WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON Midazolam B. Braun 1 mg/ml BEACHTEN?
Midazolam B. Braun 1 mg/ml darf nicht angewendet werden:
wenn Sie allergisch (überempfindlich) gegen Midazolam oder einen der sonstigen Bestandteile von Midazolam B. Braun 1 mg/ml Injektionslösung sind.
zur Sedierung vor Verfahren zur Diagnose oder Behandlung von Krankheiten bei Patienten mit stark beeinträchtigter Atmung.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Midazolam B. Braun 1 mg/ml ist erforderlich
Bitte informieren Sie Ihren Arzt:
wenn Sie an einer chronischen Nieren-, Leber- oder Herzerkrankung leiden. In diesen Fällen wird Ihr Arzt die Midazolamdosis besonders sorgfältig einstellen und Ihre Herztätigkeit und Atmung sorgfältig überwachen.
wenn Sie eine schwere Muskelerkrankung haben, die Myasthenia gravis genannt wird. Sie erhalten Midazolam dann nur, wenn der Arzt dies für absolut notwendig erachtet, und es wird die kleinstmögliche Dosis verabreicht.
wenn Sie eine klinische Vorgeschichte mit Alkohol- oder Drogenmissbrauch haben. Ihr Arzt wird sorgfältig abwägen, ob Sie Midazolam unbedingt benötigen und die Dosis sehr sorgfältig einstellen.
Sie können körperlich abhängig von Midazolam werden, wenn Sie dies über eine längere Zeit erhalten. Ein plötzlicher Abbruch der Behandlung nach längerer Anwendung führt zu Entzugserscheinungen wie Kopf- und Muskelschmerzen, Angst- und Spannungszuständen, Unruhe, Reizbarkeit, Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen, Halluzinationen und Krämpfen. Daher wird Ihr Arzt darauf achten, die Dosis allmählich gegen Ende der Behandlung mit Midazolam zu verringern.
Midazolam verursacht eine Gedächtnislücke ab dem Zeitpunkt der Verabreichung. Die Dauer der Gedächtnislücke ist abhängig von der Dosis. Sorgen Sie dafür, dass Sie jemand nach Entlassung aus dem Krankenhaus oder der Arztpraxis nach einem chirurgischen oder diagnostischen Verfahren nach Hause begleitet.
Da hohe Dosen von Midazolam oder eine zu rasche Injektion möglicherweise zu schweren Kreislauf- und Atemstörungen führen können, werden Sie bei Verabreichung dieses Medikaments sorgfältig überwacht. Zur Behandlung schwerer Komplikationen ist für die Verfügbarkeit notwendiger Ausrüstung und Medikamente gesorgt.
Wenn Sie Midazolam vor einer Operation erhalten, werden Sie auf Anzeichen einer Überdosierung überwacht, die ggf. auftreten kann.
Bei Langzeitanwendung auf der Intensivstation ist ggf. eine Erhöhung der Dosis erforderlich, da die Wirkung von Midazolam im Laufe der Zeit nachlassen kann.
Paradoxe Reaktionen
Bei einigen Patienten kann Midazolam eine erregende anstelle einer dämpfenden Wirkung haben, besonders wenn das Arzneimittel zu schnell injiziert wurde oder bei hoher Dosierung. Diese so genannten paradoxen Wirkungen sind körperliche Unruhe, Muskelzuckungen, Zittern, Krämpfe, Überaktivität, Erregungsausbrüche, Feindseligkeit, Aggressivität, Wutausbrüche und tätliches Verhalten.
Pädiatrische Patienten
Bei Kindern unter 6 Monaten wird Midazolam besonders sorgfältig dosiert. Die Dosis wird nur so weit erhöht bis eine gerade ausreichende Wirkung erreicht ist. Die Atmung wird besonders sorgfältig überwacht.
Früh- und Neugeborene sind besonders anfällig für unerwünschte Wirkungen wie Atemstillstand oder Kreislaufstörungen. Sie erhalten Midazolam nur, wenn der Arzt dies für absolut notwendig erachtet und es wird die kleinstmögliche Dosis verabreicht. Atmung und Kreislauf werden sehr sorgfältig überwacht.
Ältere Patienten
Wenn Sie über 60 Jahre alt sind, wird Ihr Arzt die Dosis besonders sorgfältig einstellen.
Bei Anwendung von Midazolam B. Braun1 mg/ml mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie zurzeit andere Medikamente einnehmen / anwenden bzw. vor kurzem eingenommen / angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Mehrere Arzneimittel können die Wirkung von Midazolam beeinflussen. Sie führen entweder zu einer Verstärkung oder Verlängerung der Wirkung oder beidem.
Arzneimittel mit dämpfender Wirkung auf Gehirnfunktionen wie:
Opiate (zur Behandlung von Schmerzen, Husten oder als Entzugsmedikament), Arzneimittel zur Behandlung seelischer Erkrankungen, andere Benzodiazepine, Barbiturate, Beruhigungsmittel zur Behandlung von Depressionen, Antihistaminika oder Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck, die auf das Zentralnervensystem wirken.
Diese Arzneimittel verstärken die Wirkung von Midazolam oder können zu Atemdämpfung oder Atemstillstand führen. Bitte informieren sie Ihren Arzt insbesondere, wenn Sie solche Arzneimittel einnehmen oder erhalten
Bei Anwendung von Midazolam zusammen mit folgenden weiteren Arzneimitteln ist es erforderlich, die Midazolam-Wirkung sorgfältig zu überwachen und gegebenenfalls die Dosis zu verringern:
Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen, die Itraconazol, Fluconazol und Ketoconazol enthalten, bei Langzeit-Anwendung von Midazolam
Herzmedikamente, die Verapamil oder Diltiazem enthalten
Antibiotika, die Erythromycin oder Clarithromycin enthalten
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Wenn Sie schwanger sind, werden Sie Midazolam nur erhalten, wenn Ihr Arzt dies im Rahmen der Behandlung für unbedingt notwendig erachtet.
Wenn Sie stillen, müssen Sie das Stillen 24 Stunden nach Verabreichung von Midazolam unterbrechen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Sie dürfen sich nicht an das Steuer eines Fahrzeugs setzen und keine Werkzeuge oder Maschinen bedienen, solange Sie sich nicht vollständig von der Wirkung von Midazolam erholt haben, da dieses Arzneimittel Schläfrigkeit, Gedächtnislücken, verminderte Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit sowie eine Beeinträchtigung der Muskelfunktion verursachen kann. Ihr Arzt wird Sie entsprechend beraten. Sorgen Sie dafür, dass jemand Sie nach der Entlassung nach Hause begleitet.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Midazolam B. Braun 1 mg/ml
Midazolam B. Braun 1 mg/ml enthält 3,5 mg Natrium pro ml.
Bei Anwendung größerer Mengen (z.B. mehr als 6,4 ml, d. h. mehr als 1 mmol Natrium), ist dies bei Patienten mit Einschränkung der Natriumzufuhr zu berücksichtigen.