Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten
Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, oder unbekannt
Mögliche Nebenwirkungen
Herz-Kreislauf
Häufig, insbesondere zu Beginn der Therapie mit Lisinopril sowie bei Patienten mit Salz- und/oder Flüssigkeitsmangel (z. B. nach Erbrechen, Durchfall, bei gleichzeitiger Therapie mit harntreibenden Mitteln), gleichzeitig vorhandener Herzleistungsschwäche, schwerem oder durch Nierengefäßerkrankungen verursachtem Bluthochdruck, bei älteren Patienten, aber auch bei Erhöhung der Dosierung von Lisinopril und/oder gleichzeitig verabreichten harntreibenden Arzneimitteln kann eine übermäßige Blutdrucksenkung (Hypotonie, Orthostase) mit Symptomen wie Schwindel, Schwächegefühl, Sehstörungen, gelegentlich auch mit Bewusstseinsverlust (Synkope) auftreten.
Über folgende Nebenwirkungen wurde sehr selten im Zusammenhang mit einem verstärkten Blutdruckabfall berichtet: erhöhte Herzschlagfolge, Herzklopfen, Herzrhythmusstörungen, Brustschmerz, Brustenge (Angina pectoris), Herzinfarkt, Mangeldurchblutung des Gehirns, wie Lähmungen einer Körperhälfte oder Verlust der Seh- und/oder Sprechfähigkeit, die vorübergehend auftreten oder zu dauerhaften Nervenschäden führen können (TIA oder Schlaganfall).
Wenn Lisinopril bei Patienten mit akutem Herzinfarkt angewendet wird, kann es häufig - insbesondere während der ersten 24 Stunden eines akuten Herzinfarktes - zu Rhythmusstörungen (AV-Block 2. oder 3. Grades) und/oder einem schweren Blutdruckabfall und/oder Nierenfunktionsstörungen, in gelegentlichen Fällen auch zum Herz-Kreislauf- Schock, kommen.
Niere
Häufig, insbesondere bei hohen Lisinopril Dosierungen, können Nierenfunktionsstörungen auftreten oder verstärkt werden, die sehr selten vor allem bei durch Nierenerkrankungen bedingtem Bluthochdruck bis zum akuten Nierenversagen führen. Gelegentlich wurde eine vermehrte Eiweißausscheidung im Urin, teilweise mit gleichzeitiger Verschlechterung der Nierenfunktion, beobachtet.
Atemwege
Häufig können anhaltender trockener Reizhusten und Entzündungen der größeren Luftwege (Bronchitis), gelegentlich Atemnot, Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis), Schnupfen (Rhinitis), sehr selten krampfartige Verengung der Bronchien (Bronchospasmus), Entzündung der Zungenschleimhaut (Glossitis) und Mundtrockenheit auftreten.
Sehr selten verliefen durch ACE-Hemmer ausgelöste Gewebeschwellungen im Bereich der oberen Luftwege (angioneurotische Ödeme) mit Beteiligung von Kehlkopf, Rachen und/oder Zunge (vgl. „Besondere Vorsicht bei der
Einnahme von Lisinopril TAD 10 mg ist erforderlich“).
Das Auftreten einer allergischen Entzündung der Lungenbläschen (Alveolitis, eosinophile Pneumonie) wurde sehr selten im Zusammenhang mit Lisinopril beschrieben.
Magen-Darm-Trakt/Leber
Häufig können Übelkeit, Oberbauchbeschwerden und Verdauungsstörungen, gelegentlich Erbrechen, Durchfall, Verstopfung und Appetitlosigkeit auftreten.
Unter der Behandlung mit Lisinopril TAD 10 mg sind gelegentlich folgende Symptome möglich: zunächst Gelbsucht von Haut und/oder Schleimhäuten, später möglicherweise Zeichen von massivem Leberzellverfall wie Zittern von
Gebrauchsinformation: Information für Patienten
Händen und Armen, auffallender Mundgeruch, Benommenheit, Teilnahmslosigkeit, Bewusstseinsstörungen bis hin zum Bewusstseinsverlust. Der Zusammenhang dieser Erkrankung mit der Einnahme von Lisinopril ist ungeklärt. Ein tödlicher Ausgang ist möglich.
Sehr selten wurden Leberfunktionsstörungen, Gelbsucht durch Gallestau (cholestatischer Ikterus), Leberentzündung, Bauchspeicheldrüsenentzündung und (unvollständiger) Darmverschluss beschrieben.
Haut, Gefäße
Häufig können allergische Hautreaktionen wie Hautausschlag, gelegentlich Nesselsucht, Juckreiz sowie Gewebeschwellungen (angioneurotisches Ödem) mit Beteiligung von Lippen, Gesicht und/oder Extremitäten auftreten.
Sehr selten sind schwerwiegende Hautreaktionen (Pemphigus, Erythema exsudativum multiforme, Stevens-Johnson- Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse) beschrieben worden.
