Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?
Nehmen Sie Lenoxin mite 0,125 mg Tabletten nicht ein bei
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Digoxin, andere herzwirksame Glykoside oder einen der sonstigen Bestandteile,
- Verdacht auf eine Vergiftung mit Herzglykosiden,
- von den Herzkammern ausgehender beschleunigter Herzschlagfolge (Kammertachykardie oder Kammerflimmern),
- AV-Block II. oder III. Grades, pathologischer Sinusknotenfunktion (ausgenommen bei Schrittmacher-Therapie),
- akzessorischen atrioventrikulären Leitungsbahnen (z. B. WPW-Syndrom) oder Verdacht auf solche,
- Kaliummangel im Blut (Hypokaliämie),
- erhöhtem Calciumspiegel im Blut (Hyperkalzämie),
- Magnesiummangel im Blut (Hypomagnesiämie),
- Sauerstoffmangel im Blut (Hypoxie),
- Herzmuskelerkrankung mit Verengung der Ausflussbahn (hypertrophe Kardiomyopathie mit Obstruktion),
- krankhafter Ausweitung der Hauptschlagader (Aorta) im Bereich des Brustkorbes (thorakales Aortenaneurysma),
gleichzeitiger intravenöser Gabe von Calciumsalzen (siehe Abschnitt Bei Einnahme von Lenoxin 0,125 mg Tabletten mit anderen Arzneimitteln).
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Lenoxin mite 0,125 mg Tabletten ist erforderlich bei
- verlangsamter Herzschlagfolge (Puls unter 50 Schläge/min) infolge von Erregungsbildungs- und/oder –leitungsstörungen. In einigen Fällen (sinuatriale Funktionsstörungen, d.h. Sinusknotensyndrom) kann Lenoxin Ihren Herzschlag verlangsamen. Manchmal kann das Müdigkeit, Schwäche und Schwindelgefühl verursachen, und wenn er sehr langsam ist, können Sie in Ohnmacht fallen.
- Digoxintoxizität kann zu verschiedenen Formen von Herzrhythmusstörungen führen, von denen einige den Rhythmusstörungen ähneln, für die Ihnen das Medikament verschrieben wurde,
- Wenn Sie eine atrioventrikuläre Blockierung haben (wenn die Kommunikation zwischen Vorhöfen und den Herzkammern gestört ist), und Sie Lenoxin einnehmen, kann die Blockierung schnell stärker werden. Wenn Sie eine atrioventrikuläre Blockierung haben und Sie Lenoxin einnehmen, kontaktieren Sie sofort Ihren Arzt, wenn eines oder mehrere der folgenden Symptome bei Ihnen auftreten: Ohnmacht, kurzzeitiger Bewusstseinsverlust, Schwindelanfälle oder Benommenheit, Ermüdung (Müdigkeit), Kurzatmigkeit, Brustschmerzen, Herzrhythmusstörungen oder Verwirrtheit,
- erhöhtem Kaliumspiegel im Blut, da vermehrt Erregungsbildungs- und – leitungsstörungen auftreten können,
- älteren Patienten oder wenn anzunehmen ist, dass die Ausscheidung von Digoxin über die Niere vermindert ist (siehe auch Abschnitt 3 zu Dosierung),
- Schilddrüsenerkrankungen (bei einer Unterfunktion der Schilddrüse sollten Aufsättigungs- und Erhaltungsdosis verringert werden, bei einer Überfunktion kann eine Dosiserhöhung erforderlich sein),
- bei einer Störung der Nahrungsaufnahme aus dem Darm oder nach operativen Eingriffen im Magen-Darm-Trakt, wenn Lenoxin mite 0,125 mg Tabletten oral verabreicht werden. Hierbei können höhere Lenoxin-Dosen erforderlich sein,
- einer geplanten elektrischen Kardioversion (Regularisierung der Herzschlagfolge). Lenoxin mite 0,125 mg Tabletten sollen 24 Stunden vor einer geplanten Kardioversion nicht verabreicht werden. Das Risiko, gefährliche Herzrhythmusstörungen durch die Kardioversion auszulösen, ist bei vorliegender Digitalistoxizität stark erhöht und ist ebenfalls von der Kardioversionsenergie abhängig. In Notfällen, wie z. B. bei Defibrillation soll die geringste noch wirksame Energie angewendet werden. Eine Defibrillation ist ungeeignet bei von Herzglykosiden hervorgerufenen Herzrhythmusstörungen,
- bei einer geringen Störung der elektrischen Reizleitung vom Herzvorhof auf die Herzkammern (AV-Block I. Grades),
- akutem Herzinfarkt (Patienten mit akutem Herzinfarkt haben häufig verringerte Kaliumspiegel im Blut und/oder neigen zu Herzrhythmusstörungen),
- akuter Herzmuskelentzündung, Cor pulmonale oder Sauerstoffunterversorgung (Hypoxämie) infolge schwerer Atemwegserkrankungen, da eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Digitalis-Glykosiden besteht,
- Patienten, die in den vorangegangenen 2 Wochen Herzglykoside erhalten haben. Hier kann eine verringerte Aufsättigungsdosierung nötig sein,
- Einnahme von Diuretika (Medikamente zur Förderung der Urinproduktion und zur Reduktion der Wassermenge im Körper) mit oder ohne ACE-Hemmer (vorrangig zur Behandlung von Bluthochdruck verabreicht). Wenn sie Diuretika mit oder ohne ACE- Hemmer einnehmen, unterbrechen Sie die Einnahme von Lenoxin nicht, ohne mit Ihrem Arzt darüber zu sprechen. Bei gleichzeitiger Verabreichung von Diuretika kann der Arzt eine geringere Dosis verschreiben.
