Was Linezolid Denk enthÀlt
- Der Wirkstoff ist Linezolid. Ein Milliliter (ml) der Lösung enthÀlt 2 mg Linezolid.
- Die sonstigen Bestandteile sind Glucose-Monohydrat (Ph.Eur.), Natriumcitrat (Ph.Eur.), CitronensĂ€ure, SalzsĂ€ure 0,36% (zur pH-Einstellung), Natriumhydroxid-Lösung 0,40% (zur pH- Einstellung) und Wasser fĂŒr Injektionszwecke.
Wie Linezolid Denk Infusionslösung aussieht und Inhalt der Packung
Linezolid Denk ist eine klare, farblose bis gelbliche Lösung.
Sie wird in Infusionsbeuteln geliefert mit je 300 ml (600 mg Linezolid) Lösung
PackungsgröĂen: 1 oder 10 Infusionsbeutel.
Es werden möglicherweise nicht alle PackungsgröĂen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer
Denk Pharma GmbH & Co. KG
PrinzregentenstraĂe 79
81675 MĂŒnchen
Hersteller
Pharmaceutical Works POLPHARMA SA
19, PelpliĆska Street,
83-200 Starogard GdaĆski
Polen
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt ĂŒberarbeitet im November 2020.
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Die folgenden Informationen sind fĂŒr medizinisches Fachpersonal bestimmt:
WICHTIG: Lesen Sie die Fachinformation, bevor Sie ein Rezept ausstellen.
Linezolid Denk 2 mg/ml Infusionslösung enthĂ€lt Linezolid 2 mg/ml in einer isotonischen, klaren, farblosen bis gelblichen Lösung. Die sonstigen Bestandteile sind: Glucose-Monohydrat (Ph.Eur.), Natriumcitrat (Ph.Eur.) (E 331), CitronensĂ€ure (E 330), SalzsĂ€ure 0,36%, Natriumhydroxid-Lösung 0,40% und Wasser fĂŒr Injektionszwecke.
Linezolid ist nicht wirksam bei Infektionen durch gramnegative Erreger. Bei Nachweis von oder Verdacht auf einen gramnegativen Erreger muss gleichzeitig eine spezifische Therapie gegen gramnegative Erreger eingeleitet werden.
Dosierung und Art der Anwendung
Die Behandlung mit Linezolid sollte nur im Klinikumfeld und unter BerĂŒcksichtigung der Empfehlungen eines entsprechenden Experten, wie z.B. eines Mikrobiologen oder eines Spezialisten fĂŒr Infektionskrankheiten, begonnen werden.
Initial mit der parenteralen Darreichungsform behandelte Patienten können auf eine der oralen Darreichungsformen umgestellt werden, wenn dies klinisch angezeigt ist. Eine Dosisanpassung ist in solchen FĂ€llen nicht erforderlich, da Linezolid eine orale BioverfĂŒgbarkeit von ca. 100 % aufweist.
Die Infusionslösung sollte ĂŒber einen Zeitraum von 30 bis 120 Minuten infundiert werden.
Die empfohlene Dosis von Linezolid sollte intravenös zweimal tÀglich angewendet werden.
Empfohlene Dosierung und Dauer der Anwendung bei Erwachsenen
Die Dauer der Behandlung ist abhÀngig vom Krankheitserreger, vom Ort und dem Schweregrad der Infektion und dem klinischen Ansprechen des Patienten.
Die im Folgenden aufgefĂŒhrten Empfehlungen zur Behandlungsdauer entsprechen der Behandlungsdauer, die in klinischen Studien angewendet wurde. Bei bestimmten Infektionsarten können auch kĂŒrzere Behandlungszyklen ausreichen. Dies wurde in klinischen Studien jedoch nicht untersucht.
Die maximale Behandlungsdauer betrĂ€gt 28 Tage. FĂŒr eine Behandlung ĂŒber mehr als 28 Tage wurden die VertrĂ€glichkeit und Wirksamkeit von Linezolid nicht untersucht.
Bei Infektionen mit gleichzeitiger SeptikÀmie ist keine Dosiserhöhung oder VerlÀngerung der Therapiedauer erforderlich.
Die Dosierungsempfehlung fĂŒr die Infusionslösung ist wie folgt:
Infektion | Dosierung | Behandlungsdauer |
Nosokomiale Pneumonie | 600 mg intravenös | |
Ambulant erworbene Pneumonie | zweimal tÀglich | 10 bis 14 |
Schwere Haut- und Weichteilinfektionen | 600 mg intravenös zweimal tÀglich | aufeinanderfolgende Tage |
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Linezolid bei Kindern (< 18 Jahre) ist nicht erwiesen.
Zurzeit vorliegende Daten werden in den Abschnitten 4.8, 5.1 und 5.2 der Fachinformation beschrieben; eine Dosierungsempfehlung kann jedoch nicht gegeben werden.
Ăltere Menschen
Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.
Nierenfunktionsstörung
Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.
Schwere Nierenfunktionsstörung (d.h. CLCR < 30 ml/min)
Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich. Aufgrund der unbekannten klinischen Bedeutung der bis zu 10-fach höheren Konzentration der beiden Hauptmetaboliten von Linezolid bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz sollte eine Behandlung mit Linezolid mit besonderer Vorsicht erfolgen und nur, wenn der zu erwartende Nutzen das theoretische Risiko ĂŒberwiegt.