Hautveränderungen können mit Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen, Gelenkentzündungen, Gefäßentzündung und bestimmten Laborwertveränderungen (Eosinophilie, Leukozytose, erhöhter BSG und/oder erhöhten ANA-Titern) einhergehen.
Sehr selten wurden der Schuppenflechte ähnliche Hautveränderungen, Lichtempfindlichkeit, Gesichtsrötung, Schwitzen, Haarausfall, Nagelablösungen und eine Zunahme der Gefäßkrämpfe bei Raynaud-Krankheit beobachtet.
Nervensystem
Häufig können Kopfschmerzen und Müdigkeit auftreten, gelegentlich Benommenheit, Depressionen, Schlafstörungen, Impotenz, periphere Neuropathie mit Kribbeln sowie Taubheits- und Kältegefühl an den Gliedmaßen (Parästhesien), Gleichgewichtsstörungen, Muskelkrämpfe, Nervosität, Verwirrtheit, Ohrensausen, verschwommenes Sehen sowie Geschmacksveränderungen oder vorübergehender Geschmacksverlust.
Laborparameter
Nach Einnahme von Lisinopril TAD 10 mg kann es häufig zu Veränderungen des Blutbildes wie einem Abfall der Konzentration an rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin) und/oder des Anteils der zellulären Bestandteile am Blutvolumen (Hämatokrit) sowie zu einer krankhaften Verringerung der weißen Blutzellen oder der Blutplättchen (Leukopenie, Neutropenie, Eosinophilie, sehr häufig zu Thrombozytopenie) kommen. Gelegentlich kann es, insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, Kollagenkrankheiten oder gleichzeitiger Therapie mit Allopurinol, Procainamid oder bestimmten Arzneimitteln, die die Abwehrreaktionen unterdrücken, zu einer krankhaften Verringerung der Blutzellenzahl (Anämie, Thrombozytopenie, Leukopenie, Eosinophilie) kommen. Sehr selten ist ein völliger Verlust bestimmter oder aller Blutzellen (Agranulozytose oder Panzytopenie) möglich.
Eine Auflösung der roten Blutkörperchen kann sehr selten im Zusammenhang mit einer bestimmten angeborenen Stoffwechselerkrankung (G-6-PDH-Mangel) auftreten, erkennbar z.B. an einer Gelbsucht und/oder einer Dunkelfärbung des Harns.
Gelegentlich, insbesondere bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen, können die Konzentrationen von harnpflichtigen Substanzen (Harnstoff, Kreatinin) und Kalium ansteigen sowie die Natrium-Konzentration im Blut abfallen.
Bei Patienten mit bekannter Zuckerkrankheit wurde ein Anstieg der Kaliumkonzentration im Serum beobachtet. Bei zu geringer Konzentration der Hormone Renin und Aldosteron im Serum (hyporeninämischer Hypoaldosteronismus), die am häufigsten bei älteren Diabetikern mit durch Diabetes verursachter Nierenerkrankung (diabetischer Nephropathie) auftritt, kann es zu schweren Hyperkaliämien kommen.
Bei hohen Lisinopril-Dosierungen zur Therapie der Herzinsuffizienz können vermehrt erhöhte Serumkonzentrationen von Kalium, Kreatinin, Harnstoff und NPN (Nichteiweiß-Stickstoff) auftreten.
Im Urin kann eine vermehrte Eiweißausscheidung auftreten.
Sehr selten kann es zu einer Erhöhung der Leberwerte kommen.
Hinweise:
Die oben genannten Laborwerte sollen vor und regelmäßig während der Behandlung mit Lisinopril kontrolliert werden. Insbesondere zu Behandlungsbeginn und bei Risikopatienten (Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, bei Kollagenkrankheit), unter Behandlung mit Immunsuppressiva, Zytostatika, Allopurinol oder Procainamid sind Kontrollen der Elektrolyt- und Kreatininkonzentrationen im Serum sowie des Blutbildes in kurzen Zeitabständen angezeigt.
Gebrauchsinformation: Information für Patienten
Folgende Nebenwirkungen können schwerwiegende Folgen haben, nehmen Sie Lisinopril TAD 10 mg nicht weiter ein und suchen Sie möglichst umgehend Ihren Arzt auf.Beim Auftreten von Gelbsucht oder bei einem deutlichen Anstieg der Leberenzyme ist die Therapie mit Lisinopril abzubrechen und die Patienten sind ärztlich zu überwachen.
Bei Verdacht auf eine schwerwiegende Hautreaktion muss sofort der behandelnde Arzt aufgesucht und die Therapie mit Lisinopril abgebrochen werden!
Sicherheitsdaten aus klinischen Studien deuten darauf hin, dass Lisinopril von hypertensiven Kindern und Jugendlichen im Allgemeinen gut vertragen wird und dass das Sicherheitsprofil in dieser Altersgruppe mit dem bei Erwachsenen beobachteten vergleichbar ist.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.