Es bestehen erhebliche interindividuelle Unterschiede in der Glykosidempfindlichkeit.
Eine erhöhte Glykosidempfindlichkeit besteht z. B. bei Patienten höheren Lebensalters, Schilddrüsen- unterfunktion, Sauerstoffunterversorgung (Hypoxie), Herzmuskelentzündung, akutem Herzinfarkt, Störungen des Säure-, Basen- und Elektrolythaushaltes. Entsprechende Patienten bzw. Krankheitsbilder sollten mit reduzierter Glykosiddosierung behandelt und sorgfältig überwacht werden. Bei Herzinsuffizienz, die mit einer Amyloidose des Herzens assoziiert ist, kann vom Arzt eine alternative Behandlung verschrieben werden.
Eine Digoxin-Toxizität kann sich durch das Auftreten von Herzrhythmusstörungen äußern, von denen einige solchen Herzrhythmusstörungen ähneln können, für die das Arzneimittel therapeutisch angezeigt sein könnte. Z. B. ist besondere Vorsicht erforderlich bei Vorhoftachykardie mit wechselndem AV-Block, da der Rhythmus klinisch einem Vorhofflimmern entspricht.
Für die Beurteilung, ob ein unerwünschtes Ereignis auf Digoxin zurückzuführen ist, sollte der klinische Zustand des Patienten zusammen mit den Serumkalium-Spiegeln sowie der Nieren- und Schilddrüsenfunktion als wichtigste Faktoren herangezogen werden.
Bei Kaliummangel wird das Myokard für Digoxin sensibilisiert, obwohl die Digoxin- Serumkonzentration im therapeutischen Bereich liegen kann. Ein Kaliummangel kann z. B. auftreten durch Dialyse, Absaugen von Magen-Darm-Sekret, Unterernährung, Durchfall, längeres Erbrechen sowie bei fortschreitendem Alter oder bei langfristig bestehender Herzinsuffizienz.
Im Allgemeinen sollten schnelle Änderungen der Serumkalium-Konzentration oder anderer Elektrolyte (z. B. Magnesium, Calcium) vermieden werden.
Eine Nierenfunktionsstörung ist der häufigste Grund für die Auslösung einer Digitalisintoxikation. Wenn Sie Lenoxin einnehmen, kann Ihr Arzt Ihnen regelmäßige Blutuntersuchungen verordnen, um Ihre Serum-Elektrolyte und Nierenfunktion zu prüfen.
Bei Patienten, die Digoxin erhalten, sollten die Serumelektrolyte und die Nierenfunktion (Serumkreatininkonzentration) regelmäßig untersucht werden; die Häufigkeit dieser Untersuchungen sollte vom klinischen Zustand abhängig gemacht werden.
Digoxin kann ST-T-Veränderungen im EKG verursachen, ohne dass gleichzeitig eine Verminderung der Durchblutung des Herzmuskels (Myokardischämie) vorliegt. Wenn bei Ihnen ein EKG (Elektrokardiogramm) durchgeführt wird, sagen Sie der Person, die den Test vornimmt, dass Sie Lenoxin einnehmen, denn das kann die Bedeutung der Resultate beeinflussen.