Da wĂ€hrend einer 3-stĂŒndigen HĂ€modialyse ca. 30 % einer Linezolid-Dosis entfernt werden, sollte Linezolid bei HĂ€modialysepatienten nach der Dialyse angewendet werden. Die Hauptmetaboliten von Linezolid werden zu einem bestimmten Teil durch HĂ€modialyse entfernt; die Konzentration dieser Metaboliten ist jedoch nach Dialyse noch deutlich höher als bei Patienten mit normaler Nierenfunktion oder mit leichter bis mĂ€Ăiger Niereninsuffizienz. Deshalb sollte Linezolid bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz, die sich einer Dialyse unterziehen, mit besonderer Vorsicht angewendet werden und nur, wenn der zu erwartende Nutzen das theoretische Risiko ĂŒberwiegt.
Bislang gibt es keine Erfahrungen zur Anwendung von Linezolid bei Patienten unter kontinuierlicher ambulanter Peritonealdialyse (CAPD) oder anderen Behandlungen bei Nierenversagen (auĂer HĂ€modialyse).
LeberfunktionseinschrÀnkung
Patienten mit leichter bis mĂ€Ăiger Leberinsuffizienz (Child-Pugh A oder B):
Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.
Schwere LeberfunktionseinschrÀnkung (Child-Pugh C)
Da Linezolid durch einen nicht enzymatischen Prozess metabolisiert wird, ist nicht zu erwarten, dass eine EinschrĂ€nkung der Leberfunktion den Stoffwechsel signifikant beeinflusst. Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich. Es gibt jedoch keine pharmakokinetischen Daten und es liegen nur begrenzte klinische Erfahrungen zu Linezolid bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz vor. Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz sollte Linezolid mit besonderer Vorsicht angewendet werden und nur dann, wenn der zu erwartende Nutzen das theoretische Risiko ĂŒberwiegt.
Gegenanzeigen
Ăberempfindlichkeit gegen Linezolid oder einen der anderen Bestandteile.
Linezolid sollte bei Patienten, die ein Arzneimittel, das die Monoaminooxidase A oder B hemmt (z.B. Phenelzin, Isocarboxazid, Selegilin, Moclobemid), einnehmen oder innerhalb der letzten 2 Wochen eingenommen haben, nicht angewendet werden.
Linezolid sollte bei Patienten mit folgender zugrunde liegender klinischer Symptomatik oder unter folgenden Begleitmedikationen nicht angewendet werden, es sei denn, es liegen Möglichkeiten zur genauen Beobachtung und zur Kontrolle des Blutdrucks vor:
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Patienten mit unkontrollierter Hypertonie, PhÀochromozytom, Karzinoid, Thyreotoxikose, bipolarer Depression, schizoaffektiver Psychose, akuten VerwirrtheitszustÀnden.
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Patienten, die eines der folgenden Arzneimittel einnehmen: Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer, trizyklische Antidepressiva, Serotonin-5HT1-Rezeptor-Agonisten (Triptane), direkt oder indirekt wirkende Sympathomimetika (einschlieĂlich adrenerger Bronchodilatatoren, Pseudoephedrin und Phenylpropanolamin), vasopressorische Mittel (z. B. Adrenalin/Epinephrin, Noradrenalin/Norepinephrin), dopaminerge Mittel (z. B. Dopamin, Dobutamin), Pethidin oder Buspiron.
Vor und wÀhrend der Therapie darf nicht gestillt werden.
Besondere Warnhinweise und VorsichtsmaĂnahmen fĂŒr die Anwendung
Myelosuppression
Unter der Anwendung von Linezolid wurde bei Patienten eine Myelosuppression (einschlieĂlich AnĂ€mie, Leukopenie, Panzytopenie und Thrombozytopenie) berichtet. Bei den FĂ€llen, in denen der Ausgang bekannt ist, stiegen die betreffenden hĂ€matologischen Parameter nach Absetzen von Linezolid wieder auf die Höhe der Ausgangswerte an. Das Risiko dieser Nebenwirkungen hĂ€ngt möglicherweise von der Behandlungsdauer ab. Ăltere Patienten, die mit Linezolid behandelt werden, haben möglicherweise ein höheres Risiko, Blutdyskrasien zu entwickeln, als jĂŒngere Patienten. Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz â ob mit oder ohne Dialyse â kann eine Thrombozytopenie hĂ€ufiger auftreten. Bei Patienten mit vorbestehender AnĂ€mie, Granulozytopenie oder Thrombozytopenie, Patienten unter Begleitmedikationen, die den HĂ€moglobinspiegel, die Zahl der Blutzellen, die Thrombozytenzahl oder -funktion mindern können, Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz oder mit einer Linezolid-Therapie von mehr als 10 bis 14 Tagen sollte deshalb das Blutbild genau kontrolliert werden. Die Gabe von Linezolid an diese Patienten wird nur empfohlen, wenn die HĂ€moglobinwerte, das Blutbild und die Thrombozytenzahl genau kontrolliert werden können.
Bei Auftreten einer signifikanten Myelosuppression unter der Therapie mit Linezolid sollte die Therapie abgebrochen werden, falls nicht eine unbedingte Notwendigkeit besteht, sie fortzufĂŒhren. In diesen FĂ€llen sollte eine intensive Kontrolle des Blutbilds erfolgen und ein geeigneter MaĂnahmenplan festgelegt werden.
