Bei Einnahme von Glimepirid-ratiopharm® 2 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Glimepirid-ratiopharm® 2 mg und bestimmten anderen Medikamenten kann es zu unerwünschter Verstärkung oder Abschwächung der blutzuckersenkenden Wirkung von Glimepirid-ratiopharm® 2 mg kommen. Deshalb dürfen Sie andere Medikamente nur mit Wissen bzw. auf Verordnung Ihres behandelnden Arztes zusätzlich einnehmen oder absetzen. Bei der Dosierung der Medikamente wird Ihr Arzt mögliche Wechselwirkungen berücksichtigen.
Unterzuckerungen (hypoglykämische Reaktionen) als Ausdruck einer Verstärkung der blutzuckersenkenden Wirkung von Glimepirid-ratiopharm® 2 mg können auftreten bei gleichzeitiger Gabe von:
Insulin und anderen blutzuckersenkenden Arzneimitteln (orale Antidiabetika, z. B. Acarbose, Biguanid-Präparate), Salicylaten, p-Aminosalicylsäure, Anabolika und männlichen Sexualhormonen, Chloramphenicol, Cumarin-Derivaten, Fenfluramin, Fibraten, ACE-Hemmern, Fluoxetin, Allopurinol, Sympatholytika, Phosphamiden, Sulfinpyrazon, Sulfonamiden, Tetracyclin-Präparaten, MAO-Hemmern, Chinolon-Antibiotika, Probenecid, Miconazol, Pentoxifyllin (hochdosierte Injektion), Tritoqualin, Phenylbutazon, Azapropazon, Oxyphenbutazon, Fluconazol.
Unter gleichzeitiger Behandlung mit Beta-Rezeptorenblockern, Clonidin, Guanethidin und Reserpin können die Warnzeichen einer Unterzuckerung verschleiert sein oder völlig fehlen.
Zu einer Abschwächung der blutzuckersenkenden Wirkung von Glimepirid-ratiopharm® 2 mg und somit zu erhöhten Blutzuckerspiegeln (Hyperglykämie) kann es kommen bei gleichzeitiger Behandlung mit folgenden Medikamenten bzw. Wirkstoffen:
weiblichen Sexualhormonen (Gestagene, Östrogene), Entwässerungsmitteln (Saluretika, Thiazide), Schilddrüsenhormonen, Kortikoiden, Phenothiazin-Derivaten, Chlorpromazin, Adrenalin und Sympathomimetika, Nikotinaten (hochdosiert), Abführmitteln (bei Langzeitanwendung), Phenytoin, Diazoxid, Glukagon, Barbituraten, Rifampicin, Azetazolamid.
H2-Rezeptorantagonisten, Clonidin und Reserpin können wie Beta-Rezeptorenblocker sowohl eine Verstärkung als auch Abschwächung der blutzuckersenkenden Wirkung auslösen.
Der Effekt bestimmter gerinnungshemmender Medikamente (Cumarin-Derivate) kann verstärkt oder abgeschwächt werden.
Bei Einnahme von Glimepirid-ratiopharm® 2 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Grundlage der Behandlung Ihrer Zuckerkrankheit ist die vom Arzt verordnete Diät, die strikt einzuhalten ist. Die Diätvorschriften dürfen auf keinen Fall durch die Einnahme von Glimepirid-ratiopharm® 2 mg ersetzt werden.
Sowohl einmaliger als auch ständiger Alkoholkonsum kann die blutzuckersenkende Wirkung von Glimepirid-ratiopharm® 2 mg in unvorhersehbarer Weise verstärken oder abschwächen. Fragen Sie deshalb Ihren Arzt, welche Alkoholmenge Sie zu sich nehmen dürfen.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Glimepirid-ratiopharm® 2 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
sehr häufig | mehr als 1 von 10 Behandelten |
häufig | weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
gelegentlich | weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
selten | weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
sehr selten | weniger als 1 von 10.000 Behandelten |
nicht bekannt | Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Blut und Lymphsystem
Die nachfolgend beschriebenen Nebenwirkungen (zum Teil nur von anderen Sulfonylharnstoffen bekannt) treten selten bis sehr selten auf, sind im Prinzip rückbildungsfähig nach Therapieabbruch, können im Einzelfall aber auch schwerwiegend sein.
