,1-0,2 mg Naloxonhydrochlorid langsam intravenös injiziert. Im
Anschluss daran wird die Dosis jeweils im Abstand von 2-3 Minuten so lange gegeben, bis eine ausreichende Spontanatmung und Vigilanz (Wachheitsgrad) erreicht sind.
Eine Wiederholung kann eventuell nach 30-90 Minuten notwendig werden, je nach Ausmaß der Atemdämpfung und der Art des angewendeten Opioids.
Kinder:
Kinder erhalten Gaben von 0,01 - 0,02 mg Naloxonhydrochlorid pro kg Körpergewicht langsam intravenös nach dem gleichen Zeitschema.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten mit bereits vorliegenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder bei solchen Patienten, die möglicherweise herzschädigende Arzneimittel einnehmen, sollte Naloxonhydrochlorid mit Vorsicht verabreicht werden (siehe Abschnitt „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“).
Vermutete oder bekannte Opioidüberdosierung oder -vergiftung Erwachsene:
Die übliche Anfangsdosis beträgt 0,4-2 mg Naloxonhydrochlorid langsam intravenös verabreicht. Der Patient wird 3 Minuten lang beobachtet. Bessert sich die Atemfunktion nicht unmittelbar nach der ersten i.v. Gabe, wird eine weitere Dosis von 0,4 mg verabreicht. Wenn nötig, folgen weitere Dosen jeweils alle 2-3 Minuten. Wenn nach Gabe von 10 mg Naloxonhydrochlorid keinerlei Wirkung beobachtet wird, sollte in Frage gestellt werden, ob tatsächlich eine opioidbedingte Vergiftung vorliegt.
Ist eine i.v. Gabe nicht möglich, kann Naloxon-ratiopharm® auch intramuskulär injiziert werden.
Kinder:
Kinder erhalten Dosen von 0,01 mg/kg Körpergewicht nach dem gleichen Zeitschema.
Atemdepression und zentralnervöse Dämpfungszustände beim Neugeborenen, wenn die Mutter Opioide erhalten hat
Neugeborene erhalten 0,01 mg/kg Körpergewicht Naloxonhydrochlorid intravenös, evtl. mit einer Wiederholung nach 3-5 Minuten, falls bis dahin keine Wirkung feststellbar ist. Wenn kein
intravenöser Zugang besteht, kann Naloxon-ratiopharm® auch intramuskulär (Initialdosis 0,01 mg/kg Körpergewicht) injiziert werden.
Hinweise:
Es muss darauf geachtet werden, dass die Wirkungsdauer einiger Opioide länger sein kann als die von Naloxon. Dadurch ist ein Wiederauftreten der Atemdepression möglich. Eine sorgfältige Überwachung der Patienten ist daher unerlässlich.
Art der Anwendung
Naloxonhydrochlorid wird bevorzugt intravenös angewendet, kann aber auch intramuskulär oder subkutan sowie als Zusatz zu Infusionslösungen (z. B. isotonische NaCl-Lösung, Glukose- Lösung 5 %) verabreicht werden. Am schnellsten tritt die Wirkung nach intravenöser Anwendung ein; nach intramuskulärer Anwendung unwesentlich später. Dennoch sollte die intramuskuläre Gabe nur angewandt werden, wenn eine intravenöse Gabe nicht möglich ist.
Im Rettungsdienst hat sich auch eine nasale Gabe mittels entsprechender Applikationshilfen bewährt.
Dauer der Anwendung
Über die Dauer der Anwendung von Naloxon-ratiopharm® 0,4 mg/ml entscheidet der behandelnde Arzt. Sie ergibt sich aus der Art des Opioids, dessen Wirkung aufgehoben werden soll, dessen Anwendungsform, der verwendeten Dosis und der Anwendungszeit.
Wenn Sie eine größere Menge von Naloxon-ratiopharm® 0,4 mg/ml angewendet haben, als Sie sollten
Naloxon ist über einen sehr großen Dosisbereich hinweg therapeutisch wirksam, die schädigenden Konzentrationen liegen außerordentlich hoch (große therapeutische Breite). Fälle mit Vergiftungssymptomen nach Anwendung von Naloxon sind bisher nicht bekannt geworden.
Zu hohe Dosen heben bei der Anwendung nach Operationen nicht nur die atemdämpfende Wirkung, sondern auch die Schmerzfreiheit auf.
Durch ein vollständiges Aufheben der Opioid-Wirkung bei Personen, bei denen körperliche Opioid-Abhängigkeit besteht, können hohe Dosen von Naloxon akute Entzugserscheinungen auslösen.
Wenn Sie die Anwendung von Naloxon-ratiopharm® 0,4 mg/ml abbrechen
Es muss darauf geachtet werden, dass die Wirkungsdauer von Opioiden länger sein kann als die von Naloxon, wodurch ein Wiederauftreten der Atemdepression möglich ist. Eine sorgfältige Überwachung der Patienten ist daher unerlässlich.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.