ZusĂ€tzlich sollte bei Patienten unter der Therapie mit Linezolid unabhĂ€ngig von den Ausgangswerten des Blutbilds wöchentlich ein groĂes Blutbild (einschlieĂlich Bestimmung der HĂ€moglobinwerte, Thrombozyten, der Gesamt-Leukozytenzahl und des Leukozyten-Differenzialblutbilds) bestimmt werden.
In Compassionate-Use-Studien wurde bei Patienten, die Linezolid lĂ€nger als die maximal empfohlene Anwendungsdauer von 28 Tagen erhielten, ein erhöhtes Auftreten von schweren AnĂ€mien beobachtet. Diese Patienten benötigten hĂ€ufiger Bluttransfusionen. Auch nach der MarkteinfĂŒhrung wurde ĂŒber transfusionspflichtige AnĂ€mien berichtet. Dies war ebenfalls hĂ€ufiger bei Patienten, die Linezolid lĂ€nger als 28 Tage erhielten.
Nach der MarkteinfĂŒhrung wurden FĂ€lle von sideroblastischer AnĂ€mie berichtet. In den FĂ€llen, bei denen der Zeitpunkt des Auftretens bekannt war, hatten die meisten Patienten die Therapie mit Linezolid ĂŒber mehr als 28 Tage erhalten. Mit oder ohne eine Therapie ihrer AnĂ€mie erholten sich die meisten Patienten nach Beendigung der Linezolid-Anwendung vollstĂ€ndig oder teilweise.
VerÀnderte MortalitÀt in einer klinischen Studie bei Patienten mit Katheter-assoziierter grampositiver BakteriÀmie
In einer offenen Studie bei schwer kranken Patienten mit intravasalen, Katheter-assoziierten Infektionen wurde im Vergleich zur Therapie mit Vancomycin/Dicloxacillin/Oxacillin eine erhöhte LetalitĂ€t bei den Patienten festgestellt, die mit Linezolid behandelt wurden (78/363 [21,5 %] vs. 58/363 [16,0 %]). Den gröĂten Einfluss auf die LetalitĂ€tsrate hatte der Status der Infektion mit grampositiven Erregern zu Studienbeginn. Bei denjenigen Patienten mit ausschlieĂlich grampositiven Erregern waren die LetalitĂ€tsraten vergleichbar (Odds-Ratio 0,96; 95 %-KI: 0,58 bis 1,59). Im Linezolid-Arm waren sie jedoch bei den Patienten signifikant höher (p = 0,0162), bei denen zu Studienbeginn andere oder keine Krankheitserreger identifiziert worden waren (Odds-Ratio 2,48; 95 %-KI: 1,38 bis 4,46).
Die gröĂten Unterschiede traten wĂ€hrend der Behandlung und innerhalb von 7 Tagen nach Absetzen der Studienmedikation auf. Im Verlauf der Studie wurden bei mehr Patienten im Linezolid-Arm gramnegative Erreger nachgewiesen und mehr Patienten verstarben an Infektionen durch gramnegative Erreger und an Mischinfektionen. Deshalb darf Linezolid bei Patienten mit schweren Haut- und Weichteilinfektionen und gleichzeitigem Nachweis von oder Verdacht auf eine Infektion durch gramnegative Erreger nur beim Fehlen alternativer Therapieoptionen angewendet werden. Unter diesen UmstĂ€nden muss gleichzeitig eine Therapie gegen gramnegative Erreger eingeleitet werden.
Antibiotika-assoziierte Diarrhö und Kolitis
Antibiotika-assoziierte Diarrhö und Antibiotika-assoziierte Kolitis, einschlieĂlich pseudomembranöse Kolitis und CLOSTRIDIUM-DIFFICILE-assoziierte Diarrhö, wurden unter der Anwendung von nahezu allen Antibiotika, einschlieĂlich Linezolid, berichtet. Ihre AusprĂ€gung kann von einer leichten Diarrhö bis hin zu einer Kolitis mit tödlichem Ausgang reichen. Es ist daher wichtig, diese Diagnose bei Patienten zu berĂŒcksichtigen, bei denen wĂ€hrend oder nach der Anwendung von Linezolid eine schwere Diarrhö auftritt. Wenn eine Antibiotika-assoziierte Diarrhö oder eine Antibiotika-assoziierte Kolitis vermutet oder bestĂ€tigt wird, sollten die laufende Antibiotikatherapie, einschlieĂlich Linezolid, abgebrochen und umgehend entsprechende therapeutische MaĂnahmen ergriffen werden. In dieser Situation sind Arzneimittel, die die Peristaltik hemmen, kontraindiziert.
Laktatazidose
Bei Anwendung von Linezolid wurde das Auftreten einer Laktatazidose beobachtet. Patienten, bei denen sich unter Linezolid Symptome einer metabolischen Azidose (einschlieĂlich rezidivierender Ăbelkeit oder Erbrechen, Bauchschmerzen, einem erniedrigten Bicarbonat-Spiegel oder Hyperventilation) entwickeln, mĂŒssen sofort Ă€rztlich ĂŒberwacht werden. Beim Auftreten einer Laktatazidose sollte der Nutzen einer fortgefĂŒhrten Therapie mit Linezolid gegen die möglichen Risiken abgewogen werden.
