Was ist es und wofür wird es verwendet?
Dies ist ein spezielles Arzneimittel zur Einnahme bei Strahlenunfällen mit Freisetzung von radioaktivem Iod
Einnahme erst nach ausdrücklicher Aufforderung durch den Arzt/die Ärztin oder die zuständigen Behörden
Dieses Arzneimittel darf nicht eingenommen werden bei
- Schilddrüsenüberfunktion
- bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Iod oder gegenüber einem der sonstigen Bestandteile
- Dermatitis herpetiformis Duhring
Liebe Anwenderin, lieber Anwender!
Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, da sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Gebrauchsinformation
Kaliumiodid Recipharm 65 mg
Wirkstoff: Kaliumiodid
Wirkungsweise
Bei Unfällen in kerntechnischen Anlagen, insbesondere in Kernkraftwerken, kann es unter ungünstigen Umständen auch zur Freisetzung von radioaktivem Iod kommen. Radioaktives Iod hat die gleichen chemischen und biologischen Eigenschaften wie das in der Nahrung vorkommende natürliche Iod und wird deshalb wie normales, nicht radioaktives Iod in der Schilddrüse gespeichert.
Kaliumiodid Recipharm 65 mg sättigt in der angegebenen Dosierung die Schilddrüse mit Iod. Damit wird die Aufnahme radioaktiven Iods in die Schilddrüse verhindert (sogenannte Iodblockade). Diese Art von Iodtabletten ist nicht zum Ausgleich des in Deutschland herrschenden Iodmangels geeignet.
Anwendungsgebiete
Kaliumiodid Recipharm 65 mg wird angewendet zur Iodblockade bei kerntechnischen Unfällen. Bei einer Gefährdung durch radioaktives Iod informieren die zuständigen Behörden über die Medien sowohl über die Bereitstellung von Kaliumiodidtabletten als auch über die Einnahmedauer.
Was ist bei Personen über 45 Jahre zu berücksichtigen?
Die Durchführung der Iodblockade bei Personen, die über 45 Jahre alt sind, wird aus zwei Gründen nicht empfohlen:
1. Deutschland zählt zu den Iodmangelgebieten, wodurch mit zunehmendem Alter häufiger Stoffwechselstörungen in der Schilddrüse auftreten. Eine solche sogenannte funktionelle Autonomie erhöht das Risiko der Nebenwirkungen einer Iodblockade.
2. Mit steigendem Lebensalter nimmt das Risiko einer bösartigen Schilddrüsengeschwulst, die durch Strahlung verursacht wird, stark ab.
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