Wie ist Licain â Actavis 1% Injektionslösung 20 mg/2 ml / 50 mg/5 ml / 100 mg/10 ml anzuwenden?
Wenden Sie dieses Arzneimittel entsprechend der nachfolgenden Dosierungsempfehlungen an.
Licain â Actavis 1% Injektionslösung 20 mg/2 ml / 50 mg/5 ml / 100 mg/10 ml wird im allgemeinen durch einen Arzt angewendet.
Licain â Actavis 1% Injektionslösung 20 mg/2 ml / 50 mg/5 ml / 100 mg/10 ml wird in AbhĂ€ngigkeit vom jeweiligen AnĂ€sthesieverfahren intrakutan, subkutan, zur RegionalanĂ€sthesie intravenös oder zur rĂŒckenmarksnahen LeitungsanĂ€sthesie peridural injiziert, in einem umschriebenen Bezirk in das Gewebe eingespritzt (Infiltration) oder in AbhĂ€ngigkeit von den anatomischen VerhĂ€ltnissen nach gezielter Punktion lokal appliziert.
Licain â Actavis 1% Injektionslösung 20 mg/2 ml / 50 mg/5 ml / 100 mg/10 ml sollte nur von Personen mit entsprechenden Kenntnissen zur erfolgreichen DurchfĂŒhrung der jeweiligen AnĂ€sthesieverfahren angewendet werden.
GrundsÀtzlich gilt, dass bei kontinuierlicher Anwendung nur niedrig konzentrierte Lösungen von Lidocainhydrochlorid 1 H2O appliziert werden.
Die Injektionslösung ist nur zur einmaligen Entnahme vorgesehen. Die Anwendung muss unmittelbar nach öffnung des BehÀltnisses erfolgen. Nicht verbrauchte Reste sind zu verwerfen.
Handhabung der One-Point-Cut-(OPC-) Glasampullen
ZunĂ€chst die FlĂŒssigkeit aus dem Ampullenhals nach unten schĂŒtteln.
Abb. 1 Abb. 2_
Die Sollbruchstelle befindet sich unterhalb der Markierung. | Den Ampullenhals von diesem Punkt wegbrechen. |
Handhabung der Luer-System Ampullen
Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3
Durch kurzes, krĂ€ftiges Drehen des Oberteils Verschluà öffnen. | Spritze aufsetzen und bis zum Anschlag in die Ampulle drĂŒcken. | Inhalt der Ampulle langsam in die Spritze aufziehen. Falls hierbei entlĂŒftet werden muĂ, Ampulle unbedingt vorher abnehmen. |
Wieviel und wie oft wird Licain â Actavis 1% Injektionslösung 20 mg/2 ml / 50 mg/5 ml / 100 mg/10 ml angewendet?
GrundsĂ€tzlich gilt, dass nur die kleinste Dosis verabreicht werden darf, mit der die gewĂŒnschte ausreichende AnĂ€sthesie erreicht wird. Die Dosierung ist entsprechend den Besonderheiten des Einzelfalles individuell vorzunehmen.
Bei Applikation in Gewebe, aus denen eine schnelle Resorption von Substanzen erfolgt, sollte eine Einzeldosierung von 300 mg Lidocainhydrochlorid 1 H2O ohne gefĂ€Ăverengenden Zusatz oder 500 mg Lidocainhydrochlorid 1 H2O mit gefĂ€Ăverengendem Zusatz nicht ĂŒberschritten werden. Bei Kindern und Ă€lteren Patienten muss eine Dosisanpassung vorgenommen werden.
FĂŒr die einzelnen Anwendungsarten gelten als Einzeldosen fĂŒr Jugendliche ĂŒber 15 Jahre und Erwachsene mit einer durchschnittlichen KörpergröĂe folgende Empfehlungen von verschieden konzentrierten Lidocainhydrochlorid 1 H2O-haltigen Injektionslösungen:
OberflÀchenanÀsthesie (hier unabhÀngig von der Darreichungsform) | bis zu 300 mg | |
Hautquaddeln pro Quaddel | bis zu 20 mg | 0,5 â 1% |
Infiltration | bis zu 300 mg | 0,5 - 2% |
Infiltrations- und LeitungsanÀsthesie in der Zahnheilkunde | bis zu 300 mg | 2% |
Periphere Nervenblockade | bis zu 300 mg | 1 - 2% |
Stellatum-Blockade | bis zu 100 mg | 1% |
Grenzstrang-Blockade | bis zu 300 mg | 1% |
ParavertebralanÀsthesie | bis zu 300 mg | 1% |
EpiduralanÀsthesie | bis zu 300 mg | 0,5 - 2% |
Feldblock | bis zu 500 mg | 0,5 - 2% |
Intravenöse RegionalanÀsthesie | bis zu 300 mg | 0,5% |
Bei der PeriduralanĂ€sthesie ist altersabhĂ€ngig zu dosieren, fĂŒr den Lumbalbereich gelten folgende Richtwerte:
5jÀhrige: 0,5 ml/Segment
10jÀhrige: 0,9 ml/Segment
15jÀhrige: 1,3 ml/Segment
20jÀhrige: 1,5 ml/Segment
40jÀhrige: 1,3 ml/Segment
60jÀhrige: 1,0 ml/Segment
80jÀhrige: 0,7 ml/Segment
Lidocainhydrochlorid 1 H2O kann auĂer zur intravenösen RegionalanĂ€sthesie mit einem gefĂ€Ăverengenden Zusatz, wie z. B. Epinephrin, zur WirkungsverlĂ€ngerung kombiniert werden; bewĂ€hrt hat sich ein Epinephrinzusatz von 1:100000 bis 1:200000. Besonders im Bereich der Zahnheilkunde kann die Verwendung eines LokalanĂ€sthetikums mit gefĂ€Ăverengendem Zusatz bei Einsatz von kurz- bis mittellangwirkenden Substanzen unverzichtbar sein. Lidocainhydrochlorid 1 H2O mit Epinephrinzusatz sollte nur fĂŒr AnĂ€sthesien im Gesichtsbereich (Zahn, Mund, Kiefer) eingesetzt werden.