EingeschrÀnkte FunktionsfÀhigkeit der Mitochondrien
Linezolid hemmt die mitochondriale Proteinsynthese. Als Folge dieser Hemmung können Nebenwirkungen wie z. B. Laktatazidose, AnÀmie und optische und periphere Neuropathie auftreten. Derartige Erscheinungen sind hÀufiger, wenn das Arzneimittel lÀnger als 28 Tage angewendet wird.
Serotonin-Syndrom
Bei gleichzeitiger Gabe von Linezolid und serotonergen Wirkstoffen, einschlieĂlich Antidepressiva wie selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRIs), wurden SpontanfĂ€lle eines Serotonin-Syndroms
berichtet. Die Koadministration von Linezolid und einem serotonergen Wirkstoff ist daher kontraindiziert, mit Ausnahme der FĂ€lle, in denen die Anwendung von Linezolid und die gleichzeitige Gabe eines serotonergen Wirkstoffs lebensnotwendig sind. In diesen FĂ€llen sollten derartige Patienten engmaschig in Hinblick auf Symptome eines Serotonin-Syndroms (z. B. kognitive Dysfunktion, Hyperpyrexie, Hyperreflexie und mangelhafte Koordination) ĂŒberwacht werden. Beim Auftreten derartiger Symptome sollte der Arzt das Absetzen eines oder beider Wirkstoffe in Betracht ziehen. Beim Abbruch der Begleittherapie mit dem serotonergen Wirkstoff sind Entzugssymptome möglich.
Die gleichzeitige Anwendung Linezolid und Buprenorphin kann ebenfalls zu einem Serotoninsyndrom, einer potenziell lebensbedrohlichen Erkrankung, fĂŒhren.
Wenn eine gleichzeitige Behandlung klinisch angezeigt ist, wird eine sorgfÀltige Beobachtung des Patienten empfohlen, insbesondere bei Behandlungsbeginn und Dosiserhöhungen.
Die Symptome des Serotoninsyndroms umfassen unter anderem VerĂ€nderungen des GemĂŒtszustandes, autonome InstabilitĂ€t, neuromuskulĂ€re AuffĂ€lligkeiten und/oder gastrointestinale Symptome.
Wenn ein Serotoninsyndrom vermutet wird, sind je nach der Schwere der Symptome eine Dosisverringerung oder das Absetzen der Behandlung in ErwÀgung zu ziehen.
Periphere und optische Neuropathie
Periphere Neuropathie, optische Neuropathie und optische Neuritis, manchmal progredient bis zum Verlust des Sehvermögens, wurden bei Patienten unter Behandlung mit Linezolid berichtet.
Diese Berichte betrafen ĂŒberwiegend Patienten, die ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum als die maximal empfohlene Dauer von 28 Tagen behandelt wurden.
Alle Patienten sollten angehalten werden, Symptome einer gestörten Sehkraft, wie z.B. VerĂ€nderungen der SehschĂ€rfe oder des Farbsehens, verschwommenes Sehen oder GesichtsfeldausfĂ€lle, zu berichten. In diesen FĂ€llen wird eine sofortige Untersuchung empfohlen, gegebenenfalls sollte eine Ăberweisung an einen Augenarzt erfolgen. Bei allen Patienten, die Linezolid ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum als die empfohlenen 28 Tage anwenden, sollte die Sehkraft regelmĂ€Ăig kontrolliert werden.
Beim Auftreten von peripherer oder optischer Neuropathie sollte die weitere Anwendung von Linezolid sorgfÀltig gegen das mögliche Risiko abgewogen werden.
Bei Patienten, die momentan oder vor Kurzem antimykobakterielle Arzneimittel zur Therapie einer Tuberkulose angewendet haben, kann es unter Linezolid zu einem erhöhten Neuropathierisiko kommen.
KrampfanfÀlle
Es wurde berichtet, dass bei Patienten unter der Behandlung mit Linezolid KrampfanfĂ€lle aufgetreten sind. In den meisten dieser FĂ€lle lagen in der Anamnese epileptische AnfĂ€lle oder Risikofaktoren fĂŒr epileptische AnfĂ€lle vor. Die Patienten mĂŒssen angehalten werden, ihren Arzt ĂŒber epileptische AnfĂ€lle in der Vorgeschichte zu informieren.
Monoaminooxidase-Hemmer
Bei Linezolid handelt es sich um einen reversiblen, nichtselektiven Monoaminooxidase (MAO)- Hemmer; bei Dosierungen, die zur antibakteriellen Therapie angewendet werden, besitzt es jedoch keine antidepressive Wirkung. Es liegen sehr begrenzte Daten aus Studien zu Arzneimittelwechselwirkungen und zur Unbedenklichkeit von Linezolid fĂŒr Patienten vor, die aufgrund einer Grunderkrankung und/oder Begleitmedikation durch eine MAO-Hemmung einem Risiko ausgesetzt sein könnten. Deshalb wird in diesen FĂ€llen die Anwendung von Linezolid nicht empfohlen, es sei denn, eine genaue Beobachtung und Kontrolle des Patienten ist möglich.
Anwendung zusammen mit tyraminreichen Nahrungsmitteln
Den Patienten ist davon abzuraten, groĂe Mengen tyraminreicher Nahrungsmittel zu sich zu nehmen.