Andere Arzneimittel und Lenoxin mite 0,125 mg Tabletten
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Als Vorsichtsmaßnahme sollte bei jeglicher zusätzlicher Therapie die Möglichkeit einer Interaktion berücksichtigt werden. Im Zweifelsfall sollten die Digoxin-Serumspiegel überprüft werden. Digoxin ist ein Substrat von F-Glykoprotein. Demnach können Hemmstoffe (Inhibitoren) von P-
Glykoprotein die Serumkonzentration von Digoxin erhöhen, indem diese die Aufnahme (Resorption) erhöhen und/oder die Ausscheidung über die Niere (renale Clearance) herabsetzen. F-Glykoprotein- Induktoren können den Digoxinspiegel (Lenoxin) im Blut senken.
Folgende Wechselwirkungen von Lenoxin mite 0,125 mg Tabletten mit anderen Arzneimitteln sind zu beachten. Die Wirkung von Lenoxin mite 0,125 mg Tabletten kann durch andere Medikamente verstärkt oder abgeschwächt werden.
Eine Übersicht von Wechselwirkungen gibt die nachstehende Tabelle:
Kombinationen, die vermieden werden sollten
Kombinationen, die bei gleichzeitiger Verabreichung die Wirkung von Digoxin verstärken können:
Calcium (darf nicht i.v. injiziert werden) | Verstärkung der Glykosidtoxizität |
Medikamente, die die Elektrolyt-Homöostase beeinflussen, wie z. B. Diuretika, Abführmittel (Abusus), Benzylpenicillin, Amphotericin B, Carbenoxolon, Kortikosteroide, ACTH, Salicylate, Lithiumsalze | Verstärkung der Glykosidtoxizität durch medikamentös bedingte Verminderung der Kaliumspiegel bzw. Magnesiumspiegel im Blut |
Betablocker | Verstärkung der bradykardisierenden (Herzschlag verlangsamenden) Wirkung von Digoxin |
Suxamethoniumchlorid, Reserpin, trizyklische Antidepressiva, Sympathomimetika, Phosphodiesterasehemmer (z. B. Theophyllin) | Begünstigung von Herzrhythmusstörungen |
Bei der gleichzeitigen Einnahme von Lenoxin mit Betablockern kann die atrio-ventrikuläre Überleitungszeit verlängert sein.
Bei gleichzeitiger Verabreichung mit Schleifendiuretika oder Hydrochlorothiazid sind die Serum- Elektrolyte und die Nierenfunktionen regelmäßig zu untersuchen.
Bei Patienten, die Digitalis-Präparate einnehmen, können durch Calcium schwerwiegende Arrhythmien ausgelöst werden, besonders, wenn es schnell i.v. injiziert wird.
Kombinationen, bei denen Vorsicht geboten ist:
Kombinationen, die bei gleichzeitiger Verabreichung die Wirkung von Digoxin verstärken können:
Calciumantagonisten (z. B. Verapamil, Felodipin, Tiapamil), | Erhöhung der Digoxin- |
Canagliflozin, Captopril, Daclatasvir, Flibanserin, | Serumkonzentration |
Spironolacton, Isavuconazol, Itraconazol, Ivacaftor, Chinin, | |
Atropin, Antiarrhythmika (Chinidin, Amiodaron, Flecainid, | |
Propafenon), Indomethacin, Alprazolam, Prazosin, | |
Propanthelin, Antibiotika (z. B. Makrolidantibiotika |
|
[Clarithromycin, Erythromycin], Tetracycline, Gentamicin, | |
Trimethoprim), Mirabegron, Nefazodon, Atorvastatin, | |
Cyclosporin, Epoprostenol (transient), Tolvaptan, Conivaptan, | |
Carvedilol, Ritonavir/ritonavirhaltige Medikamente, | |
Taleprevir, Dronedaron, Ranolazin, Simeprevir, Telmisartan, | |
Lapatinib, Ticagrelor, Vandetanib, Velpatasvir. | |
Diphenoxylat |
Erhöhung der Digoxinaufnahme durch |
Verminderung der Darmmotilität | |
Die gleichzeitige Einnahme von Digoxin und Sennosiden kann mit einer leichten Erhöhung des Risikos der Digoxintoxizität bei Herzinsuffizienzpatienten einhergehen
Patienten, die Lenoxin einnehmen, sind empfindlicher gegenüber einer durch Suxamethonium ausgelösten Hyperkaliämie.
Die nachstehenden Medikamente können den Digoxingehalt (Lenoxin) im Blut entweder erhöhen oder unverändert lassen:
- Nifedipin, Diltiazem, Angiotensin-Rezeptorblocker (ARB) und ACE-Hemmer (zur Behandlung von Bluthochdruck und kongestiver Herzinsuffizienz)
- nicht-steroide entzündungshemmende Medikamente (NSAID) und Cyclooxygenase-2- Enzyminhibitoren (COX-2-Hemmer) (zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen).