Selten kommt es zu einer Verminderung der Blutplättchenzahl (Thrombopenie). In Einzelfällen treten andere Blutbildveränderungen auf: z. B. Verminderung der Zahl der roten Blutkörperchen (Erythropenie) bzw. der weißen Blutkörperchen (Leukopenie, Granulozytopenie) bis hin zu einer hochgradigen Verminderung der Granulozytenzahl (Agranulozytose), Verminderung der Zahl aller Blutzellen (Panzytopenie, z. B. infolge einer Myelosuppression) sowie beschleunigter Zerfall der roten Blutkörperchen (hämolytische Anämie).
Immunsystem
Sehr selten entwickelt sich aus Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. der Haut) eine lebensbedrohliche Situation mit Atemnot und Blutdruckabfall bis hin zum Schock. Beim Auftreten von Hautreaktionen sollten Sie daher sofort den behandelnden Arzt verständigen. Ebenfalls sehr selten kann eine Gefäßentzündung (allergische Vaskulitis) auftreten. Eine gleichzeitige Allergie (Kreuzallergie) gegen weitere Arzneistoffe (Sulfonamide, Sulfonamidabkömmlinge und Probenecid) kann bestehen.
Stoffwechsel- und Ernährung
Selten können aufgrund der blutzuckersenkenden Wirkung von Glimepirid-ratiopharm® 2 mg – bei extremer Blutzuckersenkung und fehlenden Gegenmaßnahmen – Unterzuckerungen auftreten, unter Umständen mit vorübergehenden neurologischen Ausfallserscheinungen (z. B. Sprech- und Sehstörungen, Lähmungserscheinungen und Empfindungsstörungen). Von anderen Medikamenten aus derselben Stoffgruppe (Sulfonylharnstoffe) ist bekannt, dass eine Unterzuckerung auch lang anhaltend mit Bewusstlosigkeit verlaufen kann. (Siehe 2. unter ?Besondere Vorsicht, die bei der Einnahme von Glimepirid-ratiopharm® 2 mg erforderlich ist?)
Augen
Insbesondere zu Beginn der Behandlung können vorübergehend Sehstörungen durch die Änderung des Blutzuckerspiegels auftreten.
Magen-Darm-Kanal
Unverträglichkeiten wie Übelkeit, Magendruck, Völlegefühl, Erbrechen, Bauchschmerzen oder Durchfall werden sehr selten beobachtet.
Leber und Galle
Eine Erhöhung der Leberenzymwerte kann auftreten. Sehr selten sind Leberfunktionsstörungen (z. B. mit Gallestauung und Gelbsucht) und Leberentzündung bis hin zum lebensbedrohlichen Leberversagen möglich.
Haut
Überempfindlichkeitsreaktionen, vor allem der Haut, kommen selten vor und können sich als Juckreiz, Hautausschlag, Nesselsucht mit Quaddelbildung oder als Schwellungen im Gesichtsbereich (Quincke-Ödem) äußern.
Sehr selten kann es zu gesteigerter Licht- bzw. Strahlenempfindlichkeit der Haut (Fotosensibilität) kommen.
Untersuchungen
In sehr seltenen Fällen kann es zu einer Abnahme des Natriumgehalts im Blut kommen.
Gegenmaßnahmen
Einige Arzneimittelnebenwirkungen (z. B. Unterzuckerung, Leberversagen, bestimmte Blutbildveränderungen, Überempfindlichkeitsreaktionen) können unter Umständen lebensbedrohlich werden. Darum informieren Sie bitte umgehend einen Arzt, falls eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt. Nehmen Sie das Arzneimittel auf keinen Fall ohne ärztliche Anweisung weiter ein.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.