Superinfektionen
Die Auswirkung einer Linezolid-Therapie auf die normale Darmflora wurde in klinischen Studien nicht untersucht.
Die Anwendung von Antibiotika kann gelegentlich zu einem ĂŒbermĂ€Ăigen Wachstum nicht empfindlicher Organismen fĂŒhren. So entwickelten z.B. ca. 3 % der Patienten, die die empfohlenen Dosen von Linezolid erhielten, wĂ€hrend der klinischen PrĂŒfungen eine arzneimittelbedingte Candidiasis. Bei Auftreten einer Superinfektion wĂ€hrend der Behandlung mĂŒssen entsprechende MaĂnahmen eingeleitet werden.
Spezielle Patientenpopulationen
Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz sollte Linezolid mit besonderer Vorsicht angewendet werden und nur, wenn der zu erwartende Nutzen das theoretische Risiko ĂŒberwiegt (siehe Abschnitte 4.2 und 5.2 der Fachinformation).
Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz wird die Anwendung von Linezolid nur empfohlen, wenn der zu erwartende Nutzen das theoretische Risiko ĂŒberwiegt.
EinschrÀnkung der FertilitÀt
Bei mĂ€nnlichen Ratten fĂŒhrte Linezolid zu einer reversiblen Verminderung der FertilitĂ€t und induzierte eine VerĂ€nderung der Spermienmorphologie etwa bei Expositionswerten, die den beim Menschen zu erwartenden Werten entsprechen. Mögliche Auswirkungen von Linezolid auf die reproduktiven Organe des Mannes sind nicht bekannt.
Klinische Studien
FĂŒr eine Therapiedauer von mehr als 28 Tagen wurden die VertrĂ€glichkeit und Wirksamkeit von Linezolid nicht untersucht.
Patienten mit Infektionen des diabetischen FuĂes, Dekubitus oder ischĂ€mischen LĂ€sionen, schweren Verbrennungen oder GangrĂ€n wurden nicht in kontrollierte klinische Studien einbezogen. Die Erfahrung mit Linezolid bei diesen Patienten ist deshalb begrenzt.
Sonstige Bestandteile
Jeder ml der Lösung enthĂ€lt 45,7 mg (d.h. 13,7 g/300 ml) Glucose. Dies ist bei Patienten mit Diabetes mellitus zu berĂŒcksichtigen.
Dieses Arzneimittel enthĂ€lt 182 mg Natrium pro 300 ml Lösung, entsprechend 9,1 % der von der WHO fĂŒr einen Erwachsenen empfohlenen maximalen tĂ€glichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.
Wechselwirkungen
Monoaminooxidase-Hemmer
Linezolid ist ein reversibler, nichtselektiver Monoaminooxidase-Hemmer. Es liegen sehr begrenzte Daten aus Studien zu Arzneimittelinteraktionen und zur Unbedenklichkeit von Linezolid bei Begleitmedikationen vor, bei denen eine Monoaminooxidase-Hemmung fĂŒr Patienten ein Risiko sein könnte. In diesen FĂ€llen wird die Anwendung von Linezolid daher nicht empfohlen, es sei denn, eine genaue Beobachtung und Kontrolle des Patienten ist möglich.
Mögliche Wechselwirkungen, die eine Blutdruckerhöhung bewirken können
Linezolid verstĂ€rkte den durch Pseudoephedrin und Phenylpropanolaminhydrochlorid induzierten Blutdruckanstieg bei normotensiven gesunden Probanden. Die gleichzeitige Verabreichung von Linezolid und Pseudoephedrin oder Phenylpropanolamin fĂŒhrte zu durchschnittlichen Erhöhungen des systolischen Blutdrucks um 30 bis 40 mmHg im Vergleich zu 11 bis 15 mmHg durch Linezolid alleine, 14 bis 18 mmHg durch Pseudoephedrin oder Phenylpropanolamin alleine und 8 bis 11 mmHg durch Placebo. Bei Probanden mit Hypertonie wurden Ă€hnliche Studien nicht durchgefĂŒhrt. Es wird bei gleichzeitiger Gabe von Linezolid empfohlen, vasopressive Arzneimittel, einschlieĂlich Dopaminergika, vorsichtig zu titrieren, bis das gewĂŒnschte Ansprechen erreicht ist.
Mögliche serotonerge Wechselwirkungen
Die potenzielle Arzneimittelwechselwirkung mit Dextromethorphan wurde an gesunden Probanden untersucht. Die Probanden erhielten Dextromethorphan (zweimal 20 mg im Abstand von 4 Stunden) mit oder ohne Linezolid. Bei gesunden Probanden, die Linezolid und Dextromethorphan erhielten, wurden keine Anzeichen eines Serotonin-Syndroms (Verwirrtheit, Delirium, Unruhe, Tremor, Erröten, Diaphorese und Hyperpyrexie) beobachtet.
Erfahrungen nach MarkteinfĂŒhrung: Bei einem Patienten kam es unter Linezolid und Dextromethorphan zu Serotonin-Syndrom-Ă€hnlichen Erscheinungen, die sich nach Absetzen beider Arzneimittel wieder zurĂŒckbildeten.