Bei Patienten mit reduziertem Allgemeinzustand bzw. verĂ€nderter PlasmaeiweiĂbindung (z.B. schweren Nieren-, Leber- oder Tumorerkrankungen, Schwangerschaft) mĂŒssen grundsĂ€tzlich kleinere Dosen angewendet werden.
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz wird eine verkĂŒrzte Wirkzeit der LokalanĂ€sthetika beobachtet. Dies wird auf einen beschleunigten Transport des LokalanĂ€sthetikums in die Blutbahn durch BlutĂŒbersĂ€uerung und gesteigertes Herz-Zeit-Volumen zurĂŒckgefĂŒhrt.
Bei Lebererkrankungen ist die Toleranz gegen SĂ€ureamid-LokalanĂ€sthetika herabgesetzt. Verantwortlich hierfĂŒr wird eine verminderte Stoffwechselleistung der Leber gemacht sowie eine verringerte Proteinsynthese mit einer daraus resultierenden niedrigeren Plasmaproteinbindung von LokalanĂ€sthetika. In diesen FĂ€llen wird ebenfalls eine erniedrigte Dosis empfohlen.
Bei Patienten mit zerebralem Anfallsleiden muss verstÀrkt auf die Manifestation zentralnervöser Symptome geachtet werden. Auch bei nicht hohen Lidocainhydrochlorid 1 H2O-Dosen muss mit einer gesteigerten Krampfbereitschaft gerechnet werden. Beim Melkersson-Rosenthal-Syndrom können allergische und toxische Reaktionen des Nervensystems auf LokalanÀsthetika vermehrt auftreten.
Bei Patienten mit Zeichen einer Herzinsuffizienz oder klinisch relevanten Störungen der Erregungsbildung und âausbreitung im Herzen ist die Dosis zu reduzieren und eine stete Kontrolle der Funktionsparameter erforderlich, auch nach Wirkungsende des LokalanĂ€sthetikums. Nichtsdestoweniger kann die lokale oder regionale Nervenblockade das anĂ€sthesiologische Verfahren der Wahl sein.
In der geburtshilflichen PeriduralanÀsthesie ist wegen der verÀnderten anatomischen VerhÀltnisse eine Dosisreduktion um etwa ein Drittel erforderlich.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Licain â Actavis 1% Injektionslösung 20 mg/2 ml / 50 mg/5 ml / 100 mg/10 ml zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine gröĂere Menge Licain â Actavis 1% - Injektionslösung 20 mg/2 ml / 50 mg/5 ml / 100 mg/10 ml angewendet haben, als Sie sollten
a) Symptome einer Ăberdosierung
Licain â Actavis 1% Injektionslösung 20 mg/2 ml / 50 mg/5 ml / 100 mg/10 ml wirkt in niedrigen schĂ€digenden Dosierungen als zentrales Nervenstimulans, in hohen schĂ€digenden Dosisbereichen kommt es zur DĂ€mpfung der zentralen Funktionen. Eine schwere ĂŒberdosierung verlĂ€uft in zwei Phasen:
Sie werden unruhig, klagen ĂŒber Schwindel, akustische und visuelle Störungen sowie Kribbeln, vor allem an Zunge und Lippenbereich. Die Sprache ist verwaschen, SchĂŒttelfrost und Muskelzuckungen sind Vorboten eines drohenden generalisierten Krampfanfalls. Bei fortschreitender Ăberdosierung kommt es zu einer zunehmenden Funktionsstörung des Hirnstammes mit den Symptomen Atemdepression und Koma bis hin zum Tod.
b) NotfallmaĂnahmen und Gegenmittel werden durch den behandelnden Arzt entsprechend der Krankheitszeichen sofort eingeleitet.
Wenn Sie die Anwendung von Licain â Actavis 1% Injektionslösung 20 mg/2 ml / 50 mg/5 ml / 100 mg/10 ml abbrechen
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.