Isradipin verursacht keine Veränderungen des Digoxinspiegels (Lenoxin) im Blut.
Kombinationen, die bei gleichzeitiger Verabreichung die Wirkung von Digoxin verringern können:
Kaliumspiegelerhöhende Medikamente (Spironolacton, Kaliumcanrenoat, Amilorid, Triamteren, Kaliumsalze) | Verminderung der positiv inotropen Wirkung von Digoxin und Begünstigung von Herzrhythmusstörungen |
Aktivkohle, Cholestyramin, Colestipol, Antazida, Kaolin/Pektin, einige Füll- oder Ouell-Abführmittel (Laxantien) | Verminderung der Glykosidresorption durch Bindung - daher Lenoxin mite 0,125 mg Tabletten 2 Stunden vorher einnehmen - bzw. Unterbrechung des enterohepatischen Kreislaufs |
Diphenoxylat, Neomycin, PAS, Rifampicin, Zytostatika, Sulfasalazin, Metoclopramid, Adrenalin, Salbutamol, Phenytoin, Penicillamin, Johanniskraut (Hypericum perforatum), Acarbose, Bupropion und zusätzliche enterale Ernährung | Erniedrigung der Digoxin-Serumkonzentratior |
Digoxin verbessert die Belastbarkeit bei Patienten mit (linksventrikulärer systolischer) Herzfunktionsstörung und normalem Sinusrhythmus, was mit oder ohne Verbesserung des Blutflusses (hämodynamischer Parameter) einhergehen kann. Dennoch ist der Nutzen einer Therapie mit Digoxin bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen, die ihren Ursprung oberhalb der Herzkammern haben (supraventrikulären Arrhythmien) in Ruhe am größten; weniger groß unter Belastung. Bei Patienten, die Diuretika und einen ACE-Hemmer erhalten oder ein Diuretikum allein erhalten, hat das Absetzen von Digoxin zur klinischen Verschlechterung geführt.
Sonstige Wechselwirkungen
Milrinon verändert die Gleichgewichtskonzentrationen von Digoxin im Serum nicht.
Bei Einnahme von Lenoxin mite 0,125 mg Tabletten zusammen mit Nahrungsmitteln und
Getränken
Lenoxin kann mit den meisten Nahrungsmitteln eingenommen werden. Sie sollten jedoch die Einnahme mit Lebensmitteln mit hohem Fasergehalt (bekannt als “Ballaststoffe”) vermeiden , denn die vom Körper aufgenommene Lenoxinmenge kann dadurch reduziert werden
Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Es sind keine Informationen über den Effekt von Lenoxin auf die Fruchtbarkeit bekannt.
Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft ist die Patientin besonders sorgfältig zu überwachen und auf eine individuelle, bedarfsgerechte Dosierung zu achten. Bisherige Erfahrungen mit Digitalis-Glykosiden in therapeutischen Dosierungen während der Schwangerschaft haben keine Hinweise auf eine Schädigung des Embryos oder Fötus ergeben. Während der letzten Wochen der Schwangerschaft kann der Glykosidbedarf ansteigen. Nach der Geburt ist dagegen häufig eine Dosisreduzierung angezeigt. Digoxin (Lenoxin), das der Mutter verabreicht wurde, hat sich bei der Behandlung von unnormal hoher Herzfrequenz und kongestiver Herzinsuffizienz beim Fötus als wirksam erwiesen. Nach Digitalis- Vergiftung der Mutter wurde auch beim Fötus über Vergiftungserscheinungen berichtet.
Stillzeit
Digoxin wird in die Muttermilch abgegeben. Die vom Säugling aufgenommene Menge ist jedoch gering, so dass das Stillen möglich ist. Nachteilige Effekte auf den Säugling wurden bislang nicht beobachtet.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Da Patienten, die Lenoxin einnahmen, von zentralnervösen und visuellen Beeinträchtigungen berichteten, sollten Patienten bei der Teilnahme am Verkehr, beim Bedienen von Maschinen und bei gefährlichen Handlungen vorsichtig sein.
Lenoxin mite 0,125 mg-Tabletten enthalten Laktose
Lenoxin Tabletten enthalten Laktose (ein Zucker). Wenn Ihnen Ihr Arzt mitgeteilt hat, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckersorten leiden, nehmen Sie dieses Arzneimittel bitte erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein.
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