Im klinischen Einsatz von Linezolid zusammen mit serotonergen Wirkstoffen einschlieĂlich Antidepressiva, wie z. B. selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (SSRIs), wurde das Auftreten eines Serotonin-Syndroms beobachtet. Daher wird die Ăberwachung von Patienten, bei denen eine Komedikation mit Linezolid und serotonergen Wirkstoffen lebensnotwendig ist, unter âBesondere Warnhinweise und VorsichtsmaĂnahmen fĂŒr die Anwendungâ beschrieben, auch wenn diese Komedikation eigentlich kontraindiziert ist.
Bei gleichzeitiger Verabreichung mit Buprenorphin sollte Linezolid vorsichtig angewendet werden, da ebenfalls das Risiko eines Serontoninsyndroms, einer potentiell lebensbedrohlichen Erkrankung, erhöht ist.
Gleichzeitige Anwendung mit Nahrungsmitteln, die einen hohen Tyramingehalt aufweisen
Bei Personen, die Linezolid zusammen mit weniger als 100 mg Tyramin erhielten, wurde keine signifikante Pressorreaktion beobachtet. Dies legt nahe, dass es nur erforderlich ist, ĂŒbermĂ€Ăige Mengen solcher Nahrungsmittel und GetrĂ€nke zu vermeiden, die einen hohen Tyramingehalt aufweisen (z. B. reifer KĂ€se, Hefeextrakte, nicht destillierte alkoholische GetrĂ€nke oder fermentierte Sojabohnenprodukte wie z. B. SojasoĂe).
Arzneimittel, die ĂŒber Cytochrom F metabolisiert werden
Linezolid wird vom Cytochrom-F(CYP)-Enzymsystem nicht nachweisbar metabolisiert und hemmt keine der klinisch signifikanten menschlichen CYP-Isoformen (1A2, 2C9, 2C19, 2D6, 2E1, 3A4). Ebenso werden P450-Isoenzyme in Ratten durch Linezolid nicht induziert. Daher sind mit Linezolid keine Arzneimittel-assoziierten Wechselwirkungen zu erwarten, die auf Interaktionen mit dem Cytochrom-P450-Enzymsystem beruhen.
Rifampicin
Die Auswirkungen von Rifampicin auf die Pharmakokinetik von Linezolid wurden an 16 erwachsenen, gesunden mĂ€nnlichen Probanden untersucht. Diese erhielten ĂŒber 2,5 Tage zweimal tĂ€glich 600 mg Linezolid mit oder ohne 600 mg Rifampicin einmal tĂ€glich ĂŒber 8 Tage. Rifampicin verringerte dabei die Cmax und die AUC von Linezolid um durchschnittlich 21 % (90 %-KI:15 bis 27) und 32 % (90 %- KI: 27 bis 37). Der Mechanismus sowie die klinische Signifikanz dieser Wechselwirkung sind unbekannt.
Warfarin
Die Zugabe von Warfarin zur Linezolid-Therapie im Steady State ergab bei gleichzeitiger Anwendung eine Senkung der mittleren maximalen INR um 10 % mit einer 5%igen Senkung der AUC-INR. Die Daten von Patienten, die Warfarin und Linezolid erhielten, reichen nicht aus, um die klinische Bedeutung dieser Befunde zu beurteilen, falls diesem Befund ĂŒberhaupt eine Bedeutung zukommen sollte.
FertilitÀt, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Die verfĂŒgbaren Daten aus der Anwendung von Linezolid bei schwangeren Frauen sind begrenzt. Tierexperimentelle Studien haben unerwĂŒnschte Wirkungen auf die Reproduktion gezeigt. FĂŒr den Menschen besteht ein mögliches Risiko.
Linezolid sollte wĂ€hrend der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn es eindeutig notwendig ist, d. h. wenn der zu erwartende Nutzen das theoretische Risiko ĂŒberwiegt.
Stillzeit
Daten aus tierexperimentellen Studien deuten darauf hin, dass Linezolid und seine Metaboliten möglicherweise in die Muttermilch ĂŒbergehen; dementsprechend sollte vor und wĂ€hrend der Behandlung nicht gestillt werden.
FertilitÀt
In tierexperimentellen Studien fĂŒhrte Linezolid zu einer verminderten FertilitĂ€t.
Auswirkungen auf die VerkehrstĂŒchtigkeit und die FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen
Die Patienten sollten gewarnt werden, dass unter der Linezolid-Behandlung möglicherweise Schwindel oder Sehstörungen auftreten können, und darauf hingewiesen werden, in solchen FÀllen nicht Auto zu fahren oder Maschinen zu bedienen.
Nebenwirkungen
Die nachfolgende Tabelle enthĂ€lt eine Auflistung der Nebenwirkungen jeglicher Ursache mit ihrer HĂ€ufigkeit basierend auf den Daten aus klinischen Studien, in denen mehr als 2.000 erwachsene Patienten die empfohlenen Linezolid-Dosierungen ĂŒber einen Zeitraum von bis zu 28 Tagen erhalten haben. Am hĂ€ufigsten wurden Diarrhö (8,4 %), Kopfschmerzen (6,5 %), Ăbelkeit (6,3 %) und Erbrechen (4,0 %) berichtet.
Die am hĂ€ufigsten berichteten Arzneimittel-assoziierten Nebenwirkungen, die zum Absetzen der Behandlung fĂŒhrten, waren Kopfschmerzen, Diarrhö, Ăbelkeit und Erbrechen. Ca. 3 % der Patienten beendeten wegen einer Arzneimittel-assoziierten Nebenwirkung die Behandlung.
Weitere Nebenwirkungen aus den Erfahrungen nach der MarkteinfĂŒhrung sind in der Aufstellung mit der HĂ€ufigkeit ânicht bekanntâ aufgelistet, da die tatsĂ€chliche HĂ€ufigkeit aus den vorliegenden Daten nicht abgeleitet werden kann.
Die folgenden unerwĂŒnschten Arzneimittelwirkungen wurden unter der Behandlung mit Linezolid beobachtet und mit den folgenden HĂ€ufigkeiten berichtet: Sehr hĂ€ufig (â„ 1/10); HĂ€ufig (â„ 1/100,
< 1/10); Gelegentlich (â„ 1/1.000, < 1/100); Selten (â„ 1/10.000, < 1/1.000); Sehr selten (< 1/10.000); Nicht bekannt (HĂ€ufigkeit auf Grundlage der verfĂŒgbaren Daten nicht abschĂ€tzbar).
Systemorgan- klasse | HĂ€ufig (> 1/100, < 1/10) | Gelegentlich (> 1/1.000, < 1/100) | Selten (> 1/10.000, < 1/1.000) | Sehr selten (< 1/10.000) | Nicht bekannt (HĂ€ufigkeit auf Grundlage der verfĂŒgbaren Daten nicht abschĂ€tzbar) |
Infektionen und parasitĂ€re Erkrankungen | Candidiasis, orale Candidiasis, vaginale Candidiasis, Mykosen | Vaginitis | Antibiotika- assoziierte Kolitis, einschlieĂ- lich pseudomem- branöser Kolitis* | | |
Erkrankungen des Blutes und des | AnÀmie** | Leukopenie*, Neutropenie, Thrombo- | Panzyto- penie* | | Myelosup- pression* sidero- |
Lymphsystems | | zytopenie*, Eosinophilie | | | blastische AnÀmie* |
Erkrankungen des Immunsystems | | | | | Anaphylaxie |
Stoffwechsel- und ErnÀhrungs- störungen | | Hyponatri- Àmie | | | Laktatazi- dose* |
Psychiatrische Erkrankungen | Schlaflosigkeit | | | | |
Erkrankungen des Nervensystems | Kopfschmer- zen, Geschmacks- störungen (metallischer Geschmack), Schwindel | Krampfan- fÀlle*, HypÀsthesie, ParÀsthesie | | | Serotonin- Syndrom* periphere Neuropathie* |
Augenerkran- kungen | | Verschwom- menes Sehen* | Gesichtsfeld- ausfÀlle* | | optische Neuro- pathie*, optische Neuritis*, Verlust der SehfÀhig- keit*, VerÀnder- ungen der SehschÀrfe* oder des Farbsehens* |
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths | | Tinnitus | | | |
Herzerkran- kungen | | Arrhythmie (Tachykardie) | | | |
GefĂ€Ăerkran- kungen | Hypertonie | Transiente ischĂ€mische Attacken, Phlebitis, Thrombo- phlebitis | | | |
Erkrankungen des Gastrointestinal- trakts | Diarrhö, Ăbelkeit, Erbrechen, lokalisierte oder allgemeine Abdominal- schmerzen, Obstipation, Dyspepsie | Pankreatitis, Gastritis, VöllegefĂŒhl, Mundtrocken- heit, Glossitis, weicher Stuhl, Stomatitis, Zungen- verfĂ€rbung oder - verĂ€nderung | superfizielle ZahnverfĂ€rb- ungen | | |
Leber- und Gallenerkran- | VerÀnderte Leberfunktion | Erhöhtes Gesamt- | | | |
kungen | stests; erhöhte AST, ALT oder alkalische Phosphatase | bilirubin | | | |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzell- gewebes | Pruritus, Hautausschlag | Urtikaria, Dermatitis, Diaphorese | | | Bullöse Hauterkran- kungen, wie z. B. Stevens- Johnson- Syndrom und toxisch epidermale Nekrolyse, Angioödem, Alopezie |
Erkrankungen der Nieren und Harnwege | Erhöhte Blutharnstoff- werte | Nierenver- sagen, erhöhte Kreatinin- werte, Polyurie | | | |
Erkrankungen der Geschlechts- organe und der BrustdrĂŒse | | Vulvovaginale Störungen | | | |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreich- ungsort | Fieber, lokalisierte Schmerzen | SchĂŒttelfrost, MĂŒdigkeit, Schmerzen an der Injektions- stelle, vermehrter Durst | | | |
Untersuchungen | Chemie: erhöhte LDH, Kreatinkinase, Lipase, Amylase oder Glucosespie- gel (nicht nĂŒchtern); vermindertes GesamteiweiĂ, Albumin, Natrium oder Kalzium; erhöhtes oder reduziertes Kalium oder Bicarbonat HĂ€matologie: erhöhte Neutrophilen- zahl oder Eosinophilen- zahl; | Chemie: Erhöhtes Natrium oder Kalzium; reduzierter Glucosespie- gel (nicht nĂŒchtern); erhöhtes oder reduziertes Chlorid HĂ€matologie: Erhöhte Retikulozy- tenzahl; reduzierte Neutrophilen- zahl | | | |
reduziertes HÀmoglobin, HÀmatokrit oder reduzierte Erythrozyten- zahl; erhöhte oder reduzierte Thrombozyten oder Leukozyten- zahlen
* Siehe Abschnitt âBesondere Warnhinweise und VorsichtsmaĂnahmen fĂŒr die Verwendungâ
** Siehe Abschnitte âGegenanzeigenâ und âWechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungenâ
â Siehe unten
Folgende Nebenwirkungen unter Linezolid wurden in seltenen FÀllen als schwerwiegend betrachtet: lokalisierte Abdominalschmerzen, transiente ischÀmische Attacken und Hypertonie.
â In kontrollierten klinischen Studien, bei denen Linezolid ĂŒber bis zu 28 Tage gegeben wurde, kam es bei 2,0 % der Patienten zu einer AnĂ€mie. In einem Compassionate-Use-Programm mit Patienten mit
lebensbedrohlichen Infektionen und Begleiterkrankungen betrug der Anteil der Patienten, denen Linezolid ĂŒber einen Zeitraum von †28 Tagen gegeben wurde und die eine AnĂ€mie entwickelten 2,5 %
(33/1.326) im Vergleich zu 12,3 % (53/430) bei einer Behandlungsdauer ĂŒber 28 Tage. Bei den Patienten, die ĂŒber einen Zeitraum von †28 Tagen behandelt wurden, betrug der Anteil
arzneimittelbedingter schwerer transfusionspflichtiger AnÀmien 9 % (3/33) und bei Patienten, die lÀnger als 28 Tage behandelt wurden, 15 % (8/53).
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheitsdaten aus klinischen Studien bei mehr als 500 Kindern und Jugendlichen (Alter bis zu 17 Jahre) haben keine Hinweise darauf erbracht, dass sich bei Linezolid das Nebenwirkungsprofil bei Kindern und Jugendlichen von dem bei Erwachsenen unterscheidet.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von groĂer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Ăberwachung des Nutzen-Risiko-VerhĂ€ltnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut fĂŒr Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger- Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
Ăberdosierung
Es ist kein spezifisches Antidot bekannt.
Es wurden keine FĂ€lle einer Ăberdosierung berichtet. Die folgenden Informationen könnten jedoch nĂŒtzlich sein:
Eine unterstĂŒtzende Behandlung in Verbindung mit der Aufrechterhaltung der glomerulĂ€ren Filtration ist empfehlenswert.
Ca. 30 % einer Dosis Linezolid werden wĂ€hrend einer 3-stĂŒndigen HĂ€modialyse entfernt; es liegen jedoch keine Daten zur Entfernung von Linezolid durch Peritonealdialyse oder HĂ€moperfusion vor.
Anweisungen zur Verwendung und Handhabung
Zum einmaligen Gebrauch. Dichtigkeit durch festes ZusammendrĂŒcken des Beutels prĂŒfen. Falls FlĂŒssigkeit austritt, Beutel nicht verwenden, da die SterilitĂ€t beeintrĂ€chtigt sein kann. Die Lösung sollte vor Anwendung genau betrachtet werden, und nur klare Lösungen ohne Partikel sollten verwendet werden. Die Beutel sollten nicht in Reihe verbunden verwendet werden. Jede nicht verbrauchte Lösung ist zu verwerfen. Angebrochene Beutel nicht erneut an den Zugang anschlieĂen.
Linezolid Denk Infusionslösung ist kompatibel mit den folgenden Lösungen: 5 % Glucoselösung zur intravenösen Infusion, 0,9 % Natriumchloridlösung zur intravenösen Infusion, Ringer-Lactat-Lösung zur Injektion (Hartmann-Lösung zur Injektion).
InkompatibilitÀten
Andere Substanzen sollen der Lösung nicht hinzugefĂŒgt werden. Falls Linezolid zusammen mit anderen Arzneimitteln verabreicht wird, sollte jedes einzeln gemÀà der jeweiligen Vorschrift des Herstellers angewendet werden. In Ă€hnlicher Weise sollte bei Verwendung des gleichen intravenösen Zugangs fĂŒr die aufeinanderfolgende Infusion verschiedener Arzneimittel der Zugang jeweils vor und nach der Anwendung von Linezolid mit einer kompatiblen Infusionslösung gespĂŒlt werden.
Linezolid Denk Infusionslösung zeigt physikalische InkompatibilitÀt mit den folgenden Substanzen: Amphotericin B, Chlorpromazinhydrochlorid, Diazepam, Pentamidin, Isothionat, Erythromycinlactobionat, Natriumphenytoin und Sulfamethoxazol/Trimethoprim. ZusÀtzlich besteht eine chemische InkompatibilitÀt mit Ceftriaxon-Natrium.
Dauer der Haltbarkeit
Vor dem Ăffnen: 36 Monate
Nach VerdĂŒnnung, chemische und physikalische StabilitĂ€t der verdĂŒnnten Infusionslösung wurde fĂŒr 2 Stunden bei 25 ÂșC nachgewiesen. Aus mikrobiologischer Sicht muss die Lösung sofort verwendet werden. Wenn die Lösung nicht sofort verbraucht wird, ist der Anwender fĂŒr die Dauer und Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.
Besondere VorsichtsmaĂnahmen fĂŒr die Aufbewahrung
FĂŒr dieses Arzneimittel sind keine besonderen Temperatur-Lagerungsbedingungen erforderlich. Die Polyethylen-Infusionsbeutel sind im Umkarton aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schĂŒtzen.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.